Drei Minuten online mit Pater Beller

Der Krieg hat angefangen.

Weltgeschehen aus dem Vorsehungsglauben

Der Krieg hat angefangen.
Er ist weit fort, aber unsere Sicherheit ist dadurch nicht größer.

Der Bündnisfall kann uns mit hineinziehen
Und es ist wie ein Schatten über dem Ganzen
Von einer Rückkehr in die Normalität kann keine Rede sein.
Und der Schatten über dem Ganzen unserer Erde ist ein einziger großer Schmerz.

Friede fühlt sich anders an.

Und doch glauben wir: Hinter all dem steht unser Gott.

Er nimmt uns den menschlichen Frieden und möchte uns seinen Frieden schenken.
Er lädt uns ein, heimzukehren in das Vaterhaus.
Er lädt uns ein, bei ihm Geborgenheit zu suchen.
Du stehst hinter all dem, mein Gott.
Du nimmst uns menschliche Sicherheit.
Und du schaust uns an und wir sind mit Jesus verbunden.
Und wir sagen dir mit ihm: Vater, ich schenke mich dir.

Das ist wie große Exerzitien.

Wie eine Erneuerung unseres christlichen Lebens.
Wie ein neuer Anfang mit dir.
Wir kommen zu dir, wir vertrauen uns dir an.
Und das geht zusammen – eine menschliche Unsicherheit und eine göttliche Geborgenheit.
Mein Gott, ja das sind Exerzitien.
Zeit der totalen Umkehr.

Im Konzentrationslager in Dachau

hat unser Gründer gesagt:
Hinter allem, was wir erleben, steht Gott, der uns erziehen möchte.
Und dann sagt er wörtlich:
Es ist "der Gott der ewigen Liebe,
Der Hirt, der in der Wüstenei Getriebe
voll Sorge das verlorene Schäflein sucht,
bis er es in der Hürde wieder bucht.
Die Mutter, die das Kind, das sie getragen, niemals vergisst, auch nicht in Sturmestagen,
die Henne, die mit ihren Flügeln deckt, die Küchlein, wenn der Feind sie drohend schreckt,
der König, der mit seinem mächtigen Schilde,
auch auf dem schauerlichsten Kampfgefilde,
voll Liebe und voll Weisheit und umgibt,
dass gar kein Wölkchen unseren Frieden trübt.
Der Adler, der auf seinem starken Rücken
Zur Sonne trägt die kleinen schwachen Küken
Der Vater, der für den verlorenen Sohn
Ein Mahl bereitet auf dem Sohnesthron."

Wir können das nicht verstehen.

Wir können auch das Sterben Jesu auf Golgotha nicht verstehen,
Aber wir können dich lieben und wir sagen dir das jetzt.
Wir verstehen dich nicht, Vater, aber wir lieben dich.
Wir haben nicht Jahre in Dachau gelebt,
wir sind nicht geübt darin,
inmitten menschlicher Unsicherheit göttliche Sicherheit zu erleben.
Inmitten menschlicher Ungeborgenheit in dir geborgen zu sein, unser Gott.
Hab Nachsicht mit uns.
Unsere nächste Versuchung ist, einfach das alles beiseite zu schieben
und wieder wie normale Menschen zu leben.
Und das Leben geht ja auch weiter.

Aber wir spüren dich hinter all dem.

Du lädst uns ein.
Du willst uns begegnen.
Du willst uns nahe sein.
Und so versuchen wir das.
Wir suchen dich hinter all diesen Ereignissen
Wir sprechen mit dir darüber und wir vertrauen dir.
Und das wird eine Zeit, die uns näher bringt zu dir.
Das ist wie Exerzitien.

Pater Tilmann Beller

 

 

Fotomontage: POS, brehm © 2001, Fotos: Bomben auf Kabul,CNN; Archiv: Wachturm im KZ Dachau, MTA-Bild

 



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Last Update: 09.10.2001 11:27 Mail: Editor /Webmaster
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