Nachrichten - News - Noticias
 published: 2003-06-03

Traditionelle Arbeiterwallfahrt zum Heiligtum von La Loma

Motto: Mit Maria bauen wir ein Neues Argentinien

Una multitud acompañó la caminata desde la Iglesia Catedral hasta La Loma; aunque esta vez fueron menos de los que se esperaba.

A big crowd walked in pilgrimage from the Catedral to La Loma; although this less persons participated

Eine große Zahl von Pilgern war auf dem Weg von der Kathedrale nach La Loma dabei, auch wenn insgesamt weniger als erwartet dabei waren.

 

Foto: © 2003

 

ARGENTINIEN, Paraná. Das Motto: "Mit Maria bauen wir ein Neues Argentinien" bewegte eine große Zahl von Menschen, bei der 13. Arbeiterwallfahrt der Diözese Paraná für alle Arbeitslosen zu beten und für Arbeitsplätze zu danken. Während der Fußwallfahrt wurden die Pilger um Kleider- und Lebensmittelspenden gebeten, die für die Opfer der Überschwemmung im benachbarten Santa Fe gedacht sind. Die traditionelle Arbeiterwallfahrt, die von der Schönstattbewegung an jedem letzten Sonntag im Mai organisiert wird, beginnt bei der Kathedrale und endet mit einer großen Messe beim Schönstattheiligtum von La Loma.

Bei der Wallfahrt 2003 - die erste fand im Jahr 1990 statt und hat seitdem Jahr für Jahr mehr Menschen angezogen - waren vier Stationen eingeplant. Bei der Manuel Belgrano - Schule wurde besonders für Ausbildung und Unterricht der Kinder und Jugendlichen gebetet, am Bahnhof für die Jugendlichen, bei der Kapelle Unserer Lieben Frau von der Göttlichen Gnade für die Familien, und bei der Kreuzung der Avenida de las Américas und El Paracao, wo ein großes Altenheim steht, für die Rentner.

Die Massenwallfahrt wurde angeführt vom Bild der Gottesmutter von Schönstatt - der Auxiliar der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter - und ist eine der größten Glaubenskundgebungen der Provinz Entre Ríos.

Weihbischof Puíggari: das Recht auf Schulbildung wird einfach vom Tisch gefegt

Weihbischof Juan Alberto Puíggari von Paraná war Hauptzelebrant der Messe, mit der diese 13. Arbeiterwallfahrt beim Heiligtum in La Loma endetete; jedes Jahr führt die Schönstattbewegung der Diözese diese Wallfahrt durch, deren Teilnehmerzahlen stetig gestiegen sind; in diesem Jahr kamen allerdings deutlich weniger als erwartet, vermutlich, weil der Zeitpunkt mit der Amtsübernahme des neuen Präsidenten, Nestor Kirchner, zusammenfiel. In diesem Zusammenhang stellte der Weihbischof eine Parellele auf zur Hochzeit von Kana, wo Jesus sein erstes Wunder gewirkt und Wasser in Wein verwandelt hat.

"Uns tut es weh, die Kinder auf der Straße herumlungern zu sehen"

"Uns tut es weh, die Kinder auf der Straße herumlungern zu sehen, die ihre Zukunft belasten, weil sie keinen Unterricht bekommen," sagte er, "auch wenn es uns gleichzeitig weh tut, dass die Lehrer nicht das ihnen zustehende Gehalt bekommen." Mit der gleichen Schärfe sprach er das Problem der Rentner an: "Wir leiden darunter, dass unsere Alten Hunger leiden statt die Früchte ihrer Berufsarbeit genießen zu können."

Die Worte des Bischofs, die die starke Sorge der Kirche zeigten angesichts des Konflikts, der seit drei Monaten den Beginn des Schulunterrichts in Entre Ríos mehr oder weniger verhindert hat, waren die ersten, die er vor der beim Heiligtum von La Loma unter einer warmen Herbstsonne versammelten Menge sagte. Und es waren die bisher schärfsten Worte seitens der kirchlichen Hierarchie an die Provinzregierung, die nach mehrfach gescheiterten Verhandlungen den Konflikt mit den Lehrern noch nicht hat lösen können - weil diese seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen haben, weigern sie sich, Unterricht zu geben. Die Regierung hatte am Samstag in neun Regierungsbezirken Gewalt eingesetzt, um den Schulunterricht zu erzwingen. In den anderen acht Bezirken haben Gerichte den Schulunterricht verfügt, Entscheidungen, gegen die Revisionen laufen.

