Nachrichten - News - Noticias
 published: 2004-03-05

Die Pilgernde Gottesmutter braucht Hände, Füße, Herzen

Treffen von Ortsverantwortlichen von Pilgerkreisen in Aulendorf

Aulendorf, Sur de Alemania: hay 454 Peregrinas en 120 pueblos y ciudades

Aulendorf, Southern Germany: 454 Pilgrim MTA's visit families in 120 towns

Aulendorf, schwäbisches Oberland: in 454 Bildern besucht die Gottesmutter Familien in 120 Orten

Foto: Frick © 2002

 

 

 

DEUTSCHLAND, Sr. M. Annjetta Hierscher. "Ohne Sie geht es nicht!" stand groß über der Einladung zum Treffen für Ortsverantwortliche des Projekt Pilgerheiligtum aus der Region Oberland. Starke Stützpunkte sind wichtig. In Deutschland gibt es mittlerweile 4000 Pilgerkreise, die ca. 40 000 Familien und Einzelpersonen umfassen. Ohne verantwortliche Ansprechpartner in den verschiedenen Orten und Regionen geht es nicht. Die pilgernde Gottesmutter braucht Hände, Füße, Herzen, um vielen vom Heiligtum aus den Segen Gottes zu bringen.

"Weil ich mich im Jahr der Bibel mehr mit dem Wort Gottes beschäftigen wollte, nahm ich an einem Bibel-Kurs teil, der von einer Gruppe evangelischer Christen in unserer Gemeinde angeboten wurde", berichtet eine Frau. "Als ich erzählte, dass ich das Bild der Muttergottes jeden Monat erhalte, kam es zu heftigen Reaktionen. Maria würde vom Wesentlichen des christlichen Glaubens wegführen. Außerdem stehe es ausdrücklich in der Bibel, dass wir uns von Gott keine Bilder machen sollten. – Das hat mich eine schlaflose Nacht gekostet. Ich wusste gar nicht mehr recht, wie ich dran bin. Aber dann ist mir klar geworden: Ich lasse mir meine Maria nicht nehmen. Ich habe ihre Hilfe schon so oft erfahren. Sie hat mich nicht vom Glauben weg geführt, sondern tiefer hineingeführt."

Dreißig Ortsverantwortliche sind am 26. Februar der Einladung ins Schönstattzentrum Aulendorf gefolgt. Schwester Marié Munz, die Verantwortliche für das Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland, kam eigens zu diesem Treffen nach Aulendorf.

Die rechte Hand Jesu

Der Auftakt war im Heiligtum. In einer Zeit der Besinnung wurde die Tatsache in den Blick genommen: die Gottesmutter hat von Schönstatt aus ein Millionen-Unternehmen begonnen. Die Ortsverantwortlichen gehören zu diesem Millionen-Unternehmen. Sie sind Stützpunkte, Knotenpunkte in einem Netz der Beziehungen, das die ganze Welt umspannt.

"Schon bevor ich die Pilgernde Gottesmutter kennen gelernt habe, war mir die Muttergottes wichtig. Ich habe schon immer leichter zu ihr gebetet. Sie ist eine Frau wie ich. Deshalb denke ich, versteht sie mich recht gut." So sagt eine Frau auf die Frage, warum sie dabei ist.

Schwester Marié Munz ging auf eine Besonderheit des Gnadenbildes von Schönstatt ein. Die rechte Hand von Jesus ist nicht zu sehen. Sie verschwindet hinter Maria. Das ist ein Hinweis, wen Jesus als seine "rechte Hand" erwählt hat: Maria! Sie möchte vom Schönstattheiligtum aus Menschen für Christus gewinnen. Sie möchte Christen erziehen, die der rechte Arm von Jesus sind, die das Geschick der Welt und der Kirche tatkräftig mitgestalten und prägen.

Keine Zeit - meine Zeit

Nach einer kurzen Kaffeepause lud Schw. Marié Munz ein, einen Blick auf Stolpersteine auf dem Weg zu werfen, die hindern, "rechte Hand" von Jesus zu sein. Unter anderem kennzeichnete sie den Stolperstein "keine Zeit". "Keine Zeit" ist heute ein vielgebrauchtes Wort. Die Aussage macht aufmerksam, dass viel getan werden muss und die Zeit gerne knapp ist. Schw. Marie Munz zeigte die Chance auf, Stolpersteine zur Treppe werden zu lassen, indem das Wort gewandelt wird in "meine Zeit". Es gibt viel zu tun, kaum jemand hat viel Zeit, doch statt zu jammern, keine Zeit zu haben, gibt es die Chance "meine Zeit", und wenn es nur ein Augenblick wäre, zu nutzen. Die Chance liegt in einer gewandelten Blickrichtung.

