Schönstatt - Begegnungen

Im Dienst an den Menschen Zeugnis der barmherzigen Liebe Gottes

Sr. Emilie Engel: Seligsprechungsprozess auf Diözesanebene am 26. Februar abgeschlossen

Auxiliary Bishop Leo Schwarz, Trier, highlighted Sr. Emilie's commitment to the poor, and the dedication of her life for the Sisters' family.
Weihbischof Leo Schwarz, Trier, betonte Schw. Emilies soziales Engagement und den Einsatz für die Schwesternfamilie.
The Schoenstatt Sisters' choir was formed by sisters from various provinces.
Marienschwestern aus verschiedenen Provinzen formten den Chor.
Presentation of Sister Emilie's life in the Holy Cross Church, Trier.
Darbietung über das Leben von Sr. Emilie in der Heilig-Kreuz-Kirche
At the beginning of the presentation, songs were sung, accompanied by guitar and flutes.
Am Anfang wurden Lieder gesungen, begleitet mit Gitarren und Querflöte.
Sr.M. Jacoba Kesselheim, Superior General of the Schoenstatt Sisters, thanked all for the support of the process.
Sr. M. Jacoba Kesselheim, Generaloberin der Marienschwestern, dankte allen für die Unterstützung.
Sr. M. Vita knew Sr. Emilie personally:"This is one of the highlights of my life!"
Sr. M. Vita hat Sr. Emilie persönlich gekannt_: "Einer der Höhepunkte meines Lebens!"
Elisabeth Rudel, Salzgitter: "I discovered a real treasure today!"
Elisabeth Rudel, Salzgitter: "Ich habe heute wirklich einen Schatz entdeckt!"
Frau Schneider: "I owe my inner security and inner freedom to Sr. Emilie!"
Mrs. Schneider: "Schwester Emilie verdanke ich, dass ich innerlich sicher und frei geworden bin!"
Cousett Ruelas, Austin, Texas, at the moment working in PressOffice Schoenstatt: "One day I want to be able to read this biography on Sr. Emilie in German, I try already now!"
Cousett Ruelas, Austin, Texas, zur Zeit im PressOffice: "Eines Tages kann ich diese Biographie über Schwester Emilie in deutsch lesen, ich versuche schon mal!"
Fotos: PressOffice Schönstatt, Fischer© 2002
Sr. M. Emilie Engel (1893 - 1955): Her life shows that sanctitiy, as each Christian's vocation and goal, does not mean to be perfect, but to experience God's merciful father love.
Sr.M. Emilie Engel (1893 - 1955): Ihr Leben zeigt, dass Heiligkeit als Berufung jedes Christen, nicht Perfektsein bedeutet, sondern das Erleben der barmherzigen Vaterliebe Gottes.
Foto: Schönstätter Marienschwestern, Archiv © 2002

(mkf) Mit einer festlichen Heiligen Messe in der überfüllten Liebfrauenkirche in Trier wurde am 26. Februar 2002 der Seligsprechungsprozess für Schwester Emilie Engel auf Diözesanebene abgeschlossen. Diözesanadministrator Weihbischof Leo Schwarz hob das soziale Engagement der jungen Lehrerin Emilie Engel hervor und ihren bedingungslosen Einsatz für das Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern, an dessen Gründung sie maßgeblich beteiligt war, sowie für die gesamte Schönstattbewegung. Sr. Emilies Seligsprechungsprozess ist der erste einer Reihe von Prozessen geistlicher Söhne und Töchter des Gründers, Pater Kentenich, der auf Diözesanebene abgeschlossen wurde und in die nächste Instanz nach Rom geht.

Dicht verhangener grauer Himmel, dunkle Wolken, Regengüsse und Sturmböen – das Wetter war nicht gerade dazu angetan, Festtagsstimmung aufkommen zu lassen, als Hunderte von Marienschwestern, Mitglieder der Schönstattbewegung, Verehrer von Schwester Emilie und Pfarrangehörige ihrer Heimatgemeinde sich auf den Weg zur Liebfrauenkirche in Trier, der "Schwesterkirche" des Doms, machten. Vor zweieinhalb Jahren, am 12. Oktober 1999, war dort der Seligsprechungsprozess eröffnet worden. Nach dieser relativ kurzen Zeit ist der Diözesanprozess nun beendet; er wurde mit einer festlichen Heiligen Messe und der letzten Sitzung des diözesanen Gremiums am Morgen des 26. Februar 2002 beendet.

