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 published: 2003-10-10

Hier hat sie soziale Not kennen gelernt - und beantwortet

Begegnung mit Sr. Emilie Engel in Herne-Sodingen

Entrada del servicio de vísperas en Herne: el párroco con la Hna Gisa y la Hna Thomasine

Entrance to the vespers service: the parish priest with Sisters Gisa and Thomasine

Einzug zum Vespergottesdienst: der Pfarrervon St. Peter und Paul  mit Schw. Gisa und Schw. Thomasine

 
 

Hna. Thomasine Treese, postuladora de la causa Emilie Engel

Sr. Thomasine Treese, postulator of the process of beatification of Sr Emilie Engel

Sr. Thomasine Treese, Postulatorin des Seligsprechungsprozesses für Sr. Emilie Engel

 
 

Emilie Engel - un ángel

Emilie Engel - an angel

Emilie Engel - ein Engel

 
 

En la sala de la parroquia

In the parish hall

Im Urbanus-Haus

 
 

Recuerdos

Memories

Erinnerungen

Fotos: Heister © 2003

 

 

 

DEUTSCHLAND, mkf. Das hundertjährige Bestehen der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Herne-Sodingen feierte die Gemeinde mit einer Reihe von Veranstaltungen, darunter am 21. September mit einem Vesper-Gottesdienst und anschließendem "Info-Kaffee" aus Anlass des Seligsprechungsprozesses für Emilie Engel, Schönstätter Marienschwester, die dort von 1915 bis 1926 an der Victoria-Schule, bis zu ihrem Eintritt bei den Marienschwestern, als Lehrerin tätig war.

Der Kontakt war zustande gekommen durch einen Besuch von Marienschwestern in Sodingen und durch die Vorsitzende der örtlichen Katholischen Frauengemeinschaft (kfd), die Verwandte einer Marienschwester.

Sr. Thomasine Treese, Postulatorin des Seligsprechungsprozesses, sowie zwei Schwestern aus USA, die in Schönstatt für den Prozess wirken, kamen zusammen mit zwei Schwestern aus Koblenz-Metternich (Emilie-Engel-Sekretariat) nach Sodingen; aus den nähergelegenen Niederlassungen in Borken, Frohlinde, Hachen, Essen und Münster kam eine größere Zahl Schwestern. Diejenigen, die nicht mit dem Aufbau des Infostandes und der Vorbereitung für die Päsentation beschäftigt waren, nutzten die Zeit, um auf Spurensuche zu gehen. Im Krankenhaus gegenüber der Pfarrkirche hat Pater Kentenich einmal einen Besuch gemacht; der Eingang der Mont-Cenis-Zeche gegenüber dem Haus, in dem Emilie Engel mit ihren Geschwistern, ebenfalls Lehrerinnen, gewohnt hatte, gaben eine Idee von der sozialen Not, mit der sich die junge Lehrerin Emilie Engel in der Bergarbeiterstadt während der Kriegs- und Nachkriegsjahre konfrontiert sah. Sie war nicht nur Lehrerin, sie hat auch Sozialarbeit gemacht. Und das war ihr selbstverständlich.

"Ich weiß, dass du mein Vater bist"

Der Vespergottesdienst um 15.00 Uhr war gut besucht. An der Stelle, die für die Homilie vorgesehen ist, sollte Sr Thomasine auf Wunsch von Pfarrer Zerkowski einige Worte sagen; sie stellte heraus, wie Emilie Engel "den Tempel Gottes im andern" schmücken wollte, besonders bei den Ärmsten der Armen.

Als Schlussgebet betete Pfarrer Zerkowski alle Stropfen des Liedes: "Ich weiß, dass du mein Vater bist", Schwester Emilies Lieblingsgebet. Man spürte, dass dieses Gebet ihm etwas bedeutete. Auf einer Beerdigung sei es ihm stark eingegangen, erklärte er; eine Frau habe es sich als ihr Beerdigungsgebet gewünscht. Wie Sr. Emilie.

"Die kenne ich, das ist meine Mutter!"

Im Saal des Urbanushauses hatten die Frauen der kfd alles für den Kaffee gerichtet. Unter den Gästen waren Frau Utsch aus Kirchen, eine Nichte von Sr. Emilie Engel, Sr. Patricia, eine Aachener Franzikanerin, die Sr. Emilie erlebt hatte, als sie als Marienschwestern ihre frühere Schule besuchte. Sie habe damals ihre ältere Schwester beneidet, in deren Klasse Sr. Emilie den Mädchen Briefkontakte mit Marienschwester anbot. Ihre Schwester habe damals Sr. Norberta gezogen und lange mit ihr Briefkontakt gepflegt. Sie habe auch ihr Grab in Borken besucht, Zeichen der Dankbarkeit für diesen Kontakt. Schwester Emilie sei mehrfach gekommen, um ihre ehemalige Schule zu besuchen, was immer neu Anlass zu großer Freude gewesen sei. Berufungspastoral ganz nah an den Menschen...

Zwei ehemalige Schülerinnen brachten Zeugnisse mit, die von Schwester Emilie unterschrieben waren.

In ihrer Darstellung glückte es Sr. Thomasine, die Bedeutung der elf Jahre in Herne in den 62 Lebensjahren von Schwester Emilie aufzuzeigen; hier hat sie ihren Weg zu Schönstatt gefunden, hier hat sie Elend und Not kennen gelernt und sich hochgradig sozial engagiert, hier hat sie Industriekultur erlebt - und hier sich auch mit Tuberkulose infiziert, der großen Volksseuche dieser Jahre.

"Die kenne ich, das ist meine Mutter!", ruft eine Zuhörerin erstaunt bei einem Bild, das gezeigt wird.

Es sei ein schöner, guter Nachmittag gewesen, meint der Pfarrer abschließend.

Das Haus, in dem Emilie Engel und ihre Geschwister damals wohnten, gehört heute eine türkischen Familie. Sie sind damit einverstanden, dass dort eine Gedenktafel angebracht wird.

Zur "Bödinger Zeit" von Sr Emilie Engel vgl.: Margareta Wollf, Mein Ja bleibt, Schönstatt-Verlag, 2000, ISBN 3 920849 949, S. 42 - 52, und ds. (Hg), Emilie Engel, Zeugnisse - Briefe - Tagebuchnotizen, Schönstatt-Verlag 2001, ISBN 3 920849 95 7, S. 45 - 56

Mit Betriag von Sr. Berngit, Metternich und Sr. Mirja Hülshorst, Borken



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Last Update: 10.10.2003 Mail: Editor /Webmaster
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