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 published: 2003-07-04

Das größte Frauen-Treffen, das Borken in den letzten Jahren gesehen hat.

Fünfzigjähriges Schuljubiläum der Schönstätter Marienschule in Borken

Banda de musica del Colegio

Music band of the school

Schulband während des Festaktes

 
 

Afiches con la historia del Colegio

Displays about the history of the School

Ausstellung zur Schulgeschichte

 
 

Hna M. Charismata, directora entre 1968 - 1979, con una estudiante de entonces

Sister M. Charismata, director 1968 through 1979, with a former student

Sr. M. Charismata (Schulleiterin von 1968-1979) mit einer ehemaligen Schülerin

 
 

Orador: Prof. Dr. Manfred Gerwing, Eichstätt, Federación de Familias

Speaker: Prof. Dr. Manfred Gerwing, Eichstätt, Federation of Families

Festredner: Prof. Dr. Manfred Gerwing, Eichstätt (Familienbund)

 

Las Hermanas Paola y Annemarja, estudiantes del Colegio, con el intendente de Borken, Rolf Lührmann

Sisters Annemarja and Paola, former students of the school, with the mayor of Borken, Ralf Lührmann

Schwester Annemaria und Paola, frührere Schülerinnen der Schule, mit dem Bürgermeister von Borken, Ralf Lührmann

Fotos: Foemer © 2003

 

 

 

DEUTSCHLAND, Borken, Sr. Gertrud Foemer. "Morgen kommt der Papst in die Schönstätter Marienschule", konnte man in der vergangenen Woche in einer Borkener Grundschule hören. Schnell verbesserte die Lehrerin ihre am Lokalgeschehen interessierte Schülerin. Nicht der Bischof von Rom, sondern der Bischof von Münster, Dr. Reinhard Lettmann, besuchte die Mädchenrealschule zu ihrem 50jährigen Jubiläum.

Am 16. April 1953 hatten zwei Marienschwestern mit 41 Schülerinnen den Unterricht begonnen, nachdem zuvor der Kreis Borken und die Kirchengemeinde mit der Bitte an die Schönstätter Marienschwestern herangetreten waren, sich der "höheren Mädchenbildung" in der westfälischen Kreisstadt anzunehmen. "Das war ein verlockendes Angebot, aber auch ein großes Wagnis. Dieses Wagnis hat sich gelohnt", betonte Schwester Gisela-Maria Mues in ihrer Ansprache während des Festaktes.

Als Chancengleichheit für Mädchen noch nicht selbstverständlich war

Gefeiert wurde dieser goldene Geburtstag am 13./14. Juni mit zahlreichen Veranstaltungen. Den Auftakt bildete die festliche heilige Messe in der Pfarrkirche St. Remigius. Bischof Lettmann forderte in seiner Predigt die Schülerinnen auf, Botinnen der Freude und des Lebens zu sein. Am Ende des Gottesdienstes segnete er das neue MTA-Bild für die Eingangshalle der Schule und stellte damit die Zukunft der Schule unter den Schutz der Gottesmutter. "Maria schaut alle an, die in dieser Schule ein- und ausgehen. Sie ruft ihnen mit den Worten des hebräischen Gebetes zu: Gesegnet bist du, der du kommst. Gesegnet bist du, wenn du gehst."

An die Eucharistiefeier schloss sich ein Festakt in der Aula der Schule an, zu dem Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens geladen waren. Der Schulleiter Michael Grevenbrock erinnerte zu Beginn der Feier an die Entstehungsgeschichte der Schule, "als Chancengleichheit für Mädchen noch nicht selbstverständlich war". Die Schule sei sich ihrer christlichen Wurzeln stets bewusst und verpflichtet. Aktuelle pädagogische Fragen würden dabei nicht außer Acht gelassen.

Musikalische Zeitreise

In einem bunten Programm nahmen die Schülerinnen ihre Gäste mit auf eine musikalische Zeitreise. Man konnte einen Blick ins Familienalbum der Schule tun und erfuhr, was sich sonst noch in den vergangenen 50 Jahren in der großen Welt ereignet hat. Saxophonklänge, Chorgesang und Band führten die Besucher über die Beatles, das Disco-Fieber der 70er, Nenas 99 Luftballons bis zum Schul-Rap. In einem Sketch nahm die plattdeutsche Theater-Gruppe die langwierige Anmelde-Prozedur früherer Tage aufs Korn, als die Anmeldezahlen die Aufnahmen bei weitem überstiegen.

