Der 18. Oktober - das große Bündnisfest in TupãrendaGut 40.000 Menschen pilgerten am 21. Weihetag des Heiligtums nach Tupãrenda |
PARAGUAY, Sr. M. Edna. Bei srahlendem Sonnenschein kamen Tausende - ja, Tausende, zwischen 35.000 und 40.000 - Menschen am 18.Oktober nach Tupãrenda ("Wohnung Gottes", in Guaraní), wo sich das Landesheiligtum der Schönstattbewegung von Paraguay befindet, um dort den Bündnistag und Weihetag des Heiligtums zu feiern. Alles wollten der Gottesmutter von Schönstatt ihren Dank bringen, ihre Bitten und Anliegen, und vor allem ihre Zeichen der Liebe. Vom Heiligtum nahmen sie Segen und Hoffnung mit nach Hause. Seit Monaten haben mehrere Teams das große Bündnisfest in Tupãrenda vorbereitet; haben Stunden des Überlegens, der Organisation und praktischer Arbeit geschenkt, angetrieben von der Liebe zu ihrer Mutter und Königin - und zu den Tausenden von Menschen, die an jedem 18. zum Heiligtum kommen. Wie jedes Jahr kamen die Hauptverantwortlichen schon am Tag zuvor nach Tupãrenda um die letzten Vorbereitungsarbeiten zu koordinieren. Von frühmorgens an Festatmosphäre voller Freude und BegeisterungDer 18. begann mit völlig wolkenlosem Himmel. Von frühmorgens an hörte man die Klänge paraguayanischer Harfen und Schönstattlieder, die die ersten Pilger begrüßten. Währenddessen waren viele Freiwillige noch dabei, die letzen Vorbereitungen für die Tausende von Pilgern zu treffen, die wie jedes Jahr am 18. Oktober aus allen Gegenden des Landes kommen würden. Wie jedes Jahr, waren verschiedene Zelte aufgebaut. Das Sekretariat Pater Kentenich informierte über den Gründer und teilte sich den Platz mit einem Infostand über Schwester Emilie. Das Zelt der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter hatte den ganzen Tag über regen Zulauf. Gruppen aus verschiedenen Städten hatten ihre Auxiliar dabei, jede war mit Blüten reich geschmückt. Daneben war der Hausheiligtums-Stand und ein Zelt, wo die Pilger ihr Geschenk für die Gottesmutter abgeben konnten: unverderbliche Lebensmittel für die Armen. Und dann natürlich der heißgeliebte Andenkenladen - alle, die die Gottesmutter besuchen, wollen irgendetwas als Erinnerung mitnehmen: ein Bild, einen Rosenkranz, eine Postkarte, Medaillen, Heftchen... Vor dem Pilgerzentrum war das Kommunikationszentrum; hier gab es gut ausgewählte Texte, mit denen die Pilger über das Fest und seinen Ursprung informiert wurden: das Liebesbündnis, das Pater Kentenich am 18. Oktober 1914 geschlossen hat. Hier war auch die Lautsprecheranlage, von der aus Schönstattlieder und typische frohe Musik aus Paraguay auf das Gelände übertragen wurden. Das alles sorgte für Festatmosphäre voller Freude und Begeisterung. An einem anderen Stand wurden kleine handgemachte Kunstgegenstände verkauft, Erlös für den Bau der Pilgerkirche gesammelt werden sollte. Hierher brachten auch viele Pilger ihre Spardosen, die im Vorjahr mitgenommen hatten, gefüllt mit den Münzen, was sie im Lauf des Jahres für die Kirche gespart hatten. Am wichtigsten: das HeiligtumDas Wichtigste aber ist: die Pilger gehen als restes zum Heiligtum, viele mit ihrem Bild der Pilgernden Gottesmutter im Arm. Das Heiligtum ist dieses Jahr besonders schön geschmückt: um den Türbogen hängt eine Girlande aus Blüten, auf dem Altar stehen Sträuße mit weißen Blumen. Das Altartuch ist Handarbeit aus Paraguay. Vom Turm des Heiligtums hängt zu beiden Seiten ein breites Tuch in den Landesfarben von Paraguay. Den ganzen Tag über ist das Heiligtum voller Menschen. Sie beten in Stille, bringen der Gottesmutter ihre Bitten. Die Schlichtheit und die tiefe Verehrung, die durch diese Menschen an diesem