"Ich habe heute einen 'Schatz im Acker' gefunden"

"Ich habe heute einen 'Schatz im Acker' gefunden", sagt Elisabeth Rudel aus Salzgitter, Diözese Hildesheim, nach der Messe. Mit mehreren Müttern aus ihrer Diözese ist sie von einer Tagung in Schönstatt aus zu diesem Ereignis nach Trier gekommen. "Das Erlebnis in der vollen Kirche, die Worte von Weihbischof Schwarz, und was ich vom Leben und der Sendung von Schwester Emilie aufgenommen habe, hat mich sehr bewegt und gibt mir Anregungen für mein Leben," meint eine Frau aus der Trierer Schönstattbewegung. – "Einer der Höhepunkte meines Lebens," so Schwester M. Vita auf die Frage, war dieser Tag für sie bedeutet. Sie arbeitet im Sekretariat Schwester Emilie in Metternich und hat Schwester Emilie über Jahre hinweg erlebt. "Ich muss gestehen, dass ich im Rückblick auf diese Jahre nur bestätigen kann, was heute die Kirche von Trier über sie gesagt hat!" – "Herzlichen Glückwunsch!" ist die spontane Reaktion einer Frau von Schönstatt, die auf dem Weg aus der Kirche von einer Marienschwester begrüßt wird. "Ich habe großes Vertrauen zu ihr", meint Frau Schneider, Schönstattbewegung Frauen und Mütter. "Ich bin an ihrem Geburtstag geboren, aber wichtiger ist: Ich war immer etwas ängstlich. Eines Tages habe ich mitbekommen, dass das bei ihr auch so war, und habe mich mit ihr verbunden. Ihr verdanke ich, dass ich heute ganz frei bin. In schwierigen Situationen hat sie mir schon oft geholfen."

Sr. Emilie Engel (1893 – 1955) ist eine der Mitgründerinnen des Säkularinstituts der Schönstätter Marienschwestern; ihr Leben ist nach den Worten von Pater Kentenich ein Zeugnis der barmherzigen Vaterliebe Gottes und der Richtigkeit und Brauchbarkeit der Schönstattspiritualität, die zur Formung freier, starker Persönlichkeiten in der Lage ist. Sie kann den heutigen Menschen ein Ideal von Heiligkeit zeigen, dass nichts zu tun hat mit Perfektionismus und in dem Fehler, Bruchstellen und Schwächen nicht nur kein Hindernis, sondern Sprungbrett sind für ein erfüllten und fruchtbares Leben und die Erfahrung "unendlich barmherziger Vaterliebe".

Sr. Emilie was the haert and soul of the comunity.
Schwester Emilie war die Seele der Gemeinschaft
Foto: Schönstätter Marienschwestern, Archiv © 2002

Ein Leben im Dienst an Gott und die Menschen in Not – ein Leben für Schönstatt

Weihbischof Schwarz nannte es eine "Ehre und Freude" für die Kirche von Trier, sich so intensiv mit dem Leben von Schwester Emilie auseinandergesetzt zu haben.

Mit ihm zusammen konzelebrierten mehr als 10 Priester – unter ihnen zwei Vertreter des diözesanen Gerichtes, Dr. Holkenbrink und Dr. Hommes, Monsignore Zimmerer, Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern, Monsignore Wolf für das Generalpräsidium, Pater Ángel Strada, Postulator im Seligsprechungsprozess für Pater Kentenich, Pfarrer Kaiser, Pfarrer der Heimatgemeinde von Schw. Emilie, und Pfarrer i.R. Otto Maurer, der mit einem Bus von Pilgern aus Kösching/Ingolstadt gekommen war.

Weihbischof Schwarz ging von einem Wort von Schwester Emilie aus, das er als Leitmotiv wählte für seine Ansprache: "Gott sitzt am Webstuhl des Lebens und er spinnt den Faden." Im Kontext der liturgischen Texte dieses Tages ließ er ausgehend von diesem Wort einige Aspekte ihres Lebens ausschnitthaft aufleuchten. Ein Leben im Dienst an den Menschen, besonders an sozialen Randgruppen, ein Leben für Gott, des sie mehr und mehr als liebenden Vater erlebte, und ein Leben für Schönstatt, dem sie zunächst ihre Fähigkeiten und Kräfte, dann ihr Leiden und Sterben schenkte – das ist das am Webstuhl Gottes gewebte Zeugnis seines Wirkens.

Soziales Engagement der Anfang ihres Weges nach Schönstatt

Als junge Lehrerin, so Weihbischof Schwarz, habe Emilie Engel vor allem in Sodingen, heute ein Stadtteil von Herne, im Brennpunkt des Nachkriegselends im Ruhrgebiet gelebt: Zuwanderung von Menschen unterschiedlichster Nationalität, soziales Elend, ungenügende Wohnverhältnisse, die körperlich aufreibende Arbeit im Bergbau und grassierende Tuberkulose machten sich auch im Schulalltag bemerkbar; Emilie Engel war nicht damit zufrieden, nur Schulunterricht zu geben, sondern kümmerte sich in ihrer Freizeit um die Familien der Schulkinder. Ihr Einsatz für eine Familie, deren Mutter and TB starb, brachte ihr vielleicht den Keim ihrer eigenen TB-Erkrankung, sicher aber den ersten Kontakt mit Schönstatt, als sie nämlich den ältesten Sohn der Familie in Vallendar-Schönstatt bei einem ihr bekannten Pallottinerbruder unterbrachte, der die Gärtnerei leitete.

Der kleine Dienst an diesem Jugendlichen, so Weihbischof Schwarz, wurde der Anfang ihres größten Einsatzes in der Schönstattbewegung – und dies in dem Jahr, 1918, in dem Josef Engling bei Cambrai fiel; er hatte sein Leben angeboten für die Ausbreitung Schönstatts.

Zweimal noch war sie als Erzieherin für Randgruppen tätig, in Fürsorgeheimen für Mädchen, die von geschlossenen Erziehungsanstalten aus den Übergang ins "normale Leben" schaffen sollten. Dann wurde ihr in Schönstatt der Erziehungsauftrag für die eigene Gemeinschaft gegeben: über 300 Novizinnen führte sie ein in das Leben als Schönstätter Marienschwester.

Während die ersten Schwestern aufbrachen, um außerhalb Europas Missionsarbeit zu machen, begann dann ihr Passionsweg. "In der Geborgenheit des Leidens und Sterbens Christi", so Weihbischof Schwarz, konnte sie den Sinn finden in ihrer schweren Krankheit und dem Tod ins Auge schauen. Im Licht der Liebe Gottes leuchtet Ostern auf.

Auch wenn der Prozess nun nach Rom gehe, so abschließend Weihbischof Schwarz, bleibe aus der Prüfung des Lebens von Schwester Emilie der Impuls, zu handeln, wo es Not tut, dankbar die Liebe Gottes zu erleben und diese Dankbarkeit zu bezeugen im treuen Bekenntnis zu ihm und der Liebe zum Nächsten.

Ein Regenbogen als Krönung des Tages

Die Marienschwestern hatten einen Chor gebildet, der, begleitet von Orgel, Trompete und Violine verhalten festlich, wie es der Fastenzeit entsprach, den Gottesdienst mitgestaltete. Das Lieblingslied von Schwester Emilie –"Ich weiß, dass du mein Vater bist" – kam ebenso vor wie ein Lied auf den Text eines von ihr verfassten Gebetes. Am Ende der Messe lud Dr. Holkenbrink die für die Schluss-Sitzung geladenen Personen in den Gotischen Saal im Kreuzganz des Domes ein, während Schwester Helrike, Provinzoberin der Providentia-Provinz, alle zu einem Imbiss ins Pfarrzentrum der Pfarrei Heilig Kreuz, wo das Schönstatt-Heiligtum steht, einlud.

Gegen 12.00 Uhr begann in der Heilig-Kreuz-Kirche eine Darbietung zum Leben von Schwester Emilie. Nach einigen Liedern und einer Bildershow zu den verschiedenen Abschnitten ihres Lebens und Wirkens trugen vier Sprecherinnen Texte, Zeugnisse und Briefe zu zentralen Aspekten der spirituellen Dimension ihres Lebens vor.

Am Schluss des Programms berichtete Sr. Jacoba, die Generaloberin der Marienschwestern, dass in der Schluss-Sitzung nun die Dokumente des Prozesses, etwa 10.000 Seiten, verpackt und versiegelt worden seien, um nach Rom gebracht zu werden. Sie dankte allen, die in irgend einer Weise den Prozess unterstützt hatten, und bat darum, weiterhin die Verehrung Schwester Emilies zu fördern und ihrer Fürbitte zu vertrauen – ihr Grab zu besuchen, Novenen und andere Publikationen zu streuen und das eigene Leben von ihr prägen zu lassen.

Der Prozess gehe nun in die zweite Phase, die in den Händen der zuständigen Personen in Rom liege; die dritte Phase liege dann in der Hand Gottes, der durch ein auf die Fürbitte von Schwester Emilie gewirktes Wunder das Ergebnis der beiden ersten Phasen bestätigen müsse. "Und wenn er dieses Wunder bald geschehen lässt, dann sehen wir uns alle in Rom wieder!"

Wegen des andauernden Regens und Sturms, und auch wegen der zeitlichen Verzögerung, wurde die für den Besuch beim Schönstattheiligtum vorgesehene Gebetsstunde und Anbetung in der Kirche gehalten. Während dieser Zeit kam erstmals an diesem Tag die Sonne heraus! Anschließend besuchten noch viele während der einzigen sonnigen Momente dieses Tages das Heiligtum, während diejenigen, die früher aufgebrochen waren, irgendwo zwischen Trier und Schönstatt Zeugen eines großen, intensiv leuchtenden Regenbogens wurden!



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Last Update: 27.02.2002 17:41 Mail: Editor /Webmaster
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