Liebesbund für Europa - eine zündende IdeeFest der Begegnung am "Heiligtum des Liebesbundes für Europa' in Paderborn-Benhausen |
DEUTSCHLAND, Dieter Große Böckmann. Die Schönstatt-Bewegung in der Dom-Region der Erzdiözese Paderborn feierte am Sonntag, 13. Juli, ein Fest der Begegnung; Begegnung mit Maria, mit Europa und miteinander. Trotz heftiger Konkurrenz durch Volksfeste in Paderborn und Umgebung waren etwa 400 Gäste gekommen, die miteinander ein fröhliches Fest bei herrlichstem Sommerwetter feierten. Anliegen war, die Sendung des Heiligtums - "Liebesbund für Europa" - bei diesem Fest vielen nahe zu bringen als "zündende Idee". Da alle mit angepackt hatten - frühmorgens hatte die Männergruppe eine kleine Zeltstadt aufgebaut - konnten die Veranstalter dem Ansturm gelassen entgegensehen. Unter vielen Angeboten konnte jeder auswählen, was ihm besonders zusagte: Stille und Meditation in der Kapelle, Impulsvortrag von Sr. M. Kirstin, Familienbewegung zum Thema: "Ehe - ein spannendes Unternehmen", Videovorführung über das neue Josef-Kentenich-Haus, Dias der Mannesjugend über ihr Zeltlager. Die Mädchenjugend hatte Spiele für die Kinder vorbereitet. Essen und Einkaufen gehört dazu: so gab es Kaffee und Kuchen, von den Müttern gespendet, und einen Basar. Ein Netz der BegegnungenDen Anfang machte eine Feier mit Texten, Liedern und Bildern zum Thema "Begegnung". Den besonderen Schwerpunkt bildete die Sendung des Heiligtums in Paderborn. Auf einer großen Schautafel war das Netz der Begegnungen dargestellt, das die Paderborner Schönstatt-Bewegung seit 1995 zu Heiligtümern und Schönstattfamilien in ganz Europa, vor allem in Polen und bis nach Weißrussland hergestellt hat. Das Bistum Paderborn pflegt die älteste europäische Partnerschaft: Seit 836(!) gibt es einen "Liebesbund ewiger Bruderschaft" zwischen dem Bistum Paderborn und dem Bistum Le Mans (zwischen Paris und Atlantik). Damals hat eine Delegation aus Paderborn sich die Reliquien eines verehrungswürdigen Heiligen in Le Mans erbeten und den 397 verstorbenen Bischof Liborius von Le Mans erhalten. Diese Überführung von Reliquien (Translatio) aus dem christlichen Gallien ins gerade missionierte Sachsen ist nichts Ungewöhnliches. Aber sehr ungewöhnlich ist dieser "Liebesbund". Die Bürger von Le Mans wollten" ihren" Heiligen nicht abgeben (obwohl sie noch ein paar andere hatten!), aber da der Kaiser selbst (Ludwig der Fromme, Sohn Karls des Großen) sich dafür eingesetzt hatte, konnte der Bischof von Le Mans schlecht nein sagen. Also bestand er auf einem förmlichen Vertrag, der die Paderborner verpflichtete, den hl. Liborius zu verehren und den Mancellern (Bürger aus Le Mans) erlaubte, diese Verehrung "alle 100 Jahre" zu überprüfen. Tatsächlich hat sich dieser Liebesbund durch alle Wirren der Geschichte (30jähriger Krieg, Franz. Revolution, beide Weltkriege) bewährt Ein seit Jahrhunderten bewährtes Modell für das Zusammenleben verschiedener Völker in EuropaÜber die Wirksamkeit des hl. Liborius als "Brückenbauer Europas", wie ihn der verstorbene Erzbischof von Paderborn, Kardinal Degenhardt gerne nannte, gäbe es stundenlang zu erzählen: Pfarrer Aust (Priesterbund und Ehepaar Große Böckmann haben seit 1987 zehn Radpilgerfahrten mit Jugendlichen von Le Mans nach Paderborn (1200 km) unternommen und ca. 200 Jugendlichen diesen "Liebesbund" im wörtlichen Sinne "er-fahrbar" gemacht. Eine andere Gruppe der Schönstattfamilie aus Paderborn hat seit 1995 zweimal Buswallfahrten nach Polen zu den dortigen Heiligtümern unternommen und Kontakte zur dortigen Schönstatt-Bewegung geknüpft. Briefe, Besuche, Hilfeleistungen, Gebete gehen hin und her. Ausgangspunkt war die Person des verst. Schönstattpaters Fritz Josef Hillebrand aus Benhausen, der als Soldat im damaligen Schlesien war und Schönstatt verbreitet hat. Anliegen der Paderborner Schönstattfamilie ist, den "Liebesbund" nicht nur nach Westen, sondern auch in den Osten Europas zu verbreiten. Der "Liebesbund" ist ein seit Jahrhunderten bewährtes Modell für das Zusammenleben verschiedener Völker in Europa. Er ist zukunftsfähig, weil er aus den wesentlichen christlichen Grundkräften Europas lebt: der Grundstein heißt Christus. Seine assoziative Nähe zum schönstättischen "Liebesbündnis" macht deutlich, dass die 2. Zielgestalt von der "heilsgeschichtlichen Sendung des Abendlandes" im Heiligtum in Paderborn als konkrete Sendung formuliert ist: die Wurzeln des christlichen Abendlandes sind u.a. auch im Jahr 799in Paderborn gelegt worden, als Karl d. Große und Papst Leo III. drei Monate hier miteinander beraten haben, was im nächsten Jahr mit der Krönung Karls zum Kaiser eines universalen christlichen Reiches besiegelt worden ist. Mit dem Verkauf von Streichholzschachteln mit Europafahne wurde allen noch einmal die Sendung des Heiligtums anschaulich gemacht. Und nächstes Jahr wird wieder gefeiert!Den Schlusspunkt setzte eine Andacht mit Liedern und Texten zum Thema "Maria - Ursache unserer Freude" und feierlicher Prozession mit dem Allerheiligsten zum Hochkreuz und anschließendem Segen. Noch lange nach Ende der Feier wurde noch miteinander gesungen. Und als schließlich viele fleißige Hände die Zeltstadt, Tische, Stühle und Bänke wieder abgebaut hatten, konnten die Helfer das Fest in gemütlicher Runde mit einer ordentlichen Brotzeit bei untergehender Sonne noch einmal nachkosten. Die Frage, ob bei soviel Konkurrenz rundum im nächsten Jahr wieder ein Fest der Begegnung gefeiert werden soll, hat sich durch die "schöpferische Resultante" erledigt. |
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Last Update: 12.08.2003
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