Tag das Heiligtum prägen, hinterlassen Spuren... In der Säulenhalle der PilgerkircheDie heiligen Messen wurden in der "Säulenhalle", dem großen Eingang der zukünftigen Pilgerkirche im Schatten des Heiligtums gefeiert. Viele Hände hatten am Schmuck mitgewirkt. Das überdimensionale MTA-Bild im Eingang hatte Blütengirlanden an beiden Seiten. An einer Seite der Säulenhalle stand ein Karren, typisches Zeichen der Kultur Paraguays, darauf die Statue des ersten paraguayanischen Heiligen, San Roque González de Santa Cruz, ein Jesuitenpater, der Märtyrer des durchbohrten Herzens, der die unbesiegbare Liebe zu Gott und seinem Reich vorgelebt hat; viele Krüge, Blumen, immer wieder die Landesfahne Paraguays, Erinnerung daran, dass die Gottesmutter von Schönstatt aus Werkzeuge sucht für ein neues Paraguay, "Nation Gottes im Herzen Amerikas". In diesem Jahr waren vier Eucharistiefeiern: Um 9.00 Uhr feierten Tausende die erste Messe; begleitet vom Beifall aller war der Einzug der Auxiliar. Eine Gruppe junger Tänzerinnen in landestypischer Tracht zog der Auxiliar voraus, die unter den Klängen traditioneller paraguayanischer Musik zum Altar getragen wurde. Ihr folgten den Messdiener, viele Priester und schließlich als Hauptzelebrant Militärbischof Ricardo Valenzuela. Nach der Predigt und dem Credo kam ein Glaubenszeugnis zur Gegenwart und zum Wirken der Gottesmutter im Heiligtum durch die Wallfahrtsgnaden, dann erneuerten alle das Liebesbündnis mit ihr. Der Bischof äußerte mehrfach seine Freude daran, "endlich an der Reihe gewesen zu sein" für die Mitfeier dieses Bündnisfestes beim Heiligtum. Als junger Priester hat er das Liebesbündnis mit der Gottesmutter von Schönstatt geschlossen. Die ganze Zeit über war ein ununterbrochener Pilgerstrom zu sehen. Alle gingen direkt zum Heiligtum, um de Königin zu grüßen. Und sehr viele hatten ihr Bild der Pilgernden Gottesmutter dabei, um sich neu senden zu lassen, wohin sie wirken möchte. Eine wahres Meer von PilgernDie heilige Messe um 11.30 Uhr, deren Hauptzelebrant Cruz Viale war, wurde "in" der zukünftigen Kirche gefeiert. Wieder waren es Unmengen von Pilgern, die mitfeierten, in der Mehrzahl Jugendliche. Man konnte sich in etwa ein Bild machen, wie es sein wird, wenn diese Kirche fertig ist und alle aufnehmen kann, die hierher kommen, um zu beten... Nach dieser Feier suchten die Pilger bei mittlerweile praller Sonne ein wenig Schatten unter den Bäumen und verstreuten sich zum Essen auf dem ganzen Gelände. Viele hatten selbst etwas mitgebracht, und in der Katine waren genügend Helfer, um alle zu versorgen. Um 15.00 Uhr kamen neue Pilgerströme, es war wie eine Lawine... Sie kamen für die Messe um 16.00 Uhr. Wieder war es selbstverständlich, alle gingen zuerst zum Heiligtum, um die Gottesmutter an ihrem Fest zu grüßen. Der Weg zum Heiligtum ist lang und es geht steil den Hang hinauf... Es war nicht möglich, die Pilger zu zählen... unter der glühenden Sonne strömten sie zum Heiligtum, zu Tausenden. Dies war sicherlich die Messe mit der größten Teilnehmerzahl, mindestens 15.000. Zum Einzug wurde wieder die Auxiliar, begleitet von Tänzerinnen und einigen Jungen in Landestracht zum Altar geleitet; die Jungen trugen eine riesige paraguayanische Fahne. Das Klatschen und Singen wollte gar nicht mehr aufhören. Die Freude der Pilger quoll über, steckte an... Es war, als brauche es nur noch eine einzige Handbewegung, um den Himmel zu öffnen. Diese heilige Messe war besonders für die Alten und Kranken. Viele waren im Rollstuhl, die Hände zum Gebet gefaltet oder mit einem Bild der Gottesmutter. Mehr als einem von ihnen rollten beim Empfang der