Schönstatt - Begegnungen

Eine Familienkultur schaffen – Schönstatts Angebot an Kenia

Bündnisfeier in Mboi-Kamiti, Kenia – Wallfahrt zum Schönstattheiligtum in Tansania

Singing, praying the rosary, walking - the Kenyan Schoenstatt members prepare for the arrival by the way side Shrine.
Auch der Weg wird schon zum Fest: mit Singen, Rosenkranzbeten und Fußwallfahrt bereiten sich diese kenianischen Schönstätter auf die Ankunft beim Bildstökchen vor.
Greeting the Mother Thrice Admirable in her wayside Shrine of M'Boi Kamiti.
Begrüßung der Dreimal Wunderbaren Mutter beim Bildstöckchen von M'boi-Kamiti.
Holy Mass - Father Balthasar Blumers, Germany (m) as special guest of honor is the main celebrant.
Heilige Messe - Pfr. Balthasar Blumers aus Deutschland (m) als Ehrengast ist Hauptzelebrant
Offering of the gifts - wine, water, bread, flowers....
Gabenprozession - Wein,Wasser, Brot,Blumen...
Talks and testimonies are a central part of the Covenant Celebration
Ansprachen und Zeugnisse sind ein zentraler Teil der Bündnisfeier
On this day, 25 persons made their covenant - and dance in gratitude!
An diesem Tag schlossen 25 Personen ihr Liebesbündnis - und tanzten vor Freude!
Fotos: Blumers © 2002

KENIA, Pfr. Balthasar Blumers. Schönstatt wächst in Kenia; es wächst als ein afrikanisches Schönstatt aus dem Liebesbündnis und in der Sehnsucht nach einem eigenen Heiligtum. Pfarrer Balthasar Blumers, Deutschland, besuchte Anfang Januar die Schönstattfamilie von Kenia und gibt in seinem Bericht eine Momentaufnahme vom Schönstattleben in diesem ostafrikanischen Land.

Samstagmorgen zwischen 9 und 10 Uhr irgendwo an einer Straßenabzweigung in Zentral-Kenia. Immer wieder halten Matatus an (VW Bus-artige private Personentransporter mit 5 Sitzreihen) und Leute steigen aus. Diese Ecke hier wird wie die frühere Farm Mboi-Kamiti genannt oder Sama nach den beiden nächsten Orten Saba Saba und Maragua.

Zu Fuß, betend und singend zum Bildstock der Gottesmutter von Schönstatt

Die Menschen begrüßen sich, und wenn es genug sind, setzt sich wieder eine Gruppe in Bewegung zum 3 km entfernten Wallfahrtsplatz beim Bildstock der MTA (übersetzen, wie es im spanischen üblich ist – Mater?) Rosenkranz wird in der Stammessprache Kikuyu gebetet, vor den Gesätzen eine kurze Betrachtung, dazu schöne Gesänge. Am heutigen 5.1.02 sind weitere Wallfahrer aus Nairobi gekommen, Fr. Dominic Kinyua Njagi, Priester der Diözese Meru, Fr. Balthasar Blumers aus Deutschland, dazu Jean Baptiste Kiri Mwinzigo und Libérate, eine Flüchtlingsehepaar aus Burundi. Da schalten die Menschen schon mal auf Englisch um, das verstehen viele, oder auf Kisuaheli, das verstehen alle Kenianer. Fr. Dominic fährt sein Auto zum Zielpunkt, das ist gut so, denn dort ist er zwei Stunden beschäftigt mit den Beichten der ankommenden Pilger. Zum Musungu (Pater) aus Deutschland kommen nur wenige, wer will schon seine Sünden in einer Fremdsprache benennen? Wenn man sein Herz ausschüttet, dann am liebsten auch in der Muttersprache.

Pilgergottesdienst beim Bildstock

Kurz vor 12 Uhr kommt Professor Dr. Joseph Kariuki Kamau mit weiteren Wallfahrern und dem Messkoffer, somit kann bald die Messe beginnen. Fr. Kariuki hat Schönstatt in Freiburg/Schweiz kennengelernt und ist Mitglied des Priesterverbandes. Durch ihn kam Schönstatt nach Kenia, eine Ligagruppe von Priester entstand, später auch weitere Gliederungen. 1994 weihten sich die ersten 50 Kenianer der Gottesmutter von Schönstatt. Die Feier in der Gemeinde Mugoiri wurde durch ein fast vier Stunden dauerndes Videoband festgehalten. Es ist heiß, da tut der Schatten der Mangobäume oder von den Dächern über dem Altar und den Pilgern gut.

