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 published: 2003-11-25

Namensgebung vor 25 Jahren: Heiligtum der Vatertreue

Diözesantag der Limburger Schönstattfamilie: Es blieb nicht nur beim Rückblick

 

Santuario "Fidelidad del Padre" en Wiesbaden, diócesis de Limburgo, Alemania

Shrine "Faithfulness of the Father" in Wiesbaden, diocese of Limburg, Germany

"Heiligtum der Vatertreue" in Wiesbaden, Diözese Limburg.

 
 

P. Kändler habló sobre el buscar del ideal hace 25 años

Fr. Kändler spoke about the searching of the name and mission 25 years ago

Pfr. Kändler, Vortrag über die Namenssuche vor 25 Jahren

 
 

Participantes

Participantes

Teilnehmer

 
 

Cierre del día en el Santuario

Closing of the day at the Shrine

Abschluss beim Heiligtum

Fotos: Etz © 2003

 

 

 

WIESBADEN, Anne Etz. Ein Ideal muss der Grunderfahrung der Diözesanfamilie entspringen, einfach und offen sein, von allen Gliederungen getragen werden, Zeichen der göttlichen Vorsehung und sich von anderen Heiligtumidealen abheben. Dass das nicht einfach ist, zeigt sich schon darin, dass zur Einweihung des Limburger Heiligtums in Wiesbaden-Freudenberg am 31.05.1971 der Begriff der Vatertreue zwar schon im Raum stand, es aber noch sieben Jahre dauern sollte, bis sich alle Gliederungen in dem Ideal fanden. Sehr anschaulich und lebendig schilderte Herr Pfarrer Hermann-Josef Kändler auf dem Diözesantag der Schönstattbewegung im Bistum Limburg am 15.11.2003 die zeitgeschichtliche Situation und die Begebenheiten um den Bau der Schönstattkapelle und das Ringen um die Namensfindung.

Auf verschiedenen Tagungen brachten sich alle Gliederungen ein, um sich eine Vorstellung von dem zukünftigen Ideal zu machen.

Durchbruch: Ein Vortrag von P. Alexander Menningen

Den Durchbruch brachte ein Vortrag von Pater Menningen im Dezember 1976, der davor 10 Jahre im Wiesbadener Josefshospital als Seelsorger arbeitet und sich mit dem Anliegen der Namenssuche intensiv beschäftigte. Er legte den siebenjährigen Aufenthalt Pater Kentenichs von 1904 bis 1911 als "in Limburg hart geprüfte, siegreich gekrönte Vatertreue" in sechs Schritten aus:

  • Die Vorgegebenheit seines Priesterberufes durch seine außergewöhnlich starke und frühzeitige Grundeinstellung zum Jungfräulichkeitsideal.
  • Beginn der Prüfungen durch ein Zwischenfall auf einer Festfeier, der Pater Kolb zu seinem Beschützer werden ließ.
  • Disput des hochbegabten Josef Kentenich mit Professor Pater Hettenkofer, der ihn daraufhin auf einem gefährlichen Weg sah.
  • Längere Krankheit, die einer in der Provinzleitung als Hindernis zum Priesterberuf betrachtete. Pater Kolb bestand auf einer Prüfung der Generalleitung, die die Krankheit nicht als Hindernis wertete.
  • Schlechte Note aus Missgunst und eine Abstimmung zur Zulassung zur ewigen Profess mit zwei zu drei Stimmen gegen ihn. Pater Kentenichs Kommentar: "Gottes Fügung", innerlich aufs äußerste gespannt, aber in Erinnerung an seine Marienweihe im neunten Lebensjahr abwartend. Auf Drängen Pater Kolbs erneute Abstimmung nach über drei Wochen – für ihn.
  • Priesterweihe in Limburg.

Die Treue Pater Kentenichs zum Beruf und zur Berufung, in diesen sieben Jahren hart geprüft und siegreich gekrönt, mit und durch die Gottesmutter, das ist das geistige Vermächtnis an die Diözese Limburg: Zeugen sein für die Vatertreue - die Treue des Vaters und die Treue zum Vater.

Alt und Jung hörten gebannt zu, die einen sich an die Zeit erinnernd und die anderen erstaunt über die Tiefgründigkeit der Namenssuche.

Es blieb zunächst beim Rückblick

Im Anschluss an den Vortrag tauschten sich die Teilnehmer in Gesprächskreisen untereinander aus, wo sie Spuren der Vatertreue sehen, was Vatertreue leben heute heißt und wie den Dienst und das Apostolat für die Diözese Limburg konkret sehen.

Die Ergebnisse wurden aufgeschrieben und von Herrn Pfarrer Kändler gesammelt. Er las die Beiträge am Nachmittag vor, doch ging dieser Impuls wegen der Kürze der dafür vorgesehenen Zeit unter - so schien es zumindest. Und so blieb es zunächst beim Rückblick auf das, was vor 25 Jahren war.

Szenenwechsel: Blick in das heutige Leben des Schönstattfamilie

Nach dem Mittagessen gab es verschiedene Berichte aus der Limburger Schönstattfamilie: Kaplan Lauer schilderte die Rom-Wallfahrt des Priesterverbandes so lebendig, dass sich schon alle darauf freuen, dort unter den gepflanzten Olivenbäumen Schatten zu finden. Sr. Rosemarie zeigte ein Video von der Predigt von Erzbischof Robert Zollisch und der Verkündigung der Jahresparole auf der Oktoberwoche. Von den Aktivitäten der Schönstattbewegung Frauen und Mütter berichtete Frau Siglinde Schäfer: dem gut besuchten Tag der Frau, den Pilgerheiligtümern und dem Apostolat für den Mutter/Elternsegen. Die Frauenliga ist klein geworden und ihre Mitglieder älter, umso wertvoller ist ihr Einsatz: sie weihen jeden Tag die Diözese der Gottesmutter. Schließlich erzählte Herr Manfred Link von der thematischen Arbeit der Familienbewegung unter dem Motto "Deine Fimmel machen dich einzigartig".

Man spürt, die heutigen Wirklichkeiten der Schönstattbewegung und auch des Raums, in den sie hinein wirkt, sind andere als vor 25 Jahren...

Es war ein gemütlicher, familienhafter Nachmittag. Die Lose der Tombola waren schnell verkauft und am Kaffeetisch unterhielten sich alle angeregt von den vielen Beiträgen. Den Abschluss bildete eine Feier im Kapellchen, an dem noch viele dankend für den schönen Tag teilnahmen.

Das Ideal des Heiligtums in die heutige Lebenswirklichkeit übertragen

Am dem Diözesantag blieb es zunächst beim Rückblick. In Telefonaten mit verschiedenen Teilnehmern danach und in einer Gruppenstunde am Mittwoch kam jedoch der Wunsch auf, das Ideal des Heiligtums neu aufzugreifen und in die heutige Lebenswirklichkeit zu übertragen. Insofern ist so ein Jubiläum die Chance, das Heiligtumsideal bei älteren wieder stärker ins Bewußtsein zu bringen und Jüngere dafür zu öffnen.

So könnte es sein, dass vom Diözesantag ausgehend das Heiligtumsideal als Thema wieder in den Gliederungen aufgegriffen wird. Einige sind bereit, dafür zu werben.



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Last Update: 25.11.2003 Mail: Editor /Webmaster
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