Schönstatt - Begegnungen

Auf den Straßen von Buenos Aires...

Citypastoral konkret: die Pilgernde Gottesmutter, Patronin der Taxifahrer in der Hauptstadt Argentiniens

Honor guard: The Auxiliary on top of a taxi in Buenos Aires, accompanied by taxi drivers
Ehrengeleit: Die Pilgernde Gottesmutter auf dem Dach eines Taxis in Buenos Aires, begleitet von Taxifahrern
Thenew flag of the Catholic taxi drivers of Buenos Aires
Die neue Fahne der katholischen Taxifahrer von Buenos Aires
Our Lady of Schoenstatt, patroness of the taxi drivers.
Unsere Liebe Frau von Schönstatt, Patronin der Taxifahrer
Holy Mass: Fr. Guillermo Carmona
Heilige Messe: Pater Guillermo Carmona
During the Holy Mass, the Mother Thrice Admirable of Schoenstatt was named patroness of the taxio drivers
Während der heiligen Messe wurde die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt zur Patronin der Taxifahrer ernannt.
Two children of taxi drivers had their baptism on this day; the Auxiliary must be present!
Zwei Kinder von Taxifahrern erlebten an diesem Tag ihre Taufe; die Gottesmutter musste dabei sein!
Fotos: Sr. Arntrudis Seeger © 2001

(Sr. Arntrudis Seeger) Seit dem 12. August ist sie offiziell, was sie auf dem Lebensweg schon lange war: Patronin der Taxifahrer der Millionenstadt Buenos Aires. Die Pilgernde Gottesmutter ist kreativ und einfallsreich im Zugehen auf die Menschen, das ist immer neue Erfahrung derer, die mit dem Gnaden- und Lebensstrom zu tun bekommen, der seit über 50 Jahren Menschen in allen Kontinenten berührt. So ist auch die Begegnung mit den Taxifahrern und Passagieren in Buenos Aires zustande gekommen.

Es überrascht, wer von ihr als Werkzeug gebraucht wird; sie hat Mitarbeiter aus allen sozialen Schichten, und auf tausend Wegen kreuzt sie die Lebensgeschichte von Menschen. Sie ruft Reiche und Arme, Sünder und Heilige, solche die ein intensives religiöses Leben leben und Fernstehende. Und alle, die wirklich mit ihr in Kontakt kommen, verwandelt sie in kürzester Zeit in glühende Apostel entsprechend dem Gesetz des Reiches Gottes: Er erwählt die Kleinen, um eine neue Welt zu bauen.

Ein neues Abenteuer der "Mater"

Sie alle nennen sie Mater, von dem Titel: Mater ter admirabilis, Dreimal Wunderbare Mutter (MTA). Mater, das ist die Gottesmutter von Schönstatt; das ist die Pilgernde Mutter, die zu den Menschen aufbricht. Das neueste Abenteuer der Mater: sie fährt Taxi auf den Straßen von Buenos Aires und kommt so in Kontakt mit Menschen, die oft keine Zeit haben, in die Kirche zu gehen, die es dauernd eilig haben und sich oft mit Tausenden von Problemen in der Anonymität des Taxis dem Fahrer anvertrauen. Es war kein ausgeklügelter Pastoralplan, der hinter der Kampagne der Taxifahrer steht, dieser Menschen, die Tag und Nacht von den Rücksitzen des Taxis aus von Nöten und Sorgen ihrer Passagiere hören. Taxifahrer als Evangelisierende: das ist eigentlich genial, bietet doch das Taxi für eine kurze Zeit einen Raum des Vertrauens. So fahren sie also durch die Straßen von Buenos Aires in ihren typischen Farben, die gelb-schwarzen Taxis. Vom Spiegel hängt ein Rosenkranz in den gleichen Farben und auf der Rückenlehne des Fahrersitzes, für den Passagier gut lesbar, ein Schild: "Sie fahren nicht allein. Mit Ihnen fährt die Gottesmutter von Schönstatt. Wenn Sie möchten, schreiben Sie Ihre Anliegen in das Buch, das sie hier finden." Natürlich haben die Taxifahrer der Pilgernden Gottesmutter ihr eigenes Emblem: ein Heiligtum, aus dessen Tür ein Taxi herausfährt.

Eine Krone aus gelben und schwarzen Perlen

Am 12. August wurde die "Mater" offiziell zur Patronin der Taxifahrer von Buenos Aires ernannt; Pater Guillermo Carmona, Bewegungsleiter, und der Taxifahrer-Seelsorger Pfarrer José Casadeval konzelebrierten eine heilige Messe in der Pfarrkirche Maria Heil der Kranken, in der an jedem zweiten Sonntag eine Messe für die Taxifahrer mit Taxisegnung stattfindet.

Pfarrer José Casadeval wurde vor Kurzem von Kardinal Bergoglio ernannt und erfuhr kurz darauf von der Initiative von Cliver und seinem Kollegen Manuel, setzte sich gleich mit ihnen in Kontakt, und nachdem er von ihren Erfahrungen gehört und einige Zeugnisse aufgenommen hatte, schlug er vor, diese Initiative unter allen katholischen Taxifahrern zu verbreiten.

"Man kann gar nicht sagen, wie wir uns gefreut haben. Das Fernsehen war da, zwei Journalisten und ein Vertreter von der Zeitschrift "Cristo Hoy", und es kam ein paarmal im Fernsehen," so der begeisterte Kommentar eines der Taxifahrer nach der Messe. Während der Feier wurde die Auxiliar - die Nachbildung des Original-Pilgerbildes von Don Pozzobon - mit einem großen Rosenkranz aus gelben und schwarzen Perlen, der Farbe der Taxis in Buenos Aires, gekrönt. Diesen Rosenkranz verstehen die Taxifahrer als ihre Krone für die Gottesmutter. Auch wurde die neue Fahne der Taxifahrer gesegnet - natürlich auch gelb und schwarz, mit dem MTA-Bild und der Aufschrift: "Unsere Liebe Frau von Schönstatt, Patronin der Taxifahrer". Dank der Arbeit von Cliver und Manuel wurde das Logo der Taxifahrer von Buenos Aires schönstättisch! "Wir sind wirklich ganz glücklich über gestern," meinte Manuel. "Die Auxiliar auf dem Dach eines Taxis, und dann alle in Prozession mit ihr in die Kirche, das ging ans Gemüt! Auch das kleine Bild und das Buch, das von Taxi zu Taxi wandert, haben wir feierlich mitgetragen, und auch die erste Fahne von 1999 und die neue Fahne. Die Mater wirkt im Kleinen, aber sie wirkt in den Herzen, und das zählt."

Als Krönung des Ganzen empfingen bei dieser Gelegenheit zwei Kinder eines Taxifahrers, Juan Bautista (6 Jahre) und seine kleine Schwester Fernanda Victoria (3 Jahre) die Taufe.

Gottesbegegnung durch die Pilgernde Gottesmutter im Taxi

  • "Liebe Mutter," heißt es im Anliegenbuch, "Ich danke dir für das kleine Leben, das du mir geschenkt hast. Begleite mich in diesen neun Monaten. Lass mich nicht allein, und ich bitte dich für die Ehepaare, die nicht glücklich sind. Danke, Dolores."
  • "Danke für alles, was du uns gibst, danke für deine Liebe, für deinen Schutz, und ich bitte dich, lass uns jetzt nicht allein. Gib uns Arbeit, damit wir den kleinen Engel, den du uns anvertraust, großziehen können. Dir danken zwei dankbare Eltern, Héctor y Graciela."

  • "Mutter, ich habe erst vor kurzem Jesus kennen gelernt, und seit zwei Wochen erlebe ich zum ersten Mal in mir eine wirkliche Liebe zu ihm. Mir geht es gut, und ich will nicht für mich bitten, sondern danken: danken dass ich eine Familie habe, eine Arbeit, Gesundheit, und dass sich mein Herz so geöffnet hat, dass du mich das Gute suchen lässt; ich danke für die Möglichkeit, Tag für Tag zu wachsen und so meinen Verstand, meinen Geist und mein Herz reicher zu machen. Victoria."

  • "Liebe Gottesmutter, begleite meine Berufung. Hilf mir treu zu sein. Bitte für meine Familie." (Seminarist)

In den Taxis liegt ein Buch, in das die Fahrgäste ihre Anliegen schreiben können. Viele haben ihre Probleme dort aufgeschrieben, ihre Bitten an Maria, ihren Danke. Es ist eine kleine Kostbarkeit, die von der Liebe zur Pilgernden Gottesmutter spricht und ihrer Fähigkeit, Menschen in eine religiöse Atmosphäre zu ziehen. Dieses Buch ist ein Juwel - Seite um Seite Gottesbegegnung durch Maria.

In dem Buch sind auch einige Gebete, eine kurze Erklärung der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, über den Rosenkranz. Die Taxifahrer erzählen, dass sie oft in ein Gespräch kommen mit den Fahrgästen - über Gott und Maria, über das Leben mit oder ohne Gott, den Sinn des Lebens, über ihre Probleme und Nöte. Manche Zeugnisse gehen an die Nähte...

  • "Ich bitte dich für die Operation von meinem kleinen Bruder Guido, dass es gut geht und vor allem - dass es ihm besser geht. Ich weiß, dass immer alles gut wird, aber trotzdem bitte ich um deine Hilfe, dass du bei ihm bist und bei meiner Mama im Augenblick der Operation, ich kann doch nicht da sein. Auch bitte ich dich um Kraft, alles so gut wie möglich zu tragen und nicht traurig und verbittert zu werden. Ich weiß, ich kann auf dich bauen, ich und meine Familie auch, weil du wirst uns in diesem Moment helfen... Cynthia."

  • "Jungfrau-Mutter, nur du weißt wie wir dich lieben und dich brauchen. Darum bitten wir um deine Hilfe in dieser schweren Situation. Wir vertrauen und erhoffen deinen mütterlichen Blick. Wir lieben dich so sehr. Familie Manlén."

  • Liebe Gottesmutter, danke dass du mich auf der Arbeit so offensichtlich begleitet und vor allem Übel bewahrt hast; ich bitte dich, dass diese Mission in den Taxis sich ausbreitet und immer mehr Taxis dich mitnehmen. Ich danke dir, dass du mich hörst. Ich danke dir, dass du mir all die Tage, in denen ich so große Probleme hatte, den Glauben bewahrst hast; jetzt bin ich dabei, die Probleme zu lösen... Raúl"

Einer der Taxifahrer, Cliver, nimmt das Buch immer wieder zum Vater-Heiligtum nach Florencio Varela mit, wo er es der Gottesmutter zeigt und für seine Fahrgäste betet: "Liebe Gottesmutter! Ich bitte dich, dass du dieses Werk segnest, dass du vor zwei Jahren angefangen hast; es war schwierig für mich allein, aber einfach in dem Wissen dass nicht ich es bin sondern dass du mir die Spur legst, der ich folgen muss. Deshalb bitte ich dich, gib mir die Kraft weiterzumachen zusammen mit dir. Ich lege in deine Hände die Freude an dem wunderbaren Moment, in dem du als Patronin der Taxifahrer gekrönt wirst, ein Wunsch von so vielen. Ich bitte dich, segne dieses Werk und, wenn es dir gefällt, lass es sich ausbreiten in der ganzen Stadt, überall wo Taxis fahren, und auch, dass du uns vor allem Bösen bewahrst, dass wir in diesem Jahr genug Arbeit haben, und: Beschütze mich und meine ganze Familie. Danke. Cliver."

Auf der Suche nach den Menschen auf der Straße

Es handelt sich um eine höchst effektive Pastoral, die Pastoral der neuen Zeit, in der die Gottesmutter sich aufmacht die Menschen dort aufzusuchen, wo sie sind: auf der Straße, in der täglichen Arbeit, immer unterwegs, immer in Eile. Es erinnert an die Patronin Argentiniens, die Gottesmutter von Luján, die der Legende nach auch eine Pilgernde Gottesmutter ist: Sie flieht jeden Abend aus der Kapelle und kehrt am folgenden Morgen zurück, den Mantel voller Staub von den Straßen...

Die Pilgernde Gottesmutter will dort sein wo ihre Kinder sind und sie kennt ihre Nöte. Sie möchte ihnen ihre mütterliche Liebe, ihren Schutz auf den Straßen dieser Millionenstadt geben. Und sie sucht sich dazu persönlich ihre Werkzeuge aus, durch die diese neue Modalität sich Tag für Tag verbreitet - längst über Buenos Aires hinaus!

  • "Ich bitte unsere liebe Mutter für die katholischen Taxifahrer die uns an ihre liebende Gegenwart in unserem Alltag erinnern. Dass sie sie schütze und ihnen helfe."
  • "Liebe Mutter, ewig Dank dass du mir und meiner Familie ein Licht aufgesteckt hast. Ich möchte dich einfach um mehr Gesundheit bitten, und dass nie die Arbeit fehlt. Herzlichen Glückwunsch dem Herrn Taxifahrer für diese Gelegenheit. Fabricio E"

  • "Liebe Gottesmutter, danke für deine Gegenwart und Führung in diesen Tagen, wo du mich im Auto begleitet hast. Deine wunderbare Nähe hat bewirkt, dass ich mich nicht so bedrückt gefühlt habe auf dem schwierigen Weg. Deine Güte hat meine Schritte gelenkt und etwas hat sich auf die Fahrgäste übertragen. In ihrem Namen und in meinem eigenen danke ich dir und bitte dich wieder einmal, dass du bei deinem Sohn dafür eintrittst, dass es hier in diesem gesegneten Land Frieden und Arbeit für alle gibt. Ich warte auf deinen nächsten Besuch. Und ich liebe dich sehr. Danke. Javier"

 



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 06.11.2001 16:13 Mail: Editor /Webmaster
© 2001 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved