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 published: 2003-04-11

Würdiges Sterben – Wege der Sterbegleitung heute

Vortrag und Diskussion mit Dr.Elfriede Keller, Mannheim, im Pater Kentenich-Haus

Teilnehmer in der Aula des Pater-Kentenich-Hauses auf Berg Schönstatt

 
 

Dr. Elfriede Keller: Eine Lebensphase, die nicht einfach abgebrochen werden darf

 

Fotos: Ludwig© 2003

 

SCHÖNSTATT, Sr. Evamaria Ludwig. Um die Fragen menschwürdigen Sterbens ging es am Samstagnachmittag, 5. April 2003, bei einer Veranstaltung im Pater Kentenich Haus in Schönstatt. Veranstalter war die Schönstattgemeinschaft berufstätiger Frauen, die im Rahmen einer Tagung für pflegerische Berufe zu der Veranstaltung "Würdiges Sterben – Weg der Sterbebegleitung heute" eingeladen hatte.

Immer häufiger und immer drängender stellt sich heute die Frage nach einem menschenwürdigen Sterben in unserer Gesellschaft. Immer häufiger wird die Angst vor einem qualvollen, mit vielen Schmerzen verbundenen Tod laut. Es ist die Angst vor der künstlichen Verlängerungen des Lebens durch viele hochtechnisierter Apparate, die Angst vor dem Leid des Alleingelassenseins, die Angst leiden zu müssen.

Dr. Elfriede Keller: Eine Lebensphase, die nicht einfach abgebrochen werden darf

Frau Dr. Elfriede Keller, ehemalige Chefärztin der gastroenterologischen Abteilung des Theresienkrankenhauses und stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins des St. Vincent Hospiz in Mannheim war Referentin des Nachmittags. In ihrem Vortrag ging sie auf die Fragen nach der Würde des Menschen, den Formen der Sterbehilfe und auf die Aufgabe der Hospizbewegung ein.

Sterben ist Leben vor dem Tod, eine Lebensphase, die nicht einfach abgebrochen werden darf. Im Prozess des Sterbens erfährt der Mensch Reifung, vollzieht sich letzte Lebenssinnerfahrung. Wenn der Tod keinen Sinn hat, dann hat unser ganzes Leben keinen Sinn. Frau Dr. E. Keller stellte fest, dass in unserer Gesellschaft das Empfinden wächst, zu leiden sei menschenunwürdig.

Jeder Sterbende oder unheilbar Kranke hat ein Recht auf Schmerztherapie, hat ein Recht betreut zu sterben. Wie jeder Mensch einzigartig und einmalig ist, so ist auch der Weg des Sterbens jedes Menschen als Ebenbild Gottes urpersönlich und einmalig.

Umgang mit Trauer und Tod

Das anschließende Gespräch mit den etwa 100 Teilnehmern/ -innen klärte viele Fragen wie Unterschied von passiver, indirekter und aktiver Sterbehilfe, Möglichkeiten der Begleitung eines Sterbenden, Umgang mit Tod und Trauer, Ehrfurcht vor dem toten Körper. Die Beiträge gaben Denkanstöße und Impulse mit auf den Weg: "Mir hat der Nachmittag sehr viel gegeben. Ich habe die Sicherheit bekommen, dass ich mich beim Sterben meines Schwiegervaters richtig verhalten habe!"

Geburt und Sterben sind Angelpunkte des Lebens. In beiden Situationen ist der Mensch in besonderer Weise auf den Schutz seiner Würde angewiesen, weil gerade in diesen Lebenssituationen seine Würde am schutzlosesten und deshalb überaus angreifbar und verletzbar ist. Der Wert, den eine menschliche Gesellschaft menschlicher Würde zugesteht, lässt sich gerade an den Angelpunkten des Lebens – Geburt und Sterben – ablesen.



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Last Update: 11.04.2003 Mail: Editor /Webmaster
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