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 published: 2003-10-19

Priestertum als geistliche Vaterschaft

Abschluss der Oktoberwoche: Festlicher Gottesdienst zum vierzigjährigen Priesterweihejubiläum von Pater Günther Boll - mit Blick nach Rom

Celebración del 40° aniversario de su ordenación sacerdotal: P. Günther Boll

Celebration of the 40th anniversary of Father Boll's ordination

Die Schönstattfamilie feiert mit Pater Günther M. Boll sein 40. Priesterweihejubiläum.

 

Concelebrantes en el altar (de izq.: P Vinzenz Henkes, P. Angel Strada, P. Michael J. Marmann, P. Günther M. Boll, P. Bodo Maria Erhard, P. Joachim Schmiedl, P. Lothar Penners

Concelbrating priests at the altar (from left to right): Fr.  Vinzenz Henkes, Fr. Angel Strada, Fr. Michael J. Marmann, Fr. Günther M. Boll, Fr. Bodo Maria Erhard, Fr.  Joachim Schmiedl, Fr. Lothar Penners

Die Konzelebranten am Altar sind (v.l): P Vinzenz Henkes, P. Angel Strada, P. Michael J. Marmann, P. Günther M. Boll, P. Bodo Maria Erhard, P. Joachim Schmiedl, P. Lothar Penners

 
 

Banda de música: Esperamor, Vallendar

Music band: Esperamor, Vallendar

Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Musikgruppe Esperamor aus Vallendar

 
 

Charla: P. Lothar Penners

Sermón: Fr. Lothar Penners

P. Lothar Penners vergegenwärtigte in seiner Predigt und Laudatio das Wirken und die Person von P. Boll und betonte, dass er - trotz Zusammenbruch des Sozialismus - "Kolektiveigentum" der ganzen Schönstattfamilie sei.

 
 

El sacerdote - un padre, un maestro, un "médico de almas"

The priest - a father, a teacher, a healer of souls

Priesterlicher Vater und Lehrer

 
 

En el fondo: banderas del Vaticano, de Albania, India, y Argentina

In the background: flags of the Vatican, Albania, India, Argentina

Die internationalen Fahnen im Hintergrund (u.a. Vatikan, Albanien, Indien) stehen für die geistige Verbindung mit dem Ereignis der Seligsprechung von Mutter Theresa durch Papst Johannes Paul II. am heutigen Tag in Rom.

 

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Fotos: POS, Brehm © 2003

 

SCHÖNSTATT, mkf. Mit einem festlichen Gottesdienst schloss die "Oktoberwoche", die Delegiertentagung der deutschen Schönstattfamilie, am 19. Oktober. Während in Rom 300.000 Gläubige und fast alle Kardinäle der Kirche die Seligsprechung von Mutter Teresa erlebten, einen der Höhepunkte der Feiern zum Silbernen Pontifikatsjubiläum der Papstes, feierte die Schönstattfamilie nicht nur geistig mit, sondern feierte auch mit einem Priester aus ihren Reihen, dessen Priesterweihe vor 40 Jahren im Heiligtum in Nuevo Schoenstatt, Florencio Varela, eine zeichenhafte Bedeutung für den Weg Schönstatts und seines Gründers in der Kirche hatte.

Dass beim festlichen Einzug auch die argentinische Fahne mitgetragen wurde, war ein symbolischer Hinweis auf den Ort der Priesterweihe von Pater Günther Boll, und auch Zeichen des Dankes an Argentinien und alle, die dort die unter den damaligen Umständen eigentlich unmögliche Priesterweihe Günther Bolls möglich gemacht hatte. Die Messe wurde gestaltet vom Institut der Schönstattfamilien und - gewohnt schwungvoll - musikalisch begleitet von der Band Esperamor. Die Messe war zugleich ein Mitfeiern mit dem Papst, ein Dank für sein Wirken und ein Einschwingen in die Freude anlässlich der Seligsprechung von Mutter Teresa.

Hineingenommen in das Schicksal des Gründers

Pater Penners hielt die Festpredigt; hineingenommen in das Schicksal des Gründers in den Jahren der kirchlichen Prüfung Schönstatts, ist Pater Günther Boll zum "Realsymbol der Wende" geworden, der Wende, die Schönstatts und Pater Kentenichs Weg in die Anerkennung durch die Kirche öffnete und einmündet in das, was mit immer stärker das heutige Lebensgefühl Schönstatts prägt - den Dienst an der Kirche im Zusammenwirken mit anderen Kräften, beseelt vom eigenen unverwechselbaren Charisma.

An diesem Tag gelte es, für ein Priestertum zu danken, das reiche Fruchtbarkeit hatte und hat. In Blick auf die Gemeinschaft der Patres hob Pater Penners seine Tätigkeit als Noviziats- und Terziatsmeister hervor sowie sein Wirken in der Generalleitung.

Geistlicher Vater, Lehrer, Arzt

In der Primizpredigt für den Neupriester hatte Pater Kentenich den Priester gezeichnet als geistlichen Vater, Lehrer und Arzt. Diesen Dreiklang griff Pater Penners auf in seiner Zeichnung des Priestertums von Pater Günther Boll.

Ein Priester müsse immer ein Gottsucher sein, ohne die persönliche Suche nach Gott kann priesterliche Existenz und priesterlicher Dienst nicht glücken. Diese Gottsuche prägt Pater Boll. In diskreter und feinfühliger Weise habe er auch vielfach - wie ein Arzt - dem Seelenleben anderer gedient.

Während sich diese beiden Bereiche dem öffentlichen Reden entziehen, so Pater Penners, gelte dem "unermesslich reichen Wirken als Lehrer" ein intensivere Betrachtung.

Er sei ein Lehrer des geistlichen Lebens im Innern des Familie der Schönstattpatres gewesen, aber auch im Raum der Schönstattfamilie wie der Öffentlichkeit - hingewiesen sei nur etwa auf seine Publikationen im "Regnum".

Im Vergleich zum begriffsklaren und -klärenden Denken Pater Menningens beispielsweise zeichne sich Pater Bolls Denken und damit auch Lehren durch "Umkreisen", aus, durch eindringendes, schöpferisch auslegendes Verstehen ohne übertrieben akademisches Lehrertum.

Es sei ihm immer wieder geglückt, zu vermitteln, dass man Pater Kentenich nicht nur in Wort und Schrift, sondern aus dem Gespür innerer Verwandtschaft, ja, Kindschaft, verstehen lerne.

"Dann bekämen wir einen ganz kleinen Gott"

Pater Penners verglich das Wirken Pater Bolls in Blick auf das Lehren mit Johannes auf Patmos, und brachte in diesem Zusammenhang einige Erinnerungen an eine Reise nach Patmos.

Eine Erfahrung aus einem Gespräch ließ die angesagte Dreigliederung - Gottsucher, Lehrer, Arzt - abschließend noch einmal zusammenklingen: Auf die Frage aus einem Kreis von Schönstattpatres, ob denn in der Schönstattgeschichte alles habe so laufen müssen - gemeint war, so unbegreiflich und schwierig -, habe Pater Boll geantwortet: Wenn alles so ginge, wie das eigentlich plausibel wäre, dann bekämen wir einen ganz kleinen Gott."

"Ist der Himmel nicht gut?"

Rosen brachte Ehepaar Arndt, Münster, zum Bußakt - Zeichen von gutem Wollen und dem Vertrauen darauf, dass Gott aus der Diskrepanz zwischen Bereitschaft und Leben schöpferisch "Rosen" blühen lassen kann.

Ehepaar Groß brachte in den Fürbitten Anliegen und Dank zusammen und ins Gebet aller: für den Papst, für den Weg der Heiligkeit wie Mutter Teresa, für Pater Boll, für die Oktoberwoche, für den Weg "hinaus".

In seinen Schluss-Segen schloss Pater Boll den Dank für die Feier dieses Jubiläums im Kreis der Schönstattfamilie ein. "Ist der Himmel nicht gut?", kommentierte Dietger Kuller beim Schlusslied mit einem Blick aus dem Fenster. Der zähe Frühnebel hatte sich aufgelöst, Sonne strahlte vom blauen Himmel... Auch wenn es kalt war, war der Weg von der Pilgerkirche zum Pilgerheim, wo es für alle Mittagessen und Kaffee gab, doch angenehm für Abschiedsgespräche, Strategieplanung, Austausch darüber, wie und wo es denn nun los geht: Ganz Mensch - jetzt Zeichen setzen!



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Last Update: 19.10.2003 Mail: Editor /Webmaster
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