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 published: 2003-05-08

Was wäre nicht mehr, wenn ...

Eindrücke von einer Reise in den Spuren der Pilgernden Gottesmutter in Deutschland

Encuentro en Kösching, Baviera

A meeting in Kösching, Bavaria

Bei einem Treffen in Kösching, Bayern

 
 

La Virgen Peregrina esta presente en muchos lugares de Alemania

The Pilgrim Mother is present in many places of Germany

Die Pilgernde Gottesmutter ist in vielen Orten Deutschlands unterwegs

 

Entrega de una imagen peregrina en Maria Rast

A Pilgrim MTA is sent out from Maria Rast

Aussendungsfeier in Maria Rast

 
 

Un matrimonio de Euskirchen, padres adoptivos de 21 chicos, llevó una peregrina a Etiopía.

A couple from Euskirchen, that adopted 21 children, brought a Pilgrim MTA to Ethiopia

Ein Ehepaar aus Euskirchen, das 21 Kinder adoptiert hat, hat ein Bild nach Äthiopien vermittelt

Fotos: Projekt Pilgerheiligtum © 2003

 

 

 

SCHÖNSTATT, Sr. Marié Munz. Was wäre nicht mehr, wenn das Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland beendet würde? Würde etwas fehlen – in der Familie, in der Gemeinde, bei Ihnen selbst? – Schwester Marié aus Schönstatt befragte bei einer mehrwöchigen Reise durch Gebiete der Diözesen Fulda und Rottenburg-Stuttgart Begleitpersonen, Teilnehmer aus den Pilgerkreisen, Priester und pastorale Mitarbeiter.

Die Antworten sind wie geöffnete Türritzen, durch die man ein klein wenig erkennen kann, was sich hinter den Türen der Häuser und Wohnungen beim Kommen der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt tut.

Reden wie mit meiner besten Freundin

"Mir würde mein liebster Ansprechpartner fehlen, auf den ich auch nach zwei Jahren immer noch jeden Monat mit Freude warte. Mit der Pilgernden Muttergottes rede ich immer laut. Das tue ich sonst nicht, aber mit ihr kann ich reden wie mit meiner besten Freundin."

Ein Pfarrer: "Wir würden protestieren. So eine gute Sache kann doch nicht einfach aufhören."

"Äußerlich hat sich bei uns eigentlich nicht viel verändert, aber in mir drin hat sich viel verändert. Ich bin irgendwie anders geworden."

"Ich würde zu dir immer noch Sie sagen", sagte eine Frau zu einer anderen. "Den monatlichen Besuch bei dir würde ich sehr vermissen. Das Pilgerheiligtum hat uns zusammengebracht."

"Mir würden die Gespräche fehlen, die sich durch das Weitergeben der Muttergottes ergeben."

Wie eine Familie

"Unser Pilgerkreis ist wie eine Familie zusammengewachsen. Wir gehören zusammen. Wir wissen voneinander und wir tragen die Sorgen der anderen mit im Gebet."

"In unserer Gemeinde würde unsere Gruppierung "Pilgerheiligtum" fehlen. Wir treffen uns 3 bis 4 Mal im Jahr, zum Beispiel wenn wir die Feierstunde im Advent oder im Mai vorbereiten und durchführen. Dazu laden wir immer die ganze Pfarrgemeinde ein und wir bekommen darauf immer gute Kommentare."

"Durch das Pilgerheiligtum ist Schönstatt attraktiver geworden. Schönstatt ist weltoffener geworden. Die Offenheit und Weite vom Projekt finde ich wichtig. Ich finde, ohne das Projekt Pilgerheiligtum würde Schönstatt etwas fehlen."

"Was ich in meiner Gemeinde erlebe, überzeugt mich"

"Es würde mir sehr leid tun, wenn das Pilgerprojekt beendet würde, weil mir dann die Herausforderung zum Bekenntnis meines Glaubens fehlen würde. Das Pilgerheiligtum steht bei uns mitten auf dem Tisch, ganz gleich, wer bei uns ein- oder ausgeht. Zu uns nach Hause kommen Leute mit ganz unterschiedlicher Einstellung. Dadurch, dass das Muttergottesbild so unübersehbar auf dem Tisch steht, werde ich oft gefragt: "Was ist denn das?" Dann erkläre ich und habe Gelegenheit über das zu sprechen, was mir der Glaube an Gott bedeutet und wie sehr einem Maria helfen kann, um an Gott zu glauben. Durch das Pilgerheiligtum haben sich schon viele gute Gespräche ergeben. Manche Leute sagen gar nichts, wenn sie das Muttergottesbild sehen. Dann sage ich auch nichts dazu. Andere sagen schon einmal: "Dass du so gläubig bist, hätte ich gar nicht gedacht." Wenn wir dann miteinander über den Glauben ins Gespräch kommen, dann denke ich auch oft, dass der/die so gläubig sind, hätte ich denen nicht zugetraut."

Ein Pfarrer: "Ehrlich gesagt, ich war sehr skeptisch als ich von dem Pilgernden Marienbild hörte. Aber das, was ich in meiner Gemeinde erlebe, überzeugt mich. Die Leute, die in den Pilgerkreisen sind, halten mehr zusammen. Ich merke, dass die Kommunikation untereinander gut läuft. Sie helfen einander und auch die Alleinstehenden sind aufgefangen."

Eine Initiative in Äthiopien

Vom Urheiligtum aus sind derzeit 3 690 Pilgerheiligtümer für Deutschland ausgesandt, dazu etwa 250 Besuchsdienst-Pilgerheiligtümer und 140 für Kinder. Die Pilgernde Gottesmutter machte sich von Deutschland aus unter anderem auch auf den Weg nach Belgien, Frankreich, Südtirol/Italien, Pakistan und in den Tschad. In Äthiopien/Addis Abeba läuft seit Anfang des Jahres 2002 ein erstes Pilgerheiligtum. Es begann durch persönliche Kontakte von Frau St., Diözese Köln. Sie berichtet:

"Das Marienbild pilgert von der Familie des A. A. aus. Hier ist der Treff- und Mittelpunkt weiterer Familien. Sie suchen vorübergehend Aufnahme in großer Not. Hier werden Hilfs- und Selbsthilfeaktionen geplant und Kontakte nach Deutschland geknüpft.

Vielleicht wird die Familie von A. auch Mittelpunkt geistlichen Trostes werden. Jedenfalls pilgert das Marienbild von dort aus zu anderen Familien. Sie wohnen in Hütten, zum Teil aus Plastikfolie, Holzstöcken und Abfallmaterialien erstellt. Die Familien fühlen sich geehrt, dass ein pilgerndes Marienbild aus Deutschland in regelmäßigen Abständen bei ihnen zu Gast ist. Das Bild steht dann auf einer Kiste, die als Tisch dient, wird in Gebete einbezogen und vielen anderen Besuchern gezeigt."

Im Mai dieses Jahres besucht Frau St. wieder Addis Abeba. Sie nimmt ein Pilgerheiligtum mit für ein dortiges Gefängnis.

Frau St. und ihr Ehemann sind Eltern einer ungewöhnlichen Familie mit 21 Kindern. Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin erzählt, dass sie schon mit 12 Jahren daran dachte, einmal viele Kinder zu adoptieren.

Einige meiner Kinder sind schon erwachsen und bringen sich als pädagogische Fachkräfte mit ein, andere werden gepflegt, weil sie schwer behindert sind. Gemeinsam haben alle Kinder traumatische Vergangenheitserlebnisse. In der Geborgenheit der Adoptivfamilie kommen sie zur Ruhe, erfahren Liebe und verantwortliche Sorge, schöpfen Lebenskraft, entwickeln ihre Talente und lernen im täglichen Gebet ihr Leben unter den Schutz und Willen Gottes zu stellen.

Seit über zwei Jahren beteiligt sich Familie St. beim Projekt Pilgerheiligtum. Frau St. erzählt:

Alle spüren, dass Maria eine besondere Stellung haben kann für ihr Leben, ihren Alltag, ihre persönliche Weiterentwicklung."



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