Es hat etwas mit Verliebtsein zu tun...Begegnungen und Erlebnisse rund ums Urheiligtum, 30. August - 8. September 2003 |
SCHÖNSTATT, mkf. Früher als sonst färbt sich der Wilde Wein am Urheiligtum, werden die Bäume und Sträucher gelb, orange, rot - wohl bedingt durch den extrem heißen Sommer. Während Schönstatt sich für den 35. Todestag von Pater Kentenich am 15. September rüstet, kommen in diesen Spätsommertagen Pilger einzeln oder in Gruppen, zum ersten Mal oder, wie Pat und Bill McEvoy aus Liverpool, zum - ja, zum wievielten Mal eigentlich? Warum? "Es hat etwas mit Verliebtsein zu tun..." 8. September, Fest Maria Geburt. Nach heftigem Regen am Morgen liegt strahlende Spätsommersonne über Schönstatt. Es ist einer dieser besonderen Septembertage mit kristallklarer Luft, frischem Wind, tiefblauem Himmel und Sonne, an dem es einen nicht im Haus hält, egal wie viel Arbeit dort liegt. Ein Ehepaar aus Vallendar sitzt auf einer Bank nahe dem Bach zwischen der Sonnenau und dem Pilgerheim. Ihre Enkel aus Urbar, fünf und fast drei, genießen ein Eis und die Sonne, tanken neu auf um gleich wieder loszulegen mit Fahrrädchen und Bobbycar. "Wir kommen einfach gern hier hin, da können die Kinder spielen, es ist schön ruhig", sagt der Mann. "Es ist auch etwas besonders hier, oder?" Am selben Nachmittag ist eine Wallfahrt aus den USA angekommen, begleitet von Sr. Marie Day und P. Jonathan Niehaus. Einer der Höhepunkte ihrer Wallfahrt ist ein Besuch in Husten, Sauerland, dem Geburtsort von Schwester Emilie Engel. Am Morgen ist eine Gruppe aus Polen angereist. Zwischen der Messe des Familienbundes um 9.00 Uhr und dem Festgottesdienst um 10.00 Uhr finden sie eine Pause, um im Urheiligtum die Gottesmutter zu begrüßen. Burundisch-chilenisch-schweiz-kanadisch-französisch-belgisch-deutsches Treffen beim UrheiligtumUrheiligtum, 30. August, nach dem Rosenkranz. Schwester Lisette aus Burundi und eine Ordensschwester aus Burundi, die zur Zeit in Rom studiert, begrüßen Pater Josef Barmettler, "Honararkonsul" Burundis in Schönstatt. Die Schwester - aus einer der vielen Kongregationen, die in Burundi aktiv für Schönstatt arbeiten - hat überall, wo sie war, Schönstatt-Jugendgruppen aufgebaut. "Schönstattgruppen, die weitergemacht haben, wenn sie ging," betont Schwester Lisette. Das "burundische Treffen" ist im vollen Gang, als Rosa Maria und Josef Wieland aus dem Familienbund zum Urheiligtum stürmen, um noch schnell einen kurzen Gruß sagen zu können, bevor abgeschlossen wird. Bei ihnen ist die berühmte Schwester eines berühmten Autors - Frau Lejeune ist die Schwester von René Lejeune, der die erste Biographie über Pater Kentenich in Französisch geschrieben hat, ebenso über Karl Leisner. Ein fröhliches Austauschen startet in Französisch... was Jean Claude, einen in Belgien lebenden Kanadier, bewegt, seinerseits in Französisch nachzufragen, on das Urheiligtum noch offen sei (ist es nicht). Für einen Moment schließt er sich dem Kreis an, womit das "Kleine Pfingsten" gleich um zwei Nationen bereichert wird. Komplett wird es dann durch die Ankunft von vier jungen Männern vom Bodensee, von denen drei deutsch (oder so) sprechen, während der vierte Rosa Maria Wieland (Chilenin) in perfektem Spanisch begrüßt. Er war ein Jahr in Chile. Und obwohl die Tür des Urheiligtums geschlossen ist, erleben Menschen aus sechs Nationen das Liebesbündnis, das diesen Ort zum Offenen Heiligtum der Einheit und echter Internationalität