"Vorher haben wir nie gewartet. – jetzt warten wir, wann die Gottesmutter kommt!" erzählte Frau Sigg Bad Saulgau, auf die Frage, was anders geworden ist, seit die Gottesmutter im Pilgerheiligtum in die Familie kommt. Das war der Auftakt zu einem regen Austausch über Erfahrungen mit der Pilgernden Gottesmutter. "Man denkt während des Monats: Wo ist sie denn? Wie geht es ihr? Haben die Leute wohl Zeit? Wie geht es den Leuten? – und meist kommt ein Stoßgebet für die Leute dazu", äußerte die Frau Agathe Reutlinger aus Enkenhofen, die Gebietsverantwortliche für das Allgäu. Frau Renate Käppeler aus Mengen hat einen besonderen Blick auf junge Familien geworfen. Sie erzählte, wie sie durch das Projekt Pilgerheiligtum Kontakt zu vielen jungen Familien in Mengen bekam. Sylvia Rehm aus Tannheim ergänzte dazu: "Kontakt zu jungen Familien hatte ich vorher schon, doch jetzt kommen wir auch ins Gespräch über den Glauben." "Bisher waren wir "Einzelkämpfer" – jetzt können wir zusammen beten" bezeugte die Teilnehmerin eines Pilgerkreises, die mitgekommen ist, weil sie gute Erfahrungen mit dem Pilgerheiligtum gemacht hat und überlegt, ob sie jetzt selber Begleitperson für einen Pilgerkreis werden will.

Ganz nahe und zum Anfassen

"Ich finde das goldig: bei meinem Sohn, er ist jetzt 2 Jahre alt, muss die Muttergottes überall dabei sein. Wenn er beim Essen sitzt, muss sie direkt vor ihm stehen, auch wenn das Essen noch so drauf spritzt. Es ist einfach wichtig, dass sie ganz nahe dabei und zum Anfassen ist."

Beim lebendigen Erfahrungsaustausch verging die Zeit wie im Flug, so dass die organisatorischen Fragen nur noch kurz am Ende des Treffens angesprochen werden konnten. In der Region Oberland gibt es inzwischen 454 Pilgerkreise in rund 120 Städten und Orten. Das Wachsen des Projekt Pilgerheiligtum zeigt, dass es vor Ort immer stärkere Stützpunkte braucht, Verantwortliche, die in Kontakt mit dem Schönstattzentrum Aulendorf stehen und Kontakt zu den Begleitpersonen vor Ort haben. Um diesem Anliegen mehr nachzukommen, sind für das Frühjahr 2005 Begleitpersonentreffen in den Dekanaten geplant. Zuvor richtet sich der gemeinsame Blick jedoch auf die Begegnungsnachmittage beim Schönstattzentrum Aulendorf. Am 14. und 15. August 2004 sind alle Teilnehmer der Pilgerkreise und Interessierte aus der Region Oberland zu einer Begegnung beim Heiligtum eingeladen. Weil das große Anliegen des Projektes die Familie ist, wird zum Programm außer Workshops, Meditation und Erfahrungsaustausch für die Erwachsenen ein buntes Programm für die Kinder gehören. Höhepunkt der Begegnungsnachmittage ist immer der Gottesdienst mit der Neuaussendung der Pilgerheiligtümer in die vielen Orte.

Die Vorfreude auf die nächste Begegnung wächst. "Es tut einfach gut zu sehen, es gibt so viele, die mitmachen. Wir stehen nicht alleine." ist eine von vielen frohen und dankbaren Äußerungen beim Verabschieden. " "Durch die Pilgernde Gottesmutter habe ich Kontakt zu evangelischen Christen bekommen, die auch mitmachen. Und ich weiß von Leuten, die ich sonst in der Kirche nicht sehe, dass ihnen der Glaube wichtig ist, sonst wären sie doch sicher nicht dabei."

Es gibt ein besonderes Wertbewusstsein, Mitarbeiter bei einem Millionen-Unternehmen der Gottesmutter zu sein, "rechte Hand von Jesus"!



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 05.03.2004 Mail: Editor /Webmaster
© 2004 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum