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 published: 2003-11-25

Keine EU-Haushaltsmittel für Forschungsvorhaben an menschlichen Embryonen

Entscheidung der Forschungsminister der EU am 26. November

 

SCHÖNSTATT, pos. In Zusammenarbeit mit der Fokolar-Bewegung, mit der Gemeinschaft Brot des Lebens und mit Unterstützung vieler Gruppen und Initiativen hat sich die Schönstattbewegung im Jahr 2001/2002 für den Schutz der Embyonen - und damit gegen die embryonen-verbrauchende Stammzellenforschung - eingesetzt und ein Nachdenken bei vielen bewirkt. Jetzt hat das Europaparlament sich für die Förderung der Forschung an embryonalen Stammzellen aus EU-Haushaltsmitteln ausgesprochen. Überraschend schon am 26. November werden die EU-Forschungsminister das Thema behandeln. Die Schönstatt-Familienbewegung bedauert die Entscheidung des Europa-Parlaments und setzt sich dafür ein, dass die entsprechenden Entscheidungen des Bundestages respektiert werden.

Wir veröffentlichen an dieser Stelle die Stellungnahme der Schönstatt-Familienbewegung, die vom Schönstatt-Arbeitskreis-Familienpolitik ausgearbeitet wurde.

 
Keine EU-Haushaltsmittel für Forschungsvorhaben an menschlichen Embryonen

Die Schönstatt-Familienbewegung wendet sich gegen den Einsatz von Forschungsmitteln der Europäischen Union für die embryonen-verbrauchende Stammzellenforschung.

Das Europaparlament hat sich am 19. November 2003 in einer Abstimmung für die Förderung der Forschung an embryonalen Stammzellen aus EU-Haushaltsmitteln ausgesprochen.

Die Schönstatt-Familienbewegung fordert die Bundesregierung auf, sich in den bevorstehenden entscheidenden Verhandlungen im EU-Ministerrat dafür einzusetzen, dass auf keinen Fall mit Haushaltsmitteln der Europäischen Union Forschungsvorhaben gefördert werden, bei denen menschliche Embryonen getötet werden.

Aus der Sicht der Schönstatt-Familienbewegung existiert jeder Mensch und damit auch jeder Embryo um seiner selbst willen, als werdende Persönlichkeit mit einem ureigenen und unersetzbaren Beitrag für Gesellschaft und Welt. Embryonen dürfen daher nicht zu einem bestimmten Zweck "hergestellt" und benutzt werden.

Wir sprechen uns deshalb aus für den Schutz des menschlichen Lebens von der Befruchtung bis zum natürlichen Tod. Wir fordern den Verzicht der Nutzung von Embryonen für ökonomische, forschungspolitische oder therapeutische Zwecke.

Wir unterstützen eine moderne Forschung zum Wohl des Menschen mit adulten Stammzellen, mit Transparenz und mit großer Verantwortung für die Achtung vor dem Leben. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass es auch aus gesundheitspolitischen Gründen sinnvoller wäre auf die Forschung mit adulten Stammzellen zu setzen, da nachgewiesenermaßen embryonale Stammzellen ein hohes Tumorrisiko bergen.

Als Eltern stehen wir mit besonderer Sensibilität vor der Frage, wie wir unseren Kindern die Achtung vor der Würde jedes Menschen vermitteln können, angesichts der Tatsache, dass mit der aus wirtschafts- und forschungspolitischem Kalkül im Europaparlament getroffenen Entscheidung, die Tötung ungeborenen Lebens hingenommen wird.

Für die Schönstatt Familienbewegung

Claudia und Heinrich Brehm

 

Text der Stellungnahme (PDF-Datei)

 

 

Reaktion aus der CDU-Fraktion

Bereits kurz nach Erhalt der Forderung der Schönstatt-Familienbewegung antwortete Ingo Behnel, Referent der Stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Prof. Dr. Maria Böhmer:

Wir freuen uns sehr über Unterstützung, nicht nur weil wir von der Richtigkeit einer der deutschen Rechtslage entsprechenden Position in der EU-Förderung der Stammzellforschung überzeugt sind. Es geht mittlerweile auch um einen mangelndem Respekt der Bundesregierung gegenüber den klaren biopolitischen Beschlußlagen des Deutschen Bundestages.

Frau Professor Böhmer hat gestern noch einen Entschließungsantrag formuliert, der auch von der Unionsfraktion nachmittags angenommen wurde. Darin fordern wir die Bundesregierung auf, strikt bei den Ziel- und Verhandlungsvorgaben des Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 16.Oktober dieses Jahres zu bleiben und sich gegen eine europäische Förderung verbrauchender Embryonenforschung einzusetzen. Wir werden in diesen Tagen sehen, ob die deutsche EU-Diplomatie erfolgreich war.

Meine herzliche Bitte an Sie ist, Ihre Meinung breit zu streuen und insbesondere auch die Mandatsträger der anderen Parteien anzuschreiben.

Aus Berlin sende ich Ihnen sehr herzliche Grüße

Ingo Behnel

 



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Last Update: 25.11.2003 Mail: Editor /Webmaster
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