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Miteinander, wie sonst ­ Ökumenische Annäherungen

Friedrich Aschoff, Erster Vorsitzender der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der evangelischen Kirche Deutschlands, und Gerhard Proß, Leiter des CVJM Esslingen und des "Treffens von Verantwortlichen" evangelischer Kommunitäten, zu Besuch in Schönstatt

En un día de noviembre nublado... encuentro Focolore-Schoenstatt con Friedrich Aschoff ( 3 de d) y Gerhard Proß (3 de iz.) cerca del Santuario Original
On a foggy november day...Focolare-Schoenstatt meeting with Friedrich Aschoff (3rd from r.), and Gerhard Proß (3rd from left) by the Original Shrine
An einem neblichen Novembertag ... Ökumenisches Treffen in Schönstatt mit Friedrich Aschoff (3. v.r.), and Gerhard Proß
Padre Michael Marmann (d.): explicación
Father Michael Marmann: explaining Schoenstatt
Pater Dr. Michael Marmann (r): Erläuterungen
En la Casa Padre Kentenich, con Hna M. Doria Schlickmann
In the Father Kentenich House, with Sr. M.Doria Schlickmann
Im Pater Kentenich-Haus mit Schw M. Doria Schlickmann
Gerhard Proß, director del CVJM (Asociación cristiana de hombres jóvenes) Esslingen y del "encuentro de responsables" de las Fraternidades y Comunidades luteranos
Gerhard Proß, director of the CVJM (Christian Association of Young Men) Esslingen and of the "Circle of Responsible Persons" of the Lutheran Communities
Gerhard Proß, Leiter des CVJM Esslingen und des "Treffens von Verantwortlichen" evangelischer Bruderschaften und Kommunitäten
Intercambio: Gerhard Proß, P. Lothar Penners, Sra. Rademacher
Sharing: Gerhard Proß, Fr. Lothar Penners, Frau Rademacher
Austausch: Gerhard Proß, P. Dr. Lothar Penners, Frau Rademacher
Fotos: Severin Schmitt, Fokolarbewegung, Ottmaring © 2002

SCHÖNSTATT, mkf. Am 27./28. November besuchten Friedrich Aschoff, Erster Vorsitzender der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der evangelischen Kirche Deutschlands, und Gerhard Proß, Leiter des CVJM Esslingen und des "Treffens von Verantwortlichen" evangelischer Bruderschaften und Kommunitäten, Schönstatt. Der Kontakt hatte sich ergeben bei "Miteinander ­ wie sonst?" Unter diesem Motto hatte am 8. Dezember 2001 in München das erste ökumenische Treffen von geistlichen Gemeinschaften aus dem evangelischen und katholischen Raum stattgefunden. Delegierte aus 45 Gemeinschaften trafen sich am Morgen zu Reflexion und Austausch, am Nachmittag erlebten und feierten etwa 5000 – 6000 Menschen echtes ökumenisches Miteinander.

Das Treffen in München war stark geprägt durch die Anwesenheit von Chiara Lubich, der Gründerin der Fokolarbewegung, und dem einheitstiftenden Charisma ihrer Persönlichkeit. Es war selbstverständlich, so Pater Dr. Michael Marmann, Vorsitzender der Generalpräsidiums der Schönstattbewegung, im Gespräch mit PressOffice Schönstatt, zu diesem Treffen in Schönstatt auch Vertreter der Fokolarbewegung einzuladen. Aus Solingen kamen drei Fokolare, darunter mit Frau Rademacher auch die bisherige Zonenverantwortliche, die demnächst nach Rom zieht. "Das war für sie auch ein Abschiednehmen von Schönstatt, wo sie ja schon öfter war," meint Pater Marmann. Aus dem Fokolar Ottmaring kam Severin Schmitt (der großzügig seine Fotos für diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat. Miteinander, wie sonst!). Von der Schönstattbewegung nahmen Liesel Houx (Frauenbund), Pfarrer Josef Treutlein, Sprecher der Diözesanpräsides, Pater Dr. Lothar Penners und Pater Heinrich Walter, Vorsitzender des Landespräsidiums, teil.

Der Gott des Lebens und der erzieherische Einfluss von Maria

"Nach dem gemeinsamen Abendessen hat man dann sich dann einfach zusammen gesetzt und Schönstatt erklärt. Das war ja das Anliegen, weshalb Friedrich Aschoff und Gerhard Proß gekommen waren," erklärt Pater Marmann. Was erklärt man evangelischen Mitchristen, die Schönstatt kennen lernen und Zusammenarbeit ins Auge fassen? Den Gott des Lebens, die Spurensuche, den Gott der Vielfalt... Von da aus wird die patrozentrische Frömmigkeit Schönstatts deutlich ­ eine Überraschung für manche Teilnehmer des Gesprächs. "Natürlich ging es dann auch um Maria," ergänzt Pater Marmann. Um ihre Bedeutung in Schönstatt, das Liebesbündnis, die Heiligtümer, und natürlich die Pilgernde Gottesmutter. Gerade hier sind es dann die Bespiele, die konkreten Erfahrungen, die ansprechen. Von Maria gehe in Schönstatt offenbar ein erzieherischer Einfluss in Blick auf das Christwerden aus, so formuliert sich die Summe der Eindrücke, "auch wenn Gerhard Pross mir dann gesagt hat, er werde doch keine Beziehung zu Maria aufnehmen," sagt Pater Marmann. Das Gespräch findet statt in wohlwollender, ausgeprägt offener und herzlicher Atmosphäre, die Annäherung möglich macht.

