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 published: 2003-10-07

Königin von Brot und Arbeit

Neunte Wallfahrt zum ersten Schönstatt-Bildstock in Tandil

La imagen Auxiliar sale de la Parroquia del Smo. Sacramento, donde hay una imagen de la MTA entronizada junto al altar mayor.

The Auxiliary leaving from Holy Sacrament's, where an MTA picture is enthroned by the mail altar.

Die Auxiliar beim Aufbruch von der Pfarrkirche "Heiligstes Altarsakrament", wo ein MTA-Bild am Hauptaltar ist.

 
 

Preparando la partida. La imagen de la Mater siempre "viaja" sobre una camioneta de "Abella Tambos". Es una empresa familiar que ha coronado a la Mater en el Santuario del trabajo de su oficina.

Preparing the start. The picture of the Blessed Mother always "travels" in a pick-up car of "Abella Tambos", a dairy product company; the Blessed Mother is crowned Queen of Abella Tambos in the Office Shrine.

Vorbereitung auf die Wallfahrt. Das MTA-Bild "fährt" immer auf einem Kleinlaster der Molkereiprodukte-Firma Abella Tambos. Im Büroheiligtum des Familienbetriebs ist die Gottesmutter gekrönt zur Königin von  Abella Tambos.

 
 

Llegada de la peregrinación por la ruta, en el momento de entrar a la calle de acceso.

Arrival of the pilgrimage at the road that leads to the wayside shrine.

Ankunft der Wallfahrt auf der Zufahrtsstraße zum Bildstock

 
 

Llegada de los primeros peregrinos a la ermita,

Arrival of the first pilgrims at the wayside shrine.

Ankunft der ersten Pilger am Bildstock.

 

Coronación de la imagen Auxiliar al finalizar la peregrinación. En primer plano, un cartel con la oración "Oh Señora mía.

Crowning of the Auxiliary at the end of the pilgrimage. By the wayside shrine a sign with the words of: "My Queen, my Mother…"

Krönung der Auxiliar am Schluss der Wallfahrt. Im Vordergrund ein Schild mit dem Text von "O meine Gebieterin..."

Fotos: Abella, M.A.A © 2003

 

 

 

ARGENTINIEN, Tandil. M.M.A. Wie jedes Jahr–seit 1994 – pilgerte die Schönstattfamilie von Tandil, zusammen mit vielen Menschen aus den Pfarreien der Stadt, im September zum ersten Schönstatt-Bildstock des Ortes, der etwa sieben Kilometer außerhalb der Stadt liegt. Die Meditationen unterwegs standen unter dem Thema: "Verbündet mit Maria wirken wir mit an einem erneuerten Argentinien".

Ausgangspunkt war die Pfarrkirche "Heiligstes Altarsakrament", in der sich seit Jahren ein Bild der Gottesmutter von Schönstatt beim Hauptaltar befindet, die älteste Kirche von Tandil. Während der Stunden des Pilgerwegs wurden die Gebete, Lieder und Meditationen im Radio übertragen, auf der Frequenz der Pfarrei ("Radio der Hügel"), und dank eines guten Technikteams war die ganze Strecke gut beschallt.

Viele schlossen sich unterwegs den Pilgern an, da die Strecke in den Medien gut bekannt gemacht worden war und in der ganzen Stadt Plakate auf diese Wallfahrt hinwiesen.

Diese Wallfahrt entstand als Antwort auf die Sozial- und Wirtschaftskrise, die Tandil bereits 1994 getroffen hat. Der damalige Pfarrer rief die ganze Bevölkerung auf, in Solidarität und Gebet zusammenzustehen. Die Schönstatt-Bewegung antwortete auf diesen Aufruf mit der Wallfahrt, die am 2. Juli 1994 stattfand mit dem Ziel, Maria zu krönen als Königin von Brot und Arbeit, und als Zeichen, dass es nicht bei bloßem Beten bleibt, Kleider- und Lebensmittelspenden für die Caritas zu sammeln. Groß war die Überraschung aller, als sie viel später erfuhren, dass Pater Kentenich auch an einem 2. Juli in Dachau, in einer Zeit größter Not durch Hunger und Seuchen, die Gottesmutter zur Brotmutter ernannt und gekrönt hatte.

Seitdem findet diese Wallfahrt jährlich statt, und Jahr für Jahr werden dabei Beiträge für die Ärmsten gesammelt.

Verantwortung für ein neues Argentinien

In diesem Jahr gab es angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise, begleitet von moralischen, ethischen und religiösen Krisenerscheinungen, gab es keine langen Diskussionen um das Thema und den Inhalt der Betrachtungen. Wie im ganzen Land wurden dabei Texte aus einer Broschüre verwendet, die der Bewegungsleiter herausgegeben hat mit Betrachtungen zu den Werten, die man bewahren oder neu erobern muss, soll eine wirkliche Erneuerung Argentiniens greifen. Im Eingangsgebet hieß es:

"Erneut sind wir zusammen gekommen, um zu Maria zu pilgern. Hier sind wir nun, die wir auf den Ruf geantwortet haben. Wir möchten unser Herz bereiten, um die Botschaft aufzunehmen, die Gott uns durch die Worte, die Gebete, die Begegnung, den Weg geben will.

