Nachrichten - News - Noticias
 published: 2004-01-23

Den Himmel auf die Erde exportieren

Das Hausheiligtum in weiteste Kreise tragen: apostolisches Projekt der Schönstatt-Bewegung von Paraguay für 2004 - Jahresüberblick von P. Antonio Cosp, Bewegungsleiter

El Santuario de Schoenstatt en Ciudad del Este, Paraguay

The Schoenstatt Shrine in Ciudad del Este, Paraguay

Schönstatt-Heiligtum in Ciudad del Este, Paraguay

Foto: Cabral © 2004

 

Fiesta del 18 de octubre en Tuparenda

October 18 in Tuparenda

18. Oktober in Tuparenda

 
 

Maria vive en mi familia, Dios reine en Paraguay

May Mary live in my family, may God reign in Paraguay

Maria lebe in meiner Familie, Gott herrsche in Paraguay

 
 

Con María, la madre y educadora...

With Mary, mother and educator…

Mit Maria, der Mutter und Erzieherin …

 
 

P. Antonio Cosp (centro) en la Misa del 18 de octubre

Fr. Antonio Cosp (center) during the Mass on October 18

P. Antonio Cosp (Mitte) bei der Messe am 18. Oktober

Fotos: Tuparenda 2003 © 2004

 

Santuario Joven en Asunción

Young Shrine in Asunción

Junges Heiligtum in Asunción

Foto: Perez © 2004

 

 

 

PARAGUAY, P. Antonio Cosp. Das neue Motto der Schönstattfamilie von Paraguay für 2004 heißt: "Maria lebe in meiner Familie, Gott herrsche in Paraguay". Nach einem Jahr fruchtbarer Arbeit vor allem in den Bereichen Familie, Politik, Medien und Fortschritten beim Bau der Pilgerkirche in Tuparenda, konzentriert sich die Schönstattfamilie in diesem Jahr darauf, das Hausheiligtum ins Volk und in die große Pilgerbewegung zu tragen, wie vor Jahren das Liebesbündnis.

Es geht dabei darum, den Himmel auf die Erde zu exportieren... in der Realität des Heiligtums.

1. Die "Nation Gottes" bauen

"Eines morgens erwachte Gott, früh wie immer, und erinnerte sich an seinen langen Traum in der Nacht. Im Traum hatte er tief gespürt, wie sein Sohn und Geist sein Herz erfüllten. Und auch die Engel erfreuten seinen Himmel. Und doch - und doch spürte er das Verlangen, diese überflutende Liebe, die ihn erfüllte, weiterzugeben. So ging er an sein großes Teleskop und schaute von dort aus auf die kleine Erde. Unter all seinen Werken war dies das schönste, das am meisten dem Himmel glich. Er träumte dabein, dort hin menschliche Wesen zu bringen, die Liebe empfangen und geben könnten. Oh ja, er träumte davon, den Himmel auf die Erde zu exportieren. Das heißt, Frauen, Männer, Familien und Völker nach dem Bild der Dreifaltigkeit und ihrer gegenseitigen Liebe.

Gleich am selben Morgen erzählte er den Engeln, was er geträumt hatte. Die redeten alle gleichzeitig los und bombardierten Gott mit Kritik und Zweifeln. Herr, sagten sie, wie soll denn ihre schwere Materie mit Geist und Liebe erfüllt werden? Sie werden die Schwere ihre Füße, ihrer Hände und ihres Körpers spüren. Uns hast du Flügel gegeben. Aber bei ihnen zieht alles nach unten! Sie müssen essen und werden sich ums Essen streiten! Sie müssen ihre Kinder großziehen und werden bloß für sie selber sparen und ihre Reichtümer nicht teilen. Sie werden siegen wollen übereinander und das durch Lug und Trug machen. Aus irgendeinem Grund, den sie selbst nicht begreifen, fühlen sie sich angegriffen, und dann werden sie sich bekämpfen und gegenseitig umbringen. Sie haben ein wankelmütiges Herz und einen schwachen Willen. Vater, sagten die Engel, der Schuss wird nach hinten losgehen!

Als erfahrener Baumeister kannte Gott solche Klagen. Aber er ließ sich nicht beirren. Er schuf ein Herz, dem er die Sehnsucht nach einer Erde wie im Himmel einprägte. Jedem Menschenkind pflanzte er ein Stückchen dieses Herzens ein. Darum gab er jedem Verstand, um Wahrheit und Gerechtigkeit zu entdecken. Und Hände, um diese Sendung zu erfüllen. Dann sorgte er, dass Mann und Frau sich in einer nahezu göttlichen Liebe für immer füreinander entschieden. Sie würden ihre Körper umarmen, ihre Herzen und persönlichen Träume, um eine Familie wie im Himmel zu bilden. So würde die Erde ein Reich der Liebe und des Friedens sein.

Und er machte sich ans Werk und schuf den ersten Mann und die erste Frau, und er tat sehr viel von sich selbst in diese Herzen.

Es verging eine kurze Zeit, und die Engel kamen mit zornigem Gesicht und sagten: Haben wir es dir nicht vorher gesagt? Siehst du jetzt, dass wir Recht hatten? Schau dir deine Erde an! Die Hölle ist das! Und Gott wurde es schwer ums Herz, als er auf seiner Erde die traurigen und verwirrten, die egoistischen und gewalttätigen Herzen seiner Kinder sah. Ehepaare, die ohne Träume und ohne Zärtlichkeiten nebeneinander her lebten, rechtlich oder faktisch geschieden. Länder, die im Elend versanken. Langeweile, Lieblosigkeit, Gewalt. Die Menschen hatten schnell vergessen, die göttliche Quelle der Liebe zu umarmen... Und traurig rief Gott aus: Was haben meine Kinder aus meinem Traum von einer Erde wie im Himmel gemacht?

Und er hatte eine wunderbare Idee. Er beschloss, dass sein Sohn sein Botschafter würde, dass er alles, aber wirklich alles den Menschen geben solle, damit sie von seiner Hingabe lernten. Dass er ihnen dazu auch seine Mutter als Erzieherin geben würde. Und alle, die sich wie die Reben mit diesem Fruchtbaren Weinstock der Liebe verbinden würden, würden das Leben des Himmels in Fülle erfahren.

Die Engel schauten wieder auf die Erde, und sie staunten... sie staunten über die Zärtlichkeit, die sie sahen..."

So weit die Geschichte. Wir können sagen, dass dieser Traum Gottes in der ersten Evangelisierung unseres Landes eine wunderbare Erfüllung gefunden hat. Als Erinnerung daran sind uns einige Kirchen, vor allem franziskanische, geblieben, viele Schnitzereien, einige Ruinen, und vor allem das Herz des heiligen Roque Gonzales. So groß war das Feuer, das in ihm brannte für das Werden der Nation Gottes in seinem Heimatland, dass das Feuer, mit dem seine Mörder es zu Asche machen wollten, nichts ausrichtete - sein Herz blieb heil und unangetastet. Das innere Feuer der Christen und Schönstätter heute soll uns heil erhalten angesichts der Welle der Lieblosigkeit, die unsere Welt überflutet.

2. Was im vergangenen Jahr geschehen ist - einige Höhepunkte

* Es war das Jahr der Wahlen. Viele Schönstätter sind ins Parlament gewählt worden. Einer der ersten aus der Gründergeneration Schönstatts in Paraguay, aus der Gruppe der Mannesjugend von 1959, ist als Senator vereidigt worden. Ein neues Paraguay kann durch sie und andere Christen in der Politik entstehen. Wie helfen wir ihnen bei ihrer Aufgabe?

* Motto, Programm, Vorsatz und Akzente des apostolischen Tuns sind gut aufgenommen worden. Ausgedrückt fanden wir das besonders schön in dem alten Lied: "Gott lieben die Menschen in Paraguay. Gott lebe in unseren Herzen, Gott lebe in jedem Haus... und herrsche in unserem Land."

