Auf den Straßen von Buenos Aires...Citypastoral konkret: die Pilgernde Gottesmutter, Patronin der Taxifahrer in der Hauptstadt Argentiniens |
(Sr. Arntrudis Seeger) Seit dem 12. August ist sie offiziell, was sie auf dem Lebensweg schon lange war: Patronin der Taxifahrer der Millionenstadt Buenos Aires. Die Pilgernde Gottesmutter ist kreativ und einfallsreich im Zugehen auf die Menschen, das ist immer neue Erfahrung derer, die mit dem Gnaden- und Lebensstrom zu tun bekommen, der seit über 50 Jahren Menschen in allen Kontinenten berührt. So ist auch die Begegnung mit den Taxifahrern und Passagieren in Buenos Aires zustande gekommen.
Es überrascht, wer von ihr als Werkzeug gebraucht wird; sie hat Mitarbeiter aus allen sozialen Schichten, und auf tausend Wegen kreuzt sie die Lebensgeschichte von Menschen. Sie ruft Reiche und Arme, Sünder und Heilige, solche die ein intensives religiöses Leben leben und Fernstehende. Und alle, die wirklich mit ihr in Kontakt kommen, verwandelt sie in kürzester Zeit in glühende Apostel entsprechend dem Gesetz des Reiches Gottes: Er erwählt die Kleinen, um eine neue Welt zu bauen. Ein neues Abenteuer der "Mater"Sie alle nennen sie Mater, von dem Titel: Mater ter admirabilis, Dreimal Wunderbare Mutter (MTA). Mater, das ist die Gottesmutter von Schönstatt; das ist die Pilgernde Mutter, die zu den Menschen aufbricht. Das neueste Abenteuer der Mater: sie fährt Taxi auf den Straßen von Buenos Aires und kommt so in Kontakt mit Menschen, die oft keine Zeit haben, in die Kirche zu gehen, die es dauernd eilig haben und sich oft mit Tausenden von Problemen in der Anonymität des Taxis dem Fahrer anvertrauen. Es war kein ausgeklügelter Pastoralplan, der hinter der Kampagne der Taxifahrer steht, dieser Menschen, die Tag und Nacht von den Rücksitzen des Taxis aus von Nöten und Sorgen ihrer Passagiere hören. Taxifahrer als Evangelisierende: das ist eigentlich genial, bietet doch das Taxi für eine kurze Zeit einen Raum des Vertrauens. So fahren sie also durch die Straßen von Buenos Aires in ihren typischen Farben, die gelb-schwarzen Taxis. Vom Spiegel hängt ein Rosenkranz in den gleichen Farben und auf der Rückenlehne des Fahrersitzes, für den Passagier gut lesbar, ein Schild: "Sie fahren nicht allein. Mit Ihnen fährt die Gottesmutter von Schönstatt. Wenn Sie möchten, schreiben Sie Ihre Anliegen in das Buch, das sie hier finden." Natürlich haben die Taxifahrer der Pilgernden Gottesmutter ihr eigenes Emblem: ein Heiligtum, aus dessen Tür ein Taxi herausfährt. Eine Krone aus gelben und schwarzen PerlenAm 12. August wurde die "Mater" offiziell zur Patronin der Taxifahrer von Buenos Aires ernannt; Pater Guillermo Carmona, Bewegungsleiter, und der Taxifahrer-Seelsorger Pfarrer José Casadeval konzelebrierten eine heilige Messe in der Pfarrkirche Maria Heil der Kranken, in der an jedem zweiten Sonntag eine Messe für die Taxifahrer mit Taxisegnung stattfindet. Pfarrer José Casadeval wurde vor Kurzem von Kardinal Bergoglio ernannt und erfuhr kurz darauf von der Initiative von Cliver und seinem Kollegen Manuel, setzte sich gleich mit ihnen in Kontakt, und nachdem er von ihren Erfahrungen gehört und einige Zeugnisse aufgenommen hatte, schlug er vor, diese Initiative unter allen katholischen Taxifahrern zu verbreiten. "Man kann gar nicht sagen, wie wir uns gefreut haben. Das Fernsehen war da, zwei Journalisten und ein Vertreter von der Zeitschrift "Cristo Hoy", und es kam ein paarmal im Fernsehen," so der begeisterte Kommentar eines der Taxifahrer nach der Messe. Während der Feier wurde die Auxiliar - die Nachbildung des Original-Pilgerbildes von Don Pozzobon - mit einem großen Rosenkranz aus gelben und schwarzen Perlen, der Farbe der Taxis