macht. Und immer wieder noch einmal nach Schönstatt"Es hat einfach etwas mit Verliebtheit zu tun", sagt Pat McEvoy. Mit ihrem Ehemann Bill und zwei Bekannten aus der Gründergeneration Schönstatts in England ist sie für mehrere Tage in Schönstatt gewesen, wieder einmal, wie fast jedes Jahr, seit sie sich "in die Gottesmutter im Heiligtum verliebt hat", vor Jahren. Jetzt hat sie angefangen mit der Pilgernden Gottesmutter. Levinia Pienaar aus Kapstadt, Südafrika, versteht das vollkommen. Die Polizistin, die zur Gemeinschaft Berufstätiger Frauen gehört, war im August 1998 für einige Tage in Schönstatt. Fast auf den Tag genau fünf Jahre später ist sie wieder da - und bleibt für ein Jahr. Sie hat ein Sabbatjahr erhalten und will das in Schönstatt verbringen, wo sie zusammen mit anderen jungen Frauen Deutsch lernen und Schönstatt richtig gründlich aufnehmen will. "Ich habe schon Kontakt aufgenommen mit den Berufstätigen Frauen, die ich damals kenne gelernt habe, sie haben mich zu ihrem Treffen eingeladen," erzählt sie begeistert. Einfach ein VaterDie Schönstatt-Mütter der Erzdiözese Freiburg haben während ihrer Tagung vom 1. - 5. September in Haus Marienland gleich zweimal eine besondere Begegnung mit Pater Kentenich in Milwaukee. Am Mittwoch Abend berichtet Hannelore Spannagel von der Milwaukee-Fahrt der Familien, von der sie erst vor einigen Tagen zurückgekehrt ist. Ihr Berichten bereitet den Boden für die Zeugnisse von Hilda Pagán am Donnerstag Nachmittag. Von 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr lässt sie die Mütter teilnehmen an ihren persönlichen Begegnungen mit Pater Kentenich während der vier Jahre, in denen sie und ihr Mann mit den Kindern ganz in seiner Nähe in Milwaukee lebten. "Als frischverheiratetes Paar von 22 Jahren," fügt sie immer wieder hinzu. Als junges Ehepaar aus Puerto Rico, das Schönstatt in New York kennengelernt hatte durch das Buch "Werktagsheiligkeit", das ihnen ein Pallottinerpater als Hochzeitsgeschenk gab. Sie erzählt von ihrer ersten Begegnung mit Pater Kentenich, von ihrer Verständigung in Englisch - "Manchmal hat er sich mit Latein beholfen, und vor allem hat seine ganze Person gesprochen, sein Blick, seine Gesten, sein Lächeln." -, von den persönlichen Begegnungen und der gemeinsam Erziehung als Ehepaar, und wie es zum ersten Hausheiligtum kam... Die Mütter haben zwischendrin immer wieder die Gelegenheit, zu fragen: Was Pater Kentenich zum Unterschied von Mann und Frau gesagt habe ("Er sagte meinem Mann, er solle mich als Königin sehen, und mir, ich solle dafür sorgen, dass mein Mann die Krone auf meinem Kopf sieht. Das habe etwas mit Kleidung zu tun und mit der Art, wie man redet!"), über Eheleben, Kindererziehung, Umgang mit Leid und Verlust, mit dem Tod ihres Kindes... und wie sie heute die Beziehung mit Pater Kentenich lebt ("Ich versuche, alles so zu machen, wie er es mir gesagt hat; ich lese alles von ihm, was ich in die Finger bekomme; ich lebe mit dem Vatertelefon. Unser Hausheiligtum ist auch nach dem Umzug nach Puerto Rico noch so, wie er es gesehen hat, ich lese im 'Buch des Lebens' und erinnere mich an unsere Begegnungen - und ich weiß, er ist da.") "Ich hätte ihr stundenlang zuhören können," sagt eine junge Mutter nachher. "Pater Kentenich war heute so lebendig. Richtig nah. Einfach ein Vater." |
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Last Update: 09.09.2003
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