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 published: 2003-09-25

Die Welt ist unser gemeinsames Haus

Ein Bündnistag in Verbundenheit mit dem Gründer und seiner Familie - Begegnungen rund ums Urheiligtum

P. Rafael Azarias, Ghana

Fr. Raphael Azarias, Ghana

Pfr. Raphael Azarias, Ghana

 
 

En Schoenstatt con la Peregrinación de Florida: misionera de la Campaña del Rosario

In Schoenstatt with the pilgrims from Florida: coordinator of the Schoenstatt Rosary Campaign

In Schönstatt mit den Pilgern aus Florida: eine Frau aus der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter

 
 

Misa de los Peregrinos de Florida, 18 de septiembre

Holy Mass of the pilgrims from Florida, September 18

Pilgermesse der Wallfahrer aus Florida, 18. September

 
 

En el Santuario Original, 18 de septiembre

In the Original Shrine, September 18

Im Urheiligtum am 18. September

 

Pioneros de Chile frente del Santuario Original, 18 de septiembre

Youth from Chile in front of the Original Shrine, September 18

Jugendliche aus Chile vor dem Urheiligtum, 18. September

 
 

P. Heinz Künster, celebración de la Alianza

Fr. Heinz Künster, Covenant celebration

Pfr. Heinz Künster, Bündnisfeier

 

"Hazme un apóstol de Schoenstatt...." Voluntarios de México (con ayuda de Argentina, Ecuador...)

Song of Father Franz Reinisch - Youth from México (supported by Argentina, Ecuador...)

"Apostel lass mich werden…" Voluntäre aus Mexiko (mit Unterstützung aus Argentinien, Ecuador…)

 
 

P. Peter Wolf con sacerdotes de Burundi y Ghana

Fr. Peter Wolf with priests from Burundi and Ghana

Mons. Dr. Peter Wolf mit Priestern aus Burundi und Ghana

 
 

Jóvenes de Chile, Ecuador, México, Alemania

Youth from Chile, Ecuador, México, Germany

Jugendliche aus Chile, Ecuador, Mexico und Deutschland

 
 

Peregrinos de Manguntia, 21 de septiembre

Pilgrims from Mainz, September 21

Pilger aus Mainz, 21. September

 

Procesión del Santuario Original hacia la Iglesia de los Peregrinos

Procession from the Original Shrine to the Pilgrims' Church

Prozession vom Urheiligtum zur Pilgerkirche

 
 

Mons. Rauber, Nuncio Apostólico en Bélgica

Mons. Rauber, Apostolic Nuncio in Belgium

Mons. Rauber, Apostolischer Nuntius in Belgien

 

Ofrendas: uvas

Offering: grapes

Gabengang: Trauben

 
 

Pacha Begué, Córdoba, Argentina: voluntaria de tres horas en la Oficina de Prensa

Pacha Begué, Córdoba, Argentina: volunteering for three hours in PressOffice

Pacha Begué, Córdoba, Argentinien: drei Stunden Mitarbeit im Press Office

Fotos: POS Fischer © 2003

 

 

 

SCHÖNSTATT, mkf. Wie damals 1968 pilgerten auch 2003 die geistlichen Söhne und Töchter Pater Kentenichs geistig oder physisch zwischen dem 15. und 20. September aus allen Himmelsrichtungen nach Schönstatt... und nicht nur sie. Tausende tun es Jahr für Jahr, inzwischen auch übers Internet! Die ganze Woche über kamen Hunderte von Mails an mit Grüßen und Bitten an Pater Kentenich, "für die Gründerkapelle". "Die Welt ist unser gemeinsames Haus", sagte Pfarrer Heinz Künster bei der Bündnisfeier, weil und wenn wir uns als Familie fühlen und erleben. So erlebten s die Pilger, die in diesen Tagen aus Ghana und England, aus USA, Argentinien und Deutschland in großen Pilgergruppen oder einzeln in Schönstatt waren.

Die früheste Bündnismesse am 18. September in Schönstatt war um 1.00 Uhr morgens in der Sonnenau, als mit stundenlanger Verspätung eine Gruppe von fast 100 Pilgern aus Florida, USA, ankam, die auf ihrer Wallfahrt zu den Marienheiligtümern Europas auch einen Tag in Schönstatt eingeplant hatten. Am Morgen des 18. feierten sie dann noch eine heilige Messe in der Anbetungskirche, und nach Mittagessen und Sturm auf die Andenkengeschäfte fanden sie sich beim Urheiligtum ein, wo sie - einige im Heiligtum, andere davor - den Rosenkranz beteten. Eine Missionarin der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter aus Miami war dabei, überglücklich, gerade an einem Bündnistag und während der Verhandlungen um den Kauf des Grundstücks für das Heiligtum in Florida in Schönstatt sein zu können.

In den Messen im Urheiligtum wurde am Morgen wie immer für die ganze Schönstattfamilie gebetet. Und den ganzen Tag über - es war wieder ein strahlend sonniger Herbsttag wie im Bilderbuch - kamen Pilger zum Urheiligtum: Jugendliche und Ehepaare aus Chile (Chile feierte seinen Unabhängigkeitstag!), eine Jugendliche aus Argentinien, ein Ehepaar aus England, Jugendliche aus Mexiko, Berufstätige Frauen aus Wesel und Wuppertal...

Und wenn man sie auch immer spürt, wenn man im Urheiligtum ist - am 18. ist sie mit Händen zu greifen, diese starke geistige Wallfahrt aus allen Enden der Erde zum Urheiligtum...

Zeugen des Vaters und Gründers

Die Welt ist unser gemeinsames Haus, weil und wenn wir uns als Familie fühlen und releven, agte Pfr. Heinz Künster in der Bündnisfeier in der Anbetungskirche. Mit seinem warmen, verbindlichen Stil, mit humorvollen und zugleich deutlichen Anmerkungen leitete er die Feier. Seine improvisierten Überleitungen und Kommentare sorgten wesentlich dafür, dass Gebets- und Familienklima aufkommen konnten in einer Bündnisfeier, die noch ihren Stil sucht. Als besonderes Geschenk war das Vatersymbol für das Urheiligtum dabei.

Eine Gruppe von Lateinamerikanern - aus Mexiko, Chile, Ecuador und Argentinien - begleitete die Feier musikalisch, mit dem Lied von Pater Reinisch und "María de la Alianza" als Höhepunkte. "Die geistigen Söhne und Töchter Pater Kentenichs, von ihm zur Höhe christlichen Lebens geführt, werden zum Zeugnis für ihren geistlichen Vater" - das war die inhaltliche Linie der Feier, verbunden mit der Bittte, Zeugen für den Vater und Gründer zu sein wie die sechs Schönstätter, die schon selig gesprochen oder im Prozess der Seligsprechung sind. Das Leben dieser so unterschiedlichen Personen, die jeder für sich die Ideale und Spiritualität Schönstatts verkörpert haben, buchstabieren die Geschichte Schönstatts und dessen, der sie zu diesem Ideal geführt und ihnen die Mittel an die Hand gegeben hat dafür: Neben der Gottesmutter ist das eben vor allem der Gründer Schönstatts. Die "Schmuckstücke" in der Kollektion Schönstatts weisen hin auf das "Meisterstück". (Text und Kurzbiographien).

Aus Angst davor, dass die Feier zu lang werden würde, hatten die Verantwortlichen die Texte und Gebete fast vollständig gestrichen, doch an einem Punkt konnte man im Sinne der Losung des letzten Jahres nur noch feststellen - Liebe ist stärker, oder: Gebet ist stärker. Wo das "Gegrüßet seist du Maria" wegfallen sollte, da beteten alle einfach weiter... nach jeder Bitte, wie Josef Engling, Gertraud von Bullion, Karl Leisner, Mario Hiriart, Schw. Emilie Engel und João Pozzobon Zeugen des Gründers zu sein. Die Feier schloss wie immer mit der Erneuerung des Liebesbündnisses.

"Ich bin Pater Kentenich persönlich begegnet"

