Schönstatt - Begegnungen

Der Liebe eines guten Vaters sicher sein, geborgen bei Maria

Die Pilgernde Gottesmutter für Neugeborene und Kinder in Lebensgefahr

Entrega de la Virgen Peregrina para los recién nacidos o niños en riesgo a Tomás y Gaby, en Corrientes, Argentina
Tomás and Gaby, of Corrientes, Argentina, receiving the Pilgrim Mother for recently born babies of children at risk of life
Überreichung der Pilgernden Gottesmutter für Neugeborene und Kinder in Lebensgefahr an Gaby und Tomás aus Corrientes
Cobijado por la Mater
Protected by the Mother
Unter dem Schutz der Gottesmutter
Fotos: Liotti © 2002
Protección y amor: La foto de recién fallecida Virginia, en Johannesburgo, Sudafrica, en la canasta de la Peregrina
Protected and loved: The photo of recently died Virginia, in Johannesburg, South Africa, in the basket of Pilgrim MTA picture
Geschützt und gelienbt: Foto der gerade verstorbenen Virginia aus Johannesburg, Südafrika, im Körbchen des Bildes der Gottesmutter, die sie begleitet hat
Foto: Jarvis © 2002
Cruz blanca en Corrientes
White cross in Corrientes
Weißes Kreuz in Corrientes
 
Misa 18 de mayo, 2000: Cecilia en brazos de su mamá; junta a ellas, su papá, la abuela, y sus cinco hermanos
Mass in gratitude for life, May 18, 2002: Cecilia in the arms of her mother; with them their father, grandmother, and five siblings
Dankesmesse für das Leben, 18. Mai 2000: Cecilia in den Armen ihrer Mutter; mit ihnen kamen der Vater, eine Oma und fünf Geschwister
Fotos: Liotti © 2002

ARGENTINIEN, CR-Corrientes, Martha Liotti, mb/mkf. Jedes Jahr am 18. September hat nicht nur Patricio ­ er wurde dieses Jahr sechs ­ Geburtstag, sondern auch die Pilgernde Gottesmutter für Neugeborene und Kinder in Lebensgefahr. Als Patricio, als Frühchen, um sein Leben kämpfte, wurde diese Ausprägung der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt geboren. Martha Liotti, die Großmutter des Kleinen, reist darum auch jedes Jahr von Corrientes nach Buenos Aires ­ 1,000 km ­ , um diesen Geburtstag zu feiern: mit Patricio und seinen Eltern in Buenos Aires und mit der Gottesmutter im Landesheiligtum in Nuevo Schoenstatt, wo sie ihre Sendungsweihe als Missionarin für die Kinder in Lebensgefahr erneuert. Im Lauf des Jahres 2001 hat sich diese Ausprägung in weiteren Diözesen Argentiniens wie auch im Ausland verbreitet; in den Vereinigten Staaten, Südafrika und in einem Krankenhaus in Deutschland. Im Jahr 2002 weitete sie sich aus nach Portugal, Angola und Mexiko.

Diese Ausprgägung der Kampagne hat sich in den Jahren 2001 und 2002 so weiter entwickelt, wie sie angefangen hat. Die Missionarin oder der Missionar (auch Männer beteiligen sich!) bringt das kleine Bild der Pilgernden Gottesmutter persönlich dorthin, wo das Baby oder Kleinkind in Lebensgefahr ist. Die Gottesmutter begleitet in diesem Bild die Eltern in den schweren Momenten, die sie durchleben, und wacht über die Geburt und die Zeit nach der Geburt. Das Bild ist kleiner und hat auf der Rückseite das Vertrauensgebet von Pater Kentenich: Ich bau auf deine Macht und deine Güte... Es wandert meist in einem weißen Körbchen und mit einem Zehnerrosenkranz. Die Eltern können ihr Baby der Gottesmutter von Schönstatt anvertrauen und gemeinsam beten; wie die anderen Bilder der Pilgernden Gottesmutter begleitet auch dieses ein Buch für Zeugnisse. Mit dem Einverständnis der Eltern weihen die Missionare das Kind dem Unbefleckten Herzen Mariens. Dieser erste Schritt öffnet fast immer die Türen zum Erleben des Beheimatetseins bei der Gottesmutter und führt die Eltern hinein in den Gnadenstrom von den Heiligtümern. Jeden Monat zum 18. werden die Eltern zur Bündnismesse eingeladen, um Gott dem Vater Dank zu sagen für das Leben ihres Kindes.

"Maria ist bei unserem Kind"

Im Jahr 2001 stellte sich Estela Muñoz de Gauna als Missionarin zur Verfügung; sie ist die Mutter von Ariel, der als Frühchen auf die Welt kam und in extremer Lebensgefahr war. Die Pilgernden Gottesmutter kam bald nach der Geburt zu ihm; heute ist er ein gesundes und quicklebendiges Kind. Wie bei Estela geht es öfter ­ durch das starke Erlebnis mit der Kleinen Pilgernden Gottesmutter fühlen die Eltern sich zu einer Antwort gerufen und stellen sich oft als neue Missionare zur Verfügung.

Eines der unzähligen Zeugnisse aus den Begleitbüchern mag besser erklären als alle Worte, was diese Ausprägung der Kampagne bedeutet:

"Meine Schwangerschaft ging mit zahlreichen Komplikationen einher, und wir wussten, dass die Gefahr einer Frühgeburt bestand. Am 20. Dezember war ich in meiner Wohnung in El Colorado, Provinz Formosa, allein mit meiner achtjährigen Tochter; alle anderen waren nicht da. Da setzten urplötzlich die Wehen ein; ich wusste, dass mein Kind nur 31 Wochen alt war und dass es besondere medizinische Hilfe brauchte und sofort nach der Geburt in einen Brutkasten musste ­ aber so etwas gibt es hier nicht. In dieser verzweifelten Situation habe ich nur noch nach der Gottesmutter geschrieen, wirklich geschrieen ­ und innerhalb einer Stunde war ich mit Hilfe von Freunden im Auto auf dem Weg nach Corrientes, 160 Kilometer von hier, dem nächsten Ort mit einer entsprechenden Klinik. Eine Stunde nach der Ankunft kam unser Kind auf die Welt, das in der dortigen Modell­Klinik sofort von einem ausgezeichneten Ärzteteam behandelt wurde; auch die Krankenschwestern dort haben sich rührend um uns gekümmert. Und dann die Freude, als wir entdeckten, dass Maria bei unserem Kind war, und dass wir sie sehen konnten in den Menschen, die wie sie ihr Ja zu Gottes Wunsch gesagt haben und bei der wunderbaren Kampagne für Früh­ und Neugeborene und Kinder in Lebensgefahr mitarbeiten, bei der Gottesmutter von Schönstatt.

Unendlichen Dank an sie alle, die sich uns Eltern in diesen Tagen ihr Herz geöffnet haben und einfach da waren, in den Stunden, in denen das Warten so endlos lang wurde und die Angst nicht mehr auszuhalten war. Da waren sie da und haben uns daran erinnert, dass wir unsere Hoffnung auf Maria setzen dürfen, weil sie Mutter ist und unser Leid, unsere Angst, unseren Schmerz und unser Warten kennt. Sie haben uns die Gottesmutter da gelassen, dass sie uns begleitete und für unser Baby bei Gott Fürbitte eingelegt hat. Wir werden es nie vergessen, das Beten des Rosenkranzes wirkt Wunder. Heute, vier Monate später, können wir sagen, dass Bruno Francisco (unser viertes Kind) ganz gesund ist und in unser Haus ganz viel Freude gebracht hat."

Ausstrahlung in Argentinien und darüber hinaus

Während des Jahres 2001 hat sich diese Ausprägung der Kampagne in ganz Argentinein und im Ausland verbreitet: in den USA, Südafrika, in einem Krankenhaus in Deutschland. Im Jahr 2002 weitete sie sich aus nach Portugal, Angola und Mexiko; aus Paraguay kam im November 2002 eine Anfrage aufgrund des Berichts über Mexiko in schoenstatt.de

Bei der Ausbreitung in Argentinien und den anderen Ländern hat Martha Liotti auf Bitten der jeweiligen Verantwortlichen mit Material, Erfahrungen und Tipps geholfen sowie oft auch großzügig die ersten Bilder zur Verfügung gestellt, die ein Ehepaar in Corrientes anfertigt.

