Schönstatt - Begegnungen

Heiligtum und "Wächterhaus" - Kraft holen für die Herausforderungen des Alltags

Grundsteinsegnung für das Wächterhaus beim Heiligtum der Männer am 26. Mai 2002

Blessing of the corner stone for the retreat house by the Tabor Shrine in Schoenstatt, the Shrine of the Men's branches
Fest der Grundsteinsegnung für das Wächterhaus beim Taborheiligtum auf dem Marienberg in Schönstatt
Corner stone of the retreat house
Der Grundstein des Wächterhauses
Ernest M. Kanzler, Superior General of the Brothers of Mary
Herr Ernest M. Kanzler, Schönstatt Institut Marienbrüder begrüßt die Vertreter der Männergemeinschaften und die Gäste.
Father Dr. Joachim Schmiedl: 'Mose stands for the men who are leader personalities"
Pater Dr. joachim Schmiedl: "Mose steht für den Mannestyp, der Führungspersönlichkeit ist."
Approximately 100 men participated in the corner stone blessing
Über 100 Männer waren zur Wallfahrt und zur Grundsteinsegnung gekommen.
The ceremony of well-wishing for the project was almost washed away by a sudden downpour
Die Hammerschläge mit den guten Wünschen für das im Bau befindliche Projekt fielen fast dem strömenden Regen am Ende der Feier zum Opfer.
Fotos: POS, Brehm © 2002

SCHÖNSTATT, mkf. Über 100 Männer folgten am Dreifaltigkeitssonntag, dem 26. Mai 2002, der Einladung zur Männerwallfahrt nach Schönstatt. Höhepunkt dieses Tages war die Grundsteinsegnung für das "Wächterhaus". In seiner Predigt beim Gottesdienst deutete Pater Joachim Schmiedl die Bedeutung dieses Hauses: "Für Pater Kentenich war die Verbindung mit der Zeit und ihren Ereignissen und Strömungen immer eine zentrale Aufgabe. Er leitete dazu an, die Zeit zu beobachten, die Zeit zu deuten und nach Wegen zu suchen, in der Zeit den Willen Gottes zu erkennen und zu erfüllen — was manchmal auch bedeutet, die Zeitströmungen zu überwinden. Das beinhaltet eine "Wächterfunktion". Dafür ist das zu errichtende Haus da. Es soll Männern die Gelegenheit bieten, sich zurückzuziehen, zu beten und nachzudenken, sich wieder neu Kraft zu holen für den Alltag mit seinen Herausforderungen und Chancen."

Im Lauf des Vormittags reisten Männer (und auch einige Frauen) aus allen Gegenden Deutschlands an. Pater Erwin Hinder, priesterlicher Standesleiter der Männerliga Deutschland, deutete in seinem eröffnenden Vortrag die Symbolik des Grundsteins. Die Symbole, wie der brennende Dombusch und ein Ginsterstrauch mit Wasserkrug und Brot, die an die Bedeutung von Mose und Elija erinnern, waren Ausgangspunkt für die Darstellung dieser beiden Männergestalten des Alten Testaments und ihrer Bedeutung für Männer von heute. Der Vortrag regte zu lebhaften Diskussionen an.

Die Verbindung mit dem Taborgeschehen

Vor dem am 15.Oktober 1995 eingeweihten Taborheiligtum, dem geistlichen Zentrum der internationalen Männerbewegung, fanden sich die Pilger gegen 14.00 Uhr ein, um während einer vom Pater Prof. Joachim Schmiedl zelebrierten heiligen Messe die Grundsteinsegnung mitzuvollziehen.

"Im Lauf der Beschäftigung mit dem Wächterhaus ist uns die Verbindung mit dem Taborgeheimnis immer deutlicher geworden," sagte Pater Schmiedl in der Predigt. "Unser Heiligtum hier auf dem Marienberg, unserem "Tabor", weist uns auf die biblische Szene von der Verklärung Jesu hin. Dabei spielen viele Aspekte eine Rolle. Auf dem Tabor erfahren die Jünger das erste Mal etwas von der Herrlichkeit Gottes, die sich in Jesus widerspiegelt. Auf dem Tabor werden sie das erste Mal mit Kreuz und Auferstehung konfrontiert, ohne irgend etwas davon zu verstehen. Auf dem Tabor erfahren sie Heimat; sie möchten gerne bleiben, weil sie sich dort wohl fühlen: 'Hier ist gut sein'. Hier wollen sie 'drei Hütte' errichten. Durch die veränderte Planungslage hat es sich nun tatsächlich so ergeben, dass wir hier 'drei Hütten' errichten" Damit bezog sich Pater Schmiedl auf die Dreigliedrigkeit des neuen Hauses.