Kommunion Freudentränen übers Gesicht. Die Feier wurde eingeleitet von einem Mann aus dem Familienbund, der seit Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist. Glaube, der bewegt...Ein Ehepaar brachte die Gaben zum Altar. Zwei Leute stützen dabei den Ehemann, der vor einigen Jahren einen schweren Autounfall hatte und dabei ist, neu gehen zu lernen. Als sie am Altar angekommen waren, brach ein Beifall los, den man sich nicht vorstellen kann... So ging es auch bei der Predigt von Erzbischof Pastor Cuquejo von Asunción, als er sagte, diese Säulenhalle gleiche den ausgestreckten Armen der Gottesmutter, mit denen sie ihre Kinder empfange. Mehrfach brachte er zum Ausdruck, wie sehr er sich freue, mit der Schönstattfamilie dieses wunderschöne Fest zu feiern. Am Schluss der Messe sagte er, wie dürften nie aufhören, Maria zu lieben, ihre Werkzeuge zu sein, das sei für immer das besondere Markenzeichen Schönstatts. Am Schluss der Messe war eine Zeit der Anbetung Jesu Christi in der Monstranz, während dazu Gebet und Chorgesang abwechselten. Ein Schönstattpater trug dann das Allerheiligste zu den Kranken und Alten. Es war ein wunderschöner Augenblick - man fühlte sich unwillkürlich in die Zeit Jesu versetzt, als er unter den Kranken umherging und alle heilte, als alle sich ihm nähern, ihn berühren wollten. Genau so war es hier. Die Pilger umringten den Priester mit der Monstranz, manchen versuchten, ihn anzurühren - mit ihren Händen, mit dem Rosenkranz, mit einem Bild oder mit was auch immer. In solchen Momenten erlebt man die ganz tiefreligiöse Volksseele Paraguays. Nach der Feier sah man die Pilger unter den Bäumen sitzen, Andenken kaufen und beim Besuch im Heiligtum. Und schon kamen neue Pilgerströme herbei, diesmal vor allem Schönstätter; die Messe um 20.00 Uhr war besonders für die Schönstattfamilie gedacht. Wieder waren Tausende von Menschen da... Der Gipfel der FreudeHauptzelebrant dieser Messe war Pater Antonio Cosp, Leiter der Schönstattbewegung von Paraguay, begleitet von mehreren Schönstattpatres und dem gesamten Noviziat der Patres. Diesmal sang der Chor der Schönstattbewegung, und noch einmal begleiteten die Tänzerinnen den Einzug der Auxiliar. Mit dieser Messe gipfelte die Festfeier des 18. Oktober. Es war alles ein einziges Erleben des Bündnisses, geprägt vom Wissen um die Mitverantwortung für ein neues Paraguay, die sich in zahlreichen Formen und Symbolen ausdrückte. Die Gottesmutter zeigte sich in ihrem Glanz, der sich in allem widerspiegelte: im Heiligtum, in der Säulenhalle, in den Gesichtern der Tausenden, die zu diesem Gnadenort gekommen waren, und vor allem in der Freude, der Freundlichkeit, der sozusagen grenzenlosen Verfügbarkeit derjenigen, die tage- und wochenlang dafür gearbeitet hatten, dass dieses Fest so war, wie es war - und die von diesem ganzen Fest fast nichts mitbekamen, weil sie im Dauereinsatz für andere waren: in der Kantine, an den Ständen, auf dem Parkplatz oder beim "Verkehrsregeln" am Heiligtum: mit einem Lächeln, mit Freude, Dankbarkeit und völlig selbstverständlich. Alles, damit jeder, aber wirklich jeder der 40.000 oder 45.000 Pilger eine ganz persönliche Begegnung mit der Mutter und Königin und ihrem Sohn, Jesus Christus, haben könne. Ein Fest, bei dem der Himmel die Erde berührte... Am 18. Oktober in Tupãrenda kann man nur mit dem Gründer singen - "Dies Wunderland ist mir bekannt, es ist im Taborglanz die Sonnenau, wo unsere Dreimal Wunderbare Frau im Kreise ihrer Lieblingskinder thront und alle Liebesgaben treulich lohnt. Es ist mein Heimatland, mein Schönstattland!"
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