Darum wollen wir in Stille gehen. Stille der Worte, der Gesten, der Traurigkeiten und Ängste. Öffnen wir die Seele ganz Gott, seiner Gnade, seiner barmherzigen und vorsehenden Liebe.

Bei dieser Wallfahrt - Symbol für unseren Lebensweg - möchten wir nachdenken über unsere Verantwortung für ein erneuertes Argentinien. Täglich beten wir: 'Wir möchten eine Nation sein, eine Nation, die sich definiert durch die Leidenschaft für die Wahrheit und die Verantwortung für das Gemeinwohl."

Was ist unsere Verantwortung? Was tun wir im Alltag, um dieses Land zu schaffen?

Wir möchten ein Land sein, in dem die Arbeit Teilhabe an der schöpferischen Tätigkeit Gottes ist, ein würdiges Mittel zur Selbstverwirklichung und Erhaltung der Familie. Aber für alle Familien, für alle, die auf diesem Boden leben.

Wir ersehnen ein ehrliches Land. Mit sauberen Seelen, Sinnen und Händen. Mit einer Jugend, die ihre Ideale in einer älteren Generation verkörpert sehen kann.

Wir streben danach, dass in allen Häusern Argentinien Sparsamkeit und Mäßigkeit herrschen und sie so zur Wiege echter, würdiger Führerpersönlichkeiten werden können.

Unser wichtigster Einsatz soll darin liegen, im kleinen Alltag die sozialen Tugenden zu leben, die uns erlauben, eine erneuerte Gesellschaft von innen her zu bauen.

Wenn die Kirche einmal Argentinier heiligsprechen kann, Vorbilder für Männer und Frauen, dann sollen es soziale Heilige sein.

Du hast uns gerufen. Hier sind wir, Herrn, nahe bei maria. Zu ihr, der Mutter und Königin unseres Volkes, pilgern wir an diesem Nachmittag. Wir bringen unsere Bitten, unseren Dank, unser Vertrauen. Und auch unseren Vorsatz, etwas zu ändern, wo es uns möglich ist, am Fehlen von Arbeitsplätzen und Arbeit, und an der Vernachlässigung des sozialen Einsatzes. Möge Maria uns immer begleiten mit dem Segen Christi, ihres Sohnes..."

Nach zwei Stunden Weg, gestaltet mit Singen, Rosenkranz und den Betrachtungen über die Werte eines neues Argentinien, kam die Wallfahrt beim Bildstock an.

An diesem Tag hatte es Unwetterwarnungen für den ganzen Großraum der Provinz Buenos Aires gegeben, das heißt, es waren Sturm, Hagel und Wolkenbrüche vorhergesagt. Der Himmel war finster, aber es fiel kein einziger Regentropfen. Später erfuhren die Pilger aus Tandil, dass rund um die Stadt heftige Hagelschauer bei orkanartigem Wind heruntergekommen waren...

Beim Bildstock drückte der Pfarrer seine Freude aus über die große Teilnehmerzahl - trotz der Unwetterwarnungen - und auch über den Inhalt der Betrachtungen, die eine hohe soziale Verantwortung ausgedrückt hatten.

Krönung der Auxiliar von Tandil

Vor dem priesterlichen Segen und dem Singen der argentinischen Nationalhymne, krönten zwei Frauen, die durch den Verlust naher Angehöriger in den letzten Wochen das Gnadenkapital reich gefüllt hatten, das Bild der Auxiliar (Nachbildung des Bildes, mit dem João Pozzobon die Familien besuchte), während der Vorbeter im Namen aller das Krönungsgebet sprach:

"Liebe Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt, wir grüßen dich am Höhepunkt unseres Pilgerweges zu deinem Bildstock. Ave Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir! Der Herr, der in deinen Mutterarmen Kind geworden ist, der uns segnet und uns auf jedem Schritt unseres Weges begleitet.

Heute haben wir für unser Land gebetet, für uns, die wir gerufen sind, Argentinien neu auf seinen christlichen Wurzeln aufzubauen, mit den Werten, die unsere Alten einst bewegt haben, ihr Leben für unser Land herzugeben.

Wir schenken dir hier alle Mühen dieses Jahres seit der letzten Wallfahrt. Auch unsere Schwächen und unser Versagen. Das alles ist das Material, aus dem deine Krone wird.

Gott hat dich zur Königin der Schöpfung erwählt, zur Königin jedes Herzens, das sich dir weiht. Wir möchten das mit unserer schlichten Krone ausdrücken. Nimm sie an, Mutter und Königin, als Ausdruck unseres Kleinseins, unserer Dankbarkeit, und vor allem unserer Verpflichtung, ernst zu arbeiten - als Werkzeug in deiner Hand - für ein neues Argentinien.

Dazu segne und sende uns, Königin, Amen."



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