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 published: 2003-10-16

Gnadengaben - eine dynamische Realität: Das Charisma Pater Kentenichs hier und heute

Oktoberwoche 2003: Pater Dr. Lothar Penners zum Charisma des Gründers in Blick auf die deutsche Kirche

P. Lothar Penners: El carisma del Padre Kentenich para la Iglesia de Alemania hoy

Fr. Lothar Penners: Father Kentenich's charisma for the German Church today

P. Lothar Penners: Pater Kentenichs Charisma für die deutsche Kirche

 

Juventud: ¡Feliz aniversario, Santo Padre!

Youth: Congratulations, Holy Father!

Jugend: Herzlichen Glückwunsch, Heiliger Vater!

 

Presente como cada año: P. Matthias Rummel SAC, director del Santuario Original

Present like each year: Fr. Matthias Rummel SAC, director of the Original Shrine

Wie in jedem Jahr dabei: P. Matthias Rummel SAC, Rektor des Urheiligtums

 

Audiencia

Audience

Blick ins Publikum

 

El futuro de Schoenstatt...

Schoenstatt's future

Die Zukunft Schönstatts

 

Fotos: POS, Brehm © 2003

 

SCHOENSTATT, mkf. In gotischen Kathedralen und kolonialen Basiliken, in wellblechgedeckten Schnellbauten oder heimlich in einem Winkel des Hauses, begleitet von Orgeln, Trommeln, Gitarren oder nur mit leisem Murmeln verbinden sich heute Katholiken von China bis USA, von Chile bis Russland, von Südafrika bis Mexiko zu Gottesdiensten in Dank für 25 Jahre des Pontifikats von Johannes Paul II., der heute um 18.00 Uhr im Petersdom seine Dankmesse gefeiert hat. In Schönstatt schaltete sich die Tagungsgemeinschaft der Oktoberwoche in ihrem Morgengottesdienst in der Anbetungskirche in diesen Gebetsstrom ein. Das Charisma Pater Kentenichs in Blick auf die deutsche Kirche stand im Zentrum des Vormittagsvortrags von Pater Dr. Lothar Penners.

Es gehe um vielfältige Charismen, so Pater Penners in der Einstimmung zum Gottesdienst - in Blick auf den Papst feierten wir heute das Charisma des Amtes; wir schauten auf das "freie Charisma" des Gründers, von Gott selbst gerufen und nicht zuerst von kirchlichen Amtsträgern, und auf die Gnadengabe, die jeder Einzelne für die Kirche und Welt sei. Die anwesenden Jugendlichen brachten dem Papst zu Beginn des Vormittagsprogramms ein "Ständchen zum fünfundzwanzigjährigen Dienstjubiläum", luden die Tagungsgemeinschaft zum Mitsingen und zum Beten ein.

Viel Begeisterung ist zu spüren bei den Teilnehmern; der "wohltuend offene, charismatische Stil" von Pater Penners , die Weite, die er aufzeigt, tun gut, so Ingrid Springer. Seine Aufforderung, das Mandat als Delegierte ernst zu nehmen, ist eine Überraschung. Unterschiedlich die Reaktionen - einige haben schon ganz konkrete Ideen, was man tun könnte und welche Themen sie ansprechen möchten, andere sind eher erschrocken, dass sie da jemand aus der "passiven Beschaulichkeit" (J. Kentenich) herausreißt... Aber so ist es den Aposteln an Pfingsten auch gegangen, da ist man also in guter Gesellschaft, meint jemand und freut sich auf ein neues Pfingsten.

Da wird jemand langsam liebevoller, freudiger... und beginnt zu leuchten

In Anknüpfung an die Eucharistiefeier spricht Pater Penners vom Leben des Geistes, das Wurzeln und Früchte kennt. Sind Glauben, Hoffen und Lieben Wurzeln, so gibt es doch auch ein Wachstum der Gnade, wenn das göttliche Leben eindringt in die Substanz eines Menschen, der langsam freudiger, liebevoller wird und zu leuchten beginnt; wenn die natürliche Begabung des Menschen zur übernatürlichen Gnadengabe des Geistes wird. Gnadengabe für andere - die "pneumatologische", die Heilig-Geist-Dimension des Persönlichen Ideals: ein interessanter Aspekt. Was ist meine originelle Gnadengabe für mein Engagement in Kirche und Welt?

Um das Charisma Pater Kentenichs in Blick auf die Kirche, konkret die deutsche Kirche ging es im Hauptteil der Ausführungen. Die deutsche Kirche mit ihrer ganzen Bandbreite zwischen "Freude am Glauben" und ZdK, zwischen Hilfswerken und Verbänden ist "unsere" Kirche, so Penners deutlich. Im Zentralkomitee der deutschen Katholiken wird ab November Prof. Dr. Hubertus Brantzen das Charisma des Gründers präsent machen...

Ein realistischer Blick auf Zahlen und Entwicklungen auf der Grundlage der Allensbach-Studie von 2001/2002 setzte realistische Koordinaten, ein Blick auf vom Sekretariat Pater Kentenich 2000 erhobene Daten zur deutschen Schönstattbewegung - 21.600 Personen in den verschiedenen Gliedgemeinschaften, dazu die von Publikationen und der Pilgernden Gottesmutter erreicht werdenden Personen und etwa 400.000 bis 500.000 Pilger zu allen Heiligtümern Deutschlands zusammen - ist einerseits nicht viel, andererseits sind das etwa 10% der eng mit der Kirche Solidarisierten.

