"Selbsterziehung ist ein anstrengendes Geschäft. Deshalb verbringen viele ihre Zeit damit, andere zu erziehen."Schönstattfahrt der SchönstattMannesjugend (SMJ) Oberndorf, Schwarzwald |
SCHÖNSTATT, SMJ Oberndorf/mkf. Vom 26.10.2002 bis 30.10.2002 waren 21 Jugendliche der Schönstattmannesjugend aus dem Schwarzwald im Jugendzentrum Marienberg. Das Thema ihres Aufenthaltes war "Freiheit", wichtig war ihnen auch, den Ort Schönstatt kennen zu lernen. Auf dem Plan der 12 16jährigen Jungen standen unter anderem Ausflüge in das Pater Kentenich Haus, an das Gründergrab sowie Besuche im Urheiligtum und bei verschiedenen Schönstattgemeinschaften. In einer Ansprache vom Allerheiligentag klingen die Erfahrungen dieser Schönstattfahrt nach. In diesem Zeugnis hörten die Gemeindemitglieder auch einiges "Grundsätzliche" über Schönstatt: "Am letzten Samstag saßen wir vor dem kleinen Kapellchen in Schönstatt. Wir hörten: Der Gründer der Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich, kam 1912 in das Studienheim der Pallottiner in Schönstatt. Der Oberkurs der Schüler plante den Aufstand gegen die strengen Hausregeln und die demütigenden Strafen. "Herbststürme" durchbrausten 1912 Schönstatt. Der junge Pater Kentenich sollte die Situation retten. Was machte er? Sagte er: "Schafft die strengen Regeln ab!"? Nein, er rief die Jugendlichen zusammen und gründete mit ihnen eine Gruppe, in der die Jugendlichen selber die Leitung hatten. Der Kernsatz seiner ersten Worte an die Gruppe war: Wir wollen lernen uns unter dem Schutze Marias selbst zu erziehen zu festen, freien, priesterlichen Charakteren. Die äußere Freiheit können wir uns nicht erkämpfen. Aber, wir können innerlich frei werden?" Wie werde ich frei? "Bei uns begann der Sonntagmorgen mit der Möwe Jonathan, die die
Freiheit des Fliegens für sich entdeckt hat. Dann fragten wir uns:
Wo habe ich mich wirklich frei gefühlt? ... Eine Frage beschäftigte uns dann besonders: Wie werde ich frei?
In meiner Gruppe kamen folgende Antworten: In der Sonntagsmesse fesselten wir uns gegenseitig die Hände. Dann hörten wir von Paulus aus dem Galaterbrief: Ihr seid zur Freiheit berufen. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe. (Gal 5,13) Heilige sind freie, ja sie sind die freiesten Menschen! Wenn wir Heilige werden wollen, dann müssen wir frei werden. Wir Christen müssten die freiesten Menschen sein!" Wen erziehen sich selbst oder andere???Die Frage, wie Pater Kentenich selbst zu seiner starken inneren Freiheit gekommen war, bewegte die Jungen sehr. Sie machten sich auf die Suche und fanden Antwort auch im PaterKentenichHaus. "Wir waren Pater Kentenich ganz nahe in der Ausstellung im Pater-Kentenich-Haus und durch das packende Gespräch mit einer Marienschwester, Sr. Doria Schlickmann. Innerlich werden wir frei – so die Erfahrung Pater Kentenichs -, indem wir uns selber erziehen, indem wir uns selber kontrollieren. Alle Erziehung beginnt mit der Selbsterziehung. Selbsterziehung ist ein anstrengendes Geschäft. Deshalb verbringen viele ihre Zeit damit, andere zu erziehen. Wichtig aber ist, dass ich mich frage: Wo kann ich an meinen Schwächen arbeiten? Wo kann ich mich verbessern? Welche Grundsätze habe ich? An diesen Fragen arbeiteten die Jugendlichen am Montagmorgen. Spannend und sehr wertvoll war auch die Frage: Was wollte ich – Jugendlicher – mir schon immer mal aufschreiben, dass ich es später besser mache als meine Eltern und Lehrer? Durch Selbsterziehung werden wir frei, werden wir Heilige! Auf diesem Weg gewinnt Pater Kentenich die Jungen für den Weg, innerhalb der äußeren Ordnung ihren freien Weg zu gehen. Er selber konnte so innerlich frei sein: sogar im Konzentrationslager in der "Hölle" von Dachau und in 14 Jahren kirchlicher Verbannung." Voraussetzung: überzeugt sein, dass Gott mich liebtAm Montagnachmittag besuchten wir verschiedene Gemeinschaften innerhalb der Schönstattbewegung: die Marienschwestern, die Patres, die Marienbrüder und die Familien. Am Abend machten wir frei – und gingen Kegeln. Am Dienstag war Zeit zur Besinnung, die ganz unter dem Gedanken stand: Gott liebt mich, er liebt mich persönlich. "Zu wissen und zu erfahren: Gott liebt mich, macht mich frei. Ja, es geht darum, dass ich mich jeden Tag frage: In welchen Ereignissen habe ich heute Gottes Nähe gespürt? Am Abend kniete jeder im Kapellchen in Stille vor den Tabernakel und dem Bild der Gottesmutter. Wir ließen uns Gottes Nähe schenken und schenkten ihm unsere Sehnsucht nach innerer Freiheit und unser Ja zur Selbsterziehung. Heilige sind innerlich freie Menschen!" |
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