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 published: 2004-01-09

Etwas bleibt von Sternen, Glöckchen, Weihnachtsliedern ... und der Begegnung mit Gott

Am 8. Januar endeten die "Zehn Minuten an der Krippe" in Schönstatt - Neujahr im Urheiligtum

El pesebre en la Iglesia de la Adoración: los Reyes llevan oro...y estrellas

Crib scenery in the Adoration Church: the Kings bringing gold... and stars

Krippe in der Anbetungskirche: die Königin bringen Gold… und Sterne

 
 

Diez minutos junto al pesebre - una fiesta de los chicos

Ten minutes by the crib - a feast for children

Zehn Minuten an der Krippe - ein Kinderfest

 
 

6 de enero: coro instrumental de las Hermanas de Maria

January 6: instrumental choir of the Schoenstatt Sisters

6. Januar: Instrumentengruppe der Marienschwestern

 
 

Son momentos del encuentro con Dios

Moments of encounter with God

Es sind Momente der Gottesbegegnung

 

4 de enero: nieve!

January 4: snow - the day before Michelle who so much wanted snow had to return to South Africa!

4. Januar: Nachdem sich Michelle aus Südafrika seit ihrer Ankunft Schnee gewünscht hatte, fiel er am Tag vor der Abreise

 
 

Bendición del Año Nuevo en el Santuario Original

Blessing of the New Year in the Original Shrine

Segen für das Neue Jahr im Urheiligtum

 
 

"Feliz Año Nuevo!"

"Happy New Year!"

"Frohes Neues Jahr!"

 
 

Encuentro: Corina Montes con su sobrino y el P. Marcelo Avarena

Encounter: Corina Montes with her nephew and Fr. Marcelo Avarena

Begegnung: Corina Montes mit ihrem Neffen und P. Marcelo Avarena

Fotos: POS Fischer © 2004

 

 

 

SCHOENSTATT, mkf. Noch steht die Krippe in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt, noch liegen dort körbeweise Papiersterne mit Namen, aufgeschrieben in Liebe, in Angst, in Vertrauen und Sorge, doch es ist wieder Ruhe und Frieden eingekehrt auf Berg Schönstatt nach 13 Tagen mit tägöich Hunderten, oft über Tausend Besuchern, die zu den "Zehn Minuten an der Krippe" kamen. Am 8. Januar gegen 17.00 Uhr hat das große Aufräumen begonnen, als die letzten Glöckchen verklungen sind. "Schade", sagen ein paar Kinder, die es endlich, beim fünften oder sechsten Anlauf, zur Rolle der Maria und des Josef gebracht hatten. "Schade, eigentlich könnte es noch weitergehen," hört man immer wieder, auch bei denen, die seit dem 26. Dezember unermüdlich Tee gekocht, Plätzchenteller gerichtet, Kinder als Engel, Hirten oder Sterne verkleidet, Glöckchen und Handsterne ausgeteilt, musiziert und organisiert oder abends bis spät noch geputzt haben. Etwas wird bleiben - eine Spur in den Herzen vom frohen Klang der Weihnachtslieder und Glöckchen, von den leuchtenden Augen der Kinder, Spuren von der Bewegung beim Aufschreiben von geliebten und nicht so geliebten Menschen auf einen Stern... Spuren von der Begegnung mit Gott, der sich "verkleidet" hat als Kind...oder vielleicht auch als Stern.

