Die Völker Europas Maria anvertrauenMaieröffnung am Vorabend der Erweiterung der Europäischen Union |
SCHÖNSTATT, mkf. Wenn auch das Vereinte Europa sich noch nicht dafür entscheiden habe können, den Bezug auf Gott in seine Verfassung aufzunehmen, und wenn auch nicht gesagt werde, dass das Christentum die Wurzel des Vereinten Europa sei, so müsse das Christentum doch diese Wurzel und dieses Fundament bleiben, so Kardinal Georg Sterzinsky am Vorabend des 1. Mai 2004 in Schönstatt. "Was wird aus einer Gesellschaft, die religionslos ist, religionsfeindlich, oder wo Religion nicht mehr gelebt wird?", fragte er. Die Offenheit für alle und das solidarische Miteinander, so der Kardinal, einer der tragenden Pfeiler der Europäischen Union, werde in ausgeprägter Form vorgelebt in einem Christentum, das marianisch sei: "Denn Maria hat nicht nur für sich gelebt, sondern im Gehorsam gegenüber Gott für die anderen." Mit Feuerwerk um Mitternacht, mit Fernseh-Specials, mit Akademien, mit Reden und vielen Erwartungen wird die Erweiterung der Europäischen Union am 1. Mai 2004 begangen... In Schönstatt geschah es mit einer Europäischen Gebetsstunde und anschließender Lichterprozession zum Urheiligtum, wo die Völker Europas Maria anvertraut wurden. Der Beitrittstag ist der erste Tag des Maria besonders geweihten Monats Mai. Bunter und reicher als sonstBunter und reicher als sonst, so Pater Lothar Penners zu Beginn in der Pilgerkirche, sei die traditionelle Maieröffnung in diesem Jahr. Menschen aus allen Kontinenten sind immer bei solchen Ereignissen in Schönstatt vertreten - dank der Präsenz der Familien, die am Europäischen Familienkongress teilnahmen und die Feier mitgestalteten, wurden diese Internationalität präsent. Mit den Landesfahnen der teilnehmenden Länder (und einigen anderen) zogen Kardinal Sterzinsky und die Priester in die Pilgerkirche ein; nach der Begrüßung folgte ein langer, sehr besinnlicher Einzug mit einem großen Bild der Pilgernden Gottesmutter, wie es bei Prozessionen öfter vorangetragen wird, und Familien, die Pilgerbilder trugen. Ein Lied in tschechisch, eine Lesung in englisch und Fürbitten in tschechisch, polnisch, ungarisch, Slowenisch, Französisch, Rumänisch, Kroatisch, Portugiesisch und Russisch zeigten die Vielfalt auf, die in diesem Europa und in diesem Schönstatt vertreten ist. Wüstenzeit der KircheAusgehend vom biblischen Bild der Frau, von der Sonne gekrönt, von einem Kranz von Sternen umgeben - die Europaflagge greift dieses Bild auf -, sprach Kardinal Sterzinsky von der Botschaft dieses Bildes, das für das Volk Gottes, die Kirche ebenso steht wie für Maria. Die Botschaft ist einfach: das Kind, das die Frau in den Bildern der Offenbarung gebärt, der Messias, wird gerettet; doch die Frau, die Kirche, muss eine Wüstenzeit durchstehen. Die Kirche erlebe heute diese Wüstenzeit, sagte der Kardinal. Wüstenzeit in den vielfältigen Frustrationen, dem Gefühl, eine sterbende, eine untergehende Kirche zu sein. Maria ist die Frau, die durch die Wüste gehen musste in ihrem Leben, und die der Kirche in ihrer Wüstenzeit Mut macht. Maria habe eine Rolle in einem marianischen Christentum, das Grundlage eines Geeinten Europa sein könne und müsse, und in einer Zeit, in der das Gefühl für die Wert- und Sinnhaftigkeit der Ehe abhanden komme. Wer in einer marianischen Haltung lebe, verstehe, wie Gott beruft und erwählt, wie Gott einen Auftrag gibt und wie Gott führt. Am liebsten möchte er auf alle Anfragen an die Marienverehrung sagen und immer sagen können: "Schaut auf die, die Maria verehren, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." Wer Maria wirklich liebt...Wer Maria wirklich liebt, der singt auch noch im Regen für sie - das hatten die chilenischen Pilger gesagt, die beim Maieinzug 2003 dem Wolkenbruch trotzend ein Lied nach dem anderen gesungen hatten. Ganz so viel Einsatz war an diesem Abend nicht gefragt, ganz so viel Regen war es auch nicht. Die ersten Blitze begrüßten die Pilger, als sie am Urheiligtum ankamen, die ersten Regentropfen fielen bei der Erneuerung des Liebesbündnisses. Doch alle blieben da... Kardinal Sterzinsky, der mitgezogen war zum Urheiligtum und dort kurz verweilt hatte, spendete allen den sakramentalen Segen, nachdem er zuvor die Völker Europas gemeinsam mit allen Maria anvertraut hatte. Der Liebe Raum gebenEtwa 150 Menschen folgten anschließend der Einladung zu einem Konzert in der Pilgerkirche, veranstaltet von der Band "Horizonte", mit Liedern zu Themen, die Familien bewegen. Und dann hieß es bald: Willkommen in Europa ... |
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Last Update: 01.05.2004
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