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 published: 2003-12-05

"Heute ist aus diesem kleinen Samen ein großer Baum geworden"

Fokolar-Bewegung feiert 60-jähriges Bestehen

 

v.l.: Joachim Zeller (Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte), Christian Bahlmann (Fokolar-Bewegung), Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky

 
 

Silvana Veronesi von Rom im Gespräch mit Bürgermeister Joachim Zeller

 
 

Aldo Stedile aus Rom neben Altbischof Martin Kruse

 

Fotos: www.fokolar-bewegung.de © 2003

 

 

 

DEUTSCHLAND. Andres Fleming www.fokolar-bewegung.de. Die internationale Gemeinschaft wird am 7.12.2003 60 Jahre alt. Grund zu feiern, auch wenn Gründerin Chiara Lubich immer wieder betont, dass sie nie im Sinn hatte, eine Bewegung zu gründen. Glückwünsche kamen von Bundespräsident Rau, Eu-Präsident Prodi, Vertretern der Kirchen und vielen anderen.

Am Anfang war es eine Handvoll junger Mädchen um die junge Lehrerin Chiara Lubich im norditalienischen Trient, die während des Zweiten Weltkriegs in den Luftschutzkellern in dem einzigen kleinen Büchlein las, das sie mitnehmen konnten dem Evangelium. Heute ist aus diesem kleinen Samen ein großer Baum geworden, in dem die Vögel des Himmels ihre Nester bauen , so beschrieb Altbischof Martin Kruse beim Festakt des 60. Geburtstags der internationalen geistlichen Gemeinschaft in Berlin mit dem biblischen Bild vom kleinen Senfkorn die Wirkkraft der Fokolar-Bewegung.

Die Fokolar-Bewegung gehört heute zu den großen geistlichen Gemeinschaften, die in den christlichen Kirchen entstanden sind, ist mittlerweile in mehr als 180 Ländern vertreten und zählt weltweit etwa 140.000 Mitglieder. Nahezu fünf Millionen Menschen stehen mit ihr in Verbindung. In Deutschland ist sie sehr stark in der Ökumene engagiert, in Ländern des Nahen Ostens, in Amerika und Asien sehr aktiv im interreligiösen Dialog aber ebenso offen für Menschen, die keinen religiösen Bezugspunkt haben.

Kleine Inseln der gelebten Geschwisterlichkeit

Lubich selbst, die immer wieder betont, dass sie nie im Sinn gehabt habe, eine Bewegung zu gründen, sieht heute eine der Aufgaben ihrer Gemeinschaft darin, Bande der Geschwisterlichkeit zu knüpfen. Das unterstrich auch Silvana Veronesi, die jüngste derjenigen, die damals in den Bunkern von Trient dabei war und zusammen mit Aldo Stedile, dem ersten männlichen Fokolar, eigens zum Festakt in Berlin von Rom angereist war. Angesichts der aktuellen Situation in der Welt sei viel von einer Spirale der Gewalt die Rede, aber wir möchten in der Welt eine Spirale der gegenseitigen Liebe auslösen. Die kleinen Inseln der gelebten Geschwisterlichkeit, die überall dort entstünden, wo Menschen beginnen, das Gebot der Nächstenliebe in die Tat umzusetzen, gelte es auszuweiten.

Anstoß zur Erneuerung der Kirchen von innen heraus

Glückwünsche zum festlichen Anlass kamen aus Kirche, Politik und Gesellschaft: Bundespräsident Johannes Rau erinnerte in seiner Grußbotschaft zum Berliner Festakt an seine Begegnungen mit Gründerin Chiara Lubich. Ich bin Chiara Lubich schon an vielen Orten begegnet" und verwies dabei auf seine letzte Begegnung mit ihr beim Ökumenischen Kirchentag. Die Gruppe der "Fokolarini", wie sie in Italien genannt werden, habe in den vergangenen sechs Jahrzehnten eine ungeheure Kraft und Spiritulalität entwickelt. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi unterstrich in seinem Glückwunsch, den er der mittlerweile 83-jährigen Gründerin schon im Sommer hatte zukommen lassen, die Bedeutung des Lichtes, der Liebe und der Suche nach Einheit, die seiner Ansicht nach das Leben und den Einsatz von Chiara Lubich begleitet haben. Und Konrad Raiser, Generalsekretär des Ökumensichen Rates der Kirchen in Genf dankte für die Anstöße für eine Spiritualität der Einheit: Sie sind zu einer Gabe Gottes für die ganze ökumenische Bewegung geworden. ... Die Fokolare haben einer Gestalt von ökumenischem Engagement zum Durchbruch verholfen, das Chiara Lubich als 'Ökumene des Volkes' bezeichnet. Dabei denkt sie nicht an einen Gegensatz zur offiziellen Ökumene der Kirchen, sondern vielmehr an den ständigen Anstoß zur Erneuerung der Kirchen von innen heraus.

Festakt mit Freunden

In Berlin war der Anlass mit einem ökumenischen Gottesdienst zusammen mit Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky und Altbischof Martin Kruse begangen worden. Beim anschließenden Festakt waren neben 300 Mitgliedern und Freunden der Fokolar-Bewegung auch geladene Gäste aus den christlichen Kirchen, aus Politik und Gesellschaft sowie eine Reihe von Vertretern anderer Gemeinschaften und Bewegungen anwesend.



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