Schönstatt - Begegnungen

Unterschriftenaktion der Geistlichen Bewegungen zum Embryonenschutz - gesellschaftspolitisches Handeln der Geistlichen Bewegungen

Statement von Ruth und Peter Fischer, Schönstatt-Familienbewegung

Ruth und Peter Fischer, Siegburg, Schönstatt-Familienbewegung Köln
Foto: Brehm, POS © 2001
DOKUMENTATION

Unser Initiative hat noch keine lange aber dafür eine rasante Geschichte.

Anfang Juni hatten unsere Schönstatt-Familiengruppen der Pfarrei St. Anno die Fragen der Gentechnologie zum Thema. Wir glaubten, dass wir aufstehen müssen, damit nicht vom wirtschaftliches Interesse, Profit oder wissenschaftlicher Neugier die Entscheidung geleitet wird, sondern von der ethischen Verantwortung. Uns war klar, dass wir Solidarisierung brauchen, um etwas zu erreichen.

Zuerst wurden wir in der Gemeinde aktiv, dann im Internet unter schoenstatt.de. Wir schrieben an alle Verantwortlichen der Schönstattfamilienbewegung in Deutschland, sich mit uns zu solidarisieren. Die Reaktion aus dem Ausland auf unseren Artikel im Internet war enorm. Wir erhielten Briefe aus Kanada, USA und Argentinien. Aber den rechten Ton und den rechten Weg für Deutschland hatten wir nicht gefunden. Dass sollte sich schnell ändern.

Die Solidarisierung, die wir uns so gewünscht hatten

Am 18.6.erreichte uns zuerst aus dem PressOffice in Schönstatt die Nachricht, dass die geistlichen Gemeinschaften in Münster eine Initiative gegründet haben zum Schutz der Menschlichen Embryonen. Noch am selben Abend traten wir der Initiative bei, denn es war die Solidarisierung, die wir gesucht hatten.

Einen Tag später erhielten wir auch von der Zentrale die Nachricht, dass in Schönstatt der Zentralrat sich mit der Aktion befasst hatte.

Die geistlichen Gemeinschaften entschieden, dass wir als Kontakt für Schönstatt fungieren, bis aus Schonstatt die offizielle Kontaktperson benannt ist. Bei dieser Regelung blieb es, bis heute.

Uns ist wichtig, dass sie verstehen, dass dies nicht die Apostolische Aktion der Fischers ist. Es ist ein apostolisches Anliegen der geistlichen Gemeinschaften, vieler in der Schönstattbewegung und der Kirche. Es ist eine konkrete, gemeinsame Verantwortung der geistlichen Gemeinschaften, Ausdruck echter Solidarität und Aufgabengemeinschaft.

Für uns ist diese Aktion unser Beitrag zum Weltapostolatsverband Pater Kentenichs im neuen Jahrtausend.

Anfänglich haben wir noch versucht, auf Briefe zu antworten, zu danken und Kontakt zu halten. Seit August mussten wir hierin kapituliert. Aller hier die mitgeholfen haben: "Herzlichen Dank!"

Im weiteren möchten wir Ihnen fast ausschließlich aus den über 600 Briefen und E-Mails, die uns den letzten 4 Monaten erreichten, einen Einblick in das Leben der Aktion unter vier Aspekten geben.

1. Diese Aktion in ihrer Form hat neue apostolische Kräfte in der Schönstattbewegung geweckt

Anfänglich haben wir auf das Internet gesetzt, um die Schönstattbewegung zu erreichen. Dies gelang nicht so recht. So richtig in Schwung kam die Aktion mit dem versenden der Unterschriftslisten in Schönstatt Aktuell und mit dem Bekanntmachen im Bündnisbrief. Besonderen Apostolischer Eifer konnten wir feststellen, gerade auch von Menschen, von denen wir dies nicht erwarten durften... Ein Ausschnitt aus einem Brief:

"Es ist mir leider nicht möglich um weitere Unterschriften zu weben: 94-jähig und behindert", schreibt Frau B. aus Stuttgart.

Eine alte Familie aus der Familienbewegung Köln berichtet uns:

Der Mann ist durch schwere Krankheit an sein Bett gebunden und die Frau kann nur, wenn überhaupt kurz, das Haus verlassen. Die Unterschriften sammelte sie per Telefon am Krankenbett ihres Mannes, da beiden diese so wichtig ist... Mit ihrem Gebet und Beiträgen zum Gnadenkapital wollten Sie die Aktion begleiten.

