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 published: 2004-04-27

Ein klares Nein zur aktiven Sterbehilfe: 23.000 Unterschriften im Europa-Parlament übergeben

Kräfte bündeln für die Würde des Menschen: Einsatz der Schönstatt-Bewegung in Zusammenarbeit mit geistlichen Bewegungen, Verbänden, Pfarreien und christlichen Politikern

 

Estrasburgo, sede del parlamento europeo

Strassburg, European Parliament

Straßburg, Europaparlament

 
 

Dr. Diemut Theato, diputada

Dr. Diemut Theato, MP

Dr. Diemut Theato, Abgeordnete

Fotos: Gruppe der CDU/CSU im Europarat © 2004

 
 

Colectaron más de 23.000 firmas

More than 23,000 signatures were collected

Über 23.000 Unterschriften wurden überreicht

Foto: POS Fischer  © 2004

 
 

23.000 firmas en la tumba del Padre, Schoenstatt, 27 de abril

23,000 signatures in the Founder Chapel, April 27

23.000 Unterschriften in der Gründerkapelle, 27. April

 
 

27 de abril: Hannelore Spannagel con el  director del Movimiento en Alemania, P. Lothar Penners

April 27: Hannelore Spannagel reporting to the Movement Director of Gemany, Fr. Lothar Penners

27.April: Hannelore Spannagel berichtet Bewegungsleiter P. Dr. Lothar Penners

Foto: POS Brehm © 2004

 
 

Hannelore Spannagel (centro) en Schoenstatt: "Fue una experiencia importante."

Hannelore Spannagel in Schoenstatt: "It was an important experience"

Hannelore Spannagel in Schönstatt: "Es war eine wichtige Erfahrung"

 
 

Sigamos...

We will go on...

Wir machen weiter…

Fotos: Metzler © 2004

 
 

Parlamento Europeo

European Parliament Building

Gebäude des Europaparlaments

 
 

De afuera

Outside

Vom Weg aus

Fotos: Gruppe der CDU/CSU im Europarat © 2004

 

 

 

DEUTSCHLAND, Hannelore Spannagel. Während im Europäischen Parlament und heute, 27. April, im Europarat in Straßburg um das Thema "aktive Sterbehilfe" diskutiert und möglicherweise abgestimmt wird, haben die Kirchen in Deutschland im Rahmen der "Woche für das Leben" ihre klare Absage an jede Form aktiver Sterbehilfe wiederholt. Die Schönstatt-Bewegung hat in Zusammenarbeit mit anderen geistlichen Bewegungen, Verbänden, Pfarreien und christlichen Politikern mindestens 23.000 Unterschriften gegen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe gesammelt, in zahllosen Gesprächen Meinungsbildung betrieben und die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam gemacht. Am vergangenen Mittwoch, 21. April, übergaben Hannelore Spannagel, Claudia Roth und Helga Rupp, Sprecherinnen der Initiative "Menschenwürde in allen Phasen des Lebens", 23.000 Unterschriften an Dr. Diemut Theato, Abgeordnete im Europaparlament für Baden-Württemberg.

Am Abend vor der Abstimmung in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates nehmen viele aus der Schönstatt-Bewegung die folgende Nachricht mit besonderer Aufmerksamkeit auf: "Die Christdemokraten im Europaparlament haben sich gegen eine Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ausgesprochen. Die Zulassung der Tötung auf Verlangen wie in Belgien und den Niederlanden bringe Sterbende und Schwerkranke zunehmend unter Druck, erklärte die Arbeitsgruppe Bioethik der christdemokratisch-konservativen EVP-Fraktion am Montag in Brüssel. Ihr Sprecher, der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese, appellierte an die Parlamentarische Versammlung des Europarates, sich morgen gegen einen Bericht des Schweizer Abgeordneten Dick Marty auszusprechen, in dem die 45 Europarats-Mitgliedstaaten aufgerufen werden, unter bestimmten Bedingungen aktive Sterbehilfe straffrei zu stellen."

Dem war am 21. April eine überraschende Begegnung im Europa-Parlament vorausgegangen. Wie ein Blitz traf den Inititiativkreis am 20. April um 11:00 Uhr die telefonische Botschaft von Dr. Diemut Theato, Abgeordnete im Europaparlament für die CDU Baden-Württemberg, dass das Thema "Legalisierung der aktiven Sterbehilfe" in die Tagesordnung für die Sitzung am 21. April aufgenommen wurde. Frau Theato war bereits Ende März darüber informiert worden, dass die Schönstattbewegung Frauen und Mütter in Baden-Württemberg eine Unterschriftenaktion gegen die aktive Sterbehilfe gestartet hat. Sie hat sofort ihre volle Unterstützung zugesichert und zugesagt, die Verantwortlichen auf dem Laufenden zu halten. Auch die Idee, die gesammelten Listen per Fußmarsch nach Straßburg zu bringen, hat sie sofort aufgenommen.