Die "Zehn Minuten an der Krippe" haben auch im siebten Jahr nichts von ihrer Attraktivität verloren. An manchen Tagen kamen über 1000 Personen, trotz Schnee oder Dauerregen. Bilanz je nach Erfahrungsbereich: "Viel mehr Tee als sonst ist getrunken worden", weiß Sr. Cordula von Haus Marienland, die ihn für die Bewirtung im Stall - dem umgebauten Wirtschaftsgebäude bei der Anbetungskirche - gekocht hat. "Es waren mehr Leute als sonst im Stall, und sie sind im Schnitt länger geblieben," berichtet Sr. Eva-Maria. Kein Wunder bei dem wenig einladenden Wetter! Es sind mehr Sterne an der Krippe als in anderen Jahren; nicht nur wegen der "virtuellen Sterne", die per Internet geschickt wurden. Vielleicht, weil in den Texten deutlicher als sonst schon einmal darauf hingewiesen wurde, vielleicht, weil die Menschen mehr Sorge um andere Menschen mitgebracht haben. Seit dem Beginn 1997 sind die "Zehn Minuten an der Krippe" gewachsen - nicht nur bezüglich der Dauer (es sind inzwischen immer mindestens 30 Minuten), sondern auch an Besucherzahl und Organisationsgrad. Die Faszination ist geblieben, und die Mischung machts: Gastfreundschaft und Offenheit, die vor und rund um die Anbetungskirche in Tee, Plätzchen, jedes Jahr hübscher werdendem Stall und freundlichen "Einweisern" auf den immer zu kleinen Parkplätzen ausdrückt; "kinderfreundlich" präsentiert sich Kirche in diesen Tagen, und jung: denn die Kinder stehen im Mittelpunkt. "Und dürfen auch schon mal rumrennen und laut sein," sagt Schwester Luisa Werner, die fast jeden Tag beim Kinderprogramm mitgemacht hat. "Man wird ja schon mal sonst schief angeschaut, wenn man fünf kleinen Kindern aufläuft," sagt eine Mutter. "Hier wurde ich von einer strahlenden jungen Frau empfangen: Was ein Glück, jetzt haben wir endlich genug Hirten!" Erinnerungen an religiöse Erlebnisse der Kindheit werden bei den Erwachsenen wach beim Singen der traditionellen Weihnachtslieder (die Lautstärke steigt mit dem emotionalen Bekanntheitsgrad; bei den neueren Liedern hört man zu), dazu das unreflektierte und unanalysierte, druckfreie Erlebnis von religiöser Atmosphäre, gestaltet in der spontanen Religiosität der Kinder, im Anschauen der Krippe und beim Aufschreiben von Namen von Menschen auf Sterne, die man an die Krippe legt. Kaum einer wird dabei denken, dass in diesem Moment zum Pilger wird... und doch ist all das Weg zu Gott. Unmöglich, die vielen persönlichen Glaubenserfahrungen dieser Tage aufzulisten, die kleinen und die auch manchmal atemberaubenden Wunder, die sich mit den Sternen verbinden. "Doch, wir glauben, natürlich", sagt eine Schwester. "Aber mit den Sternen ist Gott manchmal so nah, dass es einen richtig tief berührt. Für mich ist die Zeit der Sterne wie Exerzitien."

Am kommenden 18. Januar werden die Sterne bei der Bündnisfeier verbrannt; im Lichter-Rosenkranz , der am 24. Januar (15.00 Uhr) wieder stattfinden wird, werden die Menschen, die übers Internet einen Stern geschickt haben, und alle, deren Namen auf diesen Sternen stehen, ins Gebet eingeschlossen.

"Wir kommen schon seit 1997!"

Obwohl sich in diesen sieben Jahren schon so etwas wie "Stammkundschaft" entwickelt hat, sind doch immer wieder auch Erstbesucher da, vor allem aus der unmittelbaren Umgebung. Daneben die Familien, die stolz berichten, dass sie seit 1997 jedes Jahr kommen oder dass sie bis zu sechs, sieben, zehnmal pro Saison dabei sind. Die schon lange kommen, berichten stolz, dass sie schon dabei waren, als es den Tee noch draußen unter freiem Himmel gab und zwei Schwestern die ganze Sache von Musizieren bis Moderieren allein improvisiert haben. "Das gehört zu unserer Weihnachtskultur," sagt eine Frau. "Wir kommen jedes Jahr am 26. Dezember und dann am Sonntag, bevor die Schule losgeht."

Schwestern, die an Tagungen teilnehmen, Schönstatt-Patres, Voluntäre aus vielen Ländern, Diözesanpriester beim Kurstreffen - alle kamen sie einmal kurz vorbei, um sich die "Zehn Minuten" anzuschauen, die unter der Hand auch schon zum Schönstatt-Familientreffen geworden sind.

Wenn jetzt die letzten Glöckchen verklingen, beginnt nach dem großen Aufräumen das Vorbereiten auf die nächste Saison, die am 26. Dezember 2004 beginnt. Und bis dahin gibt es in Schönstatt zwar keine "Zehn Minuten" mehr, aber "dass die Leute aus der Umgebung das ganze Jahr einfach kommen und hier etwas erleben können," das wünscht sich nicht nur Pater Franz Widmaier von der Schönstatt-Wallfahrt.

Segen für das Neue Jahr

Eine Art Familientreffen war auch die Segensfeier zum Jahresbeginn im Urheiligtum. Wie jedes Jahr, füllte sich etwa ab 23.30 Uhr am 31. Dezember das Urheiligtum; um 23.45 Uhr begann die Segensandacht, und etwa fünf Minuten später erschienen, dick vermummt wie zu einer Südpolexpedition, junge Frauen von den Philippinen, aus Mexiko, Argentinien, Ecuador, Südafrika, Chile, Deutschland... die draußen mitfeiern mussten. Sie hatten gemeinsam mit 21 Personen und in vier Sprachen die letzten Stunden des alten Jahres in Haus Sonneck gefeiert.

Pünktlich um 24.00 Uhr läutete die Glocke des Urheiligtums das Jahr 2004 ein, und Pater Matthias Rummel SAC erteilte den sakramentalen Segen, wobei er für alle betete, die im alten Jahr in diesem Heiligtum gebetet hätten und es dieses Jahr tun würden. Nach dem Ende der Segensandacht stimmte eine Schwester spontan die Kleine Weihe in Deutsch an, und dem schloss sich die Liebesbündniseerneuerung in spanisch, polnisch, portugiesich und englisch an.

Mit Wunderkerzen und fröhlichen Glückwünschen ging es bei eisiger Kälte draußen weiter, jeder wünschte jedem in irgendeiner Sprache Frieden, Fruchtbarkeit und Freude für alle, die ihnen gehörten.

Die Mannesjugend hatte in den Tagen vor Neujahr ihre Jahrestagung im Jugendzentrum Marienberg und fand als Motto für 2004: Blick Richtung Jesus. In Haus Sonnenau hatten die Jungen Frauen Besinnungstage, Mädchenjugend aus Würzburg und Freiburg schloss sich mit Tagungen an. Fünf Berufstätige Frauen trafen sich dort zur Redaktionskonferenz für die Zeitschrift der Gemeinschaft.

"Am 18. fliege ich mit meinen Gedanken und meinem Herzen nach Schönstatt"

"Am kommenden 18. fliege ich mit meinen Gedanken und meinem Herzen nach Schönstatt", schreibt Lizzie Loetz aus La Paz, Bolivien, nachdem sie die Nachricht bekam, dass endlich ein schlichter brauner Briefumschlag mit "hochexplosivem" Inhalt in Schönstatt angekommen waren - darin waren die Zettel mit den Beiträgen zum Gnadenkapital der Schönstattfamilie von La Paz. Nicht ihre Kleider und persönlichen Sachen machten Corina Montes, Lizzies Freundin aus der Mütterliga in La Paz, Sorge, als sie ihren Koffer auf der Reise verloren hatte und ihn erst nach zehn Tagen wieder bekam, sondern dieser Umschlag. Glücklich kam sie am 3. Januar mit ihrem Neffen, der in Herten, Deutschland, arbeitet, nach Schönstatt und übergab den kostbaren Schatz. Sie kamen nach Haus Sonnenau, denn die hellerleuchteten Fenster und Türen sagten ihnen, dass da jemand sein würde. "Das war auch für mich ein Geschenk, mit meiner Tante zum Urheiligtum zu gehen," sagt der Neffe. "Das ist ein Glaubensort, und man spürt, es ist etwas Besonderes, man spürt das Übernatürliche."

Sie feierten in der Anbetungskirche die Messe mit und beteten in der Gründerkapelle. Zum Schluss ihrer zwei Stunden in Schönstatt trafen sie dann noch Pater Marcelo Avarena, der bis zu seiner Ernennung als Rektor des Vaterhauses, Berg Sion, in Bolivien gearbeitet hatte. Das Glück war auf beiden Seiten perfekt! Corina: "Das war mein Wunsch, seit ich Schönstatt kenne: einmal im Leben ins Urheiligtum, und wenn es nur für eine Minute wäre!"

Am kommenden 18. Januar wird der Inhalt des kostbaren Umschlags zusammen mit den Sternen von der Krippe verbrannt - ein besonderer "Stern".



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