Schönstatt - Begegnungen

Ein Denkmal für eine Frau von Schönstatt im Widerstand

Ehrung von Lotte Holubars durch die Gemeinde Heusweiler

May 8, 2002: in Heusweiler, Saar: the parish priest, Fr. Welsch, solemnly blessed a memorial for Lotte Holubars (Institute Ladies of Schoenstatt), and Sr. Konstantia Krämer
8. Mai 2002 in Heusweiler, Saar: Pfarrer Welsch segnet feierlich ein Denkmal für Lotte Holubars (Institut Frauen von Schönstatt) und Sr. Konstantia Krämer
A bouquet of flowers, a gift of the Ladies of Schoenstatt, in honor of Lotte Holubars who died in the Women's Concentration Camp in Ravensbrück
Ein Blumengruß der Frauen von Schönstatt für "ihre" Lotte Holubars
The names of the two women honored by the municipality and the parish of Heusweiler
Die Namen der beiden von der Gemeinde Heusweiler geehrten Frauen
Dr. Inge Birk, General Superior of the Ladies of Schoenstatt, with Mr. Neu, former student of Lotte Holubars
Dr. Inge Birk, Generaloberin der Frauen von Schönstatt, mit Herrn Neu, ehemaliger Schüler von Lotte Holubars
The school in Heusweiler where Lotte Holubars worked
Schule in Heusweiler, in der Lotte Holubars unterrichtete
Fotos: Birk © 2002

DEUTSCHLAND, Dr. Inge Birk. Am 8. Mai 2002 fand in Heusweiler im Saarland die Segnung eines Gedenksteines für Charlotte Holubars und Sr. Konstantina Krämer statt. Charlotte ("Lotte") Holubars gehörte zum Institut der Frauen von Schönstatt und starb 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück.

Der Tag wurde bewusst gewählt, da vor 57 Jahren, am 8. Mai 1945, das Ende des 2. Weltkriegs durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht besiegelt wurde.

Die katholische Kirchengemeinde, unterstützt von der Ortsgemeinde, wollte mit diesem Gedenkstein ein Zeichen für diese christlichen Persönlichkeiten setzen, die in politisch schwieriger Zeit ihr Leben aus der Kraft des Glaubens gestaltet, in den Dienst der Menschen gestellt und ihre christliche Überzeugung mit dem Leben bezahlen mussten, Lotte Holubars 1944 im KZ Ravensbrück, Sr. Konstantina Krämer 1944 in der Mission der Steyler Schwestern auf Papua – Neuguinea.

Offener Widerstand gegen die Schulpläne der Nationalsozialisten

Lotte Holubars, lange Jahre Lehrerin in Heusweiler, leistete offenen Widerstand gegen die Schulpläne der Nationalsozialisten und widmete sich mit großem Engagement der christlichen Erziehung in der Schule angesichts rassistischer und ideologisch ausgerichteter Pädagogik des 3. Reiches. Als Mitglied des Säkularinstituts "Frauen von Schönstatt" organisierte sie ein reiches Gruppenleben in Heusweiler und versuchte den jungen Mädchen christliche Grundwerte zu vermitteln und sie nach dem Vorbild Mariens zu erziehen. Einige ehemalige Schüler und Schülerinnen, die bei der Feier anwesend waren, bezeugen dies noch heute.

"Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwegen verfolgt werdet..."

Zu Beginn der Feier um 18.30 Uhr begrüßte Pfr. Welsch die über 200 Anwesenden, darunter die Vertreter des öffentlichen Lebens sowie die Gäste, die u.a. aus Holland, dem Ruhrgebiet und Schönstatt angereist waren. Aus dem Institut der Frauen von Schönstatt nahmen mit der Generaloberin Frau Dr. Birk sieben Vertreterinnen an der Feier teil.

Pfr. Welsch führte in die Entstehung und Symbolik der beiden Teile des Gedenksteins ein – zwei selbständige Dreiecke, die zusammen eine Raute bilden. Das Dreieck ein Symbol für die Dreifaltigkeit als Urquelle unseres Glaubens. Auf einer Stele sind die Namen von Lotte Holubars und Sr. Konstantina eingemeißelt, auf der anderen Stele steht das Bibelwort aus der Bergpredigt: "Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen verfolgt werdet...".

Dienst am Leben der Menschen

In einer eindringlichen Ansprache verwies der Bürgermeister der Gemeinde auf die Vorbildfunktion dieser beiden Glaubenszeugen für die heutige Zeit und forderte auf, wie sie sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen und Verantwortung zu übernehmen. Der Ortsvorsteher betonte angesichts des 11. September besonders den Aktualitätsbezug der beiden Frauen. Nicht Terror und Gewalt sondern der Dienst am Menschen habe ihr Leben bestimmt.

Nach der Segnung fand der Gottesdienst seine Fortsetzung in der daneben liegenden Pfarrkirche. An Stelle einer Predigt legten Frau Heimes, eine ehemalige Schülerin von Lotte Holubars aus Heusweiler, und Sr. Cäcilia von den Steyler Missionarinnen aus Wittlich ein eindrucksvolles Zeugnis für die beiden Frauen ab.

Frau Heimes, Mitinitiatorin des Gedenksteines, berichtete in bewegenden Worten von den persönlichen Begegnungen und Erfahrungen mit Lotte Holubars und hob die große prägende Kraft und Wärme hervor, mit der es Lotte Holubars gelang, vielen Menschen Heimat zu schenken und sie gegen die Nationalsozialisten zu immunisieren.

Sr. Cäcilia berichtete von der Aufbauarbeit unter den Einwohnern von Papua – Neuguinea und von der Bedrohung, die durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Japanern und Amerikanern im Pazifik entstanden und der auch Sr. Konstantina zum Opfer gefallen ist.

Erste öffentliche Ehrung einer Frau von Schönstatt

Die ganze Feier war getragen von einer guten und tiefen Atmosphäre der Freude und der Dankbarkeit über das gelungene gemeinsame Werk. Beim anschließenden Imbiss im Gemeindezentrum kam es zu schönen menschlichen Begegnungen mit ehemaligen Zeitzeugen und den Gemeindemitgliedern, die sich über unsere Teilnahme sehr freuten.

Als Frauen von Schönstatt dürfen wir stolz sein über diese erste öffentliche Ehrung einer Frau von Schönstatt. Der Gedenkstein ist ein Zeichen für die große Fruchtbarkeit ihres Lebens und ihrer letzten Hingabe an Christus und Maria. Große Freude und Dankbarkeit erfüllt zugleich unsere ganze Gemeinschaft. Wir danken der Gemeinde Heusweiler, besonders Herrn Pfr. Welsch und Frau Heimes für ihre Initiative und diese ehrwürdige Feier.



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Last Update: 14.05.2002 13:38 Mail: Editor /Webmaster
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