Doch nun war alles ganz anders. Frau Theato teilt am Dienstag telefonisch mit, dass sie am Mittwoch, 21. April ab ca. 10:00 Uhr drei Frauen im Europaparlament in Straßburg empfangen würde um die Unterschriftenlisten entgegenzunehmen.

Sich sicher bewegen auf der Bühne der Politik – "Training on the Job"

"Training on the job" heißt das Stichwort in der beruflichen Einstiegsphase künftiger Experten: einfach gesagt – man wird ins kalte Wasser geworfen und lernt von selber schwimmen, viel schneller und vor allem erfahrungsorientierter (sprich: aus Fehlern lernt man) als auf der Schulbank. Gehen lernt man durch Gehen, formulierte es Pater Kentenich schon 1912. So ähnlich ging es auch den drei Vertreterinnen der Initiative.

Stress war angesagt. Wer kann so kurzfristig mitgehen? Bis spätestens 15:00 Uhr mussten die Namen an das Büro von Frau Theato gefaxt werden. Wie kommen wir bis heute Abend an alle Unterschriftenlisten, die auch noch kopiert werden sollen. Außerdem muss noch eine Pressemappe erstellt werden und und und ....... Mit Hilfe des Gnadenkapitals und Gebetsunterstützung haben Claudia Roth, Hannelore Spannagel und Helga Rupp, es geschafft. Helga Rupp: "Gutes Timing im Zusammentreffen von uns drei Frauen; fast auf die Minute 8.00 Uhr genau sind wir bei der Autobahnkapelle beim Rasthof Baden-Baden angekommen." Hochmotiviert, mit wackeligen Knien und bewaffnet mit 20.000 Unterschriften fuhren die drei Richtung Straßburg. Unterwegs kam noch der Anruf von Schwester Birgit-Maria, dass in Schönstatt auch noch 2.000 Unterschriften eingegangen sind - 22.000 Unterschriften, eine stolze Zahl, das konnte sich sehen lassen. In den Tagen danach trudelten nochmals mindestens 1000 Unterschriften ein.

Auf der Autobahn mussten man sich in Geduld üben in einem über zwanzig Kilometer langen Stau. Ängstliches Bangen, wird’s noch reichen? Ein Stoßgebet zum Himmel: "Ich bau auf deine Macht und deine Güte....!" "Es kann doch nicht sein, dass in Schönstatt alles betet und wir unseren Einsatz verpassen" seufzt Hannelore Spannagel.

Helga Rupp: "Dann kurz vor 10.00 Uhr das Gebäude des Europarates ist in Sicht, aber kein Parkplatz! Also ziemlich langer Anmarsch mit 20 000 Unterschriften unter dem Arm, das blaue Band, mit dem wir sie schön verpacken wollten, nehmen wir so mit. Dafür ist später im Parlament Zeit. 10.00 Uhr : Atemlos kommen wir vor dem Gebäude des Europarates an. Wir sind angemeldet, bei Frau Theato Dimut, sagen wir dem Pförtner, der schüttelt den Kopf; nicht hier, im Europaparlament bitteschön. Wo ist das ? Wie lange müssen wir gehen? war unsere bange Frage, "10 Minuten über die Rheinbrücke". Also alles wieder rückwärts ca. einen Kilometer im Dauerlauf (mit 20.000 Unterschriften unter dem Arm) ..."

In letzter Minute 10:30 Uhr erreichen sie, total außer Atem, das Europaparlament.

Bis sie allerdings durch die Sicherzone kommen, ist leider auch Frau Theato beim nächsten Termin. Ihr persönlicher Assistent, Herr Völkel, empfängt die Frauen; sie erfahren, dass sie irgendwann im Laufe des Tages von Frau Theato empfangen werden, er wird sie bis dahin betreuen.

Ein Studientag im Europaparlament

Nun erleben die drei einen Studientag im Europaparlament, dass es dort 626 Abgeordnete gibt, welche Entscheidungen getroffen werden, wie so ein Tag abläuft und vieles mehr.

Es geht durch endlose Gänge. Viele Besuchergruppen aus verschiedenen Länder, einige in ihren Nationaltrachten posieren vor den Europafahnen und lassen sich fotografieren.

Herr Völkel führt die Gäste zum Sitzungssaal, dort wird um diese Uhrzeit noch diskutiert, aber ab 12:00 Uhr sind Abstimmungen. Normalerweise sollten die Abstimmungen um ca. 13:30 Uhr beendet sein, aber an diesem Tag war alles anders und es war kein Ende in Sicht. Kurz vor 15:00 Uhr gab es eine Pause, Frau Theato musste zur Pressekonferenz.

