"Eine Sternstunde der Ökumene"Gottes Ruf, Gottes Auftrag, Gottes Sendung aufnehmen - "Bündnis der Liebe" der Bewegungen |
EUROPA, BEWEGUNGEN, mkf. Mit einem Bündnis- und Sendungsabend, an dem das Miteinander der Bewegungen quer durch die Konfessionen gefeiert und das von Chiara Lubich "Bündnis der Liebe" der Bewegungen untereinander erneuert oder geschlossen wurde - in Anwesenheit von über 50 Bischöfen aus verschiedenen Ländern und Konfessionen -, schloss der Kongress "Miteinander Reichtum entdecken und teilen" am Vorabend des Europatags der Bewegungen, zu dem 10.000 Menschen in der Schleyer-Halle in Stuttgart erwartet wurden. Mit freudigem Beifall wurden kurz nach 19.00 Uhr die gut 50 Bischöfe aus verschiedenen Ländern und Konfessionen begrüßt, die am Abschlussabend des Kongresses "Miteinander Reichtum entdecken und teilen" teilgenommen haben. Es wurde gefeiert an diesem Abend, es ging um die Freude an den Früchten, die diese Tage gebracht hatten. Am Morgen waren Papierfrüchte an die Teilnehmer ausgeteilt worden mit der Bitte, "Früchte" dieser Tage aufzuschreiben; jetzt wurden "echte" Früchte zusammen mit diesen Erträgen nach vorn getragen und beim Kreuz auf der Bühne aufgebaut. Einige der Erfahrungen wurden vorgelesen, dann baten Gerhard Proß und Schwester Anna-Maria aus der Wiesche einige auf die Bühne, um die Erfahrungen dieses Nachmittags und des ganzen Kongresses einzubringen. "Ein Meilenstein für die Kirchen in unserem Land"Wenn Arbeit nicht müde mache, sondern lebendig, dann spreche das dafür, dass die Gnade Gottes wirke und dass tiefere Schichten der Seele angesprochen seien - so leitete Pater Heinrich Walter, Koordinator der Foren, die Darstellung der Erfahrung aus den Foren ein. Die Foren, ein Jahr lang in Weggemeinschaft der Bewegungen vorbereitet - man spürt, dass sie den Verantwortlichen ans Herz gewachsen sind. Wir haben ein Jahr lang an diese Foren geglaubt, sagt Pater Heinrich Walter, von Gerhard Proß nach seinem persönlichen Erleben gefragt. Wenn man dann erlebe, dass mehr dabei herausgekommen sei, als man jemals geglaubt habe, "dann kommen da schon Emotionen". Im Verlauf der Foren habe sich im Großen bewährt, was in der Vorbereitung ein Jahr lang geübt worden sei: echte Weggemeinschaft, in der das Verbindende gesucht wurde, nicht das Trennende. Ein Bild könne dafür stehen, so Pater Heinrich Walter: das Orchester Gottes, in dem auf vielen unterschiedlichen Instrumenten eine Sinfonie gespielt werde. Dieses Miteinander, das da erlebt wurde, stärke ungemein. Die Kultur der Wertschätzung, die die Vorbereitung der Foren geprägt habe, die Ehrfurcht, die man einander auch in der Wahrnehmung des "Fremden", des "Anderen" entgegen gebracht habe, habe einen Schutzraum der Ermutigung geschaffen, in dem viel Wandlung geschehen konnte. Eine Werkstatt der Hoffnung - so könne man die Foren bezeichnen; wir brauchten als Bewegungen die Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten, wir könnten von einander lernen. Zwei Brennpunkte sehe er im Themenfeld "Familie" und im Themenfeld "Stadt". Für die Zukunft der Christen in unserem Land in für Europa gebe es keinen Grund zu Angst und Untergangsstimmung, angesichts der hier in den Bewegungen sich bündelnden Glaubensfreude; dieser Kongress sei sicher ein Meilenstein für die Kirchen in unserem Land. Es dürfe nicht damit getan sein, sich zwei Tage untereinander wohlzufühlen, bekräftigte eine Vertreterin der Gemeinschaft Sant'Egidio, es gehe um die Welt, der wir nun in der Sprache der Freundschaft Antwort geben müssten; es gelte, die Armen und die am Rande im Blick zu haben. Andere Stimmen sprechen aus, was wohl alle empfinden: "Wir brauchen einander!" und "Feindbilder sind verschwunden, Feindbilder haben auch keinen Platz mehr unter uns, denn: 'Gott hat schon längst seine Entscheidung getroffen (Apg 15)', und diese Entscheidung heißt: Miteinander - wie sonst?" Das "Bündnis der Liebe"Auf den Plätzen liegen Schnüre: eine blaue, eine rote, eine grüne. Ein Knoten gegen das Vergessen in die blaue Schnur: Bin ich bereit, die Grundlage jeden weiteren Tuns in mir zu erneuern - meine tiefe, persönliche Beziehung zu Jesus zu erneuern? "Ich gehöre dir ganz", dann ist alles frei für den andern und für das Tun. Die rote Schnur steht für das "Bündnis der Liebe". Chiara Lubich hat es am 8. Dezember 2001 in München angeregt: ein Bündnis unter den Bewegungen, gelebt von den Einzelnen. Einfach und klar die Bedingungen:
Die Teilnehmer sind eingeladen, sich in kleinen Gruppen einzufinden und untereinander dieses Bündnis zu schließen - wenn sie möchten. Beachtlich: manch einer nimmt sich die Freiheit, es nicht zu tun. In anderen Gruppen sucht man mühsam eine gemeinsame Sprache und knüpft schließlich wortlos die roten Bänden aneinander. Irgendwo stehen ein paar Schönstätter zusammen in einer Gruppe mit anderen. "Ihr seid da sicher Experten", sagt lächelnd eine junge Frau aus der Fokolarbewegung, "ihr seid ja so viele verschiedene Gemeinschaften, da macht ihr das ja sowieso dauernd, denke ich." Haben wir das in Schönstatt eigentlich schon mal gemacht, fragt eine Schönstatt-Mutter. Eine Sternstunde der ÖkumeneKardinal Kasper und Landesbischof Krause stehen inzwischen auf der Bühne: "Ich bin sehr zufrieden," sagt Kardinal Kasper. "Ich hatte einen Traum, und dieser Traum hat angefangen, wahr zu werden! Das ist eine Sternstunde der Ökumene!" "Einfach überwältigt", ist Landesbischof Krause. Und dann bricht sich Jubel Bahn, denn was die Menschen im Saal nicht sehen konnten, das sagt jetzt Gerhard Proß: Auch die Bischöfe haben sich miteinander verbunden - ein einziges langes rotes Band halten sie nun hoch in den Händen. Walter Heidenreich (Freie Christliche Jugendgemeinschaft Lüdenscheid) macht in seiner Verkündigung klar, dass nach dem Taborerlebnis dieser Tage die Aufgabe im "Tal" auf die Bewegungen warte, dass man nun gesandt sei "an die Hecken und Zäune" der Welt. Der Abend klingt aus im Segensgebet. Vertreter verschiedener Bewegungen beten den Segen über diejenigen, die in den unterschiedlichen Aufgaben- und Berufungsfeldern wirken: in den evangelistischen Diensten, im Gestalten von Innenräumen und in der Glaubensvertiefung, im Innenaufbau verbindlicher Gemeinschaften, in kleinen Zellen, in den Familien, in den Städten - hier betet Pater Penners, Schönstatt, den Segenswunsch -, im Einsatz für die Armen, in den Medien und in der Politik. "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!"Der grüne Faden ist noch übrig. Es geht um das Wachsen Gottes in dieser Welt, und hier treffe uns ein Gebot Jesu: "Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!" Thomas Römer macht klar: es ist keine Frage, ob wir gesandt sind, nur, wohin und wozu. Er zitiert ein Wort von Mutter Teresa von Kalkutta, die eine Pressekonferenz nach knapp einer halben Stunde abgebrochen habe mit dem Satz: "Ich glaube, das reicht, jetzt lasst uns etwas Schönes für Jesus tun." Etwas Schönes für Jesus tun - das soll der Einsatz beim Europatag der Bewegungen sein, der in wenigen Stunden beginnt. Helmut Nicklas bittet die Anwesenden, mitzuwirken für ein Klima, in der die "Erklärung für Europa" von den 10.000 Menschen angenommen werden kann. Ausdruck dafür soll sein, dass man dabei aufsteht. Denn: "Europa verwirklichen wir nicht im Sitzen!"
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Last Update: 11.05.2004
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