Die spirituelle Linie ist auf Landesebene sehr einheitlich durchgetragen wurden. Die drei Heiligtümer und die großen Feste sind Orte und Zeiten der Verkündigung.

* Programm und Akzente legten Gewicht auf den Bau der Kirche "Maria von der Dreifaltigkeit" als Ausdruck, Mittel und Weg zum Bau der Nation Gottes, indem die Mauern des Heiligtums sich weiten. Besondere Bedeutung hatte es, dass die Jugendmesse um 11.30 Uhr im Rohbau der Kirche, am Ort des zukünftigen Altars gefeiert wurde. Das vergangene Jahr schloss mit der Segnung der Fundamente. Heute steht ein guter Teil des Rohbaus. Alle arbeiten materiell und geistig an den Säulen des Baus.

* In Blick auf die Medien sind gute Schritte gemacht worden. Die Printmedien haben inzwischen eine gute Nähe zu Schönstatt entwickelt. In Radio Maria haben wir einen festen Programmplatz mit wöchentlichen Sendungen und häufiger Übertragung der Messe in Tupârenda. Unsere Leute sind verschiedenen Journalisten bekannt, es entstehen gute Beziehungen und Bündnisse. Wir suchen eine stärkere Verbindung mit dem katholischen Journalistenverband, ebenso mit anderen katholischen Initiativen im Raum des Journalismus. Ob es möglich ist, ähnlich wie die Tagung für Lehrer und Erzieher eine Tagung oder Exerzitien für Journalisten anzubieten? An diesem Projekt wird ernsthaft gearbeitet.

Die Vollversammlung der CELAM machte Tupârenda in der katholischen Weltpresse bekannt. Dort wurde Kardinal Francisco Javier, ein Schönstätter, zum Vorsitzenden gewählt.

* Die Gliederungen festigen sich mit dem üblichen Auf und Ab des Lebens. Besonders gefreut hat uns das kontinentale Treffen des Familienbundes und das internationale Treffen von dessen Leitung in Tupârenda. Der argentinisch-paraguayanische Mütterbund hat seine Autonomie erreicht. Die beiden Jugendgemeinschaften haben mehrere Berufungen hervorgebracht - Zeichen für die Fruchtbarkeit einer gesunden Kirche.

* Die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter hat ihren ersten Landeskongress gehalten und ein Porgramm bis 2011 aufgestellt:

  1. Dass die Heiligkeit der 7.000 Missionare einen João Pozzobon für Paraguay hervorbringt.
  2. Dass die Gottesmutter bis 2011 in jedes Haus in Paraguay kommt. In diesem Sinn hat ein hoffnungsvoller Anfang der Verbreitung des Hausheiligtums eingesetzt.

* Die drei Heiligtümer arbeiten im Sinne ihrer jeweiligen Heiligtumspastoral. In Tupârenda hat Ehepaar Arguello die Koordination übernommen. Das Fest am 18. Oktober in Tupârenda war schön, tief und spirituell.

* Ciudad del Este hat ebenfalls neue Diözesan-Koordinatoren, da Ehepaar Nery Huerta zurückgetreten ist wegen seiner neuen Aufgabe als Abgeordneter. Die Schönstattfamilie dort wächst und entfaltet sich entsprechend ihrer eigenen Identität. Gemeinsam mit Asunción haben sie sich um eine landesweite Arbeitslinie im Sinne der Arbeit der landesweiten Delegiertentagung bemüht. Trotz der Entfernung tragen sie zum Landesheiligtum und den neuen Gründungen bei.

* Schönstatt festigt sich in den Diözesen Concepción, Villarrica, Caacupe und San Lorenzo.

3. Ausblick auf 2004

3.1 Die Kirche in Paraguay wird den 8. Dezember besonders feiern als 150. Jahrestag der Dogmatisierung der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Dieses Dogam hat einen tiefen anthropologischen Sinn. Ihr geordnetes, feines und harmonisches Herz ist Vorbild für das Herz des "neuen Menschen".

