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 published: 2004-05-11

Geist des Weltjugendtags in Heiligenstadt spürbar

Zahlreiche junge Menschen lassen sich im Kleinen Paradies vom Kreuz bewegen

La Cruz de la Jornada Mundial de la Juventud (JMJ) y el icono de la Virgen, en el Santuario de Heiligenstadt

The World Youth Day Cross, and the picture of the Blessed Mother, at the Shrine in Heiligenstadt

Weltjugendtagskreuz und Marienikone beim Heiligtum in Heiligenstadt

 
 

Procesión con la cruz

Procession with the cross

Prozession mit dem Kreuz

 
 

Coreografía

Choerography

Choreographie: kreuz-verbunden

 
 

El grupo interncacional que acompaña al cruz

The international group that accompanies the cross

Die internationale Gruppe, die das Kreuz begleitet

 

Momentos de reflexión

Moments of reflection

Augenblicke des Nachdenkens

 
 

Adoración

Adoration

Anbetung

 

Signos de amor: rosa, vela

Signs of love: Rose, candle

Zeichen der Verehrung: Rose und Licht

 
 

Noche heroica

Adoration night

Anbetungsnacht

 
 

En el Santuario: Lema de la JMJ

In the Shrine: antependium with the motto of WYD

Im Heiligtum: Altarborte mit dem WJT-Motto

 
 

Despedida

Farewell

Abschied

Fotos: Reimann © 2004

 

 

 

DEUTSCHLAND, Johannes Reimann. Man sah ihnen doch ein wenig die Anstrengung an, als die Jugendlichen der Pfarrgemeinde St. Marien in Heiligenstadt gemeinsam mit der international besetzten Pilgergruppe Weltjugendtagskreuz und Marienikone den Pater-Kentenich-Weg hinauf zum Schönstatt-Zentrum im Kleinen Paradies trugen. Dorthin hatte die Schönstatt-Jugend des Eichsfeldes zu einer "kreuzbewegten Nacht" mit den beiden Symbolen des Weltjugendtages alle interessierten Jugendlichen eingeladen. Pater Michael Czysch, Jugendpater der Schönstatt-Bewegung, begrüßte Stadtjugend, Pilgergruppe sowie die staunende Menge junger Menschen, die sich zu diesem Ereignis eingefunden hatten – aus Heiligenstadt und Umgebung, teilweise sogar aus Fulda, Bamberg und Trier.

"Der Besuch von Kreuz und Ikone des Weltjugendtages kann der Jugend hier und auch dem Schönstatt-Zentrum Segen bringen," so hoffte Daniel Döring, Leiter der Schönstatt-Mannesjugend in den neuen Bundesländern. Große Anliegen verbanden sich mit dem Besuch der beiden Glaubenszeichen, von denen das Kreuz bereits seit zwanzig Jahren durch die Welt reist und von Jugendlichen vieler Länder getragen wird. Cornelia Orlob, Diözesanträgerin der Schönstatt-Mädchenjugend im Bistum Erfurt, gab sich entsprechend erwartungsvoll: "Wir wollen uns in die Bewegung der jungen Weltkirche einklinken und den Geist des Weltjugendtages schon hier und jetzt spürbar werden lassen." Die "kreuzbewegte Nacht" solle mehr sein als ein religiöses Event. Sie biete die Chance und auch Herausforderung, dem Kreuz und der Mutter Gottes in Gestalt der Ikone auf persönliche Weise zu begegnen und sich dadurch für den Glauben neu bewegen und inspirieren zu lassen.

An Gott glauben heißt auch, durch Leid gehen - wie Maria

So sprach auch Pater Czysch die mehr als 250 jungen Gläubigen eindringlich und persönlich im Jugendgottesdienst an, der die Nacht eröffnete. Auf das Evangelium von Maria unter dem Kreuz Jesu und die Worte "Siehe da, deine Mutter" hin betonte der Jugendpater, dass das Kreuz nicht nur Christus, sondern wie die Gottesmutter auch jeden Menschen selbst betreffe. "An Gott glauben", rief Pater Czysch den Jugendlichen zu, "das ist besonders in Kreuz- und Leiderfahrungen nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Das musste auch Maria erfahren!" Es bedeute auch zu begreifen, dass Gott unbegreiflich sei, weil er sich in Jesus Christus am Kreuz offenbare und allen Schmerz der Welt bis zum Ende ausleide und so verwandele.

Begleitet von begeisterten Jugendliedern und einer Kreuzverehrung, zu der jeder Mitfeiernde vorher aufgeschriebene eigene Kreuzerfahrungen mitbringen konnte, leitete der Gottesdienst vor dem Heiligtum in das weitere Programm der Nacht über. Mitglieder der Schönstatt-Jugend trugen Kreuz und Ikone in das Bewegungshaus der Schönstatt-Familie im Kleinen Paradies. Dort legten sie das Kreuz auf eine dekorierte Stoffbahn, die Ikone zur Rechten. Nach einer Stärkung mit Suppe, Kuchen und Getränken luden Daniel und einige andere Schönstätter in einem geistlichen Impuls ein: zur Anbetung, zur Begegnung mit den Symbolen und auch untereinander und zu Auseinandersetzungen mit dem Kreuz in zahlreichen Workshops. Bevor unter vielstimmigem Taizé-Gesang das Allerheiligste auf dem liegenden Kreuz ausgesetzt wurde, übergab der Dekanats-Jugendbeauftragte Marcellus Klaus eine Plakette an die Schönstatt-Jugend. Eine solche markiert jede Station des Kreuzes und der Ikone auf dem Weg durch Deutschland zum Weltjugendtag 2005 in Köln. Klaus zeigte sich sichtlich angetan von der tiefen Atmosphäre, die an diesem Ort mit Kreuz und Mutter Gottes in der Mitte herrsche und schlug vor, die Plakette doch vielleicht sogar im Kapellchen selbst aufzuhängen - als Zeichen der lebendigen Erinnerung an diese Nacht.

Wie wär's mit Inventur?

Schließlich fanden die immer noch zahlreichen jungen Leute Gelegenheit, in stiller Anbetung vor dem Allerheiligsten zu verharren oder sich in einem der angebotenen Kreise inhaltlich mit dem Weltjugendtagsmotto zu befassen: "Wir sind gekommen, um IHN anzubeten." Zudem stand eine Ausstellung moderner Kreuz-Fotografien offen und unter der Überschrift "Wir wär’s mit Inventur?" boten Priester Beichtgespräche an. Munter ging es derweil im "Begegnungs-Café" zu, wo man bei Kuchen und Tee oder Kaffee zu Gesprächen zusammensitzen oder einfach mal kurz auspannen konnte. Die Möglichkeit zum gemeinsamen Gebet gaben der meditative Rosenkranz zur Hälfte der Zeit, bei dem die Betenden jedes "Ave Maria" mit einer symbolischen Rose und einem persönlichen Anliegen verbinden konnten; und die Komplet, das Abendlob der katholischen Christen, das in traditioneller Weise mit den Psalmen vertraut machte, zum Abschluss der gestalteten Nacht. "Für mich war es eine wirklich beeindruckende Erfahrung, dem Kreuz und der Gottesmutter so nahe zu sein und bei ihnen wachen zu dürfen", erklärte Bernhard aus Friedrichroda bewegt. Auch Pater Czysch zog kurz vor dem Zubettgehen ein positives Resümee: "Es kamen weit mehr als erwartet und wie ich es sehe, ist diese Nacht für viele zu einem glaubensmäßigen Aha-Erlebnis geworden." Zu dem Pilgerweg der beiden Symbole allgemein meinte Czysch: "Ich glaube, dass es dem Heiligen Vater mit der Übergabe von Kreuz und Ikone an die Jugend der Welt gelingt, eine neue Wahrnehmung für Christus mit seiner Mutter zu eröffnen." Die Einheit beider zu verkünden stehe ja gerade auch auf der Flagge der Schönstatt-Bewegung.

Mit schräg liegendem Kreuz

Zu einem Höhepunkt für die Schönstatt-Jugend selbst geriet indes der nächste Morgen, als das Kreuz und die Ikone in das Heiligtum hineingebracht wurden. Mit schräg liegendem Kreuz – wegen der niedrigen Kapellendecke ließ es sich nicht aufrichten – und unter den wachenden Augen sowohl der schönstättischen MTA als auch der römischen "Salus Populi Romani" feierten sie in der Frühe einen Freuden- und Dankgottesdienst dafür, dass die Nacht so gut gelungen und dass dem Schönstatt-Zentrum das Geschenk des Besuches der beiden Glaubenszeichen zuteil geworden war. Dank galt auch der internationalen Jugendgruppe, die Kreuz und Ikone durch das Bistum Erfurt begleiteten, als diese kurz nach der Messe beides wieder in das Transport-Mobil verluden. Mit herzlichem Abschied und gemeinsam gesungenem Magnificat verließen sie schließlich das Kleine Paradies, das Schönstatt-Zentrum, welches als erstes in Deutschland das Kreuz und die Ikone des Weltjugendtages empfangen hatte.



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Last Update: 11.05.2004 Mail: Editor /Webmaster
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