Schönstatt - Begegnungen

Die Hand am Pulsschlag der Zeit…

"Forum Schönstatt Aktuell" zu Ergebnis und Herausforderung der Embryonenschutzinitiative der Geistlichen Bewegungen

Fr. Tilmann Beller, director of the German Schoenstatt Movement, welcomed the participants and thanked for the commitment of all those who had worked for the Initiative for the Protection of Humal Embryos.
Zu Beginn begrüßte Pater Beller, Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung, die Teilnehmer und dankte für den Einsatz aller, die sich in der Embryonenschutz-Initiative eingesetzt hatten.
Peter Fischer, together with his wife, Ruth, Schoenstatt representative in the Initiative, encouraged all to become aware of Schoenstatt's socio-political responsibility, and to see the doors that are wide open for further commitment.
Peter Fischer, zusammen mit seiner Frau Ruth Schönstatt-Vertreter im Initiativkreis Embryonenschutz der geistlichen Bewegungen, bat die Zuhörer, gesellschaftspolitische Verantwortung wahrzunehmen und die "weit offen stehenden Türen" für weiteres Engagement im Blick zu behalten.
Ruth Fischer mentioned the strong support that they recieved from the international, specially the Latin American Schoenstatt Movement.
Ruth Fischer dankte besonders für die starke Unterstützung seitens der weltweiten, vor allem der lateinamerikanischen Schönstattfamilie.
The Father Kentenich House, usually closed during February, had been opened specially for this event.
Eigens zu diesem Anlass war das sonst um diese Jahreszeit geschlossene Pater-Kentenich-Haus geöffnet worden.
About 80 persons from the Schoenstatt Movement, as well as some couples from nearby towns who had learned about the presentation from the local media, attended.
Etwa 80 Mitglieder der Schönstattbewegung und einige Ehepaare aus der Umgebung, die über die Medien von diesem Ereignis erfahren hatten, nahmen teil.
Sr.Kornelia Fischer, PressOffice Schoenstatt, gave a compendious of the press and media work done and the results.
Sr. Kornelia Fischer, PressOffice Schönstatt, gab eine Zusammenfassung der Öffentlichkeitsarbeit und der Ergebnisse.
In discussion: Susanne Leibrecht, Fr. Beller, Peter Fischer
Im Gespräch: Susanne Leibrecht, Pater Beller, Peter Fischer
Schoenstatt Mothers from Bamberg asked for the texts of the press releases to share in their diocese.
Schönstattmütter aus Bamberg nahmen die letzte Pressemappe mit, um in ihrer Diözese zu informieren.
Fotos: Cousett Ruelas © 2002

SCHÖNSTATT, mkf. Unmittelbar in der Woche vor der Parlamentsdebatte über den Import embryonaler Stammzellen war die Embryonenschutz-Initiative der geistlichen Bewegungen in Berlin, um mit der Übergabe ihrer 75.000 Unterschriften Einfluss zu nehmen. Die beiden Vertreter der Schönstattbewegung in der fünfköpfigen Delegation, Ruth und Peter Fischer, die mit verantwortlichen Vertretern der Parteien und der Bundesregierung sprachen, berichteten am Abend des 18. Februar im Pater-Kentenich-Haus in Schönstatt vom Ergebnis und den Herausforderungen, die Erfahrungen in Berlin für die Schönstatt-Bewegung bedeuten.

Es ging zunächst einfach darum, am Ursprungsort der internationalen Schönstattbewegung Informationen aus erster Hand zu liefern. Ein Anliegen des Abends, zu dem Pater Beller, Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung eingeladen hatte, war jedoch auch, das Gespräch zu suchen über Konsequenzen und weitere Schritte in Blick auf den Einsatz für die Würde und den Schutz menschlichen Lebens und einen neuen Stil politischen Dialogs seitens verantwortlicher Laien in der Kirche. Im Anschluss an die Bündnisfeier kamen gut achtzig Personen, darunter auch Einwohner von Vallendar, Montabaur und Koblenz, die von diesem Abend über die Ankündigungen in der Lokalpresse erfahren hatten.

Dank für die Solidarisierung in der weltweiten Schönstattbewegung

Zu den Klängen von lateinamerikanischen Schönstattliedern – Madre Peregrina, María y el Mar, Padre de Misericordia , Algun día moveremos las montañas - begann die Präsentation mit einer Bilder-Show "Berlin 2002", die in Kurztexten und Bildern Impressionen gab von der Übergabe der 75.000 seit Juni 2001 gesammelten Unterschriften und vom Miteinander der geistlichen Bewegungen in diesem gesellschaftspolitischen Handeln.

"Sie haben eben lateinamerikanische Musik gehört, und dies nicht ohne Grund," erklärte Ruth Fischer zu Beginn. "Bei der Initiative zum Embryonenschutz, die wir als Hauptverantwortliche für die deutsche Schönstattbewegung mit der Fokolarbewegung und der Gemeinschaft Brot des Lebens durchgeführt haben, haben wir neben dem starken Engagement vieler Menschen hier in Deutschland auch eine große Solidarisierung seitens der internationalen Bewegung erfahren." Der Schutz der menschlichen Embryonen, so Ruth Fischer, sei ein internationales Thema, das durch die Bundestagsentscheidung vom 30. Januar weder ausdiskutiert und "abgehakt" sei. Auch die am selben Tag in Stuttgart-Hohenheim begonnene Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz befasst sich mit dem Thema Embryonenschutz.

"Falls wir etwas Konkretes tun können, lasst es uns bitte wissen"

"Was können wir von hier aus, außer dem Gebet für diese Sache, konkret tun? Unterschriften sammeln?", so die Frage von Schw. Reginita aus Atibaia, Brasilien. "Bei großen Wallfahrten ist das leicht möglich. Auf jeden Fall nehmen wir dieses Anliegen mit ins Gebet und bitten auch die Pilger, in diesem Anliegen zu beten." – Unterstützung und Solidarisierung auch aus den USA, Belgien, Ecuador, Kanada und Argentinien – Ruth Fischer erwähnte besonders die Bioethik-Tagung in Argentinien, die Übersetzungen für die Verbreitung des Anliegens über Internet und internationale Nachrichtenagenturen, die in Kanada, USA und Ecuador geleistet wurden, und die Motivation durch Pater Carmona, Bewegungsleiter in Argentinien – gaben Mut, auch gerade dann weiterzumachen, wenn Durststrecken zu überwinden waren. Ein besonderer Dank galt auch Pater Marmann, dem Vorsitzenden des Generalpräsidiums, und Pater Beller für die uneingeschränkte Solidarität. "Was können wir schon tun", "Wir erreichen doch sowieso nichts" – solche Argumente sollten einfach nicht stehen bleiben, erklärte Ruth Fischer. "An dem Morgen, als ich in der Zeitung las, dass Ministerpräsident Clement sich für den Import von embryonalen Stammzellen aus Israel ausgesprochen hatte, unter Ausnutzung einer Lücke im deutschen Embryonenschutzgesetz, da wusste ich: Hier darf ich nicht länger schweigen! Mit als einfachem Menschen ist es eine Herzenssache, in Liebe dem Leben zu dienen und es verantwortlich zu schützen. In der Frage nach dem Embryonenschutz geht es um die kleinsten Menschen mitten unter uns, denen man ein Leben in Würde verwehrt. Wir haben dann einfach angefangen..."

In den gesellschaftlichen Dialog eingreifen und Position beziehen

Peter Fischer berichtete nun vom Beginn der Initiative Mitte Juni 2001 und dem Grundanliegen, nicht nur möglichst viele Unterschriften zu sammeln, sondern zu Urteils- und Meinungsbildung beizutragen. "Die Würde des Menschen beginnt in dem Augenblick, unantastbar zu sein, wo das Geheimnis des Lebens beginnt – bei der Verschmelzung von Ei und Samenzelle. Dafür stehen wir hier, und dafür sind wir nach Berlin gegangen," erklärte der Vater von vier Kindern. "Das Meinungsklima in Deutschland hat sich seit Juni gewaltig verändert, und wir sind stolz, dazu auch von Schönstatt aus beigetragen zu haben." Eine am 30.Januar gestartete Internetumfrage der Bundesregierung ergab, dass sich über 70% für den totalen Verbot des Imports embryonaler Stammzellen aussprachen.

