Schönstatt - Begegnungen

Dem Leiden Sinn geben

Vortragsreihe im Schönstattzentrum München im Jubiläumsjahr des 20. Januar

 
 
 
Foto: Infoprospekt Klein-Schönstatt © 2002

DEUTSCHLAND, P. Albert Eise. Aus Anlass des 60 jährigen Jubiläums des 20.Januar 1942, eines der Zentralereignisse der Schönstattgeschichte, veranstaltet die Schönstatt-Bewegung der Erzdiözese München und Freising eine Vortragsreihe, die dem Sinn von Leiderfahrungen nach geht. Die Veranstaltung beginnt jeweils mit der Bündnismesse, an die sich ein Vortrag und eine Gesprächsrunde anschließen. Das Thema der Vortragsreihe, die am 16. Februar begann und am 18.September endet, ist: "Dem Leiden Sinn geben". Die Einladungen wurden breit gestreut, und es zeigt sich bisher eine recht starke Resonanz.

Wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus wurde Pater Joseph Kentenich im September 1941 verhaftet. Nach einer oberflächlichen Untersuchung im Koblenzer Gefängnis wurde er Anfang Januar 1942 für "lagerfähig" erklärt. Das bedeutete, dass eine Überführung in ein Konzentrationslager bevorstand. Einzelne Mitglieder der Schönstatt-Bewegung wollten ihre Beziehungen nutzen, um dies zu verhindern. Pater Kentenich hätte sich beim Gefängnisarzt melden müssen, um in einer zweiten Untersuchung mit Hinweis auf seine frühere Lungenerkrankung eine Änderung des Resultats zu erreichen. Nach reiflicher Überlegung lehnte er ab. Seine Freiheit wollte er nur im Vertrauen auf die Wirksamkeit Gottes, nicht durch menschliche Hilfsmittel wiedererlangen. Ihn trug die vitale Überzeugung von der Anwesenheit Gottes in jeder Situation des Lebens und von der inneren Solidarität der Schönstatt-Familie.

Am 20. Januar 1942 fällte er diese Entscheidung. Rückblickend wurde dieses Ereignis als Achse der Schönstatt-Geschichte angesehen. An verschiedenen Personen wir die Bewältigung von Leiderfahrung auf diesem Hintergrund reflektiert.

Themen der Vortragsreihe in "Klein-Schönstatt"

Außer an der Person Pater Kentenichs wird Liederfahrung, Leidbewältigung und Leiddeutung am Leben von Personen aus dem Umkreis Pater Kentenichs und der Schönstattbewegung illustriert: Pater Franz Reinisch (1942 wegen der Verweigerung des Fahneneides auf Hitler enthauptet), Dr. Fritz Kühr (Mithäftling Pater Kentenichs im KZ Dachau, dort Mitgründer der Schönstatt-Familienbewegung), Pater Albert Eise (in der Schönstattbewegung aktiver Pallottiner, im Konzentrationslager umgekommen), und an Karl Leiser (im Konzentrationslager zum Priester geweiht, kurz nach seiner Befreiung an der im KZ neu aufgebrochenen Tuberkulose gestorben).

Die bisher behandelten Themen:

  • P. Joseph Kentenich: Liebe ist stärker ­ nicht reagieren sondern investieren (Referent: P. Elmar Busse / Wien)
  • P. Franz Reinisch - Widerstand aus der Kraft des Liebesbündnisses (Referent: P. Bernhard Schneider / München)
  • Umgang mit Leid ­ Phasen des Leidens nach P. Kentenich (Referent: Pfr. Wolfgang Fischer / München)

Am 18. Juni spricht Alfred Kellner, München, über Dr. Fritz Kühr und seinen Weg im und mit dem Leid, am 18. Juli stellt Pater Albert Eise, München, Neffe des im Konzentrationslager umgekommenen Pater Eise, dessen Leben vor. Den Abschluss bildet der Vortrag von Dekan Johann Eschbaumer, München, über Karl Leisner, "Sieger in Fesseln."

Information: klein-schoenstatt@t-online.de


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Last Update: 24.05.2002 14:12 Mail: Editor /Webmaster
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