"Dieser Pater Kentenich hat offenbar etwas Prophetisches"

Am Morgen des 28. November geht es nach Berg Schönstatt; Sr. Dr. M. Doria Schlickmann führt die Gruppe im Pater­Kentenich­Haus. "Sie hatte sich sehr gut darauf eingestellt," erklärt Pater Marmann. Gab es besondere Momente bei dieser Begegnung? "Ja, im Bunker, das war ein tiefes Erlebnis. Es waren noch so einige kleine Momente, wo es ganz dicht war, aber im Bunker, das war doch besonders nah." Im zweiten Sinnbereich des Pater ­Kentenich­Hauses findet sich eine Nachbildung der Dunkelhaftzelle, des "Bunkers", wo Pater Kentenich vier Wochen Isolierhaft in fast völliger Dunkelheit aushielt ­ oder besser, gestaltete. Er macht Exerzitien, und: er singt. Er singt, damit die Mitgefangenen rechts und links in der Einsamkeit nicht ganz verrückt werden.

"Dieser Pater Kentenich hat offenbar etwas Prophetisches," so der Kommentar am Schluss des Besuches. In der Gründerkapelle findet sich die Gruppe dann wieder. In Erinnerung an das Treffen mit Chiara Lubich und Andrea Riccardi 1999 und das Gebet an diesem Ort ­ dem Sterbeort und der Ruhestätte Pater Kentenichs ­ betet Pater Marmann das Gebet, das damals gesprochen wurde.

Bis halb drei habe man dann noch beim Mittagessen gesessen und geredet, verrät Pater Marmann.

Europa eine Seele geben

Hat es konkrete Ideen gegeben etwa in Blick auf ein Zusammenwirken beim Ökumenischen Kirchentag oder bei anderen Gelegenheiten, und wird es eine Fortsetzung geben von "München 2001"? Ja, sagt Pater Marmann. Im Jahr 2004 soll es ein Treffen geben in Stuttgart, mit einem Kongress für etwa 1500 Delegierte, und am letzten Tag eine größere Veranstaltung für etwa 20.000 bis 30.000 Personen. "Europa eine Seele geben" lautet das Thema. Evangelische Kommunitäten und katholischen Bewegungen wollten sich gemeinsam engagieren für Europa. Dazu sollen auch andre Kirchen Europas, etwa die Anglikanische und Orthodoxe, eingeladen werden, schwebt den Initiatoren vor. "Dabei sind wir auch gleich wieder auf einen typischen Unterschied von katholisch und evangelisch gekommen," fügt Pater Marmann an. "Evangelische Kirche ist regional, wir Katholiken kommen gleich universal und haben Kontakte in Lateinamerika ..." Man wird lernen im gemeinsamen Tun und man will sich öffnen, ergänzen. Und der Ökumenische Kirchentag? Pater Marmann gibt zu bedenken, dass die bisherige Erfahrung ein "eher schwaches Interesse" an den Beiträgen der geistlichen Bewegungen gibt. Nach anfänglichem Zögern habe man nun doch von den Bewegungen aus für Berlin etwas geplant mit Chiara Lubich und Andrea Riccardi, "etwa für 3000, 4000 Besucher". Im Anschluss daran sei ein Treffen von etwa 20 Vertretern geistlicher Gemeinschaften geplant. Das ökumenische Treffen der Bewegungen ist dann im Mai 2004.

Schönstatt, eine Gründung im Land der Reformation: Schritte Richtung Ökumene

Schönstatt als Gründung im Land der Reformation könne es sich eigentlich nicht leisten, so Pater Marmann, den ökumenischen Kontext auszublenden. Es gelte, als ganze Bewegung eine Annäherung zu suchen, Kontakte aufzunehmen, die ökumenische Herausforderung zu registrieren. "Wir müssen hier in Deutschland auf das Thema Ökumene zugehen" , sagt er und erwähnt die Idee eines ökumenischen Arbeitskreises. Es gebe in Schönstatt bereits vielfältige Ansätze, so Pater Marmann. Im Sommer etwa war eine Wallfahrtsgruppe methodistischer Christen aus England in Schönstatt. Das Liebesbündnis einer Teilnehmerin im Urheiligtum war ein bewegendes Erlebnis; einen Tag danach schlossen zwei evangelische Christen aus Deutschland im Heiligtum der Familien ihr Liebesbündnis. Die Oktoberwoche 2002 brachte entsprechende Anregungen und Impulse. Vor Ort gibt es viel ökumenische Einzelkontakte und Zusammenarbeit. "Es ist das große Anliegen des Heiligen Vaters", sagt Pater Marmann zum Abschluss des Gesprächs, "ihm schwebt so etwas vor wie eine panchristliche Einheit. Da müssen wir mitmachen."



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Last Update: 11.12.2002 13:43 Mail: Editor /Webmaster
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