Vor einigen Tagen erreichte uns die Nachricht vom Heimgangs zum Mannes

Wir möchten auch von der Kreativität des Apostolates berichten:

"Aus der Gemeinschaft der Berufstätigen Frauen bekam ich Unterschriftenlisten zugeschickt. Es ist wichtig, dass wir Christen (und eigentlich sollten es alle Menschen tun) uns für den Embryonenschutz einsetzten. Einige meiner Gäste werden auch in Ihren Pfarreien eine Unterschriftenaktion starten und Ihnen dann listen zuschicken. Ganz herzlichen Dank für den Anstoß zu dieser Aktion!!"

So Frau P. aus Westfalen. Frau B., Diözese Münster, schickte im regelmäßigen Abstand einige Unterschriften und Ideen zu.

"Ich wurde über die Gemeinschaft der berufstätigen Frauen informiert und konnte mich schnell dafür begeistern. Da ich in einer Krankenpflegeschule beschäftigt bin, die einem Krankenhaus angeschlossen ist,... verteilte ich die Formblätter in allen Kursen und erläuterte selbige auch auf allen Stationen. Es sind immerhin 100 Unterschriften geworden und ich denke es ist wichtig Initiative zu ergreifen. Erfreut stellte ich fest, dass auch Ärzte, Pflegedienstleitung Schulleitung etc. unterschrieben haben."

Wenig später erreichte uns der zweite Brief:

Heute hat auch in meiner Pfarrgemeinde die Unterschriftenaktion stattgefunden...

Sie sehen, was eine engagierte Frau mit der Richtigen Aktion erreichen kann. Von diesen Beispielen könnten wir eine ganze Stunde berichten.

2. Schönstatt mit einem ungewohnten Gesicht

Was für uns als Schönstattbewegung neu war, war auch für die anderen Gemeinschaften im Initiativkreis neu. Das gesellschaftspolitische Feld überließen wir in der Vergangenheit den katholischen Verbänden. So startete auch Kolping und die KFD ihre Aktionen. Wir hätten uns gerne mit Ihnen zusammengeschlossen. Doch jeder der beiden fühlte sich stark genug und wollte seine eigene Aktion. Insgesamt galt aber: Auch bei Misserfolgen machen wir weiter:

"Zur Unterschriftenaktion zum menschlichen Embryonenschutz gab es auch in unserer Pfarrei zwei Parteien, d.h. Keine Unterschriftenaktion..

Ich habe mich dann trotz der Urlaubszeit bemüht, wenigstens ein paar Unterschriften zu bekommen Aber ich denke die Zeit drängt,... deshalb sende ich auch halb volle listen in der Hoffnung einen kleinen Beitrag zum Schutz der menschlichen Embryonen geleistet zu haben..."

Der kleine Beitrag waren 84 Unterschriften, Mütterliga der Diözese Münster.

Aber es gab auch andere Stimmen: Im Gespräch am Kopierer gab ich der Leiterin einer Altentagesstätte einige Unterschriften und durfte erfahren:

"Na endlich tut mal einer in der Kirche was zu diesem Thema. Oh von Schönstatt, dass hätte ich aber jetzt nicht erwartet."

Siegburg, Frau M., nicht organisiert in Schönstatt.

"In der Schönstatt Aktuell fand ich den Aufruf zur Unterschriftenaktion. Ich war gleich dabei und habe in unserer Pfarrei Unterschriften gesammelt. .... Ich gratuliere Ihnen zu dieser Initiative. Wir Schönstätter müssten uns viel mehr nach außen einsetzten..."

... so eine der Frauen von Schönstatt,

3. Wir sind in aller Munde – ein mächtiger Schritt in die Gesellschaft durch die neuen Medien

Eine unsere besonderen Initiativen war dann ein E-mail Aufruf, den wir an über 1000 Katholische E-mails, Webmaster, Pressestellen und Verlage gesandt haben. Und was wir als Schönstattvertreter im Initiativkreis gemacht haben, haben die anderen auch gemacht.