Mose und Elija, der Dornbusch und der Ginsterstrauch

Ausgehend von den biblischen Texten zu Moses und Elija,den beiden alttestamentlichen Gestalten der Taborszene, deutete Pater Schmiedl die beiden unterschiedlichen Männer und ihre Bedeutung für Männer heute. "Was kann uns dieser Mann Mose sagen? P. Kentenich hat die Situation des brennenden Dornbuschs so gedeutet: Der Gott des Lebens verlangt durch die Verhältnisse eine Antwort des Lebens. Wir brauchen solche brennenden Dornbüsche in unserem Leben. Sie können uns durchtragen, auch wenn der Weg so lange ist und solche Umwege verlangt, dass dabei eine Reihe von Sandalen durchgelaufen werden müssen. Aber das Wissen darum, dass Gott da ist, bei mir ist, an meiner Seite steht, hilft mir dann auch, meine Führungspositionen entsprechend auszufüllen. Und Mose steht sicher für den Mannestyp, der Führungspersönlichkeit ist. ... Elija steht für die Läuterung, die jeder Mann im Lauf seines Lebens durchzumachen hat. Die Sturm-und-Drang-Periode kann nicht ewig dauern. Sie wird abgelöst durch innere Krisen, durch das Gefühl der Sinnlosigkeit und des Scheiterns. Wenn der Mann diese Krisen bewältigt hat, kann er sich neu auf den Weg machen, kann er neue Aufgaben angehen, kann er seine Sendung besser verstehen und erfüllen."

In der Mitte Jesus - begleitet von Maria

"In der Mitte des Grundsteins schließlich sehen wir Jesus", so Pater Schmiedl abschließend. "Er ist der vollkommene Mann. Er ist Mensch und Gott zugleich. Aber auch bei ihm können wir einen Weg feststellen. Er ist nicht nur der gefeierte Wundertäter, der umjubelte Prediger und gefragte Rabbi, sondern er gerät zunehmend in Spannungen zu den führenden Schichten seines Volkes. Und so gehört das Kreuz genauso und untrennbar zum Leben Jesu dazu wie die Verherrlichung, die Auferstehung, angedeutet in der Mandorla. Wenn Mose und Elija ihren Weg fast ausschließlich allein gehen mussten, so sehen wir bei Jesus im Symbol des Kreuzes der Einheit Maria, die den Weg mitgeht, diskret und fast unsichtbar, aber sicher mit einer enormen Wirkung auf den Sohn, der die Unterstützung seiner Mutter dankbar annimmt. Mose, Elija und Jesus, die drei biblischen Persönlichkeiten für unsere Hütten, deren Grundstein wir heute segnen. Drei Männer, die uns zeigen, wie wir als Männer reifen und wachsen können, wie Krisen zur Lebenschance werden, wie die Integration aller seelischen Schichten unserer Sendung, die immer auch eine religiöse Sendung ist, zugute kommt. In den drei Hütten wollen wir uns dafür formen lassen."

Hammerschlag und gute Wünsche

Bei der Segnung des Grundsteins überreichten einzelne Pilger jeweils stellvertretend für ihre Diözese Urkunden, die in einer Kapsel in den Grundstein eingelassen werden.

Bei einsetzendem Regen wurde die Grundsteinurkunde vom Generaloberen der Marienbrüder Herrn Kanzler vorgelesen und von den für die Männergemeinschaften Verantwortlichen unterschrieben. Das Einsenken der Urkunden und die Segnung des Grundsteins durch Pater Schmiedl schlossen sich an.

Es folgte der Hammerschlag mit den guten Wünschen für das im Bau befindliche Projekt der Verantwortlichen der Gemeinschaften und Gliederungen der Männerbewegung. Auch alle Pilger erhielten die Möglichkeit den Hammerschlag auszuführen.

Mit Beiträgen von Jörg Ziegler



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