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 published: 2004-05-02

Unsere Familie - Herz für Europa

Europäischer Familientag in Schönstatt - Leben pur auf der Familienmeile zwischen Urheiligtum und Pilgerkirche

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Fotos: © 2004

 

SCHÖNSTATT, mkf. Freude an der Familie verbreiten, Familie als Glückstreffer für Kirche und Europa: die Botschaft, die vom Europäischen Familienkongress in Zeugnis, Erfahrung und Stellungnahme ausging, wurde am Sonntag, 2. Mai 2004, auf der Familien-Meile zwischen Urheiligtum und Pilgerkirche mit allen Sinnen erfahrbar; und dass der Himmel Freude an der Familie hat, bewies er - nach dem sintflutartigen Regen am Vortag - mit einem strahlend blauen Himmel und Sonne satt von morgens früh bis zum Aufbruch am Abend. Weihbischof Jörg Michael Peter, der am Nachmittag den Familiengottesdienst feierte, war von Anfang an dabei und genoss das bunte Familientreiben sichtlich. "Unsere Familie, Herz für Europa" - in Foren und Workshops, Gesprächen und europäischen Begegnungen, in Spiel der Kinder, Lied und Choreographie wurde dieses Thema ganzheitlich vermittelt.

Das Leben pulsiert schon früh am Morgen und lässt sich nur zögernd in die Bahn Richtung Pilgerkirche locken, wo die Eröffnung des Europäischen Familientags stattfinden soll. Der Duft ofenfrischer Laugenbrezel, Verkaufsstände, die Spielstraße und das fröhliche Begrüßen und Austauschen lassen die Ankommenden "hängen bleiben", während Schwester Brunhilde vor der Pilgerkirche die Fahnenträger einweist und ein deutsches Ehepaar dazu bringt, mit der Schweizer Fahne einzuziehen und "Grüezi miteinand" zu sagen - ob das so ganz im Sinne der Bewahrung der Identität im vereinten Europa ist?

Mit Musik und Ansagen werden die Menschen langsam dann doch in die Kirche gelockt, locker allerdings, mit Kommen und Gehen: ein Stil, der gut tut.

Die Fahnenträger werden von Ehepaar Heizmann begrüßt und vom Publikum wohlwollend beklatscht: Herzlich willkommen Europa!

Es muss durch das Herz gehen, was Leben werden soll

Eine fast wortlose Choreographie führt in das Tagesthema ein. Eine Tänzerin stellt die heilende, belebende Hoffnung dar, die von Jesus und Maria ausgeht in die Familien hinein; Szenen aus dem Familienalltag, in denen es nicht glückt, als Familie zu leben, werden gelöst unter der Berührung durch die Tänzerin - eine allegorische Figur, "Esperanza", die für die Beziehung zwischen der Gottesmutter und der Familie steht, für die Funktion des Hausheiligtums: die Familienmitglieder finden - symbolisiert in Herzen, die sie einander zeigen und austauschen - wieder zueinander und zur Lebensfreude, und öffnen sich dabei auch für die Familie neben ihr.

Der schönste und bewegendste Moment kommt ganz am Schluss: "Esperanza" steigt durch das geöffnete Herz im Familien-Europa-Signet, das auf der Bühne groß aufgebaut ist, hindurch, und lädt die Kinder ein, ihr zu folgen - und dann strömt es nur so aus allen Seiten, auch die Erwachsenen einschließlich Weihbischof hält es nicht auf den Stühlen ... Gleichzeitig werden an mehreren Stellen der Kirche Herz-Plätzchen verteilt. Und dann kann es losgehen mit dem bunten Familienprogramm.

In der Kirche bietet Wilfried Rörig ein Kinder-mit-mach-Konzert an, im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt wird noch einmal das Musical "Der Kleine Tag" aufgeführt.

Lebenslang glücklich mit dir?

In zwei Foren und mehreren Workshops geht es um Themen rund um Ehe und Familie; christliche Familienkultur ist das Thema des Forums, das Gertrud und Norbert Jehle im Pilgerheim moderieren. In Haus Mariengart stellen Ehepaare aus Ungarn und Deutschland sehr anschaulich dar, wie in jeder Ehe auch Distanz und ein Raum des Alleinseins gesichert sein muss, damit jeder der beiden Partner auch persönlich wachsen und sich entfalten kann. "Man kann nicht alles zusammen machen und immer zusammen sein," heißt es klar. Wie man vom ersten Kuss auf der internationalen Studentenwallfahrt 1975 bis heute miteinander glücklich bleiben kann, erläutern Elisabeth und Werner Philipps: immer wieder eintauchen in die Erfahrungen der ersten Liebe.

Stolpern über die Würde des Menschen

Die große Mehrheit der Teilnehmer ist nicht in den Foren und Workshops zu finden, sondern feiert auf der Familienmeile ein Familienfest. Gespräch und Austausch finden auch da statt, besonders am Stand der "Initiative Menschenwürde in allen Phasen des Lebens - Nein zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe", wo Hannelore Spannagel das Thema der Menschenwürde am Ende des Lebens ins Gespräch bringt. Viele sind bereit zu unterschreiben, viele sagen aber auch, dass sie es schon getan haben. Kurz nachdem gut 25.000 Unterschriften übergeben worden waren, hat der Europarat die Vorlage zur Legalisierung abgewiesen und für nächstes Jahr einen neuen Entwurf gefordert - das Thema ist also weiter aktuell. Lebensschutz und Menschenwürde neben Lyonern, Flohmarkt und Westershow - genau dahin gehört das Thema und genau dahin gehören wir, nicht nur beim Familienfest in Schönstatt. Man muss mitten im Alltag und mitten im Fest geradezu stolpern über den Einsatz für die Würde des Menschen!

Sonne pur

Und trotz des scheußlichen Wetters am Vortag strahlt die Sonne den ganzen Tag über ungetrübt über Schönstatt und seinen Familien. Neben Spielstraße, Fotostation und kreativen Angeboten bleibt auch noch die Möglichkeit für ein paar Momente der Besinnung im Urheiligtum, zum Gespräch mit dem Familienseelsorger, für den Familiensegen.

Familien wie "Zaungäste" (irgendwie kommen ja alle aus einer Familie) genießen das lockere, ungezwungene Festambiente: der Vorsitzende des Generalpräsidiums des internationalen Schönstattwerkes ebenso wie eine Jugendliche aus Mexiko. So was müsste es hier jeden Sonntag geben, meint eine Marienschwester. Man lernt Leute kennen, man spricht miteinander, man erlebt Schönstatt als Familie.

Ein Tag, an dem die Freude an der Familie sich Bahn bricht - und das ist genau das, was mehr grundsätzlich der Kongress erbracht hat: Familie ist ein Zukunftsmodell, und: Familie macht Spaß - nicht immer, aber immer öfter!



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Last Update: 03.05.2004 Mail: Editor /Webmaster
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