Sie haben kein Brot, sie haben keine Arbeit, sie haben keine Gesundheitsfürsorge, sie haben keine Sicherheit mehr..."

Der Bischof erninnerte die Gläubigen daran, dass "wir hier" - er deutete auf das Heiligtum von La Loma, Zielpunkt der Wallfahrt, die um 14.00 Uhr bei der Kathedrale von Paraná gestartet war - "sind, um die Gottesmutter wie in Kana um ihre Fürsprache zu bitten, dass Jesus noch einmal ein Wunder wirkt. Und sie wird, da bin ich sicher, mit der Liebe einer Mutter unsere Bitte aufnehmen, und heute zu Jesus sagen: 'Mein Sohn, die Argentinier haben kein Brot mehr, sie haben keine Arbeit mehr, sie haben keine Gesundheitsfürsorge mehr, sie haben keine Sicherheit mehr.' Sie müssen alle Kraft aufbringen, um das Allernötigsten zum Leben zu bekommen. Jesus, die Kinder von Entre Ríos haben keinen Schulunterricht mehr. Sie können nicht als Persönlichkeiten wachsen, Jesus, ihre Zukunft steht auf dem Spiel!"

Weihbischof Puíggari sagte, dass diese Feier "in einem bedeutsamen Augenblick für Argentinien" stattfinde, am Jahrestag der Mai-Revolution, am Tag der Amtsübernahme einer neuen Regierung.

"Mich macht es unendlich traurig, wenn ich aus dem Mund von jungen Leuten auf die Frage, ob sie zufrieden sind, Argentinier zu sein, antworten - Nein, wir wären lieber in einem anderen Land," bemerkte er. "Wir müssen unsere Kultur beleben, müssen die Werte wieder sehen, die unsere Existenz als Land begründet haben. Das heißt aber, wir brauchen eine Erziehung und Bildung, die der Entfaltung der Persönlichkeit dient, und die die Werte klar macht, nach denen wir täglich leben müssen. Wir möchten eine gerechtere und sozialere Gesellschaft, in der das zerstörte Sozialgefüge wieder hergestellt werden kann."

"Unser Volk hat ein Recht auf Arbeit, um sich sein Brot zu verdienen und Würde zu bewahren"

Er fügte an, dass man natürlich keine "magischen Lösungen erwarten" könne, "irgendwelchen Veränderungen von oben. Von unten müssten die Haltungen, die Werte wachsen, die in unserm geliebten Argentinien große Änderungen herbeiführen können." Im Rahmen der Arbeiterwallfahrt, die unter dem Thema stand "Mit Maria bauen wir ein Neues Argentinien", sprach er sich deutlich aus "für die Arbeit, ein Geschenk Gottes, weshalb wir danken für alle, die Arbeit haben, und mit Vertrauen Gott bitten, dass er die Herzen und den Verstand derer bewegt, die Verantwortung tragen, dass sie Initiativen ergreifen und Arbeit schaffen für die Argentinier."

Er bat Gott, "in unserem Land wieder eine Kultur der Arbeit entstehen zu lassen, die so sehr bedroht ist von der Kultur der Nicht-Anstrengung, der Geschenke und Subventionen. Unser Volk hat ein Recht auf Arbeit, um sich sein Brot selbst zu verdienen und Würde zu bewahren. Die verstärkte Sozialhilfe, ohne Zweifel notwendig, weil wer Hunger hat nicht auf den grundlegenden Wandel warten kann, dürfen keine Ausrede werden, um die Hände in den Schoss zu legen, statt mit aller Kraft dafür zu arbeiten, dass jeder Argentinier arbeiten darf, weil jeder Würde hat."

Die Gesellschaft, so gab er zu, erlebe eine Zeit "enormer Skepsis", besonders bei der Jugend, und das durchaus aus berechtigten Gründen. "Aber in dieser Zeit, in der unser Volk von politischen, wirtschaftlichen und moralischen Ängsten heimgesucht wird, müssen wir daran denken, dass die durchgreifendste Lösung nicht von der Politik kommt, sondern dass wir uns anstrengen müssen, dass unser Volk zu seinen christlichen und marianischen Wurzeln zurückfindet," erklärte Weihbischof Puíggari.

