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 published: 2003-01-07

Maria, Mutter der Einheit von katholischen und evangelischen Christen in Jessen

Bildstock im Stil der Kreuze der iro­schottischen Wandermönche mit dem Gnadenbild der Gottesmutter von Schönstatt am 8. Dezember eingeweiht

Ermita de la "Madre de la Unidad" en Jessen, Sajonia-Anhalt, Alemania
Wayside Shrine of the "Mother of Unity" in Jessen, Saxony-Anhalt, Germany
Bildstock der "Mutter der Einheit" in Jessen, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Con la participación de Catolicos y Luteranos: bendición de la ermita
With Catholics and Protestants participating: Blessing of the wayside shrine
Unter Beteiligung von katholischen und evangelischen Christen: Segnung des Bildstocks
El P. Gerhard Ernst (d.), parroco en Jessen y Annaburg, se siente feliz con la vinculación a Schoenstatt
Father Gerhard Ernst (r) is grateful that his parish is now united with Schoenstatt
Pfr. Gerhard Ernst (r) freut sich, dass seine Diasporagemeinde nun mit Schönstatt verbunden ist.
Fotos: Pfarrei Jessen © 2003

DEUTSCHLAND, Jessen, mkf. Hundert Kilometer von Berlin und 25 Kilometer von Wittenberg und dem Grab Martin Luthers entfernt liegt Jessen im Bundesland Sachsen­Anhalt. Knapp 3% der Bevölkerung dort sind Katholiken. Seit dem 8. Dezember steht vor der katholischen Kirche in Jessen ein Bildstock im Stil der Kreuze, die die iro­schottischen Wandermönchen im sechsten und siebten Jahrhundert in Europa errichtet wurden. Am gleichen Tag wurde ein solcher Bildstock in Annaburg errichtet. Jetzt sind es nicht die Wandermönche, sondern Maria mit dem Gotteskind, Jesus Christus, die den Menschen nachgehen, die sie aus dem Blick verloren oder noch nie gesehen haben.

"Es war für unsere Gemeinde ein großes Geschenk," schreibt Pfarrer Gerhard Ernst. "Nun sind wir mit dem Gnadenort Schönstatt verbunden. Die Anbetungsschwestern haben für uns gebetet am Tag der Weihe!" Und viele andere auch, die in aller Welt über Internet von der Einweihung des ersten Schönstatt­Bildstocks dieser Art in Sachsen­Anhalt erfahren hatten.

In Einheit mit den evangelischen Christen

Als die Besucher der heiligen Messe am 8. Dezember in einer kleinen Prozession aus der Kirche traten, begrüßten sie auf dem Vorplatz auch die Christen der evangelischen Gemeinde, deren Posaunenchor die Feier musikalisch umrahmte. Der Titel "Maria, Mutter der Einheit" ist eine Idee des evangelischen Pfarrers. Ökumene wird groß geschrieben in Jessen. "An Ostern tauschen wir unsere Osterkerzen," berichtet Pfarrer Gerhard Ernst (Schönstatt­Priesterbund). Um die Einheit von katholischen und evangelischen Christen geht es bei diesem Bildstock, und "um die Einheit in den Familien, zwischen den Generationen, in unserer Stadt und in unserem Land."

Der Bürgermeister von Jessen und seine Frau nahmen an der Feier teil, ebenfalls Angehörige der Bundeswehr aus einer im Pfarrgebiet liegenden Kaserne. Aus Schönstatt war Pater Siegfried Koch gekommen; Sr. Barbara aus Friedrichroda hatte am Nachmittag zuvor einen Vortrag über die Bedeutung des Bildes gehalten.

"So ein schönes Bild...Mutter und Kind ganz verbunden"

Der Bildstock ist ein Geschenk eines Förderkreises aus Mainz und lehnt sich in der Optik an die Stein­Kreuze an, die die iro­schottischen Wandermönche bei der Erstmissionierung Europas im sechsten und siebten Jahrhunderten errichteten. Der Bildstock stellt einen Lebensbaum dar; sieben Einkerbungen im "Stamm" stehen für die sieben Sakramente der katholischen Kirche. Das Fünfeck, das das Marienbild umschließt, birgt, so Pfarrer Ernst, die christliche Antwort auf die Frage, wie man zum Sinn des Lebens findet ­ nämlich indem man den Weg mit Jesus Christus geht. Die vier unteren Ecken stehen für die vier Evangelisten, die "Dachspitze" für den Schlus­Stein, Jesus Christus. "Das Marienbild zeigt die Einheit zwischen Mutter und Kind, jene enge Verbundenbeit in Liebe, die ein neuer Mensch braucht, um heranwachsen zu können", heißt es im Bericht der Regionalzeitung. "Es ist interessant, wie Menschen, die noch nie von Gott gehört haben, auf unser Marienbild reagieren," berichtete Pfarrer Ernst. Um den Titel "Mutter der Einheit" anbringen zu lassen, suchte er ein Beerdigungsinstitut auf. "Die, dachte ich, haben am ehesten Ahnung, wie man das machen könnte, von den Grabsteinen her." ­ "Schön, so ein schönes Bild," sagte dort einer der Handwerker. "Mutter und Kind ganz verbunden, was ist das schön, wenn ein Kind so etwas erlebt".

"Komm in unser Land, in unsere Städte und Dörfer, in unsere Gemeinde, in unsere Kirche und Wohnungen," beteten die Menschen am 8. Dezember. "Komm auch zu den vielen Menschen, die dich aus dem Blick und aus dem Herzen verloren haben. Öffne unsere Herzen für Christus, für sein Wort und sein Wirken, für sein Kreuz und seine Herrlichkeit."



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Last Update: 21.01.2003 13:28 Mail: Editor /Webmaster
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