3.2 Viele Schönstätter sind engagiert wie nie zuvor im sozialen und politischen Einsatz zum Bau eines neuen Paraguay. Dieses große Geschenk gilt es zu hüten, die Reihen zu schließen und Synergie-Effekte zu schaffen.

3.3 Die Familien sind heute weltweit in der größten Gefahr. Getrennt zu leben und sich zu trennen ist völlig normal und im Trend. Wenn die stärkste gesellschaftliche Bindekraft, die Familie, nicht mehr funktioniert, gehen wir auf die von Pater Kentenich beschriebene "atomisierte und vermasste" Gesellschaft zu. Diese entmenschlichte weil beziehungslose Welt ist der Weg, um Gott aus der Welt zu streichen, indem dem Menschen die Tiefe des Herzens genommen wird. Was sagt uns in diesem Zusammenhang die Abringung des Bildes der Heiligen Familie im Heiligtum von Tupârenda?

3.4 Bauen wir weiter an der Kirche "Maria von der Dreifaltigkeit" und motivieren wir unsere Gemeinschaften dazu.

3.5 Die Berufungen sind unser Stolz als Familie und als Familien. Nichts ohne dich, nichts ohne uns. Es gilt, die Berufungspastoral weiterzuführen, die vielleicht wichtigste Pastoral überhaupt, und dabei auch den Bereich der Diözesanpriester in den Blick zu nehmen. Ein neues Paraguay braucht eine neue Kirche, und damit einen neuen Klerus.

3.6 Es ist das Jahr des hundertsten Geburtstags von João Pozzobon, eine neue Chance im direkten Anschluss an das Rosenkranzjahr, ein großes Jahr für die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, die aus dem Impuls des Kongresses ihr Werk der Evangelisierung mit erneuertem Schwung angehen will.

3.7 Das neue Motto - "Maria leben in meiner Familie, Gott herrsche in Paraguay" hat drei Akzente

  1. Die natürliche Familie wie die Schönstattfamilie - eine Familie wie im Himmel. Symbolisch ist das ausgedrückt im Bild der Heiligen Familie für das Heiligtum in Tupârenda. Als Familie möchten wir mehr gemeinsam tun. Das ist Antwort auf die Zeit und ihr Suchen nach dem Einfachen, dem Schnellen, dem Augenblicksvergnügen, der unverbindlichen Freundschaft mit selbstverständlichem sexuellem Kontakt und der Freiheit, die nicht zum Wachsen einer größeren Liebe und größeren Freiheit beiträgt. Es gibt keine Kultur der Ideale noch der Verantwortung füreinander. Als Schönstätter wollen wir Familie nach dem Plan Gottes leben und zugleich gute Verkünder dieses Konzepts werden, in dem wir zeigen, wie gut es uns tut. Die Familienbewegung hat sich vorgenommen, auf ein wöchentliches gemeinsames Familiengebet im Hausheiligtum hinzuarbeiten.
  2. Das geistliche Leben verlangt nach ständiger Vertiefung im Liebesbündnis mit den drei Kontaktstellen. Das ist Antwort auf das Neuheidentum unserer Zeit. Wir leben in Zeiten ähnlich denen des heiligen Paulus. Wer nicht von innen glaubt, wer nicht ganz in Christus eintaucht, wird von den äußeren Einflüssen weggeschwemmt. Ein gemeinsamer Vorschlag der Zentrale ist das Ja zum Beten des Engel des Herrn, damit das Wort Fleisch werden und der Himmel sich der Erde verbinden kann.
  3. Schönstatt bin ich! Das bedeutet, von innen die Welt Schönstatts anzunehmen und nicht ur eine intellektuelle Schulung von außen, die kaum wirkliches Interesses weckt, zu übernehmen. Dazu helfen die persönlichen und gemeinschaftlichen Erlebnisse und für allem die Kraft eines Traums, der bewegt und in Bewegung setzt.


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 05.02.2004 Mail: Editor /Webmaster
© 2004 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum