Ein Wochenende rund ums HeiligtumBegegnungen und Erlebnisse in Ciudad del Este an einem ganz normalen Wochenende im Oktober |
PARAGUAY, Ciudad del Este. Javier Cabral. 11. und 12. Oktober 2003: ein Wochenende beim Heiligtum von Ciudad del Este, zwei Tage wie alle anderen im Jahr, ohne irgend etwas besonderes....nichts besonderes? Wo die Mutter ist, wo das Heiligtum ist, da berührt stets der Himmel die Erde... da ist stets Zeit für ein Bündnis, für Hingabe, für Liebe, ja Zeit für kleine Wunder... Javier Cabral war da, um einige Momente von einem ganz normalen Wochenende einzufangen. Pünktlich um acht Uhr am Samstag morgen, den 11. Oktober, kommt Sr. M. Edna zum Heiligtum. Sie trägt ein paar große weiße Blätter Tonkarton unter dem Arm und ein Tütchen mit Filzstiften und anderen nützlichen Dingen, die man für eine Tagung gebrauchen kann. Das Thema des Treffens ist die "Suche nach dem Eheideal"– diese Suche hat bereits vor drei Monaten begonnen Die Schwester übergibt jedem Ehepaar einen kleinen leeren Tonkrug, um die Idealsuche damit abzuschließen, die Formulierung auf einen Zettel zu schreiben und ihn anschließend in den Krug zu legen. Zu Beginn der Tagung werden alle Krüge zusammen auf einige Bilder von Herrn Pater und der MTA gestellt. Im Laufe des Vormittags reflektieren die Ehepaare über Gottes Stimme in ihrem Leben und in der Seele ihres Ehelebens. Man kann viele sehr konzentriert arbeiten sehen, unter anderem die Leiter der Familienbewegung, die Verantwortlichen der Heiligtumspastoral und viele andere. Wir treffen auch auf Sylvia und Eduardo Nery Huerta, die ehemaligen Leiter der Familienbewegung von Alto Paraná. Seit den Nationalwahlen im April diesen Jahres sind sie von ihrem Amt zurück getreten, denn Eduardo wurde als Abgeordneter gewählt und soll sich nun ganz seiner Arbeit im Parlament widmen. Am Ende des Treffens waren die beiden sehr glücklich, denn ein Wort, dass sie während der Erarbeitung ihres Hausheiligtums geprägt hat, kam wieder zum Vorschein und tritt nun mit neuer Kraft in ihrem Eheideal auf. "Es ist nicht die richtige Tonlage, fang noch mal an!"Zu Mittag geht die Gruppe der Ehepaare zum Heiligtum, um den Engel des Herrn zu beten. Mitten auf dem Weg bleiben sie stehen um zu singen. Es dauert eine Weile, bis sie anfangen können, denn sobald der Gitarrist zu spielen beginnt, unterbricht ihn die Schwester mit den Worten: "Das ist nicht die richtige Tonlage, fang noch mal an!" und so ging es ein paar mal... - - - aber nach dem Gebet sitzen sie fröhlich vereint beim Mittagessen neben dem Kapellchen. Am Nachmittag bestand die Arbeit der Ehepaare darin, ihr Eheideal zusammenzufassen und einen Satz daraus zu formen, um ihr Ideal zu definieren, ihre Mission als schönstättisches Ehepaar. Eine Bündnismesse der MädchenjugendUm 16:00 Uhr am Samstag nachmittag sehen wir einige Mädels der Mädchenjugend MTA- Bilder in Geschenkpapier zu verpacken. Wir fragen, was das bedeutet und sie erklären uns: "Das sind Andenken an das Liebesbündnis, das wir heute Abend feiern werden. Es waren Exerzitien in Tuparenda (das Nationalheiligtum, ca. 290 km von Ciudad del Este entfernt), mit 70 Mädchen von Asunción und 22 von Ciudad del Este. Die von uns kommen jeden Moment mit Sr. María Martha im Bus an, um hier im Kapellchen in Begleitung ihrer Familien das Liebesbündnis zu schließen." Eine Stunde später sieht man eine Gruppe Pilger der Rosenkranzkampagne aus dem Heiligtum kommen, soeben hat das Rosenkranzgebet der Novene zur Vorbereitung des 18. Oktober geendet. Zur selben Zeit erreichten die Vorbereitungen für die Bündnismesse der Mädchenjugend ihren Höhepunkt. Sie haben bereits ein großes Banner hingelegt, dass auf beiden Seiten bis zur Wand des Heiligtums reicht und einige Mädchen haben noch einmal mit einem Tuch über die Stühle gewischt. Abends dann hat sich herausgestellt, dass es angesichts der vielen Teilnehmer dennoch zu wenige waren. In diesem Moment beendete im "Vater-Eckchen" eine weitere Mädchengruppe ihr Treffen und sie begingen ihr Schlussgebet mit Blick zum Heiligtum. Vielleicht sind in einiger Zeit auch sie an der Reihe, ihr Bündnis zu schließen. "Wir sind glücklich zu wissen, was Gott von uns als Ehepaaren möchte."Am Ende des Abends wurde der letzte gerollte Zettel in den letzen leeren Krug gelegt. Somit endete die Suche der Paare nach ihrem Eheideal. Die Krüge wurden auf den Altar im Heiligtum gestellt und nach einem Moment der Stille und des Gebets überreichte Sr. M. Edna im Namen der MTA jedem Paar seinen Krug, nun mit