Geburtstag für den Himmel - und die Erde: "Jetzt versteht er mich in meiner Sprache!"Der 15. September wird mehr und mehr ein Tag der Verbundenheit mit Pater Kentenich |
SCHÖNSTATT, mkf. "Herzlichen Glückwunsch und viel Segen heute zum 15. September, zum Geburtstag von Pater Kentenich für den Himmel - und die Erde," hieß es in einer von Hunderten von Mails, die in den Tagen um den 15. September in Schönstatt ankamen. Der 15. September, als Todestag Pater Kentenichs lange eher geprägt vom Schmerz um den Verlust seiner irdischen Nähe, wird mehr und mehr zu einem Tag, an dem die Schönstattfamilie weltweit seine bleibende Gegenwart feiert, sein Wirken in einer neuen Weise, die frei ist von den Sprachgrenzen und fehlender Zeit. "Jetzt versteht er mich in meiner Sprache," sagt jemand aus Südamerika, strahlend, und er hat Zeit: Tag und Nacht, jederzeit und für immer und für alle gleichzeitig. Von diesem Klima war die Einstimmung am 13. September geprägt und die Messe am 15. September in der Todesstunde des Gründers; so erlebten es auch die, die sich in diesen Tagen auf eine geistige Wallfahrt zur Gründerkapelle begaben, wo die Sterbestelle Pater Kentenichs mit einem Teppich aus Lilien und weißen Nelken geschmückt war, umgeben von einer Fülle roter Rosen, von Briefen, Rosenkränzen, kleinen Zeichen, die nur die verstanden, die sie dort hingelegt hatten - und vier Ordnern voller Mails aus Uruguay und Argentinien, Puerto Rico und Polen, Paraguay, USA, Deutschland, Panama, Österreich, Brasilien, Bolivien, Ungarn… Vortrag und Predigt in Schönstatt kreisten um das Thema: Maria, das Gesicht der Kirche. 15. September 2003, ein strahlender Herbsttag mit Sonne und tiefblauem Himmel, wie gemacht für eine (geistige) Wallfahrt nach Schönstatt. Wie schon in den Jahren zuvor haben Hunderte von Schönstättern, ganze Kurse und Gruppen darunter, das Internet benutzt um die Namen von lieben Menschen, Dank, Bitten, Gebete, Versprechen und Ausdrücke erneuerter Liebe und Einsatzbereitschaft geschickt, die ausgedruckt und "beim Blumenteppich" hingelegt werden sollten, wie viele schrieben. "Ich weiß, er sieht uns, egal wo wir sind," hieß es in einer Mail aus Ecuador, "aber es tut so gut zu wissen, dass unsere Namen ganz, ganz nah an der Stelle sind, wo unser Vater seinem ewigen Vater begegnet ist." - "Als ich die Fotos von der Gründerkapelle gesehen habe, hatte ich das Empfinden, dass meine Bitte schon erhört war," schreibt Lorena aus Mexiko. Andre hatten das Glück, persönlich da zu sein: Pilger aus USA, Ehepaare aus Tucumán, Argentinien, und Monterrey, Mexiko, deutsche Ehepaare bei einer Tagung im Haus der Familien, und die, die kürzer oder länger am Ursprungsort leben. "Es ist so eine starkes Erlebnis, heute hier zu sein," sagt Marge Rolen aus Oregon, USA. Sie kennt Schönstatt erst seit zwei Jahren, hat es aber sofort zu ihrem Lebensinhalt gemacht und die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Oregon begründet, danach Familien-, Mütter und Jugendgruppen. "Die heilige Messe war ein Stück Himmel, auch wenn ich nicht eine Silbe verstanden habe. Aber man hat gespürt, Pater Kentenich ist ganz nah." Rosa Maria de Galante aus Tucumán, Argentinien, ist verantwortlich für das Pater-Kentenich-Sekretariat dort; an jedem 15., und natürlich an diesem 15. werden dort die Tausend Ave Maria für die Seligsprechung Pater Kentenichs gebetet. "Es war und es ist einfach etwas ganz Besonderes, gerade heute hier in Schönstatt zu sein, und all die Bitten und all die Last unserem Vater zu bringen... Ich bis so begeistert von ihm, ich möchte alles geben für diese Sendung!" Schon vor der Messe um 7.00 Uhr strömten viele in die Gründerkapelle, um bei den ersten zu sein, die Pater Kentenich dort begrüßen konnten. Studenten der Schönstatt-Patres, kurz zuvor aus Südamerika angekommen, zogen mit den Messdienerns, Schönstatt-Patres und -Priestern, und Mons. Dr. Peter Wolf als Hauptzelebranten in die Anbetungskirche ein, die Messe begann... Am Alter standen neben dem Hauptzelebranten P. Heinrich Walter, Generaloberer der Schönstatt-Patres, P. Jonathan Niehaus, USA, und, am letzten Tag vor seiner Rückkehr nach Chile nach Jahren in Schönstatt, Pater Sidney Fones. Die Anbetungsschwestern gestalteten die Messe musikalisch. Das ansprechende und ansprechbare Gesicht der Kirche - MariaDie Feier zum Todestag Pater Kentenichs hatte bereits am 13. September begonnen. Die Wallfahrer aus Freiburg, die vom am 13./14. zu ihrer jährlichen Diözesanwallfahrt nach Schönstatt gekommen waren, nutzten die Gelegenheit, so dicht am Datum des Todestages in Schönstatt zu sein zu Besuchen an den Orten, an denen er 1968 kurz vor seinem Sterben gewesen war. Am Abend des 13. September