Krampfhaft hält Helga Rupp die schweren Unterschriftlisten in ihren Armen und ist nicht gewillt sich helfen zu lassen, auch Herr Völkel, der ihr immer wieder anbietet den Stapel Papier zu tragen, kann sie nicht davon abbringen. "Das ist mein Beitrag ins Gnadenkapital", flüstert sie den anderen zu. Inzwischen ist auch Herrn Völkel von der Initiative überzeugt, nimmt spontan seinen Kugelschreiber und unterschreibt die oberste Liste. Helga Rupp: "In der Zeit unterhalten wir uns mit Herr n Völkel, dem Praktikanten und einer weiteren Studentin, die sich dazu gesellt hat, über unser Projekt und über Schönstatt. Die Studentin kennt es gleich: "Die machen doch Mädchenfreizeiten", ist ihre Frage. Herr Völkel meint, in Bezug auf Deutschland könne er sich nicht vorstellen, dass dieses Gesetz je durchgeht, durch unsere Geschichte könnten wir uns das nicht leisten."

Mut und Einsatz

Endlich um 15:30 Uhr kommt Frau Theato aus der Pressekonferenz.

Sie empfängt die Delegation sehr herzlich und entschuldigt sich für das lange Warten.

Sie fragt jede einzelne, wo sie herkommt und was sie motiviert hat zu dieser Initiative.

"Das haben Sie gut gemacht". Sie staunt und kann es kaum fassen, dass ca. 22.000 Unterschriften gesammelt worden sind. Sie wollte wissen wo man überall gesammelt hat.

Hannelore Spannagel berichtet, dass viele Frauen sich auf den Weg gemacht haben in die Pfarreien, an ihren Arbeitsplätzen, bei Ärzten und in Apotheken sowie in Vereinen und wo es sonst Möglichkeiten gab. Dass es aber auch sehr viel Kleinarbeit war, und viele Gespräche und Aufklärung notwendig waren. Unterstützt und mitgetragen haben die Initiative unter anderem auch Kardinal Christoph Schönborn, Wien; Weihbischof Dr. Ludwig Braun, Wien;

Internet-Portal: www.kathsurf.at, FAB-Community - www.fab-community.com, Bewegung für eine Neue Gesellschaft e.V. der Fokolar-Bewegung in Bayern, verschiedene Ortsverbände der Kolpingbewegung, Bewegung Regnum Christi, Maria Schmidt, Vorsitzende von KIDSNET Deutschland; der "Garten der Schmetterlinge", Bendorf-Sayn.

"Es ist wichtig, dass Sie in Deutschland weitermachen"

Dr. Diemut Theato bewundert den Einsatz und Mut der Frauen und Mütter und ermuntert sie, weiterzumachen. "Gehen sie auf Ihre CDU-Abgeordneten in ihren Wahlbezirken zu."

Sie nimmt begeistert unsere Listen entgegen, und es entgeht ihr auch nicht, dass diese mit einem blauen Band geschnürt sind. Sie besteht darauf, dass Fotos gemacht werden (auch wenn diese leider bisher nicht angekommen sind).

"Heute kann es spät werden, bis dieser Themenpunkt angesprochen wird, und so wie es momentan aussieht, wird sicher erst morgen darüber abgestimmt werden." erklärt sie.

So hat es keinen Sinn, zu warten bis zur Abstimmung. "Seien sie nicht enttäuscht, wenn für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe gestimmt wird, den nur die Christlichen Parteien unterstützen unser Anliegen. Die Holländer werden sich sicher für ihre Gesetzgebung stark machen. Deshalb ist es auch wichtig, dass sie in Deutschland weitermachen," so Frau Theato.

Sie sagt, dass die die Initiative zum Anlass nehmen kann, noch einen kurzen Redebeitrag einzubringen.. Für Ihre Argumentation ist dies ein wichtiger Beitrag, erklärte sie uns.

Die Pressemappe hat sie gerne entgegengenommen um sich noch kurz zu informieren.

Claudia Roth überreichte Frau Theato zum Dank noch die neue Meditation "Auf eine Minute". Sie freute sich sehr darüber und erzählt uns, dass sie gerne solche Texte auch für Glückwünschkarten gebraucht. Über die Jahresparolekarten der Schönstattbewegung Frauen und Mütter war sie sichtlich erfreut. Frau Theato bedankte sich nochmals für das "große Engagement" und bittet, allen die sich für diese Sache eingesetzt haben ihre Grüße zu überbringen.

Wie die Abstimmung im Europarat ausgefallen ist, stand bei Redaktionsschluss nocht nicht fest. Heute abend wird Bischof Kamphaus, Limburg, in der Hochschule der Pallottiner in Vallendar/Schönstatt im Rahmen der Woche für das Leben zum Thema sprechen. Die Initiative wirkt mit. Der Einsatz geht weiter – für die Menschenwürde, für den Menschen. In allen Phasen des Lebens.



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