Schönstatt - Begegnungen

Schutz des Lebens, Familien­ und Bildungspolitik ausschlaggebend

Gesellschaftspolitische Positionsbestimmung: Schönstattbewegung im Gespräch mit Bundestagskandidaten

Dr. Michael Fuchs, CDU, front, Bernhard Neiser, moderaot (back).
Dr. Michael Fuchs, CDU, vorne, Bernhard Neiser, Moderator (hinten)
Approximately 40 persons had come
Ungefähr 40 Personen waren gekommen
Dr. Fuchs talking with Sr. Rosemaria, former director of the St. Mary's school, Schoenstatt
Dr Fuchs im Gespräch mit Sr. Rosemaria, ehemalige Schulleiterin der Marienschule

Fotos: POS, Brehm © 2002
 

SCHÖNSTATT, mkf. Der umfassende Schutz des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen, Familien­ und Bildungspolitik sind für die Schönstattbewegung ausschlaggebende Themen, an denen Politiker und Parteien gemessen werden. Zu diesen drei Themenkomplexen baten Vertreter der Bewegung den Bundestagskandidaten der CDU für den Wahlkreis Koblenz, Dr. Michael Fuchs, bei einem Gespräch am 27. August in der Schönstätter Marienschule, Vallendar, um Stellungnahme. Die Veranstaltung war eine Initiative der Schönstätter Marienschule mit Vertretern des Kollegiums, der Elternschaft und der Schönstattbewegung.

"Die Würde des Menschen ist unantastbar, sie zu schützen ist Aufgabe jeglicher staatlichen Gewalt": diese Aussage des Grundgesetzes ist für die Schönstattbewegung zentral und wahlentscheidendes Kriterium. Wie Professor Dr. Helmut Müller, Universität Koblenz, und Ruth und Peter Fischer, Vertreter der Schönstattbewegung im Initiativkreis Embryonenschutz der geistlichen Bewegungen betonten, stützt sich ihre Forderung nach der Unantastbarkeit des Lebens auf christliche Grundwerte und das Grundgesetz. Neben den Fragen embryonenverbrauchender Stammzellenforschung, Präimplantationsdiagnostik (PID) und pränataler Diagnostik unter der Frage der Abtreibung von möglicherweise behinderten Menschen gehe es, so Peter Fischer, "um eine klare Gewissensentscheidung für den Schutz des menschlichen Lebens in allen Phasen", was auch den Bereich des Lebensendes und Schwerstbehinderungen einschließe: "Jedes Leben ist gleichwertig, gleichrangig und gleichberechtigt, das wollen wir auch unter wirtschaftlichem Druck als Grundentscheidung gesichert sehen." Im Bereich des Lebens seien gefährliche Kompromisse gemacht worden, oft auch unter der Flagge des Liberalismus, meinte Fischer. "Heute überlassen wir der Mutter die Entscheidung über das Leben ihres Kindes, morgen vielleicht dem Arzt oder der Versicherung das Leben Schwerstkranker. "Wäre das menschliche Gewissen stark genug, alle Entscheidung autonom zu treffen, bräuchten wir weder Staat, noch Politiker, noch Vekehrsampeln! Dass wir das alles haben spricht für die Schwäche des menschlichen Gewissens und für den Orientierungsrahmen, den u.a. Politik, den auch Kirche geben muss."

Dr. Michael Fuchs schlug zu diesem Thema eine größere Veranstaltung vor im Raum Schönstatt/Koblenz mit Professor Dr. Maria Böhmer, Expertin der CDU/CSU­Fraktion zu diesem Thema und eine der Gesprächspartnerinnen der Schönstattbewegung bei der Übergabe der Unterschriften zum Embryonenschutz am 23. Januar in Berlin. Der Vorschlag fand starke Zustimmung.

Familie kein sozial­, sondern gesellschaftspolitischer Fall

Im Bereich der Familienpolitik unterstrich Dr. Fuchs seine grundsätzliche Wertschätzung der Lebensform von Ehe und Familie. Professor Dr. Rolf Stein, Universität Koblenz, unterstrich, dass Familie nicht ein sozialpolitisches Thema ­ ein zu unterstützender Sozialfall ­, sondern ein gesellschaftspolitisches Thema sei, wichtig als Keimzelle der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang verwies er auf die von ihm 1999/2000 durchgeführte an 4.000 Studenten durchgeführte Studie "Studenten und Familie ­ die Neokonservativen", bei der Wertebewusstsein, Stabilität, Treue und Sozialverantwortung signifikant mit der Erfahrung von geglückter Familie korrelieren. Dietmar Heger, Niederwerth, verwies auf das Grundgesetz, das den besonderen Schutz von Ehe und Familie garantiere. Für die Schönstattbewegung sei gerade die Familienpolitik ein Testfall. Er bat Dr. Fuchs, der sich klar zur Familie und ihrer besonderen Förderung bekannte, im Falle seiner Wahl sich für eine Stärkung der Kompetenz und Effizienz des Familienministeriums einzusetzen. Kommentar von Ruth Fischer nach der ausgedehnten Diskussion um die Besetzung des Kompetenzbereichs "Familie" durch Kanzlerkandidat Stoiber: "An die Spitze vom Familienministerium gehört ein Ehepaar!"

Aufwachen nach PISA

Für die Wahlfreiheit der Eltern zwischen Ganztags­ und Halbtagsschule hat sich die Schönstattfamilienbewegung in Rheinland­Pfalz engagiert. Claudia und Heinrich Brehm, Vallendar, machten deutlich, dass Eltern weiterhin erste Pflicht und erstes Recht der Kindererziehung haben müssten. Eltern müssten weiterhin die Möglichkeit und die Zeit haben, Kindern zu Hause ihre Werte zu vermitteln, und auch Ganztagsschule dürfe nicht dazu führen, Erziehung der Schule zu überlassen.

Das Aufwachen nach der PISA­Studie sei dringend nötig, betonten Heger und Fischer. Nicht nur PISA, auch die Erfahrung bei der Rekrutierung von Führungskräften in globalen Unternehmen zeigten gravierende Defizite darin, "wie Schule und Hochschule junge Menschen vorbereiten auf ihre Aufgaben".

Zum Schluss dankte Fuchs für das Gespräch und betonte, es sei wichtig für Politiker, "den Kontakt zu haben zu wichtigen gesellschaftlichen Gruppen wie der Schönstattbewegung". Er bat, Wünsche, Informationen und Vorstellungen an ihn weiterzuleiten und im Gespräch zu bleiben. Die Schönstattbewegung wird im Bereich des Lebens und der Familie weiterhin klare Stellung beziehen und zur Stellungnahme auffordern.



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Last Update: 30.08.2002 15:30 Mail: Editor /Webmaster
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