Prof. Dr. Gerwing: "Erziehung ist ohne Vertrauen nicht denkbar"

Festredner Prof. Dr. Manfred Gerwing, Schönstatt-Familienbund, betonte, dass "Werte und Wissensvermittlung an der Schönstätter Marienschule eine Einheit" bilden. In Auseinandersetzung mit der existentialistischen Philosophie Sartres sagte Gerwing: "Es geht um den neuen Menschen, der auf Christus blickt und sich an ihn hält." Aufgabe der Lehrer sei es, die Begabungen ihrer Schülerinnen zu erkennen und sie zu fördern. "Erziehung ist ohne Vertrauen nicht denkbar", betonte er und stellte die Verknüpfung der Leitsterne der schönstättischen Idealpädagogik heraus.

Unüberhörbare Wiedersehensfreude

Der Freitagnachmittag und -abend stand ganz im Zeichen der ehemaligen Schülerinnen. 4000 waren eingeladen – fast 1800 waren der Einladung gefolgt. 1500 junge Frauen beherrschten am Abend die Borkener Stadthalle. Es war wohl das größte Frauen-Treffen, das Borken in den letzten Jahren gesehen hat. Nachdem sich die meisten Klassen gefunden hatten, startete ein schwungvolles Unterhaltungsprogramm, das die jetzigen Schülerinnen für die alten vorbereitet hatten. Bis spät in die Nacht wurden Erinnerungen und Neuigkeiten ausgetauscht. Bereits am Nachmittag hatten sich zirka 300 ehemalige Schülerinnen der Entlassjahrgänge 1959 bis 1972 in der Schule getroffen. Auch hier war die Wiedersehensfreude unüberhörbar. Natürlich durfte an diesem Nachmittag nicht der Blick in den alten Klassenraum und die Suche nach dem Klassenwimpel fehlen. Auf großes Interesse stieß die Ausstellung zu den Klassenidealen und –symbolen. In der Vorbereitung auf das Jubiläum hatte eine Gruppe von Schülerinnen einige Klassenlieder auf einer CD aufgenommen, die auch an diesem Nachtmittag immer wieder abgespielt wurde. Fand man das eigene Klassenlied auf der CD nicht, so probierte man es live. Und siehe da: das alte Klassenlied erklang nach dreißig Jahren mit neuem Schwung.

"In dieser Klasse haben wir schon 1964 gelernt"

Mit einem großen Schulfest endeten am Samstag die Feierlichkeiten zum Schuljubiläum. Bei strahlendem Sonnenschein startete ein reichhaltiges Angebot an Unterhaltung, Spiel und Spaß. Während die Kleinen auf der Hüpfburg tollten oder sich schminken ließen, konnten die Erwachsenen ihre Allgemeinbildung am Stand des Wissens unter Beweis stellen. Bildungslücken der Mütter und Väter wurden vom Nachwuchs mit Genugtuung zur Kenntnis genommen. Eine Modenschau entführte die Zuschauer in die "Haute Couture" der letzten 50 Jahre. In zahlreichen Klassen waren Ausstellungen zur Schulgeschichte, zu den Partnerstädten und –schulen zu sehen. Viele Ehemalige nutzten diesen "Tag der offenen Tür", um ihren Ehemännern und Kindern ihre alte Schule zu zeigen. So konnten die Schülerinnen in einer Klassen am folgenden Schultag die Grußbotschaften lesen: "In dieser Klasse haben wir schon 1964 gelernt."

"Es hat sich vieles geändert an meiner alten Schule. Tänze und Lieder sind nicht mehr zu vergleichen mit denen von vor 40 Jahren. Aber ich glaube, dass der Geist der Schule gleich geblieben ist.", fasste Schwester Mariett Heuking, Entlassjahrgang 1966, ihre Eindrücke vom Schuljubiläum zusammen.



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