Schönstatt - Begegnungen

Embryonenschutzinitiative am Ziel:
Übergabe von 75.000 Unterschriften in Berlin

Friedrich Merz (CDU/CSU), Christa Nickels (Bündnis 90/Die Grünen) und Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder (Bundesgesundheitsministerium) nehmen am 23. und 24. Januar Unterschriften entgegen

DEUTSCHLAND (mkf) Am 23.Januar – also eine Woche, bevor der Bundestag über den umstrittenen Import embryonaler Stammzellen entscheidet – werden die ersten 75.000 Unterschriften des Initiativkreises zum Schutz menschlicher Embryonen überreicht. Für die CDU/CSU- Bundestagsfraktion nimmt deren Vorsitzender Friedrich Merz die Unterschriften um 11.30 Uhr im Reichstag entgegen, für Bündnis 90/Die Grünen die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Christa Nickels, um 17.00 Uhr im Paul-Löbe-Haus. Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder vom Bundesgesundheitsministerium empfängt im Namen der Bundesregierung die Vertreter des Initiativkreises am 24.01.02 um 10.00 Uhr.

Die Embryonenschutzinitiative, die im Juni 2001 von den Gemeinschaften "Brot des Lebens", Fokolarbewegung und Schönstatt in den Stil gestoßen wurde und der sich im Lauf der Zeit 11 weitere Gemeinschaften, Aktionen und Verbände angeschlossen hatten, sieht sich am Ziel ihres Bemühens: am 23. und 24. Januar werden die Vertreter der drei Gemeinschaften des Initiativkreises, Dr. Ursula Dörpinghaus aus Solingen, Fokolarbewegung, Thomas Held, Warendorf, Gemeinschaft "Brot des Lebens", und Ruth und Peter Fischer, Siegburg, Schönstatt-Bewegung, begleitet von Journalisten und Vertretern ihrer Bewegungen, die seit Juni gesammelten Unterschriften an Vertreter der Bundesregierung, der CDU/CSU-Fraktion und von Bündnis 90/Die Grünen übergeben.

Mensch von Anfang an – für eine Kultur des Lebens

"Die Würde des Menschen ist unantastbar" – das, so die Initiatoren und mit ihnen 75.000 Menschen, gilt auch für die menschlichen Embryonen. "Ein Embryo ist ein Mensch," Daran hänge alles, so erklärt Pater Tilmann Beller, Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung im Leitartikel des Bündnisbriefes zum 18. Januar. "Um Ausreden war man nie verlegen. Die Eroberer von Südamerika sagten, die Eingeborenen dort seien gar keine richtigen Menschen, sie hätten keine unsterbliche Seele, also könne man... Man höre und staune: Es gibt eine päpstliche Lehrentscheidung, die erklärt, dass diese Wesen Menschen seien und eine unsterbliche Seele haben!" So ähnlich werde auch heute erklärt, die menschlichen Embryonen seien ja keine Menschen... "Ein Embryo ist ein Mensch. Er hat eine unsterbliche Seele und er wird von Gott geliebt."- "Der menschliche Embryo nicht nur potentielles menschliches Leben, sondern dem Sein nach bereits Person, im wesenhaften und substantiellen Sinn des Begriffs Person, auch wenn er die Funktionen des Personseins - Bewusstsein, Kommunikation usw. - noch nicht ausüben kann. Er ist auch bereits Kind Gottes, und das ist seine eigentliche Würde und macht ihn unantastbar und unverfügbar," erklärt Prof. Dr. Elena Lugo, Gründerin und Rektorin des Interdisziplinären Philosophischen Zentrum der Universität Puerto Rico und Hauptreferentin der Bioethik-Tagung in Nuevo Schoenstatt, Florencio Varela, Argentinien, die sich im Juni dieses Jahres mit dieser Thematik befassen wird. "Und das gilt," fügt Dr. Elena Lugo hinzu, "für das körperlich oder geistig behinderte menschliche Leben wie für das Leben im Koma; für jedes Leben!"

Am Ziel und am Anfang: "Diese Aufgabe hört nie auf."

Ist die Embryonenschutzinitiative nun am Ziel, wenn am 24. Januar die Übergabe von Unterschriften stattgefunden hat, wenn anschließend die Pressemappen verteilt sind, wenn sich am Abend des 23. Januar Mitglieder der drei Bewegungen mit den Vertretern im Initiativkreis freuen und noch einmal auf die immer wieder erlebte gute Zusammenarbeit zurückschauen, wenn dann noch einige Informationsveranstaltungen gelaufen sind und keine Stapel von Post mehr bei den Verantwortlichen ankommen?

Die Initiative ist an einem Ziel, dafür hat sich der Einsatz von vielen Hunderten gelohnt, die sich überall in Deutschland haben zum Einsatz bewegen lassen und Unterschriftenlisten verteilt haben. "Immer wieder kam mir bei der Arbeit für die Unterschriftenaktion das Lied in den Sinn ' Wir werden nicht schweigen, wir bleiben nicht stumm...' (Wilhelm Willms/ Ludger Edelkötter: Wagnis und Liebe). Wir dürfen nicht nur über unsere Gesellschaft schimpfen oder sprachlos bleiben," meint Ruth Fischer, "Wir haben die Verpflichtung unserem Schöpfer gegenüber, unser Tun und unser Wort dagegen zu halten. Wir haben hierin bei unseren Kindern  schon jetzt  die volle Sympathie für unser Tun und  prägen somit ihre kleinen Persönlichkeiten .... und diese Aufgabe hört nie auf."- Am Ziel, oder vielleicht erst am Anfang? "Für mich ist wichtig, dass Pater Kentenich in den dreißiger Jahren die Verbrechen des Nationalsozialismus gegen die Menschlichkeit in die Öffentlichkeit getragen hat," antwortet Peter Fischer. "Wir bringen jetzt eine große und wichtige Aktion in der Frage nach dem Leben zu Ende, doch unsere Geschichte verpflichtet uns, in der Frage des Lebens und der menschlichen Würde unsere Position weiter zu vertreten."



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Last Update: 18.01.2002 13:44 Mail: Editor /Webmaster
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