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 published: 2003-10-18

"Mit ganzem Herzen und mit all deiner Kraft..." (Mt 12,30)

Oktoberwoche 2003: Schulungstag zum Thema ganzheitliches Menschsein

Charla: Hna Gertrud-Maria Erhard

Talk: Sr. Gertrud-Maria Erhard

Vortrag: Sr. Gertrud-Maria Erhard

 

Gertraud Wackerbauer: canción sobre carisma, humanidad, dignidad

Gertraud Wackerbauer: song about charisma, humanity, dignity

Leise, spirituell, ganz weiblich stimmte das Lied von Gertraud Wackerbauer zum Beginn des Vormittagsprogramms auf das Thema "ganzheitliches Menschsein" ein.

 

Público

Audience

Aufmerksames Plenum

 

Rosa Maria Wieland, Federación de Familias, "apareció" con una cadena de dulces para la Hermana Gertrud Maria

Rosa Maria Wieland, Federation of Families, "appeared" before the second talk with a "sweet surprise"

Frau Rosa Maria Wieland, Familienbund, ließ es sich vor Beginn des 2. Vortrages nicht nehmen, Sr. Gertrud-Maria für ihren Dienst bei den Familien des Familienbundes mit einer süßen Perlenkette zu danken.

 

La custodia para el Santuario de Roma, regalo de un curso del Instituto Nuestra Señora de Schoenstatt, en la capilla de las Hermanas Adoratrices.

The custodia for the Rome Shrine, gift of a course of the Ladies' of Schoenstatt, in the chapel of the Adoration Sisters - during the whole time of the October Week

Während der ganzen Oktoberwoche war in der Kapelle der Anbetungsschwestern ewige Anbetung. Ausgesetzt war das Allerheiligste in der neuen Custodia für das Romheiligtum, die von einem Kurs der Frauen von Schönstatt erarbeitet und geschenkt worden war.

 

Fotos: POS, Brehm © 2003

 

SCHOENSTATT, mkf. Leise, spirituell, ganz weiblich stimmte das Lied von Gertraud Wackerbauer zum Beginn des Vormittagsprogramms auf das Thema "Menschsein", "ganzheitliches Menschsein" ein. Es war das zum Frauenkongress entstandene Lied um Lebenswürde und Menschlichkeit, Zuhören und Verstehen. "Mit ganzem Herzen und mit all deiner Kraft", mit dem Wort aus Mt 12,30 hatte Sr. Gertrud-Maria Erhard für die beiden Vorträge des Studientages gewählt. "In Schönstatt geht es total um den Menschen", diese Aussage einer Fernsehjournalisten nach einer ersten Kontaktnahme mit Schönstatt in Friedrichroda vor einigen Jahren fasst erfahrungmäßig zusammen, was an diesem Tag vermittelt werden sollte: Pater Kentenichs - und damit Schönstatts - Charisma für den Menschen gibt Möglichkeit und Aufgabe, zu gelungenem Menschsein beizutragen.

Die Frage um den Menschen, so die Referentin, steht hinter den großen Themen unserer Zeit: Mobbing, homosexuelle Lebensgemeinschaften, Bioethik, Gentechnologie, Identitätsfrage, Ichgefühl. Originell die Annäherungen an die Thematik: Ergebnisse eine Umfrage unter Schönstättern, was für sie "gelungenes Menschsein" ist, wurden im späteren Verlauf der Darlegung immer wieder als lebensmäßige Systematisierung eingesetzt. Ein echtes Lebensbeispiel nicht von einem der "großen" Schönstätter auf dem Weg zur Seligsprechung, sondern von einer ganz normalen Frau, Mutter, Großmutter, die sich von diesem Charisma hat ergreifen lassen und in ihrem Sterben von der Kraft gegeben hat, die von einem solchen Leben ausgeht. Auch der Blick auf Pater Kentenich, mit den Augen eines Mithäftlings in Dachau, war mehr als nur Annäherung an das Thema, sondern auch "Gütesiegel".

Menschsein als Kräftespiel: Synthese von der Liebe her

Im ersten Vortrag ging die Referentin der Frage nach, wie Menschsein in der Polarität von rationalen und irrationalen Kräften gelingen kann. Während tiefenpsychologische Schulen die vitalen Grundkräfte (Triebe) auf die Suche nach Sinn, Sexualität oder Machtstreben zurückführen, sucht Pater Kentenich eine Synthese von der Liebe aus Urtrieb her. Die Kraft der naturhaften (irrationalen) Liebe sucht er zu erfassen durch die Erfahrung, geliebt, geschätzt und gebraucht zu werden. Wo solches Erfassen nicht glückt, kommt es zu Suchterscheinungen oder Ausfällen wie Minderwertigkeitsgefühlen.

Mit zahlreichen Bezügen auf Aussagen Pater Kentenichs, etwa aus der Oktoberwoche 1951, zeigte Sr. Gertrud-Maria das Neue im Ansatz - das Meisterstück der Erziehung in der Erfassung der affektiven Grundkräfte, den Zugang von der "Lust auf das Gute", im "Appetitmachen" auf Ideale, die das Edle der Triebe und Neigungen zu voller Kraftentfaltung bringen. Und solche Menschen haben nicht nur Kraft, sie sind auch urgesund...

"Ich möchte, dass ihre Natur etwas mitbekommt von der urgesunden Art, die die Gottesmutter hatte," so Pater Kentenich einmal. Maria als Garant des echt Menschlichen, als Modell voll integrierter Liebe (=Immakulata) ist für Pater Kentenich zentral in der Erziehung. Und beeindruckt hat die Aussage von 1951: "Das Charisma ist die Gottesmutter; wer sie innig liebt, ist charismatisch begabt."

"In Schönstatt ist man glücklich katholisch" - Pädagogische Ansatzpunkte

Woanders sage man schon mal, man sei streng katholisch, in Schönstatt - da sei man glücklich katholisch: diese Aussage einer Jugendlichen stand am Anfang des zweiten, praktischen Teils der Schulung.

Als pädagogische Ansatzpunkte nannte die Referentin, bebildert durch zahlreiche konkrete Lebenserfahrungen: beziehungsfähig werden, an Grenzen wachsen, mit sich im Reinen sein.

Dieser letzte Aspekt wurde ausführlich behandelt als Schlüsselbereich geglückten (und sich und andere glücklich machenden) Menschseins. Pflege der Sehnsucht, Formung des Trieblebens durch Konzentration und die Erziehung zu Ehrfurcht und Respekt gehören in diesen Bereich.

Wenn also in einer Familie klar ist, keiner geht an die E-Mails der anderen; oder wenn man auf Stil in Kleidung und Sprach achtet, dann ist das Ausdruck von einem Leben "aus ganzem Herzen und mit all deiner Kraft", aber auch Mittel, dahin zu gelangen - und so wirklich Christ(us) zu werden, für andere.

Am Nachmittag wurde das Thema mit Erfahrungen mit Pater Kentenich beim "Familiennachmittag" beleuchtet. Diese Erlebnisse sollen im Raum der Oktoberwoche verbleiben.



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Last Update: 18.10.2003 Mail: Editor /Webmaster
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