sprach Dr. Gertrud Pollak (Institut der Frauen von Schönstatt) über das ansprechende Gesicht der Kirche - Maria. Der Wunsch von Bischof Dr. Reinhard Marx, Trier, den er bei seinem Besuch in Schönstatt ausgesprochen hatte, wurde Verpflichtung: er möchte das Bistum Trier am 8. Dezember erneut der Gottesmutter weihen und sucht dafür Mitstreiter. Dr. Gertrud Pollak betonte nach einer einführenden Darlegung der Beziehung von Pater Kentenich zur Kirche, dass die Menschen immer, aber besonders in der heute oft gesichtslosen Massenkultur, nach Gesichtern suchen, nach Menschen, die ansprechend sind und die man ansprechen kann. Durch menschliche Gesichter gewinne die Kirche Profil, durch Gesichter und Persönlichkeiten, die beeindruckten. Als Schönstattfamilie seien wir gerufen, die Liebe Pater Kentenichs zur Kirche dadurch umzusetzen, dass wir eben dieser Kirche ein liebendes, sorgendes, anziehendes Gesicht gäben. Das zukünftige Heiligtum und Zentrum in Rom seien starker Hinweis auf die Liebe zur Kirche, eine Liebe, die die Kirche von innen her erneuern will und kann. Sie zitierte dann eine Predigt von Pater Kentenich von 1964, in der er - auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen des Konzils um die Rolle der Gottesmutter - sagte: "Das Gesicht der Kirche enttäuscht uns". Die Kirche, so seine Antwort, erhalte ein ansprechendes Gesicht durch jeden Einzelnen und durch Maria. Da die Kirche in der sich andauernd bewegenden und ändernden Welt, dürfe die Kirche nicht schlafen, dürfe auch nicht in mir schlafen... Erneuerung der Kirche geschehe nicht durch Abkehr von der Wirklichkeit und ständiges Klagen, sondern durch ansprechendes Mittendrinsein. Maria, der zahllose mittelalterlichen Kathedralen geweiht sind, ist nach Pater Kentenich nicht nur ein hervorragendes Mitglied, sondern Mutter der Kirche. Sie zeigt, wie nahe Gott den Menschen in der Kirche sein wollte. Wer Maria leugne oder vernachlässige, nehme dem Gesicht der Kirche das Leben. Wer der Kirche neue Lebendigkeit schenken will, muss Maria in die Kirche bringen... Als ein besonderes Geschenk war in der anschließenden Gebetszeit Aussetzung des Allerheiligsten in der Custodia für das zukünftige Romheiligtum, ein Geschenk der Frauen von Schönstatt. Die Custodia kam direkt von Milwaukee - sie wandert bis zur Einweihung des Romheiligtums am 8. September 2004 zu den verschiedenen Schönstattzentren der Welt. Die Gebetszeit enthielt eucharistische Gebete in schöner Alltagssprache und wurde nach dem Eucharistischen Segen mit einem marianischen Wechselgebet fortgesetzt, das die Hauptpunkte des Vortrags in origineller, anschaulicher Weise ins Leben übersetzte. "Es war wunderschön heute Abend, mir hat gar nichts gefehlt - außer mehr Teilnehmern," sagt Martina Rasch, die aus Düsseldorf gekommen war. "So ein Vortrag hatte wirklich mehr Zuhörer verdient. Es war ein richtig schönes Geschenk, das unser Vater und Gründer heute dadurch bekommen hat!" Maria bedeutet: Jesus zur Welt bringenMonsignore Dr. Peter Wolf griff bei der Predigt in der Gedenkmesse am 15. September das Thema wieder auf. Maria bedeutet, Jesus zur Welt bringen, sagte er - und das sei die Sendung der Kirche. Marias Leben war und sei vollkommen christusbezogen. Ihre Berufung ist Jesus gehören, so habe es Mutter Teresa von Kalkutta ausgedrückt. Pater Kentenich wollte der Kirche helfen, ihr Gesicht wieder zu entdecken - Maria -, und mehr und mehr ein Spiegel der Haltungen Mariens zu werden. Ein Erlebnis einer Jugendgruppe vor über 40 Jahren beeindrucke ihn noch immer. Während einer Freizeit dieser Gruppe fiel ein MTA-Bild in eine Kerze, fing Feuer - und als die Jugendlichen es bemerkten, war das Gesicht der Gottesmutter aus dem Bild herausgebrannt. Im Nachdenken über das, was Gottes Botschaft in diesem Geschehen war, formulierte eines der Mädchen: Maria sagt uns: Gib mir dein Gesicht! Das möchte Pater Kentenich in diesen Stunden auch der Schönstattfamilie sagen. Er bitte jede Gruppe, Gemeinschaft und jeden Einzelnen, Maria ihr Gesicht zu geben, damit sie in ihnen durch unsere Zeit gehen und Jesus zur Welt bringen kann. Den ganzen Tag über kamen Menschen in die Gründerkapelle zu kurzem oder längerem Gebet…, während die geistige Wallfahrt von den Enden der Erde weiterging... Eine kleine Gruppe von etwa 50 Personen, darunter Schönstätter aus USA, Polen und Argentinien, schlossen den Tag mit dem Rosenkranz im Urheiligtum, wo Pater Kentenich am 18. Oktober 1914 Schönstatt, der Kirche und der Welt das Liebesbündnis geschenkt hat: "Lass uns im Bündnis mit dir Maria für unsere Zeit sein."
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Last Update: 25.09.2003
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