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 published: 2003-07-25

Noch höre ich ihr Klatschen und ihre vielstimmigen Lieder...

Eindrücke von einer Reise nach Burundi - Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester

Santa Misa con candidatos del Instituto de los Sacerdotes Diocesanos

Holy Mass with candidates of the Institute of Diocesan Priests

Heilige Messe mit Kandidaten des Instituts der Diözesanpriester

 
 

Un curso de candidatos con el Monseñor Peter Wolf

A course of candidates with Monsignor Peter Wolf

Ein Kandidatenkurs mit Monsignore Dr. Peter Wolf

 

Liturgia en Burundi - colores, bailes, cantos...

Liturgy in Burundi - colors, dances, songs...

Liturgie in Burundi - Farben, Tanz, Lieder…

 
 

Hna. M. Lisette Seitzer, Bujumbura, con una hermana de una comunidad local y madres con sus bebes.

Sister M. Lisette Seitzer, Bujumbura, with a sister from a local community and mothers with their babies

Schwester M. Lisette Seitzer im Gespräch mit einer Schwester aus einer lokalen Gemeinschaft und Müttern mit ihren Babys.

 
 

Terciado

Tertianship

Terziat

 

Camino de Maria: Pentecostés

Stations of Mary: Pentecost

Marienweg: Pfingsten

 
 

Procesión al Santuario en Bujumbura

Procession to the Shrine in Bujumbura

Prozession zum Heiligtum in Bujumbura

 
 

Encuentro frente del Santuario

Meeting in front of the Shrine

Begegnung vor dem Heiligtum

Fotos: Wolf © 2003

 

 

 

SCHÖNSTATT/BURUNDI. Ein kleines Land im Herzen Afrikas, ein Land, in dem Schönstatt Wurzeln gefasst hat und wächst, wo die Einheit mit anderen geistlichen Bewegungen und das Zusammenspiel mit den Diözesen einfach glückt, wo Pilger zum Heiligtum nach Tausenden gezählt werden: das ist Burundi. Ein Land, in dem Bomben neben dem Heiligtum niedergehen und kaum ein Tag vergeht ohne Schüsse, wo zuletzt im Juli 7000 Flüchtlinge auf dem Gelände von Mont Sion untergebracht wurden und kaum einer der Schönstätter nicht Angehörige im nicht endenden Bürgerkrieg verloren hat. Auch das ist Burundi. Dieses Land hat Dr. Peter Wolf besucht, um Schulungs- und Intensivzeiten der jungen Diözesanpriester und Priesteramtskandidaten des Instituts zu begleiten.

Was bringt Schönstatt Burundi, und was bringt Burundi Schönstatt?

POS: Haben Sie die Bürgerkriegssituation erlebt, und wie?

Ein Eindruck vom ersten Abend: Ich höre das Zirpen unendlich vieler Grillen und die Geräusche der afrikanischen Nächte. Dazwischen mischen sich immer wieder Maschinengewehrfeuer und größere Geschütze.

An einem Nachmittag warteten wir vergeblich auf einen der Mitbrüder. Er kam am andern Tag nach. Am Vortag waren die Straßen wegen der Rebellen zum Teil unpassierbar gewesen. Er berichtet über die für ihn gefährliche Situation in seiner Pfarrei. Er hat wiederholt von Seiten der Hutuextremisten Warnungen bekommen und ist bereits einmal bei einem Überfall durch die Rebellen verletzt worden. "Sie wollten mich töten!"

Der Krieg ist überall präsent

Andre kommen zum Treffen und berichten von Kämpfen in ihrer Region, von Toten und Verletzten. Bei einem wurde die eigene Familie überfallen und vom Militär ausgeraubt. Der Krieg ist überall präsent, manchmal ganz real, sonst mehr als Angst und beständige Beeinträchtigung des gesamten Lebens.

Immer wieder fielen Schüsse und man hörte andauernd Artillerie und Maschinengewehrfeuer. Die erste ruhige Nacht war auf dem Rückweg im Flugzeug.

POS: Worum ging es in den Gesprächen mit den Priestern und Theologen Ihrer Gemeinschaft?

Jeder berichtete zuerst von seiner Situation und seinen Erfahrungen in den letzten Wochen und Monaten. Sie haben zum Teil sehr große Gemeinden, viel Schule und auch Arbeit in der Bewegung. Der Krieg ist in den Berichten allgegenwärtig. Einer hat in der Mittagspause Verwandte in der Stadt besucht, die gerade letzte Woche ausgebombt worden waren.

In der Schulung ging es um die evangelischen Räte, um das geistliche Leben als Diözesanpriester. Am meisten haben wir uns auseinandergesetzt mit dem Rat des Gehorsams. Und Gehorsam gegenüber dem Bischof kann sehr schwer werden in einem Land, wo ich von meinem Bischof auch in eine Gegend versetzt werden kann, die durch die Rebellen gefährdet ist.

Wir haben viel gesprochen über das Romheiligtum. Die Mitbrüder in Burundi entwickeln viele Ideen, wie sie zum Gnadenkapital des Romheiligtums beitragen können.

POS: Ihr Marienbuch hat auch gute Aufnahme gefunden, sagten Sie?

Man ist bereits dabei, eine Übersetzung ins Französische zu machen. Einige Kandidaten des Priesterbundes hatten auch von dem Marienbuch gehört und baten mich, ihnen davon zu erzählen.

Ein Marienweg mit biblischen Szenen, ganz im afrikanischen Stil

Es gibt in Gikungu einen wunderschönen Marienweg, mit lauter biblischen Szenen aus dem Leben der Gottesmutter, ganz im afrikanischen Stil. Dazu sollen auch Texte entstehen. Die Kandidaten unserer Gemeinschaft freuen sich besonders über die Idee, dass ihr burundischer Marienweg als biblisches Marienbuch erscheinen soll. Jean Marie schlägt als Name vor: Auf dem Weg des Glaubens mit Maria.

POS: Burundi ist so weit weg, denkt man vielleicht, von dem, was Schönstatt in Deutschland oder Europa bewegt. Was wollen die Schönstätter dort wissen "aus Schönstatt"?

Die Schönstattpatres baten mich gleich am ersten Tag, von Schönstatt zu erzählen. Sie interessieren sich für Rom, für das Bundesheim und vieles mehr.

Interesse für alles, was in Schönstatt geschieht

An einem Vormittag war ich ins Noviziat der Patres eingeladen. Es sind zwei Kandidaten aus Burundi und drei aus dem Kongo (plus ein Interessent). Sie haben großes Interesse an unserem Vater, an unserem Institut der Diözesanpreister, an Karl Leisner und Rom. Es ist eine ganz lebendige Begegnung und eine brüderliche Gemeinschaft.

An einem Tag war ich beim Landespräsidium, wo mir großes Interesse begegnet ist im Blick auf das derzeit entstehende Generalstatut, das geplante Heiligtumsstatut, die erhaltene Bauerlaubnis in Rom und den Stand des Seligsprechungsprozesses unseres Vaters.

Die Marienschwestern wollten viel über Rom und die Planungen dort erfahren. Sie erzählen von einer Gruppe Schönstätterinnen aus Burundi in Rom. Ich verspreche, dass sie zur Grundsteinlegung eingeladen werden. Die Schwestern erzählen dankbar vom Einsatz unserer Mitbrüder in der Bewegungsarbeit in Burundi. Die Texte "Auf dem Weg zum Gnadenjahr 2000" wurden als große Hilfe hier im Lande erfahren. Auch das neue Marienbuch nehmen sie gerne auf. Sie suchen Stoff für die Bewegungsarbeit.

Ähnlich war es beim Priesterbund; Rom, das Marienbuch, der Prozess unseres Vaters, davon wollten sie alles wissen.

Sehr stark ist die gute Zusammenarbeit der Schönstattgemeinschaften in Burundi.

POS: Wie haben Sie die Menschen in Burundi erlebt?

Noch höre ich ihre vielstimmigen Lieder und ihr unermüdliches Klatschen im Gottesdienst. Ich sehe sie tanzen in ihrer Freude. Ihr Singen und ihre Freude wollen nicht enden und das mitten im Krieg.



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