Schönstatt - Begegnungen

Wie viele Menschen passen eigentlich ins Heiligtum?

"Welt-weite" Exerzitien der Berufstätigen Frauen, Nordkreis, zwischen Bündnistag und Palmsonntag

Hermann Arendes' sharing about John Pozzobon as ally of Father Kentenich fascinated the participants of the retreat.
Herrn Arendes' Berichten über Don João Pozzobon as "Verbündeten Pater Kentenichs" begeisterte die Teilnehmerinnen der Exerzitien
Long after the scheduled time, Professional Women kept asking questions and questions... the end result being a new invitation!
Lange nach der vorgesehenen Zeit "löcherten" die Berufstätigen Frauen Herrn Arendes noch mit Fragen - am Ende stand eine neue Einladung!
Illumined rosary in the Father Kentenich House, by the statue of the Blessed Mother: As Father Kentenich's mother "crowned" Mary with her necklace, the Professional Women crowned her with roses and lights as sign of confidence
Lichterrosenkranz im Pater-Kentenich-Haus bei der Statue der Gottesmutter: Wie Pater Kentenichs Mutter die Gottesmutter mit ihrem Kommunionkettchen "krönte", krönten die Berufstätigen Frauen sie mit Rosen und Lichtern als Zeichen des Vertrauens
Each "Hail Mary" was prayed for a special intention , or better: for a person to be entrusted to Mary
Jedes "Ave Maria" wurde für ein konkretes Anliegen gebetet oder besser: für eine konkreten Menschen
Stations of the cross by the Original Shrine
Kreuzweg beim Urheiligtum
After the Covenant of Love in the Original Shrine: group photo: "But in reality we were many more!"
Gruppenfoto nach dem Liebesbündnis: "In Wirklichkeit waren wir ja viel mehr!"
The "hardest challenge": decorating palm branches for Palm Sunday
Der Härtetest: Palmstöcke gestalten
A rose for Argentina...
Eine Rose für Argentinien...
Fotos: Ruelas, Brömmel, Fischer © 2002

SCHOENSTATT, Birgit Brömmel, Petra Ververs. Wie viele Menschen passen eigentlich ins Heiligtum? Jeden Tag mehr, ist die prompte Antwort, die 17 berufstätige Frauen am Ende ihrer "welt-weiten" Exerzitien in Schönstatt sagten. "Liebe ist stärker", wenn wir uns für andere interessieren, uns von ihnen entzünden lassen und sie in unser Gebet und Lieben hineinnehmen: auf diesen Nenner brachten die Teilnehmerinnen die Erfahrung aus fünf Tagen des Gebets, das Urheiligtum, Gründerkapelle und Pater-Kentenich-Haus mit Menschen aus aller Welt füllte...

Die Exerzitien hatten angefangen mit der Bündnisfeier in der Anbetungskirche, die diesmal besonders stark international geprägt war. "Eine tolle Erfahrung von offenem Heiligtum: alle verbunden in dem einen Liebesbündnis, weltweit, bunt und begeistert," meint Ursel. Mitten aus dem prallen Berufsalltag haben sich 17 Frauen auf den Weg nach Schönstatt gemacht, aber nicht um sich von der Welt zurückzuziehen, sondern um die ganze Welt in die "stärkere Liebe" mitzunehmen. "Wer im Internet von Schönstatt vorkommt", meint eine von ihnen, "hat es echt gut, der kommt nämlich früher oder später auch in unserem Gebet vor!"

Da sieht man Bilder im PC und weiß, das ist auch "unsere" Vaterstatue

Am Dienstag, 19. März, Namenstag von Pater Kentenich, war "Argentinien-Tag". "Wir haben natürlich das Goldene Jubiläum des Vaterheiligtums auch gefeiert," erklärt Gabriele. "Es ist auch unser Jubiläum gewesen." Für diejenigen, die kein Internet haben, hatte eine der Frauen die Internetberichte ausgedruckt, "denn es war uns wichtig, dass alle das Goldene Jubiläum des Vaterheiligtums und 'unsere' Vaterstatue erleben konnten; wir wollten, dass der Lebensstrom die ganze Gemeinschaft erfasst," erklärt Birgit. "Am Laptop haben wir über 100 Bilder aus Argentinien angesehen – es war einfach überwältigend, wenn Bild um Bild sichtbar wurde und wir wussten: das ist unsere Vaterstatue... Im Fundament dieser Statue ist mein Name... und das sind unsere Rosen!! Wenn wir nicht die Idee gehabt hätten mit dem Rosenstrauß, dann hätte Herr Pater an diesem Jubiläumstag viel in den Händen gehabt, aber keine Rosen!" In Lauf des vergangenen Jahres hatte sich über Internet zunächst die Gemeinsamkeit im Ziel des "Offenen Heiligtums" und daraus eine wachsende Verbundenheit des Nordkreises mit der argentinischen Schönstattfamilie und ihrer Jubiläumsvorbereitung entwickelt, die darin Ausdruck fand, dass die Gemeinschaft die Vaterstatue geistig und finanziell miterarbeitet hatte. "Mein Name ist im Fundament der Statue, und darum ist es auch meine Statue," erklärt Gabriele kategorisch. Dass der Funke überspringt, zeigen fünf weitere Namen, die am Ende der Exerzitien in dem Kästchen liegen, das schon einige Male den Weg über den Atlantik hin und zurück gemacht hat. Oder darin, dass ein Ehepaar aus La Plata jetzt Makramé-Rosenkränze knüpft und einbetet, die Frauen aus dem Nordkreis verschenken möchten. Dann kommt das zustimmende Lächeln Gottes ins Spiel: Raquel aus La Plata, die diese Rosenkränze macht, hat an dem Tag Geburtstag, als die Gruppe im Urheiligtum ihr Liebesbündnis erneuert; Alexa, die sich als erste in diese Rosenkränze "verliebt" hatte und aus Dankbarkeit Raquel und ihren Ehemann besonders in ihr Gebet einschließen will, hat um 12.00 Uhr nachts ihre Anbetungsstunde, zu der Zeit, als – in Schönstatt – Raquels Geburtstag beginnt...

Eine Rose für meinen Chef

Am Abend war Einstimmung in die Stille der Exerzitien; dazu trafen sich alle in der Gründerkapelle. "Wir haben zunächst persönlich mit einer Rose der Gottesmutter und dem Vatergott gedankt für konkrete Erfahrungen ihrer bevorzugenden Liebe. Das war schon bald eine ganz schöne, tiefe Atmosphäre der Freude und Dankbarkeit, verbunden mit einer spürbaren Nähe zueinander und zu unserem Vater und Gründer," sagt Petra. "Dann haben wir überlegt, welche Menschen und Anliegen wir mitnehmen wollten in die Exerzitien. Jede hatte eine Rose, die sie für einen konkreten Menschen schenkte, der in diesen Tagen durch sie besonders in die 'stärkere Liebe' Gottes hineingeholt werden sollte: der eigene Chef, der Bruder, der Pfarrer, ein krebskrankes Kind, die arbeitslose Freundin, die Opfer des Zugunglücks in Ägypten, ..."

In den drei folgenden Tagen beleuchtete Pater Mosbach in den Messeinstimmungen und je einem Vortrag die Jahresparole "Liebe ist stärker" aus verschiedenen Blickwinkeln. Weil ich Lieblingskind des Vaters bin, von der stärkeren Liebe berufen, Gestalte ich mein Leben aus der stärkeren Liebe und stelle in stärkerer Liebe zur Verfügung. Hierbei betonte er vor allem die Bedeutung der apostolischen Liebe als typischer Liebe der Apostolischen Liga; diese apostolische Liebe trägt Initiativen wie die Embryonenschutzbewegung nicht nur mit, sondern lässt sich auch zu eigenen Initiativen wecken. Wichtig, so Pater Mosbach, ist dabei nicht der Erfolg, sondern der Einsatz.

Was durch einen einzigen Menschen bewegt werden kann

An zwei Nachmittagen war Herr Arendes da und schlug die Brücke zum konkreten Einsatz für die Sendung von Pater Kentenich durch das Lebensbeispiel von João Pozzobon. Wie schon bei einem Treffen mit einer kleineren Gruppe im vergangenen September fesselte das Lebensbeispiel des brasilianischen Familienvaters, auf den die weltweite Kampagne der Pilgernden Gottesmutter zurückgeht, vom ersten Augenblick an. Eine junge Frau, die in der Obdachlosenarbeit wirkt, interessierte sich vor allem für den sozialen Einsatz Don João Pozzobons und seine Siedlung "Vila Nobre de Caridade". Inge: "Durch den Einsatz eines einzelnen einfachen Menschen, der kaum lesen und schreiben und fast nichts sehen konnte, und der zum Willen Gottes ja gesagt hat, sind heute etwa 20 Millionen Menschen in aller Welt von der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter erfasst! Es ist einfach faszinierend, was durch einen einzigen Menschen bewegt werden kann. Was wäre Schönstatt denn heute ohne dass er zu seiner Sendung ja gesagt hätte?"

Was die Frauen besonders beeindruckt hat war, "dass er das, was er einmal angefangen hat, weiter gemacht hat, nicht dauernd etwas angefangen und dann wieder was Neues gemacht hat." Und: "Dass für ihn seine eigene Familie immer an erster Stelle stand; für ihn war sein Apostolat in der Familie, mit der Familie und aus der Familie heraus. Birgit: "Man kann Herrn Arendes stundenlang zuhören! Was für eine Freude, als wir hörten, dass Pater Kentenich ihm das Versprechen abgenommen hat, immer von João Pozzobon zu erzählen, wenn er dazu eingeladen würde. Das werden wir machen!"

Besucherrekord im Pater-Kentenich-Haus

"Ein besonderes "Bonbon" der göttlichen Vorsehung waren die "Begleitumstände" unseres Lichter-Rosenkranzes," berichtet Birgit. "Wir wollten ins Heiligtum, wie immer. Aber das war wegen Renovierung geschlossen. Wir wollten in die Hauskapelle, aber da wollten auf einmal andere auch rein. Also wichen wir aus – ins Pater Kentenich Haus, und beteten den Lichterrosenkranz vor der Statue, vor der die Mutter Pater Kentenichs ihr Kind der Gottesmutter schenkte und anvertraute!" Vor der Statue, der sie ihr Kommunionkettchen umhängte, und wo heute zahllose Besucher Schönstatts der Gottesmutter Zeichen ihres Vertrauens und ihrer Bitte geben, legte eine der Frauen spontan das Bild eines Mädchens, das sie begleitet, in die Hände der Gottesmutter. Birgit: "Gemeinsam haben wir dann die Gottesmutter mit unserem Lichterrosenkranz, mit Rosen und Lichtern 'gekrönt', so wie die Mutter von Pater Kentenich, und mit dem Vertrauen, das wir in jedes Ave Maria legten: für Arbeitskollegen, für die argentinische Schönstattbewegung, für die Schönstätter in Zimbabwe, in Kolumbien, im Heiligen Land, für die eigene Familie, für mehrere Mütter, die ein Kind erwarten und für ein Kind, das nicht hat leben dürfen... Ich hatte die Gottesmutterstatue gar nicht so präsent, aber als ich sie gesehen habe, wusste ich, das ist es!" Wie meistens, waren die fünf Gesätze des Rosenkranzes gebetet, bevor alle Menschen und alle Anliegen genannt worden waren ... also wurde einfach weiter gebetet, solange Rosen da waren, und als diese ausgingen, auch noch etwas. An diesem Abend verzeichnete das Pater-Kentenich-Haus Besucherrekord!

Noch einmal mit allen ins Urheiligtum

Am Freitag trafen sich die Frauen beim Urheiligtum zum Beten des Kreuzwegs; von Station zu Station reichten sie ein kleines Kreuz der Einheit untereinander weiter, und beteten in den Anliegen aller Menschen, die die Einzelne in ihrem Herzen mit auf diesen Kreuzweg nehmen wollten. Es war ein besonderes Erlebnis, den Kreuzweg beim Urheiligtum zu beten - wer weiß, meinte eine, vielleicht hat sogar Pater Kentenich ihn "ganz früher" hier gebetet!

Ein krönender Abschluss war die Feier der Liebesbündniserneuerung von allen und der Blankovollmacht von Ursel und Monika im Urheiligtum. In ihrem persönlichen Weihegebet brachten sie das "Offene Heiligtum" mit der Gnade der Beheimatung und der Aufgabe, anderen Heimat zu schenken, in Verbindung. Offenes Heiligtum, Heimat für die ganze Welt war das Urheiligtum an diesem 23. März: Alle, die dazu kamen, eingeladen oder einfach so, waren selbstverständlich einbezogen auch in die Erneuerung des Liebesbündnis: als Zeichen dafür schenkte jede der Gottesmutter eine rote Rose, auch Cousett aus Texas und Monica aus Ecuador, einige Marienschwestern, ein indischer Krankenpfleger von der Humboldthöhe.... Zur Gabenbereitung brachten die Frauen dann die Zettel mit den Namen aller Menschen, die sie in der vorhergehenden Nachtanbetung aufgeschrieben hatten, zum Altar.

Vor dem Heiligtum wurde dann einander lange und ausgiebig gratuliert. Beim Eisessen konnte das Fest dann ausklingen, bevor die ersten bereits wieder in den Alltag zurückkehrten - Einsatz in der Pfarrei war gefragt. Ein besonderer Clou für den Rest war dann das Basteln von – Ursel musste alle pädagogischen Geschicke aufbieten, zunächst zum Motivieren und dann zum (einigermaßen) korrekten Durchführen.

Ein schöner Abschluss war dann der Abend im Pater-Kentenich-Haus: Gründerspuren im Werden und Wirken der Schönstattpatres und die Teilnahme an der Palmsonntagsliturgie in der Anbetungskirche.

"Jetzt geh ich mit richtiger Freude in die Arbeit zurück," meinte Monika, "und manche von denen, die mir da begegnen, sind in diesen Tagen in unserem Gebet gewesen - das gibt einen ganz neuen Blick!"



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Last Update: 28.03.2002 14:31 Mail: Editor /Webmaster
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