Neun Monate lang haben sich 25 Personen darauf vorbereitet, das Liebesbündnis mit der Gottesmutter von Schönstatt zu schließen. Der Altartisch und die Stühle der Priester sind von der nächsten katholischen Lokalgemeinde vorbeigebracht worden, das stehende Kreuz der Einheit, ein Schönstattbanner und das MTA-Bild gehören der Schönstattfamilie. Ein kleiner Chor mit Trommel gestaltet die Lieder, zwei Ministranten mit Weihrauchfass, eine Gruppe von Mädchen führt die Prozessionstänze an. Nach dem Tagesgebet bringen sie die Bibel zum Altar, später ist dann Gabenprozession.

Familienkultur aus dem Hausheiligtum – Pilgernde Gottesmutter in Nachbarschaftskreisen

Die Messe als Vorfeier von Epiphanie stellt uns die Heilige Familie vor Augen; Maria als Thron für Jesus und Josef als Beschützer des Kindes und seiner Mutter. Und die Magier, das sind wir... Das Liebesbündnis mit der Gottesmutter gibt Antwort auf die drängenden Probleme des Landes und der Kirche, die MTA möchte mithelfen, dass stabile christliche Familien heranwachsen, wo Familienmahlzeiten die Menschen zusammenbringen, wo geredet wird (sharing) und alle miteinander beten. Erste Hausheiligtümer gibt es bereits, auch die Pilgernde Gottesmutter in Nachbarschaftskreisen (Small Christian Communities, SCC). "Leben Sie miteinander den Reichtum Ihrer Kultur unter dem Schutze Mariens!"

Liebesbündnis – und eine Blumenkrone für die Gottesmutter

Vor der Feier des Liebesbündnisses kommt noch einmal Unruhe auf, manche hatten noch keinen Paten (sponsor) gewählt, und die gehören hier einfach dazu. Dann kommt der große Augenblick, wo die Kandidatinnen und Kandidaten das Weihegebet auf Kikuyu beten, sich der Gottesmutter weihen. Nun kommt Jubel auf, die Sponsoren gratulieren zuerst, dann gehen viele rund, während der Chor Nachgesänge anstimmt. MTA-Bilder und Medaillen werden verteilt. Der Bildstock der Gottesmutter erhält eine große Blumenkrone, eine Friedenstaube soll fliegen, will aber nicht.

Das Heiligtum wächst in den Herzen der Menschen

Nach diesem ausgiebigen Wortgottesdienst folgt eine weitere Stunde Eucharistie. Vor dem Segen freuen sich alle über eine Postkarte vom Papstbesuch im römischen Heiligtum. Nun spricht der Chairman der Schönstattfamilie der Diözese Murang'a, Mr. Bernhard Macharia, anschließend aller Gäste nacheinander, was denn die dritte Stunde füllte.

Leider war der geplante Festtagskuchen in diesem Jahr nicht rechtzeitig fertig, aber mit einem Getränk und einer Stärkung klang gegen 16 Uhr die Feier langsam aus. Manche haben noch einen langen Rückweg vor sich, und um 19 Uhr ist es dunkel! Wenn auch der Kapellchenbau noch auf sich warten lässt, weil die rechtlichen Fragen wie Bischofserlaubnis und die Besitzverhältnisse nicht geklärt sind, das Heiligtum der MTA wächst in den Herzen der Menschen, es ist ein afrikanisches Schönstatt.

Im Advent 2001 waren 60 Pilger aus Kenia in 3 Matatus unterwegs nach Isingiro in Tansania, sie wollten einmal ein echtes Schönstattheiligtum sehen und der Gottesmutter ihre Aufwartung machen. Weil aber die Kommunikationsmittel in Tansania nur schlecht funktionieren, warteten die dortigen Schönstätter drei Tage lang mit ihrem vorbereiteten Essen, bis dann endlich gefeiert werden konnte!



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Last Update: 22.02.2002 13:46 Mail: Editor /Webmaster
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