Während Ruth und Peter Fischer abwechselnd, illustriert durch Fotos aus Berlin, von den einzelnen Etappen der Unterschriftenübergabe berichteten, stellten sie heraus, dass es möglich, aber auch notwendig ist, als Schönstattbewegung und als konkrete Schönstätter in den gesellschaftlichen Dialog einzugreifen und Position zu beziehen.

Die Politiker hätten, wie auch in den Pressemitteilungen nachzulesen sei, einmütig hervorgehoben, dass sich hier ein neuer Stil kirchlichen Engagements in gesellschaftspolitischen Fragen gezeigt habe: eine Kirche nämlich, die werbend für ihre Position eintritt, die nicht verurteilt und anklagt, sondern aus klarer Haltung und mit eindeutiger Botschaft den Dialog sucht.

Nicht nur reden, sondern tun – nicht nur tun, sondern es auch sagen

Das gesellschaftspolitische Engagement Schönstatts ist neu, zumindest in Deutschland, stellte Peter Fischer heraus. War diese Aktion nun eine einmalige Sache? Ruth und Peter Fischer luden die Anwesenden ein, den Impuls aufzugreifen, der von den Gesprächen mit den Politikern und der starken Resonanz in der Presse – auch durch die begleitende Pressearbeit der Pressestellen der Fokolar- und Schönstattbewegung – ausgeht. "Viele Journalisten in Deutschland haben im Januar zum ersten Mal massiv von Schönstatt gehört und haben es einregistriert unter 'klare Position in den Fragen des Lebens und konkreter Einsatz für die Würde des Menschen'. Das ist ein Kredit, den Schönstatt nicht verspielen darf!" Schönstatt hat in der deutschen Öffentlichkeit durch diese Initiative ein neues Gesicht bekommen.

Es sei wichtig, so ergab es sich auch besonders noch in den Gesprächen im kleineren Kreis im Anschluss an die Veranstaltung, nicht nur sich zu schulen und über gesellschaftliche Fragen nachzudenken, sondern zu handeln – und dann dieses Handeln auch publik zu machen, um Orientierung zu geben.

Verpflichtet der Sendung Pater Kentenichs

Pater Kentenichs Denken und Handeln, so abschließend Familie Fischer, sei verpflichtend und habe ihr Denken und Handeln geprägt. In den dreißiger Jahren habe nicht nur alles, was in der katholischen Kirche Rang und Namen hatte, Pater Kentenichs Tagungen besucht, sondern diejenigen, vor denen er früher als viele andere und massiver als sie gewarnt hatte, hätten verstanden, welcher Einfluss von ihm und dem Kreis um ihn ausging und Schönstatt zum Staatsfeind Nummer eins erklärt. In der Gefolgschaft Pater Kentenichs und, wie Ruth Fischer betonte, "unseren Kindern verpflichtet", gehe es darum, die Hand wie er am Pulsschlag der Zeit zu haben und sensibel und aktiv auf die Fragen der Zeit Antwort zu geben, damit "die Stimme Schönstatts zur rechten Zeit und am rechten Ort erklingt."

"Seit zehn Jahren begleitet mich ein Wandel im Denken," meinte Pater Beller abschließend in seinem Dank an Familie Fischer und alle, die diese Initiative mitgetragen haben." Wir haben immer gefragt: Was kann man denn noch tun? Ich frage jetzt: Wer tut etwas. Im gesellschaftspolitischen Engagement hat diese Frage eine Antwort befunden im Ehepaar Fischer und im PressOffice Schönstatt; darum muss ein Kreis entstehen, die etwas bewegen wollen. Der Einsatz für die kleinen Menschen, der Einsatz für das Leben geht weiter! Wir machen weiter auf diesem Weg!"



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Last Update: 19.02.2002 13:52 Mail: Editor /Webmaster
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