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 published: 2003-08-12

Abenteuer Liebesbündnis

Zwei Tage voller Erfahrungen und Begegnungen zum Grund-Lebensvorgang Schönstatts

Parte también de la aventura "Alianza de Amor": bendición de automóviles, utilizados para el trabajo y otras actividades apostólicas

Also part of the  adventure "Covenant of Love" : blessing of the cars, used to drive to work and to other apostolic fields

Auch das gehört zum Abenteuer Liebesbündnis: Segnung der Autos für den Weg zur Arbeit und anderen Apostolatsfeldern

 
 

Una rosa por mi Alianza de Amor, una rosa por alguien que quiero que esté en esta Alianza, en la gracia de esta hora de amor…

A rose for my Covenant of Love, a rose for someone whom I want to be in this Covenant, in the grace of this hour of love...

Eine Rose für mein Liebesbündnis, eine Rose für jemanden, den ich in dieses Bündnis hineinnehmen möchte, zu dem die Gnaden dieser Stunde fließen sollen…

 
 

Algunas participantes durante el Rosario Iluminado

Some participants during the Illumined Rosary

Einige Teilnehmerinnen beim Lichter-Rosenkranz

 
 

 

Rosario Iluminado

Illumined Rosary

Lichter-Rosenkranz

Fotos: Fischer © 2003

 

 

 

DEUTSCHLAND, Gabriele Sudermann. Was machen zwanzig erwachsene Frauen zwischen dreißig und fünfundvierzig, von denen noch kaum eine nähere Berührung mit Erlebnispädagogik hatte, am helllichten Samstagmorgen mit einem Kletterseil vor dem Heiligtum in Frohlinde? Sie versuchen, den Grund-Lebensvorgang Schönstatts, das Liebesbündnis, mit Händen zu greifen... und zu erleben, dass Liebesbündnis tatsächlich ein Abenteuer ist.

Abenteuer Liebesbündnis: Das Treffen in Frohlinde hatte einen wirklich abenteuerlichen Einstieg. Hildegard, von Beruf Erzieherin, hatte ein Kletterseil mitgebracht. Unter ihrer (knappen) Anleitung ("Seil in die Hand nehmen, gegenüber aufstellen, Seil verschlingen und halten") formten die Frauen vor dem Kapellchen aus diesem Seil einen Steg, über den dann nacheinander einige gelaufen sind. Ohne dass das Seil nachgegeben hätte oder jemand runtergefallen wäre. Bei der Vorbereitung zum Treffen konnte sich das eigentlich keine aus dem Team vorstellen. "Ich habe Hildegard mit meiner Skepsis genervt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Seil hält, wenn sich alle nur nach hinten in das Seil lehnen. Aber selbst mein Gewicht ist von allen gehalten und getragen worden", sagt eine.

Darum geht es beim Abenteuer Liebesbündnis: um die Erfahrung, dass ich im Liebesbündnis getragen und gehalten werde, auch wenn mir der Weg unsicher und gefährlich vorkommt.

Liebesbündnis: spannend, nicht zu berechnen, dynamisch

Deshalb brauchten sie danach nicht mehr Abenteuerspiele, sondern setzten sich hin und erzählten einander über ihre Erfahrungen im Liebesbündnis: Das ist spannend und gleichzeitig keine Flucht in eine Fantasiewelt sondern Alltag.

Liebesbündnis ist ein Geschenk der Gottesmutter, ich werde dazu berufen, so wurde deutlich. Es ist nicht in erster Linie eine Entscheidung oder Verpflichtung, sondern ein Angebot, mit der Gottesmutter zusammen den Alltag zu meistern. Es ist spannend, nicht zu berechnen, dynamisch. Ich habe jemanden, der mich führt, ich gebe die (vermeintliche) Kontrolle über mein Leben auf und erlebe eine neue Freiheit. Ich werde aber nicht nur geführt, sondern auch gefordert, die Gottesmutter will mich im Liebesbündnis erziehen und verändern. Sie vertraut mir und traut mir etwas zu, wozu ich alleine nie den Mut finden würde. Sie gibt mir im Liebesbündnis eine Aufgabe, eine Sendung, sie braucht mich, um genau diese Sendung zu verwirklichen und sie traut mir zu, dass ich das kann.

Das Liebesbündnis spricht meine Liebe an, ich lerne mit Augen der Liebe zu sehen, ich werde aufmerksamer für die "Lieblingskinderfahrungen", die mir jeden Tag geschenkt werden. Und diese Lieblingskinderfahrungen führen mich tiefer zu Gott.

Und natürlich ist das Liebesbündnis der Ursprung Schönstatts, durch mein Liebesbündnis werde ich hinein genommen in das Liebesbündnis vom 18. Oktober 1914 und werde Teil einer großen internationalen Familie.

Viele Wege zum Liebesbündnis: sich einlassen, ausprobieren, eine Sendung finden

Ganz konkret wurde es, als vier Frauen erzählt haben, wie sie zum Liebesbündnis gekommen sind; auf welchen Wegen die Gottesmutter sie zum Liebesbündnis geführt hat und an welcher Stelle ihrer Persönlichkeit sie den Hebel angesetzt hat um sie für das Liebesbündnis zu gewinnen.

Sich Einlassen auf die werbende Liebe: Das stand bei Martina und Birgit im Vordergrund, das Erleben der Gottesmutter als einer Person, die Antwort gibt auf die Suche nach Lebenssinn, Führung, Geborgenheit und Nähe: der Glaube an die Vorsehung Gottes. Das Liebesbündnis als ein Bündnis mit einer realen Mutter, die ich auch im Alltag erleben kann. In der Gemeinschaft gibt es als konkrete Ausdrucksform dieses Lebensvorgangs die "Lieblingskinderfahrungen". Ich schreibe auf, wo ich Gott oder die Gottesmutter im Alltag erfahre als Person, die sich um mich sorgt und kümmert, die mich führt und einfach nah ist.

Im Alltag ausprobieren: Hildegards Ansatz war (und ist) einfach das Leben aus dem Liebesbündnis heraus, probieren, einfach etwas tun und dann feststellen, in Schönstatt gibt es einen Namen dafür (Werktagsheiligkeit). Zuerst einen Weg finden, mit dem Leid im Alltag umzugehen und dann feststellen, dass es so etwas wie Blankovollmacht gibt, in der ich Gott im voraus schon alles in meinem Leben schenke, die Freude und das Leid. Mein Alltag, mein Leid, meine Freude, meine Arbeit ist mein Liebesbündnis.

Sichtbarer Ausdruck für das Umgehen mit Leid im Alltag sind die Lichter im Lichterrosenkranz, sie stehen für jedes eigene und fremde Anliegen, das der Gottesmutter anvertraut wird.

Sendung: Gabriele hat die Gottesmutter über eine Sendung "gekriegt", konkret: das Dachauheiligtum. Das ist das Ideal und die Sendung der Gemeinschaft, aber es ist auch ganz stark ihre persönliche Sendung. "Und als ich einmal begriffen hatte, dass Dachauheiligtum viel mehr ist, als ein Kapellchen auf dem Gelände des Konzentrationslagers Dachau, dass es darum geht, in unserem Alltags-Dachau ein Heiligtum zu bauen, da war für mich klar, dass es das ist, was ich schon immer gesucht und gewollt habe. Das ist es was mich motiviert, in Bewegung hält und mich immer neu für das Abenteuer Liebesbündnis begeistern kann."

Das Symbol dafür ist in der Gemeinschaft die Rose, die ein Symbol für mich selbst und für meinen persönlichen Auftrag, mein persönliches Ideal ist.

Nach jedem Erfahrungsbeitrag war Zeit, in der alle das Gehörte für sich konkret werden lassen konnten: eine Lieblingskinderfahrung aufschreiben, überlegen, welches Anliegen sie in den Lichter-Rosenkranz mitnehmen wollte, sich fragen: Und was ist meine Sendung?

"Abenteuerlicher, als man es sich vorstellen kann"

In die heilige Messe, die Pastor Christoph Fechtelpeter zelebrierte, nahmen die Frauen die Lieblingskinderfahrungen vom Nachmittag zur Gabenbereitung mit, um sie aus Dankbarkeit Gott zurück zu schenken. Der Abend klang mit einer gestalteten Singerunde aus, die dann in ein meditatives Abendgebet mündete.

Am Sonntag ging es unter dem Stichwort – "Abenteuerlicher als man sich vorstellen kann" -

weit über die Grenzen der Gemeinschaft Berufstätiger Frauen hinaus.

Durch das Liebesbündnis hat man plötzlich Verbindungen zum Generalkapitel der Schönstatt-Patres (für jeden Teilnehmer ein Rosenkranz, geschenkt und gebetet), zu einer Heiligtumsbaustelle in Nigeria, zu einer Tagesstätte für Kinder aus ärmsten Familien in Villa Ballester (für die finanzielle Unterstützung kamen an diesem Tag 200,00 Euro zusammen, einfach so), zur Rosenkranz-Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Argentinien, von der man den Lichter-Rosenkranz übernommen hat, zu einem Ehepaar in La Plata, das inzwischen 2000 Makrame-Rosenkränze für diese Frauen geknüpft hat, die sie verschenkt haben bis nach Burundi und in die Deutsche Bischofskonferenz, und zu Iris in Mendoza, die um Gebet für ihre schwer krebskranke Freundin Angélica gebeten hatte... Lena hat dieses Gebet seit Monaten treu durchgetragen - und Angélica geht es viel, viel besser...

Jedes Wort der "Kleinen Weihe" in einer anderen Schrift

Als Zeichen der Verbundenheit untereinander im Liebesbündnis schrieben alle die Kleine Weihe auf Rosenkarten: Jede hat eine Karte vor sich gehabt und hat mit dem ersten Wort angefangen und dann die Karte zur Nachbarin weitergereicht: "Jetzt ist jedes Wort der kleinen Weihe in einer anderen Schrift und von jemand anderem geschrieben auf der Karte und ich kann rätseln, wer was geschrieben hat."

Höhepunkt war die Heilige Messe mit Erneuerung des Liebesbündnisses. Jede hatte zwei Rosen, eine für sie selbst, mit der sie sich der Gottesmutter ganz persönlich schenken und für das Liebesbündnis danken konnte und eine für einen anderen Menschen, ein Anliegen, eine Bitte.

Zum Abschluss waren im Lichterrosenkranz noch einmal alle Dachausituationen und alles Schwere aus dem Alltag hinein genommen in das gemeinsame Gebet und den gemeinsamen Gnadenstrom, der von dem argentinischen Lichterrosenkranz ausgeht.

 



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