"Ich möchte leben, wenn die Stunde des Sterbens komt"Die Gemeinschaft San Egidio ruft auf zur Solidarität mit den alten Menschen |
ROM, Bewegungen, P. Alberto Eronti. Rom ist voller Plakate mit Sätzen, die zum Nachdenken aufrufen. Das Logo ist eine Sonne, und "geworben" wird für "Dreißig Stunden für das Leben". Es geht um eine Sendung, die die Gemeinschaft san Egidio über das italienische Radio und Fernsehen (RAI) vom 9. bis 16. Februar sendet. Um was geht es bei diesem starken Einsatz für das Leben? Um die alte Generation. Der letzte heiße Sommer in Europa hat eine dramatische Wirklichkeit gezeigt: die Hilflosigkeit der alten Menschen. Tausende starben an Dehydration während der wochenlangen Gluthitze. Die meisten Opfer waren alte Menschen, die allein in ihrer Wohnung lebten, oder die allein zu Hause geblieben waren, weil ihre Kinder und deren Famiien im Urlaub waren. Die beiden verletztlichsten Punke des LebensIch erinnere mich, dass ich vor einigen Jahren in Deutschland an vielen Windschutzscheiben den Aiufkleber entdeckte: "Ein Herz für Kinder". Wenn ich mich recht erinnere, war es eine Kampagne in Blick auf den Umgang mit Kindern und dem werdenden Leben - ein Problem, das weiter besteht. Der Heilige Vater hat in der letzten Zeit immer wieder sich zum Anwalt gemacht für die, wie man sagen kann, beiden verletztlichsten Punkte des Lebens: Kindheit und Jutend und Alter. Lebensphasen, in denen denen jeder Mensch zu den "Hilfsbedürftigen" zählt. Zurück zur Initiative der Gemeinschaft Sant'Egidido. Man könnte auch sagen: "Ein Herz für Alte." Auf den Plakaten sieht man das Gesicht einer Frau, die in die Ferne schaut; auf der Seite stehen Worte, die aus dem tiefsten Herzen zun kommen scheinen: "Ich möchte leben, wenn die Stunde zu sterben kommt", und dann: "Ich möchte in meinem Haus leben, umgeben von meinen Andenken. Wenn ich anfange, Dinge zu vergessen, möchte ich mit jemandem sprechen können. Wenn meine Stimme versagt, möchte ich eine Hand halten können. Wenn ich keine Kraft mehr habe, möchte ich ein Alter haben, das nicht einfach Einsamkeit ist... denn nur dann weiß ich, dass ich noch lebe." Dass die Welt mehr Garten und darum bewohnbarer wirdIn der sogenannten "ersten Welt" ist immer weniger Zeit und Raum für Kinder, ist auch immer weniger Zeit und Raum für Alte, und das bedeutet: weniger Zeit und Raum für Liebe und Zärtlichkeit. Wie hochaktuell ist die Frage Jesu an den Gesetzeslehrer nach dem Gleichnis von barmherzigen Samariter: Wer von ihnen ist der Nächste dessen, der unter die Räuber gefallen ist" (Lk 10, 29-37). Diese Kampagne der Gemeinschaft Sant'Egidio ist ein Aufruf, zum Nächsten der Alten zu werden. Der Grund ist ganz einfach. Sie gehören zu den "Ärmsten", zu den Hilfsbedürftigen, was zum Maßstab wird für die Fähigkeit, sich zu zuzuneigen, wie sich Jesus der Schwiegermutter des Petrus zugeneigt hat (Mk 1,29) oder dem Mann, der seit 38 jahren krank war (Joh 5,5-6). Diese Initiativen lösen nicht alle Probleme der Welt, aber sie machen sie menschlicher, bewohnbarer, was nicht wenig ist in einer von Angst gelähmten und auf Wellness ausgerichteten Welt. Der Geist wirkt Neues, trotz der unablässigen Anstrengungen, wieder aufzubauen, was wir Menschen zerstören. Im Buch Genesis (2, 8 -16) lesen wir: Gott "legte einen Garten an" und setzte den Menschen hinein, damit er dort wohne. Heute können wir sagen, dass viele Menschen statt in diesem Garten zu wohnen, nur auf einem Schuttplatz überleben. Das hat Gott nicht so gewollt. Dank an die Gemeinschaft Sant'Egidio, die dafür arbeitet, dass die Welt mehr Garten und darum bewohnbarer wird! |
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Last Update: 17.02.2004
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