Sendungslust

Daraus ergeben sich Impulse: in einer mobilen Gesellschaft werden die Schönstatt-Heiligtümer wichtiger, vor allem da, wo sie als kirchliche Zentren erlebt werden.

Die Pilger- und Wallfahrtsbewegung darf nicht gering geachtet werden. Und in Rückgriff auf Bischof Heinrich Tenhumberg darf die Liebe zur deutschen Kirche auch gesamtkirchlich gesehen werden - wenn die deutsche Kirche als Pfeiler der Gesamtkirche wegbricht, so sagte er damals, stürzten nicht nur in Deutschland Brücken ein.

Und dann: Was könne der deutschen Kirche und der deutschen Schönstattbewegung Besseres passieren, als wenn 2005 zum Weltjugendtag zwei Millionen junge Menschen kommen, die einer überalterten Kirche Feuer bringen. Und es wachse so etwas, in der jungen Generation und nicht nur dort, was das lateinamerikanische Schönstatt so stark macht: Sendungslust. Sendung also nicht als Last (auch das noch), sondern als pure Lust: Was gibt es noch mehr, das ich tun könnte?

Frage an die Anwesenden: Sind Sie sendungslustig?

Es gehe nicht um die Rettung der Kirche, stellte Pater Penners klar, sondern um die Rettung des Menschen. Die Kirche sei nur Werkzeug dazu.

Der Mensch in der Mitte

Während viele Ordensgemeinschaften von einer ausgeprägt religiösen Zielsetzung ausgehen, setze Pater Kentenich als erste Zielgestalt seiner Gründung den Menschen in die Mitte. Der neue Mensch, die neue Gemeinschaft - das ist die anthropologische Wende auf der Linie etwa eines Karl Rahner. Um dieses Charisma für den Menschen zu verstehen und weiterzugeben, müssen wir den Träger des Charismas verstehen und verkörpern - in Rückgriff auf ein politisches Kabarett über einen früheren Bundeskanzler -"Junge, Junge, was die fehlt ist eine ganz, ganz kleine Scheibe Adenauer", Lore Lorenz - können wir uns fragen: Wie dick ist unsere Scheibe Kentenich? Wir fühlen uns wohler, so Pater Penners, wenn wir uns ein wenig als Werkzeug sehen - aber es gilt, dass das Charisma auf uns überspringt. Nicht nur ein wenig mithelfen, Verantwortung übernehmen.

Im Dialog der Charismen fragten wir uns natürlich - was ist unser Charisma?

Schönstatt bringt, so Pater Penners, einen dreifachen Schwerpunkt ein: Spiritualität, Pädagogik und Apostolat, mit deutlicher Akzentsetzung auf Zusammenarbeit.

Im Bereich der Spiritualität sehen wir, wie einzelne Ausprägungen (die immer alles enthalten, aber nicht alles nennen, was zur Spiritualität gehört) Wirkung entfalten: Hausheiligtum, Spurensuche, Pilgernde Gottesmutter.

Gerade im Bereich der Pädagogik bietet Schönstatt die konsolidierenden Faktoren des Bindungsorganismus, die notwendig sind, dass ein tiefes Gottes-, auch Bekehrungserlebnis lebensgestaltend bleibt. Ausprägungen sind hier zu nennen im der Frage der Werte, des Selbstwertgefühls (Tag der Frau).

Im Apostolat ist der Blick für Chancen zur Zusammenarbeit Teil des Schönstatt-Charismas.

Das marianische Charisma Pater Kentenichs und Schönstatt heute

Neben den vielen Jubiläen und Ereignissen des Jahres 2004 feiert auch die MTA als Mater ter admirabilis im nächsten Jahr Jubiläum - 400 Jahre sind es, seit Pater Jakob Rem den Titel "Dreimal Wunderbare Mutter" entdeckte. Wunderbar - das heißt, das Wunder hervorbringen. Maria zeigt sich heute dreimal wunderbar:

- in der Strömung, Maria nicht nur zu verehren, sondern zu verkörpern: Maria sein - ein Zug, der besonders in der Fokolarbewegung gerade in diesem Jahr sich ausgeprägt hat.

- Maria in der Ökumene: "mit den Augen Mariens Christus betrachten" ist ein Weg, den viele Protestanten mitgehen.

- Marianische Spuren in der Kultur: Wer denkt nicht "Maria", wenn von einer "Kathedrale aus Reinheit und Licht" gesprochen wird in der Architektur. In der Sehnsucht nach Transparenz und Konstruktivität kommt eine marianische Grundsehnsucht zum Tragen.

Dem Heiligen Geist vertraute Pater Penners mit der Tagungsgemeinschaft den Wunsch und die Bereitschaft an, diese Ströme aufzugreifen und am Charisma des Gründers teilzuhaben.



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Last Update: 16.10.2003 Mail: Editor /Webmaster
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