Nachrichten - News - Noticias

Liebe ist mehr

Familientag im Schönstatt-Zentrum Marienberg, Bamberg

P. Bernhard Schneider, Misa en la capilla del centro Marienberg en Bamberg
Fr. Bernhard Schneider, Holy Mass in the house chapel, Marienberg Center, Bamberg
P. Bernhard Schneider, Messe in der Hauskapelle, Marienberg
Niños durante la Misa
The children were actively involved during the final Mass
Abschluss mit Familiengottesdienst, bei dem die Kinder stark einbezogen waren
Fotos: Martin Dütsch © 2002

DEUTSCHLAND, Birgit Künzel: Egal ob für ein Käsebrot oder ein Handy geworben wird, alles wird sexualisiert. In den Medien wird oft ein sehr unrealistisches und verzerrtes Bild von Liebe dargestellt. Obwohl es den Anschein hat, daß in der heutigen Zeit sehr offen über dieses Thema gesprochen wird, haben gerade auch viele Christen Probleme damit, mit ihren Kindern oder auch als Ehepaar in Worte zu fassen, was Liebe eigentlich bedeutet.

Eine sehr interessante Sichtweise der Liebe hat Pater Kentenich, der Gründer der Schönstatt-Bewegung. Er spricht von 4 Formen der Liebe. Wir wollen mit Leib und Seele lieben lernen. Wie soll die Liebe in unserer Ehe aus der Sicht Gottes aussehen?

Dieser Frage und wie unsere Liebe zueinander wachsen kann sind 10 Ehepaare bei einem Familientag auf dem Marienberg nachgegangen. Pater B. Schneider, der Referent dieses Tages, brachte den Teilnehmern die verschiedenen Formen der Liebe mit vielen Beispielen nahe. Mit ganzheitlicher Liebe ist gemeint:

  • die erotische Liebe
  • die geistige Liebe
  • die übernatürliche Liebe
  • die sexuelle Liebe
Nur wenn alle 4 Bereiche berücksichtigt werden kann die Liebe Erfüllung finden.
  • Erotische Liebe
Ich möchte dir gefallen, es soll dir Freude machen, wenn wir zusammen sind. Die äußere Erscheinung ist wichtig z.B. die Frisur, die Kleidung usw. Ich liebe dich, weil du mir gefällst, deine Stimme, dein Lachen. Das äußere Gefallen soll in der Ehe nicht verschwinden, man sollte sich darum bemühen, dem anderen zu gefallen. Männer sollten Bemerkungen machen zu den Äußerlichkeiten, sollten diese anerkennen. Liebe ist ein Geschenk, man sollte sich darum bemühen, daß dieses Geschenk nicht verloren geht. Pater Kentenich definiert die erotische Liebe so: ein gegenseitiges, gefühlsmäßiges Wohlgefallen aneinander, ohne daß der sexuelle Trieb geweckt ist.
  • Geistige Liebe
Ich liebe meinen Mann nicht nur, weil er stark und kräftig ist, sondern wegen seiner praktischen Fähigkeiten z.B. kennt er sich mit Versicherungen aus, erledigt Reparaturen am Haus oder am Auto. Oder die Frau kann z.B. Beziehungen knüpfen, für Versöhnung sorgen, Geschenke aussuchen. Man soll die Talente schätzen und lieben lernen und das dem anderen auch sagen. Ich bin stolz auf dich, daß du so gut Kuchen backen kannst, dich mit dem Computer so gut auskennst. Manche Aufgaben lösen wir gemeinsam, je nach unseren Talenten und Fähigkeiten bringt sich jeder mit ein. Besonders bei der Kindererziehung sind beide Elternteile gefordert und können sich gegenseitig ergänzen. Manche Fragen z.B. zum Beruf, zur Sexualität sollten besser die Väter mit ihren Söhnen und die Mütter mit ihren Töchtern besprechen. Daß das gegenseitige Loben nicht zu kurz kommt ist ganz wichtig für die Ehe.
  • Übernatürliche Liebe
Liebe ist Geschenk – Geschenk von Gott. Glauben wir, daß Gott uns zueinandergeführt hat, daß wir füreinander bestimmt sind? In jedem Getauften ist Gott gegenwärtig, also auch in meinem Mann, meiner Frau. Gott ist der Dritte in unserem Ehebund, wir danken Gott, daß er uns auf unserem Weg begleitet. Wir stehen mit unseren Problemen nicht allein da, er hilft uns, steht uns zur Seite.
  • Sexuelle Liebe

Als Eheleute sind wir Abbild des dreifaltigen Gottes. Das Ehesakrament wird am besten in der ehelichen Begegnung sichtbar. Man spricht auch vom Vollzug der Ehe in der körperlichen Begegnung. Ist eine Ehe nicht vollzogen, so ist sie auch von Seiten der Kirche ungültig und kann annuliert werden. Die sexuelle Liebe soll aber immer Ausdruck der erotischen, geistigen und übernatürlichen Liebe sein.

Anschließend wurden die einzelnen Paare dazu aufgefordert, sich über das Gehörte auszutauschen und über die eigene Beziehung nachzudenken. Ein Faltblatt mit vorbereiteten Fragen zu den 4 Bereichen der Liebe sollte als Gesprächsanregung dienen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit den Kindern gaben 2 Ehepaare Einblick in ihre eigene Partnerschaft bzw. in ihr Familienleben. Ein Paar erzählte von den Anfängen ihrer Liebe, wie sie sich kennengelernt haben, wie die Liebe am Anfang ausgesehen hat und wie sie sich im Laufe der Jahre verändert hat. Das zweite Paar ging darauf ein, wie sich die verschiedenen Formen der Liebe unseren Kindern gegenüber zeigen können. Am Ende des Tages fand ein sehr lebendiger Familiengottesdienst statt, in dem es über den Ton in der Familie ging und in den die Kinder sehr schön miteinbezogen wurden. Zum Abschluß gab es noch Kaffee und Kuchen und die Familien hatten die Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 02.12.2002 11:43 Mail: Editor /Webmaster
© 2001 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved