Oktoberwoche Schönstatt- 21.10.2001

Liebe ist stärker

Abschluss der Oktoberwoche und Jahresmotto 2002 der deutschen Schönstattbewegung

Final talk of the October Week.
Schlussvortrag der Oktoberwoche in der Pilgerkirche.
Father Tilmann Beller: "Our time waits for the message: Love is stronger!"
Pater Tilmann Beller: "Unsere Zeit wartet auf die Botschaft von der stärkeren Liebe."
Love is stronger - a message that helps to deal with difficult situations.
Liebe ist stärker: "Es gehe um eine situationsüberwindende Kraft."
Father Heinrich Walter, chairperson of the German National Presidium, presided over the Holy Mass that closed the October Week
Schlussgottesdienst: Hauptzelebrant Pater Heinrich Walter, Vorsitzender des Landespräsidiums der Deutschen Schönstattbewegung
Leaders of the Schoenstatt Girls' Youth provided songs, music and text for the Holy Mass
Führungskräfte der Schönstatt-Mädchenjugend gestalteten den Gottesdienst musikalisch und textlich.
Father Heinrich Walter: "Love must become effective."
Pater Heinrich Walter: "Liebe muss konkret werden."
Offering of the gifst
Gabenprozession
Symbols: a net, a rose, the Founding document, a notepad and ball-point pen
Die Symbole der Gabenprozession
The brass band from Niederwerth provided military marches during lunch time
Blasmusik aus Niederwerth zum abschließenden Mittagessen vor dem Pilgerheim
 
Fotos: Brehm, POS © 2001

(mkf) "Liebe ist stärker": Mit diesem Motto und Auftrag kehrten die gut 700 Delegierten der deutschen Schönstattbewegung am Sonntagmittag von der Oktoberwoche in den Alltag zurück, für den dieses Wort und die Anregungen der Tagung gedacht und gemacht sind: dorthin, wo sich durch vom konkreten Leben entzündete Liebe etwas bewegen und verändern soll.

Nach dem Gottesdienst in der Pilgerkirche wurde den Teilnehmern und einigen hundert weiteren Besuchern der Abschlussveranstaltungen kräftig der Marsch geblasen – von einer Musikkapelle, die auf dem Platz vor dem Pilgerheim während des Mittagessens aufspielte. Wenn Schwung und Stärke der Musik ein prophetisches Anzeichen für das apostolische Tun der Schönstattbewegung im kommenden Jahr sind, dann stehen, wie Pater Heinrich Walter im Schlussgottesdienst meinte, die Zeichen auf Bewegung, dann entdeckt sich die Schönstattfamilie immer stärker als Schönstattbewegung.

Fahrt hinaus auf die hohe See!

Wir hören nicht nur das Dröhnen der Bomben und die Explosionen, sondern auch die leise Bösartigkeit von tödlichen Bakterien in Briefumschlägen, sagte Pater Beller, der Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung, zu Beginn des Vortrages, in dem er das neue Jahresmotto vorstellte. In die wachsende Unsicherheit hinein, in eine Stimmung der Angst und des Zorns, will Schönstatt eine Botschaft der Hoffnung hineintragen: Liebe ist stärker. Das soll allerdings nicht Rückzug aus der Welt sein, wie er betonte, sondern im Sinne des "Tags der Apostolischen Initiativen" dazu ermutigen, die Welt mitzugestalten. "Wir ziehen uns nicht zurück," sagte Pater Beller, "sondern entdecken in unserer Welt Verwandtschaft, wo andere nur Besorgnis fühlen. Dort in der Welt sind unsere Freunde." Die Beispiele aus dem konkreten Apostolat haben gezeigt: Veränderung und Dynamik sind nicht nur möglich, sondern sie passieren bereits. Angesagt ist nicht nur im Bereich der Fragen um die menschliche Sexualität – Studienthema der Oktoberwoche – sondern generell die Überwindung eines geistigen Formalismus, der sich nur distanzieren, aber nicht zuwenden kann. Unsere Zeit, so Pater Beller, warte auf die Botschaft von der stärkeren Liebe.

Liebesbündnis als Lebensvorgang

Dabei sei der Lebensvorgang Liebesbündnis entscheidend, das sich auch umschreiben ließe mit: Ihre, das heißt der Gottesmutter Liebe ist stärker; stärker als eigene Mutlosigkeit (meist Produkt sorgfältig kultivierten Stolzes), Bequemlichkeit oder Verletztheit. Es gehe um eine situationsüberwindende Kraft, um ein "immer noch mehr", das einen in jeder Lebenssituation in eine "heilige Unruhe" bringen und die feinen Rückzugsstrategien überwinden solle. Es gehe darum, die Gottesmutter als bewegende Kraft ins Spiel zu bringen.

Nicht jammern, sondern handeln

Mit dem Slogan "Liebe ist stärker", so Pater Beller, ließe sich auch ein Grundschema der Hoffnungslosigkeit aufbrechen: die etablierte Jammerkultur. Viele Menschen hätten zu vielen Situationen in der Welt nichts zu bieten als ein Gejammer. "Es tut offenbar gut, sich genüsslich auszutauschen über die Fehler und Laster der Mitmenschen und sich zu entrüsten über die Schlechtheit der Welt, aber dann nichts weiter zu tun." Da hieße "Liebe ist stärker", stattdessen konkret einfach anzufangen etwas zu bewegen. Und dann könnte es bei der nächsten Oktoberwoche sicher mehr als zehn Erfahrungsberichte von geglückten apostolischen Initiativen geben; wer Interesse habe, könne sich gern beim Bewegungsleiter melden! "Und am besten über's Schoenstatt Meeting auf schoenstatt.de zwischendrin schon davon berichten," kommentierte Pater Heinrich Walter später.

Liebe muss konkret werden

"Liebe muss konkret werden," diesen Gedanken griff Pater Heinrich Walter, als Vorsitzender des deutschen Landespräsidiums Hauptzelebrant des Schlussgottesdienstes, auf. Die Mädchenjugend hatte unter diesem Motto am Abend zuvor die neue Statue Pater Kentenichs auf Berg Schönstatt für sich entdeckt und ihrer Liebe in Süßigkeiten in den Händen des Gründers Ausdruck gegeben. "Liebe ist stärker" – erst wenn es effektive Liebe werde, die sich in konkretem Tun ausdrücke, sei diese Jahreslosung "angekommen", so Pater Walter.

Die Mädchenjugend gestaltete den Schlussgottesdienst musikalisch. Zur Gabenbereitung brachten Jugendliche Zeichen zum Altar, die den Alltag und die Oktoberwoche verbinden sollten: einen Notizblock und Kugelschreiber für alle Anregungen, die mitgehen sollen; ein Netz als Ausdruck der Verbundenheit; eine Rose für die Sehnsucht nach ganzheitlicher Liebe, die Gründungsurkunde als Ausdruck der Überzeugung, dass Schönstatts Liebesbündnis eine – wenn auch manchmal von Schönstatt noch zu entdeckende – Antwort auf die Fragen der Welt heute habe. Zum Schluss wies Pater Heinrich Walter auf das für den 8. Dezember in München geplante erste ökumenische Treffen neuer geistlicher Gemeinschaften hin.

Aufbruch

Nach dem Gottesdienst gab es – untermalt von Blasmusik – für alle ein einfaches Mittagessen im und rund ums Pilgerheim für die Delegierten und alle, die an diesem Sonntag dazu gekommen waren: Sonntagsmessen-Besucher aus der Umgebung, junge philippinische Frauen aus Frankfurt, brasilianische Pilger, die überraschend Freunde aus Brasilien wiedersahen, eine Computer-Expertin aus Kalifornien, die Schönstatt schon oft im Internet besucht hat, Jugendliche aus Chile und Paraguay, Schönstätter vom Ort... Aufbruchstimmung und durchgehend positive Resonanz auf Jahresmotto und Oktoberwoche herrschten vor. "Wir sind eine apostolische Bewegung," meinte Pater Angel Strada, gefragt nach seinem Eindruck, "das heißt, wir sind für die Menschen da, und deshalb eine evangelisierende Kraft in der Kirche. Ich glaube, die Jahresparole wird dann sehr fruchtbar sein, wenn man sie nicht nur im ganz eigenen privaten Lebensraum ansiedelt, so etwas kleinkariert, sondern da, wo ich mich engagiere: im Verein, in der Pfarrei, im Kindergarten, in der Schule, in meiner Gewerkschaft. Wir müssen begreifen, dass Liebe eine soziale Dimension hat."



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