Und mit einemmal waren wir sind in aller Munde

Ein Pfarrer aus Ostdeutschland, den wir per e-Mail angeschrieben hatten schreibt uns:

"In der Anlage sende ich Ihnen sechs Unterschriftenlisten aus meinen beiden Pfarrgemeinden in Demmin und Grimmen. Wie ich in der vergangenen Woche beim Konvent erfuhr, haben auch andere Pfarreien unseres Dekanates Stralsund, wenn auch nicht alle die Initiative aufgegriffen – ebenso auch hoffentlich im Nachbardekanat Greifswald. Ich hoffe und wünsche, dass sie möglichst viele Unterschriften zu dieser wichtigen Initiative zusammenbekommen.

Oder auch durch die e-Mail Aktion erreichte uns ein Brief aus Osnabrück:

"Dies sind die Unterschriften des engeren Mitarbeiterkreises im VKR Niedersachsen. Wir haben unserer Mitglieder gebeten, sich an dieser Aktion mit den Berufsschülern /innen zu beteiligen. Mit freundlichen Grüßen Franz Josef Hülsmann, Vorsitzender des Verbandes der Katholischen Religionslehrer in Niedersachsen."

Die evangelische Kirche Brilons ist ebenso in die Aktion eingestiegen

Alleine von einem angeschrieben, ein Arzt aus Brilon der die Evangelische Kirchenhomepage pflegt, erhielten wir insgesamt über 1000 Unterschriften, weil er an alle evangelischen wie katholischen Stellen in Brilon die Information weiter gab.

Von einer Schönstatterin erhielten wir folgende Nachricht:

Herzlichen Dank für Ihren Gruß. Ich besitze als älterer Mensch keine E-Mail Adresse. Radio Vatikan hat über Radio Horeb aufgerufen, diese Ihre Initiative zu unterstützen. Die ersten Listen bekam ich von den evangelischen Marienschwestern in Darmstatt in die Hand gedrückt... Kann ich weitere Informationen haben...

4. Aufgabengemeinschaft innerhalb der geistlichen Gemeinschaften.

Jeder hat in seiner Bewegung versucht, alle zu mobilisieren. Darüber hinaus ging jeder Aufgaben seines Könnens nach.

Alle wichtigen Schritte wurden abgestimmt. Zur Zeit arbeiten die Journalisten von Schönstatt, PressOffice, und die der Fokularbewegung an der Präsentation der Ergebnisse für die Presse.

Bitte denken sie an Frau Doerpinghaus, von der Fokular Bewegung: in dieser Woche ist sie in Berlin und sucht uns Türen in der Politik zu öffnen.

Insgesamt sind wir stolz auf nahezu 70.000 gesammelte Unterschriften. Wir wissen nicht wie viele wir welcher Gemeinschaft zuschreiben können. Das ist auch nicht so wichtig.

Für die 25.000 Unterschriften, die bei uns eingegangen möchten wir ganz besonders danken:

Den Schönstättern in den Diözesen Münster, Köln und Osnabrück und Mainz die die Hälfte der Unterschriften zusammentrugen. Die erfolgreichste Idee startete die Familienliga Mainz und informierte alle Pfarrgemeinden durch eine Abteilung im Bischöflichen Ordinariat. Die Marienschwestern brachten in vielen Orten den Ball ins Rollen. Die Berufstätigen Frauen im Nordkreis: Sie trugen mit nur wenigen ein großes ideenreiches Apostolat in ihre Berufswelt.

Zum Schluss noch einmal ein Echo was den Blick in die Zukunft richtet:

... Ich war so überrascht, dass die Leute eigentlich gerne unterschrieben haben und der Meinung sind, dass alles darf nicht zugelassen werden. Mein Eindruck beim Sammeln war: Fast an jeder Straßenecke hätte man eine Liste füllen können. Wenn Sie wieder ähnliche Aktionen starten, dürfen Sie mich benachrichtigen, wenn es Ihnen möglich ist."

Sie sehen, einige haben sich sehr leicht mit der Aktion getan, andere sehr schwer. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass hier große und vielfältige Aufgaben auf uns warten.

  • in der Frage nach dem Leben
  • in der Frage nach der sozialen Gerechtigkeit auf der Erde
  • in der Frage der Gewalt

Und wir brauchen die Solidargemeinschaft gleichgesinnter über unsere Bewegung hinaus und wir finden diese in den geistlichen Gemeinschaften.

 

Information bei Familie Ruth und Peter Fischer, familienbewegung.koeln@schoenstatt.de

www.embryonenschutzinitiative.de



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Last Update: 19.10.2001 17:46 Mail: Editor /Webmaster
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