in Buenos Aires, gekrönt. Diesen Rosenkranz verstehen die Taxifahrer als ihre Krone für die Gottesmutter. Auch wurde die neue Fahne der Taxifahrer gesegnet - natürlich auch gelb und schwarz, mit dem MTA-Bild und der Aufschrift: "Unsere Liebe Frau von Schönstatt, Patronin der Taxifahrer". Dank der Arbeit von Cliver und Manuel wurde das Logo der Taxifahrer von Buenos Aires schönstättisch! "Wir sind wirklich ganz glücklich über gestern," meinte Manuel. "Die Auxiliar auf dem Dach eines Taxis, und dann alle in Prozession mit ihr in die Kirche, das ging ans Gemüt! Auch das kleine Bild und das Buch, das von Taxi zu Taxi wandert, haben wir feierlich mitgetragen, und auch die erste Fahne von 1999 und die neue Fahne. Die Mater wirkt im Kleinen, aber sie wirkt in den Herzen, und das zählt." Als Krönung des Ganzen empfingen bei dieser Gelegenheit zwei Kinder eines Taxifahrers, Juan Bautista (6 Jahre) und seine kleine Schwester Fernanda Victoria (3 Jahre) die Taufe. Gottesbegegnung durch die Pilgernde Gottesmutter im Taxi
In den Taxis liegt ein Buch, in das die Fahrgäste ihre Anliegen schreiben können. Viele haben ihre Probleme dort aufgeschrieben, ihre Bitten an Maria, ihren Danke. Es ist eine kleine Kostbarkeit, die von der Liebe zur Pilgernden Gottesmutter spricht und ihrer Fähigkeit, Menschen in eine religiöse Atmosphäre zu ziehen. Dieses Buch ist ein Juwel - Seite um Seite Gottesbegegnung durch Maria. In dem Buch sind auch einige Gebete, eine kurze Erklärung der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, über den Rosenkranz. Die Taxifahrer erzählen, dass sie oft in ein Gespräch kommen mit den Fahrgästen - über Gott und Maria, über das Leben mit oder ohne Gott, den Sinn des Lebens, über ihre Probleme und Nöte. Manche Zeugnisse gehen an die Nähte...
Einer der Taxifahrer, Cliver, nimmt das Buch immer wieder zum Vater-Heiligtum nach Florencio Varela mit, wo er es der Gottesmutter zeigt und für seine Fahrgäste betet: "Liebe Gottesmutter! Ich bitte dich, dass du dieses Werk segnest, dass du vor zwei Jahren angefangen hast; es war schwierig für mich allein, aber einfach in dem Wissen dass nicht ich es bin sondern dass du mir die Spur legst, der ich folgen muss. Deshalb bitte ich dich, gib mir die Kraft weiterzumachen zusammen mit dir. Ich lege in deine Hände die Freude an dem wunderbaren Moment, in dem du als Patronin der Taxifahrer gekrönt wirst, ein Wunsch von so vielen. Ich bitte dich, segne dieses Werk und, wenn es dir gefällt, lass es sich ausbreiten in der ganzen Stadt, überall wo Taxis fahren, und auch, dass du uns vor allem Bösen bewahrst, dass wir in diesem Jahr genug Arbeit haben, und: Beschütze mich und meine ganze Familie. Danke. Cliver." Auf der Suche nach den Menschen auf der StraßeEs handelt sich um eine höchst effektive Pastoral, die Pastoral der neuen Zeit, in der die Gottesmutter sich aufmacht die Menschen dort aufzusuchen, wo sie sind: auf der Straße, in der täglichen Arbeit, immer unterwegs, immer in Eile. Es erinnert an die Patronin Argentiniens, die Gottesmutter von Luján, die der Legende nach auch eine Pilgernde Gottesmutter ist: Sie flieht jeden Abend aus der Kapelle und kehrt am folgenden Morgen zurück, den Mantel voller Staub von den Straßen... Die Pilgernde Gottesmutter will dort sein wo ihre Kinder sind und sie kennt ihre Nöte. Sie möchte ihnen ihre mütterliche Liebe, ihren Schutz auf den Straßen dieser Millionenstadt geben. Und sie sucht sich dazu persönlich ihre Werkzeuge aus, durch die diese neue Modalität sich Tag für Tag verbreitet - längst über Buenos Aires hinaus!
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Last Update: 06.11.2001 16:13 Mail: Editor
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