"Ich bin Pater Kentenich persönlich begegnet, und er hat mich so begeistert, dass ich sein Schönstatt meinem Land gründen möchte," sagt strahlend Pfr. Raphael Azarías, der ein paar Tage in Schönstatt verbracht hat. Am Samstag, 20. September, hat er mit den Gästen in der Sonnenau eine heilige Messe in sechs Sprachen gefeiert, berichtet lächelnd John Beebe aus England. "Wir haben zwischendrin immer mal wieder uns gefragt - und welche Sprache ist das jetzt?" Er will Pater Kentenich persönlich begegnet sein? War er überhaupt schon auf der Welt, als Pater Kentenich geboren wurde? Pfr. Raphael sieht die Zweifel im Gesicht seiner Gesprächspartner und stellt klar, dass er sieben Monate alt war am 15. September 1968. Persönlich begegnet? "Ja, ich bin ihm begegnet!", bekräftigt er, mit breitem Lächeln und gleichzeitig ganz ernst. "Letztes Jahr war bin ich ihm in Schönstatt begegnet, als ich zum ersten Mal hier war. Und seitdem lebe ich mit ihm." Noch mehr Fragen in den Augen... "Ich bin ihm begegnet, ihm persönlich, in der Gastfreundschaft und Hochherzigkeit, in der Güte und Offenheit von Menschen, die ich hier getroffen habe. Er lebt weiter in seiner Familie, so hat er es ja auch gesagt. Ich habe nach dem Geheimnis hinter dieser Güte und Großzügigkeit gesucht und habe Pater Kentenich gefunden. Für mich ist Schönstatt die Antwort auf die pastorale Krise der Kirche", sagt er. Wie erlebt er diese Krise? "Man hat keine Zeit," kommt als prompte Antwort. "Im Priesterseminar haben wir gelernt, was Zölibat bedeutet. Zölibat hat nichts zu tun mit Sex und Heiraten, sondern damit, dass man Gott und die Menschen so liebt, dass man alles liegen und stehen lässt für sie, und dass man deshalb nichts hat, was man nicht liegen und stehen lassen darf, wenn Gott in einem Menschen ruft, egal zu welcher Tag- und Nachtzeit. Priester sein heißt, mit Leib und Seele, mit allen Kräften den Menschen dienen, die Erlösung brauchen. Aber wenn hier jemand kommt und nach einem Priester fragt, schaut der zuerst in seinen Terminkalender, und die Antwort ist so oft: Ich habe keine Zeit..." In Schönstatt, sagt er, habe er Menschen erlebt, die Zeit für Menschen haben... diese Haltung, die er so sehr vermisst hat.

Diözesanwallfahrten aus Eichstätt und Mainz

Am 20. September, dem Beerdigungstag Pater Kentenichs, kam die Diözesanwallfahrt aus Eichstätt nach Schönstatt, am 21. September die Wallfahrt aus der Diözese Mainz. Der Apostolische Nuntius in Belgien, Erzbischof Dr. Rauber, ein großer Freund Schönstatts, begleitete sie. Nach der Begrüßung der Gottesmutter im Urheiligtum zogen die Pilger mit Fahnen zur Pilgerkirche; unter ihnen waren ein paar Kommunionkinder in Festtagskleidern, und einige Frauen, die ein Bild der Pilgernden Gottesmutter trugen. In seiner Ansprache nannte Erzbischof Rauber Maria die große Führerin auf dem Pilgerweg hin zu Christus. Vier Stationen habe dieser Pilgerweg: das Fiat - das Ja -; das Magnifikat - das Verkünden der Taten Gottes -, das Stabat Mater - die Hingabe unter dem Kreuz -; und das Assumpta est - das Weiterwirken vom Himmel aus als Mutter und Königin.

Vor der Messe hatte es noch eine große Überraschung im Pilgerheim gegeben: der Erzbischof zog sich nicht aus das ihm angebotene Zimmer zurück, sondern machte einen Besuch in der Küche, um dem Küchenpersonal für alle Arbeit zu danken!

Am Nachmittag hatten die Pilger aus Mainz unter dem Thema der Spurensuche eine Feier in der Anbetungskirche: Dem Gott des Lebens auf der Spur.

Eine Familie...

Montag, 22. September 2003. Pacha Begué, eine Jugendliche aus Argentinien, die zur Zeit in London arbeitet, schreibt sich kurz vor ihrer Abreise aus Schönstatt Adressen von anderen Schönstättern in Südengland auf. Zwei davon hat sie in der Sonnenau kennen gelernt: John und Jan Beebe aus England, die vor bald dreißig Jahren als Methodisten ihren Pilgerweg im Liebesbündnis begonnen haben. Am Tag zuvor hatten die beiden in der Sonnenau einen Mann aus Chile getroffen; er gehört zum Familienbund. Sie stellten ihm die Frage, di sie seit über 20 Jahren bei jedem Schönstattbesuch stellen, wenn sie jemanden aus Chile treffen - ob er das Ehepaar aus Chile kennt, das sie damals in London in Schönstatt eingeführt hat, ob er weiß, wo sie sind... "Aber sicher, die kenne ich, die kommen demnächst nach Schönstatt, das sind die neuen Verantwortlichen des Familienbundes!" - Die Freude ist riesig. Nach so vielen Jahren können sie wieder Kontakt aufnehmen und ihnen erzählen, wie ihr Pilgerweg weitergegangen ist, was aus dem Saatkorn geworden ist, das sie gesät haben...

Beim Abendessen sitzen zwei Deutsche mit ihnen am Tisch. Christine Halbach, von den Berufstätigen Frauen, und Ingrid Limbach vom Krankenbund. Eine Sprache, die alle verstehen, gibt es nicht, aber sie unterhalten sich prächtig mit ein paar Brocken Deutsch, mit Händen und Füßen und Blicken. "Man braucht keine Worte, um zu sagen, was im Herzen ist," sagt Jan Beebe. "Und im Herzen haben wir ein Wort: Familie!"



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