SCHOENSTATT, mkf. Bewegung entsteht, wo Idee und Projekt sich treffen.
Wenn dieser "Treffpunkt" nicht gefunden wird, kommt es zum Utopie-Syndrom
- jener Ansammlung unguter Gefühle angesichts einer großen
Vision, deren Verwirklichung so umfassend ist, dass man besser erst
gar nicht damit anfängt und dann auf die Frage, was man denn eigentlich
tue, eher Entschuldigungen als Antworten sucht... Das Utopie-Syndrom
sollte im kommenden Jahr und danach keine Chance haben, denn es stehen
so viele Projekte an, dass man fröhlich-unbeschwert aussuchen
kann, wo man sich engagiert.
Am Vormittag des 18. Oktober stellten Schönstätter, die sich
schon entschieden haben, wo sie sich engagieren, die apostolischen Projekte
vor, die Schönstatt veranstaltet oder bei denen Schönstatt
sich einbringt. Pater Ludwig Güthlein deutete den Vorgang aus der
Dynamik einer apostolischen Bewegung.
Europäischer Familienkongress und Europatag der Familien (2. Mai
2004)
Am 2. Mai 2004 soll in Schönstatt auf Einladung der Schönstatt-Familienbewegungen
in Europa ein Europäischer Familientag stattfinden. Eltern und Kinder
aus den Ländern Europas begegnen sich in Schönstatt. Ein Programm
mit Foren und Vorträgen, Familien-Segnung im Heiligtum, Familien-Wandern,
Familien-Musical, Kindermitmach-Konzert und vielem mehr soll Familien
auch über den Bereich der Schönstatt-Familienbewegung hin ansprechen.
Eine familienpolitische Kundgebung und ein Familiengottesdienst, zu dem
Familienbischof Sterzinsky angefragt ist, runden den Tag ab.
Voraus geht ein Europäischer Familienkongress, vorbereitet von
den Familienbewegungen der Schweiz, Österreichs, Ungarns und Deutschlands,
zu dem etwa 250 Familien aus europäischen Ländern erwartet
werden. Familien-Team, der Umgang mit dem Gott des Lebens und das Mitgestalten
der Gesellschaft sind Schwerpunktthemen der drei Tage, an denen sich
vor allem Schönstattfamilien unter sich austauschen. Vertreter anderer
geistlicher Gemeinschaften sind eingeladen.
Miteinander für Europa - Stuttgart 8. Mai 2004
Über 10.000 Teilnehmer werden erwartet zur ersten Europäischen
Veranstaltung von christlichen Bewegungen und Gemeinschaften am 8. Mai
2004 in Stuttgart. Es ist der Vorabend des Europatages, wenige Tage nach
der Aufnahme von zehn weiteren Staaten in die Europäische Union.
Die christlichen Bewegungen und Gemeinschaften wollen einen Beitrag geben,
damit Europa zu einer Familie geeinter Völker wird. Durch die wachsende
Gemeinschaft unter ihnen entsteht ein Netzwerk geschwisterlicher Beziehungen
zwischen Völkern und Kulturen ganz Europas. Zu den über 100
teilnehmenden Bewegungen gehören evangelische, katholische, orthodoxe,
reformierte und anglikanische Christen.
"Miteinander für Europa" soll dazu beitragen, dem Prozess der europäischen
Einigung eine Seele zu geben. Es sprechen Gründer und Verantwortliche
von christlichen Bewegungen und Gemeinschaften. Jugendliche wollen erklären,
wie sie sich die Zukunft Europas vorstellen und wie sich dafür einsetzen
wollen. Kulturelle Darbietungen bringen die Schönheit und den Reichtum
der Vielfalt zum Ausdruck. Die Beiträge verschiedener Bewegungen
zu Frieden, Förderung der Familie, Erziehung und anderen Lebensbereichen
werden dargestellt. Dem Europatag geht ein zweitägiger Kongress
von etwa 2000 Verantwortlichen christlicher Bewegungen und Gemeinschaften
voraus. Schönstatt ist aktiv in der Vorbereitung dabei.
Pastoralkongress: 1. - 4. Juni 2004 in Schönstatt
In Fortsetzung der beiden vorausgegangenen Pastoralkongresse findet
vom 1. - 4. Juni 2004 ein dritter statt unter dem Thema: Perspektivenwechsel
- Gott im Leben junger Menschen. Eingeladen sind alle in der Pastoral
tätigen Frauen und Männer. In Blick auf den kommenden Weltjugendtag
ist das jugendpastorale Thema gewählt worden. Es geht darum, Gotteserfahrungen
wahrzunehmen in den Lebensentwürfen und -deutungen junger Menschen.
In Ulm, um Ulm, um Ulm herum: Katholikentag 16. - 20. Juni 2004
"Leben aus Gottes Kraft" ist das Thema des Katholikentages 2004 in Ulm.
Schönstatt bringt sich ein innerhalb der Themenkreise Familie, Jugend,
Frauen, Geistliches Zentrum und präsentiert sich als Schönstatt-Bewegung
mit den einzelnen Gemeinschaften sowie auf der Kirchenmeile mit den Geistlichen
Bewegungen. Das Café "Oase Inschallah" aös beliebter Treff-
und Begegnungspunkt wird auch nicht fehlen. Das Organisationsteam, das
im Auftrag der Zentrale der Schönstatt-Bewegung arbeitet, hat die
Vermittlung der insgesamt etwa 30 Schönstatt-Angebote an das Katholikentags-Büro
koordiniert, sorgt für Vermittlung von Quartieren für Schönstätter
einschließlich der Betreuung und Verwaltung einer Übernachtungsschule
für alle Jugendlichen der Schönstatt-Bewegung.
Weltjugendtag Köln 2005
Der Weltjugendtag ist eines der größten Geschenke dieses
Papstes, sagen viele Jugendliche. Erfahrung tiefer persönlicher
Gottesbegegnung und gleichzeitig ein "gigantischen Jugendfestival". Neben
der organisatorischen Vorbereitung, in der sich die Schönstatt-Jugendgemeinschaften
engagieren, läuft die geistliche Vorbereitung durch die Wanderung
des Weltjugendtags-Kreuzes, erstmals begleitet von der Marienikone "Salus
Populi Romani" - in Ingolstadt verehrt als Dreimal Wunderbare Mutter.
Vom 15. - 17. Oktober 2004 werden Weltjugendtagskreuz und Ikone in Schönstatt
sein. Es gibt verschiedene Initiativen aus den Jugendgemeinschaften Schönstatts
zur Vorbereitung des Weltjugendtags im Gebet. In den Diözesen wie
auch in Schönstatt wird um den Weltjugendtag herum ein Angebot sein,
das Schönstatt (mit-)gestaltet. Der Weltjugendtag in Köln ist
eine Herausforderung und Chance für die ganze Schönstatt-Bewegung.
Mehr:
Bewegungsmelder
Pater Ludwig Güthlein deutete im anschließenden Vortrag,
was diese Projekte für die deutsche Schönstattbewegung bedeuten.
Nicht zuerst, hoffentlich, Last und ein Stöhnen - "was soll ich
denn noch alles tun, ich hab doch keine Zeit!" oder "Wo bleibt denn da
noch Zeit für Gruppenarbeit und überhaupt, was bringen Großveranstaltungen?".
Nein - Sendungslust! Wir sind Bewegung, und Bewegung entsteht, wo sich
Idee und Projekt treffen. Das Angebot eines konkreten Projekts also wie
ein "Bewegungsmelder". Wie Pater Kentenich von Anfang an neben der großen
Vision konkrete, erreichbare Nahziele gezeigt hat, mit denen die Verwirklichung
der Vision aus dem "irgendwann und irgendwie" ins "jetzt und so" geholt
wurde (1914: "Stern von Afrika" verkaufen; 1915: Werbung für den
häufigen Empfang der Kommunion; 1916: die MTA auf Briefbögen
und Postkarten bekannt machen...), so zeige uns die Vorsehung Gottes
nun konkrete Projekte, in denen wir die Vision Schönstatts, das
Charisma des Gründers, konkret umsetzen und einbringen könnten.
Ideen, die nicht die Freude wecken, sie auch zu konkretisieren, machen
müde und träge. Man lebt in Utopien, was alles schön wäre,
aber weil alles, was man je machen kann, nie das Ideal ganz erreicht,
tun man gar nichts ("Utopie-Syndrom"). Umgekehrt erlebt man, wie Menschen,
die einfach anfangen, etwas zu tun, ohne es zu merken in eine große
Griffsicherheit und Ergriffenheit in Bezug auf die Idee wachsen.
Laufen lernt man durch laufen
Ganz konkret zeigte Pater Güthlein, wie man im Sinne Pater Kentenichs
lernt, sich einzubringen. Frei nach der Vorgründungsurkunde: mit
dem Pfarrer reden lernt man durch mit dem Pfarrer reden, Zeugnis geben
lernt man durch Zeugnis geben, Großprojekte machen durch Großprojekte
machen. Und dabei dürfen wir uns erlauben, etwas optimistisch zu
sein die eigenen Möglichkeiten leicht zu überschätzen.
Lebensgebilde und Großveranstaltung
In einer Gesellschaft, die von Öffentlichkeit und Medien geprägt
ist, ist es wichtig, sich auch öffentlich einzubringen. Es gibt
in Schönstatt die Spannung zwischen der Kleinarbeit am Lebensgebilde
und dem Einsatz in Großveranstaltungen und Projekten, eine Spannung
aber, die schöpferisch ist.
Mehr als eine Chance: Gott ruft sein Volk zusammen
Es geht zutiefst aber darum, ob wir in der Möglichkeit der Projekte
als Angebot Gottes verstehen. Man beobachtet bei vielen diese "Lust,
wenn es praktisch wird". Nutzen wir sie?
Er gab die Anregung mit, in den kommenden Wochen doch in Gruppen oder
Kursen - eventuell mit Hilfe des Netzdiagramms, das ausgeteilt wurde
- ganz "locker" zu überlegen - wen könnte ich zu diesem oder
jenem Projekt einladen, wer könnte Pressearbeit machen, wo könnte
ich mich einbringen?
Neun Stichworte der Oktoberwoche
Pater Penners fasste abschließend die Schwerpunkte der Oktoberwoche
- in Blick auf die Vorschläge zur Jahreslosung, die am Nachmittag
entstehen sollten - in neuen Stichworten zusammen:
- Nach draußen gehen ("Sendungslust")
- Um den Menschen kreisen
- Charisma - Leben im Heiligen Geist
- Rom
- Ermutigung zum Apostolat
- Europa
- Leben aus innerer Tiefe und Werten
- Die Familie findet wieder mehr zusammen
- Projekte
Am Nachmittag waren die Diözesen dran, ihren Beitrag zu leisten
und Zentralwert und Motto für das neue Jahr vorzuschlagen.
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