PARAGUAY, Javier Cabral. Vor vier Jahren war Tupãrenda der "Schritt über die Schwelle der Säulenhalle" der zukünftigen Kirche "Maria von der Dreifaltigkeit". In diesem Moment schien der Beginn der Bauarbeiten unendlich weit entfernt. Die Wirtschaftskrise des Landes wurde immer gravierender und schuf täglich neue Probleme. Die Zeit verging. Das Bauteam hat sich von einem Problem zum andren weitergekämpft, und heute beeindruckt das, was vom Bau schon zu sehen ist, alle Besucher - nicht nur wegen der Größe, sondern auch, weil der Bau weitergeht, allen Befürchtungen und Entmutigungen zum Trotz.

Wenn man nach Tupãrenda kommt und den vertrauten Weg zum Heiligtum hinaufgeht, sieht man rechts zwischen dem Pilgerhaus und der großen Kreuz der Einheit den Rohbau der Kirche, deren Einweihung für den 18. Oktober 2006, zum Silbernen Jubiläum des Heilgtums, vorgesehen ist.

Eine Halle mit vier monumentalen Säulen

Der Eingang zur Kirche ist eine Halle mit vier ungewöhnlich großen, massiven Säulen. Dazwischen hängt ein übergroßes Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt, das den Einsatz motivieren und orientieren soll hin auf sie, die alles Bauen begleitet, jeden Handgriff der Bauarbeiter mittut. Also, sie mischt Mörtel und mauert und gießt...

Jede dieser Säulen trägt eine Aufschrift mit dem Datum eines der Meilensteine. Hinter der Säule mit dem Datum des 31. Mai steht einer der Pfeiler, die eine der beiden zentralen Bogenkonstruktionen des Kirchenschiffs trägt... Dieser Pfeiler ist der Beitrag von Ciudad del Este, der Schönstattfamilie im Osten des Landes, zu diesem Werk.

Pfeiler mit Namen, Geschichten, Zeichen des Einsatzes...

Die Kirche wird über 1.000 Sitzplätze haben. In diesem Jahr wurden über 100 Pfeiler verschiedener Größe "verteilt" zur geistigen wie materiellen Erarbeitung. Und da stehen sie nun stolz im Rohbau der Kirche, mit den Namen von Personen und Gruppen versehen, die mit großem Einsatz und auch mit Phantasie Kubikmeter für Kubikmeter den Beton erarbeitet und finanziert haben, der, zum Pfeiler gegossen, die Kirche stützten wird... Auf einer der Säulen steht "Lalo", der Name eines mit 34 Jahren gestorbenen Familienvaters, dessen Kurs des Familienbundes einen Pfeiler übernommen hatte.

Mit der Errichtung der Säulen ist die Schönstattfamilie von Paraguay dabei, den dritten Bauabschnitt zu beenden; das heißt, dass der Rohbau der Kirche zu 70% abgeschlossen ist.

Eine Kirche für Paraguay

Wenn man aus dem Heiligtum zurückkommt kann man noch einmal einen Blick werfen auf den Bau, ein Symbol dafür, dass es auch in wirtschaftlich schwierigen Situationen Begeisterung, Glauben, Hoffnung, selbstlosen Einsatz gibt; dass das, was unmöglich scheint in menschlicher Sicht mit der Hilfe Gottes doch machbar ist. Und so erfüllt sich das Wort der Schrift: "Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles andere wird euch hinzugegeben werden."

Wie viele Diskussion mag es gegeben haben, bevor die Entscheidung zum Bau getroffen wurde, wie viel Kopfzerbrechen und Problemewälzen... In ein paar Jahren ist das alles nur noch eine schöne Erinnerung, und die Kirche Maria von der Dreifaltigkeit wird im Schatten des Landesheiligtums von Tupãrenda Tausenden von Pilgern Raum und Heimat geben...