ihrem Ideal gefüllt. Die Teilnehmer wirken sehr zufrieden und gelöst: "Wir sind glücklich zu wissen, was Gott von uns als Ehepaar möchte"; "Das Treffen war großartig, es ist ein Privileg, dass wir eine Tagung dieser Art mit der Schwester haben dürfen."; "Spitze!" waren einige der anderen Kommentare. An dieser Stelle müssen wir feststellen, dass Sr. Edna neben der Zuneigung der Familien auch noch den liebevollen Spitznamen "Sr. Klara" gewonnen hat – für die Klarheit ihres Konzeptes. "Mein Ja, ist nicht nur ein Ja, sondern mit Dir finde ich Frieden, bin ich sehr glücklich..."Gerade als Sr. M. Edna und die Ehepaare das Heiligtum verlassen haben, kommen die Mädchen mit Sr. María Martha an. Eine Stunde später fährt Pater Fabio Recalde vor, der Gemeindepfarrer der nahen Heilig Geist Kirche, um im Heiligtum die Hl. Messe zu feiern. Die Bündnismesse ist wunderschön und gut vorbereitet. Die Wege werden alle mit Lichtern ausgeleuchtet. Die Kerzen stehen in Papiertütchen und werden unten mit ein wenig Sand stabilisiert. Von weitem haben die Kerzen in dem Papier einen rötlichen Schein. Die zweiundzwanzig Mädchen, die soeben ihr Liebesbündnis mit Maria geschlossen haben, gehen nun vom Heiligtum zum Vater-Eckchen, jede einzelne mit ihrer Kerze in der Hand und singen gemeinsam "la Canción del sí" (das Lied vom JA). Mit dabei haben sie auch zwei Banner: die Nationalflagge von Paraguay und das Banner der Mädchenjugend, das ihr Symbol und Ideal ausdrückt: "Frau, hell umkleidet mit Sonne, Herz der Nation Gottes." Der Zelebrant hebt in seiner Ansprache neben anderen Aspekten das Ideal der Reinheit hervor und wie wichtig die Hingabe zur Gottesmutter ist. Es verständlich, dass die Familien der Jugendlichen während der Zeremonie sehr gerührt waren. Man betet immer für Schönstatt in RomAm folgenden Tag feierte man, wie an jedem zweiten Sonntag im Monat, die Hl. Messe im Heiligtum. Dieses Mal zelebrierte Pater Nilo von der Kongregation der "Armen Diener der göttlichen Vorsehung". Sr. M. Edna und Sr. María Martha waren während des gesamten Vormittags sehr damit beschäftigt, auf die Anliegen verschiedener Leute einzugehen, die gekommen sind um Rat, Orientierung und Trost zu suchen. Neben den Anliegen der Sonntagsmesse betet Pfr. Nilo um Erfolg für das erste Treffen zur Einführung neuer Ehepaare in die Familienspiritualität Schönstatts in Rom. Pater Ludovico Tedeschi erzählte nämlich in einer E-Mail vom 9. Oktober: "Am Sonntag habe ich mein Einführungstreffen mit den römischen Ehepaaren. Bitte beten Sie zur Unterstützung. Es wird das erste Gespräch sein." In allen Messen der Schönstattbewegung in Ciudad del Este betet man für die Gründung in Rom. Denn am Tag der Segnung des Heiligtums, dem 1. Oktober 2000, haben Pater Ludovico und Pater Alberto Eronti in einer stillen Minute nach der Zeremonie die MTA als Königin der Gründung in Rom gekrönt. Die Kreativität ersetzte wertvolle Materialien. Aus dem gelben Papier einer der Einladungen zur Einweihung stellten die Patres ein goldenes Krönchen her, das später als Modell dienen sollte für ähnliche, die in den Familie zum Beten für das Gelingen der Gründung verteilt wurden und die bis heute in den Hausheiligtümern in Paraguay zu finden sind. "In ihnen willst das Schönstattwerk du segnen..."(J.K.)Nach der Messe verkaufen die Jungs der Mannesjugend Bücher, um Geld für das Englingfeuerbecken zu sammeln, während sich die Wächter um die Besucher des Heiligtums kümmern. Am Sonntagmittag sieht man die Ehepaare der Gruppe Ko´e rory (die Freude bricht an) bis zum Hals in Arbeit stecken, sie sind die Verantwortlichen für das Mittagessen: es gibt gegrillte Hähnchen. Und so verging das Wochenende am Heiligtum. Wahrscheinlich können sich viele in diesen Ehepaaren wiedererkennen, die einen kompletten Samstag der Suche nach Mitteln gewidmet haben, um der Heiligkeit ihres Ehelebens näher zu kommen. In diesen Jugendlichen, die nach Exerzitien und der stundenlangen Heimreise am Samstag abend ihr Liebesbündnis in einer Hl. Messe geschlossen haben. In Ehepaaren, die sich mit dem Namen ihrer Gruppe identifizieren und einen ganzen Sonntag widmen, um zusammen zu arbeiten um Geld für die Bewegung zu sammeln. All diese Taten, vielleicht Kleinigkeiten vor den Problemen der heutigen Welt, bringen zusammen einen Geist der Familie zustande, der den Weg zum Haus des Vater leichter macht. Übersetzung: Julia Hüfner, Fulda |
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24.10.2003
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