Eine gemeinsame Bitte der Pilger

Hunderte, Tausende von Menschen - Alte, Jugendliche, Eltern, Kinder - waren bei der Arbeiterwallfahrt dabei, die von der Gottesmutter von Schönstatt angeführt war. Vielfach waren die Gründe, die die Einzelnen dabei bewegten. Einige machten den Pilgerweg, um Arbeit für die Familie zu erbitten, andere aus Dank für ihren Arbeitsplatz, andere, um ein Versprechen einzulösen - doch was alle einte, war die Bitte für die Arbeitslosen.

Es war eine besondere Wallfahrt, weil sie mit dem Nationalfeiertag zusammenfiel und dem Amtsantritt der neuen Regierung. So trugen viele Stoffabzeichen in den Landesfarben, die auch von den Organisatoren verteilt wurden; in den Bitten kam immer wieder das Anliegen von Arbeit für alle, aber auch, dass diese neue Epoche gut werde...

Daniela wartete an der Kreuzung zwischen Pronunciamiento und Avenida de las Américas darauf, sich der Wallfahrt anzuschließen. Sie hatte ihre Kleine an der Hand und spähte nach ihrem Mann, der mit der älteren Tochter von der Kathedrale aus mitgegangen war. "Er geht aus Dankbarkeit mit, weil er schon lange Arbeit hat. Ich bin immer gegangen und die Kinder sind dabei, seit sie geboren wurden," sagt sie. Delia hingegen geht mit, um Arbeit für ihre Familie zu erbitten. Mit dem Bild der Gottesmutter im Arm und einer Nichte an der Hand, erzählt sie, dass ihre Kinder alle arbeitslos sind dass es für ihren Mann, Fahrer bei einem Autoverleih, immer schwieriger werde, weil es keine Aufträge gebe. "Ich gehe mit, weil ich vor allem für die Kinder beten will, dass ihre Eltern Arbeit bekommen und ihnen nichts fehlt zum Leben...", sagt sie.

Mitgehen, "weil es so vielen Menschen schlecht geht und für die Leute in Santa Fe"

Arbeit für die jungen Leute, das hat auch Maria bewegt, mitzugehen; sie sitzt beim Heiligtum von La Loma auf einem Baumstamm und wartet auf die Messe, während sie ihre Füße hochgelegt hat.

"Ich kann nichts sagen," meint sie nur, während ihr die Tränen kommen. "Mein Sohn hat seit eineinhalb Jahren keine Arbeit und ist davon krank geworden, er kommt nicht mehr heraus aus der Depression. Deshalb bin ich gekommen, ich bitte die Gottesmutter für ihn!"

Die meisten Pilger sind seit Jahrne bei der Wallfahrt dabei und bitten nicht nur für ihre eigene Familie, sondern für alle Arbeitslosen. Daniel aus Crespo ist dabei, im für seinen Arbeitsplatz zu danken, aber vor allem, "weil es so vielen Menschen schlecht geht und für die Leute von Santa Fe."

Elvira steht in der Tür des Heiligtums; sie sagt, sie wolle "für den neuen Präsidenten beten, dass es ihm gut geht. Man muss schon Glauben haben, ich habe ihn der Gottesmutter geweiht, aber dann muss auch jeder von uns für sein eigenes Tun Verantwortung übernehmen."

Yoli ist zusammen mit ihrer Tochter Celeste nach La Loma gepilgert, "um für meine Arbeit zu danken und für alle, die weniger haben, die nichts haben, um das tägliche Brot und Unterricht."

Joel kommt aus La Paz und studiert in Paraná. Dieses Wochenende hat er darauf verzichtet, nach Hause zu fahren, wegen der Arbeiterwallfahrt. "Ich bin gekommen, um für alles zu danken, was ich doch habe, wie immer, aber diesmal möchte ich ein Versprechen machen und für etwas für mich sehr Wichtiges bitten", erklärt er und fügt an: "Ich habe immer an Gott Vater geglaubt, aber diese Gottesmutter von Schönstatt gefällt mir, sie hat so etwas Besonderes. In dieser Gottesmutter, da seh ich meine Mutter."

Zusammenfassung von mehreren Artikeln aus : "El Diario" de Paraná, www.eldiariodeparana.com.ar


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 03.06.2003 Mail: Editor /Webmaster
© 2003 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved