Zum Profil intellektueller Verantwortung heuteOstertagung der Schönstätter Akademikerinnen |
SCHÖNSTATT, Ulrike Shanel. Prof. Dr. Jörg Splett, Theologische Hochschule St. Georgen, sprach am 5. April in Schönstatt zum Thema: "Zum Profil intellektueller Verantwortung heute". Zu dieser Veranstaltung hatten die Schönstätter Akademikerinnen eingeladen. Annähernd 40 Frauen dieser Gemeinschaft trafen sich vom 02. – 06. April 2002 zur ihrer Ostertagung in der Bildungsstätte Marienland in Schönstatt. Zum Motto dieser Tagung wurde die Jahresparole der Akademikerinnen gewählt: "Liebe ist stärker – für eine Kultur der Beziehungen". Geistlich begleitet wurden die Tage von Pater L. Penners und Sr. M. Nurit Stosiek. Professor Dr. Jörg Splett: "Der Wahrheit die Ehre geben"Die Tagung fand ihren Höhepunkt in dem Vortrag von Prof. Dr. Jörg Splett (Theolog. Hochschule St. Georgen). Zu dieser öffentlichen Veranstaltung hatten die Akademikerinnen eingeladen und Viele waren gekommen. Prof. Dr. Jörg Splett sprach zum Thema: "Zum Profil intellektueller Verantwortung heute". Mit seinem herzerfrischenden Plauderton verstand er es, den aufmerksamen Zuhörern komplizierte philosophische Gedankengänge nahe zu bringen. "Der Wahrheit die Ehre geben" – das war sein Credo . Diesen akademischen Wahrheits-Dienst sieht er als einen Beitrag zum menschlichen Miteinander. "Wenn sich letztlich nicht die Wahrheit dem Menschen, sondern er sich der Wahrheit zu beugen hat ...dann leistet jener, der der Wahrheit dient, eben darin dem Menschen den entscheidenden Dienst, dass er ihm den Dienst zeigt und vorlebt, zu welchem und in den wir gerufen sind." Kräfte entdecken aus dem Ostergeheimnis – "den Blick richten auf die Verheißung"Sr. M. Nurit eröffnete den Teilnehmerinnen in ihrem Eingangsreferat die "geistige und geistliche Landschaft", die in den folgenden Tagen durchschritten werden sollte. Vom Ostergeheimnis her erschloss sie die geistlich-geistige Methode, durch die Kräfte freigesetzt werden können. In drei Schritte führte sie zu der Kernaussage von Joh 21, 7 "Es ist der Herr": den Herrn suchen; den Herrn sehen; dem Herrn trauen und Zeichen setzen. ‚Nicht einen Vorrat, sondern eine Verheißung habe ich empfangen, so schreibt Exupéry in seinem Werk ‚Die Stadt in der Wüste‘. "Der Glaube ist kein sicherer Vorrat von Antworten auf alles – er ist eine Verheißung, die auch im Dunkel durchscheinen kann" – kann, aber nicht muss, so deutete sie die Aussage. "Den Blick durch alles Dunkel hindurch auf die Verheißung richten, das ist Durchsichtigmachen." Im ersten Beitrag von P. Penners ging es um die Exilzeit von Pater Kentenich in Milwaukee, die für die Gründungsgeschichte und Sendung der Schönstätter Akademikerinnen von großer Bedeutung ist. Als Prüfungs-, Brach-, Entscheidungs- und Ausgründungs-, als Hochzeit der Gewissensfreiheit und Gewissenspraxis und als Zeit einer "kleinen Paradiesesoase" bezeichnete Pater Penners die Verbannungszeit von Pater Kentenich in Milwaukee. In der kombinierten Schriftlesung: Lk 5,4 – 6 in Verbindung mit einem Auszug aus dem "Amerikabericht" Pater Kentenichs aus dem Jahre 1948 erschloss sich den Teilnehmerinnen das "Duc in altum..." in der Dimension der Tiefe und Weite. "Fahre in die Tiefe und werfe die Netze aus" formulierte Pater Kentenich. Kräfte entdecken, die in der Zeit liegen: Als Christ in der globalisierten Welt lebenAm Studientag galt es, Kräfte zu entdecken, die in der Zeit liegen.: Globalisierung – Blick in die Zeit war das Thema, über das D. Alberty sprach. Vom historischen Rückblick über geografische, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Aspekte der Globalisierung, über den beginnenden Widerstand dagegen bis zu ihren Chancen in religiöser Sicht (z. B. das Welttreffen der Religionen in Assisi vom 24. Januar 2002) führte ihr Beitrag. Die das Thema ergänzende und konkretisierende Halbtages-Exkursion hatte Frankfurt zum Ziel. Ein Aufenthalt auf der Plattform des Main-Tower (200m) mit sachkundigen Erklärungen bot einen eindrucksvollen Überblick über die Finanzmetropole Deutschlands. Anschließend erfuhren die Akademikerinnen von dem in Frankfurt tätigen Banker Martin Wienand (aus der Schönstattbewegung Würzburg) in einem überaus lebendigen und interessanten Vortrag Hintergründe zur finanzwirtschaftlichen Globalisierung. Er zeigte auch auf, wie er als Christ und Schönstätter diese Entwicklungen sieht und wie er in der sog. ‚entchristlichten‘ Welt, die, nach seiner Aussage, "noch nie christlich" war, als Christ und Schönstätter leben kann. Kräfte aus der eigenen IdentitätDer dritte Tag hatte zum Ziel, Kräfte zu entdecken, die in der Identität der Gemeinschaft und der einzelnen Akademikerin liegen. M. Peter referierte zum Thema: "Herkunft ist Zukunft". Ihr Anliegen war es, das Gründungs- und Sendungsgeschehen nach Grundkräften aufzuschließen. Der Vortrag zum Thema "Nehmt Gottes Melodie in euch auf" von P. Penners wollte Kräfte aufdecken, die aus der Identität als Akademikerin erwachsen können. Die sich anschließende Besinnungszeit gab den Teilnehmerinnen die Gelegenheit, sich der eigenen Identität als Schönstätter Akademikerin zu nähern. Diese Tagung, die das Gestern, das Heute und das Morgen der Schönstätter Akademikerinnen in den Blick nahm, war ein wichtiger Schritt hin zum Jahr 2004, in dem das 50-jährige Jubiläum dieser Gliederung gefeiert werden kann. |
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