Außer Begleitung und Gebet ist auch praktische und materielle Hilfe gefordert

Als Zeichen der Zeit, das eine Antwort verlangt, hat sich die schwere Wirtschaftskrise in Argentinien erwiesen; die Missionare sehen, dass bei den Famlien, denen sie die "Kleine Gottesmutter" bringen, oft große wirtschaftliche Not herrscht. Viele Familien aus den weiter entfernt liegenden Gegenden der Provinz müssen für eine kurze oder längere Zeit zumindest teilweise in der Hauptstadt wohnen, weil es nur dort die entsprechende Neugeborenenmedizin gibt, die für das Leben ihrer frühgeborenen oder schwer kranken Kinder nötig ist. Das verursacht zu Hause oft ein großes Durcheinander, gerade wenn andere kleine Kinder im Haus sind, Arbeitsplatzprobleme dazu kommen, und vieles mehr. Hier ist von den Missionaren außer Gebet und Begleitung auch tatkräftige materielle und praktische Hilfe gefragt und oft großer Einsatz, da die staatlichen Sozialsysteme weitgehend zusammengebrochen sind. Früher hat es genügt, einfach da zu sein und das Gefühl der Nähe, des Gebets und der Sicherheit in der Gottesmutter zu vermitteln, um den Eltern Kraft und dem Kind Gesundung zu ermöglichen. Heute kommt konkrete materielle Hilfe dazu, die beiträgt, die leidvolle Situation auch in dieser Hinsicht abzufedern.

Das weiße Kreuz in Corrientes und ein Foto im weißen Körbchen der Kleinen Gottesmutter

Beim Bildstöcken in der Pfarrei vom Kinde Jesu in Corrientes steht ein schlichtes weißes Kreuz. Am 21. Juli 2000 hat Pater Guillermo Carmona, Bewegungsleiter der argentinischen Schönstattbewegung, es gesegnet und über seinen gesprochen. "Ezequiel Omar" steht darauf. Ezequiel Omar Cabral wurde am 2. September 1999 geboren. Da er in größer Lebensgefahr war, kam die "Kleine Gottesmutter" zu ihm, er wurde ihrem Unbefleckten Herzen geweiht und getauft ­ und in der Taufgnade kehrte er am 7. Januar 2000 in die Arme des Vaters zurück. Sein kurzes Erdenleben verbrachte er in einem Brutkasten, wo er bis zu seinem Sterben viel gelitten hat. Das Zeugnis seiner Eltern und fünf Geschwister hat die Schönstattfamilie tief beeindruckt. Der ganze Schmerz und die ganze Erfahrung dieses Lebens ist symbolisiert in dem weißen Kreuz; es spricht davon, dass auch ein kurzes Leben wie dem des kleinen Ezquiel ein Beitrag zum Gnadenkapital sein kann, durch das die Gottesmutter Herzen für ihr Kind, für Jesus Christus, gewinnen kann. Das weiße Kreuz von Corrientes soll allen Mut machen, die um ein Leben ­ und Sterben ­ in Würde für jedes noch so kleine Wesen kämpfen. Die Eltern aller Kinder in Lebensgefahr haben in dem kleinen Ezequiel sicher einen Fürsprecher, der ihre Bitten zum Vater des Erbarmens trägt.

"Hier sind wir etwas traurig," schrieben Thea und Pippa Jarvis am 18. August 2002 aus Südafrika. Seit Juli 2001 ist die Pilgernder Gottesmutter für Kinder in Lebensgefahr in ihrem Haus, wo sie frühgeborene Babys von Müttern mit AIDS und ausgesetzte Babys aufnehmen, von denen einige auch HIV­positiv sind. "Wir haben eines unserer Babys verloren, Virginia, das erste Kind das seit der Ankunft der Pilgernden Gottesmutter gestorben ist. Wir danken den Müttern aus Villa Ballester, die besonders für Virginia gebetet haben." Das Foto der kleinen Virginia steht im Körbchen der Pilgernden Gottesmutter, das Bild steht daneben, eine Kerze aus Schönstatt brennt...

Vielleicht entwickelt sich die Kampagne für die Babys in Lebensgefahr in zwei Strömen weiter, meint Martha Liotti. Ein Strom ist der, in dem verlassene, von ihren Eltern abgelehnte Kinder ­ vielleicht noch nicht einmal geboren ­ durch Missionare die ganze Liebe einer Mutter erleben, die ihnen fehlt. Und der andere Strom ist der, der sich in Corrientes entwickelt hat, wo Eltern, die ihr Kind innig lieben, durch schreckliche Ängste gehen, weil sie um sein Leben fürchten... In beiden Fällen geht es darum, sich von einem guten Vater geliebt zu erfahren und dass Maria diesen Abgrund der Angst und Verlassenheit mit ihrer Muttergüte füllt.

Mehr:
Kontakt: Martha Liotti, Corrientes, Argentinien (spanisch oder englisch): mliotti@hotmail.com


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 26.11.2002 13:13 Mail: Editor /Webmaster
© 2001 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved